Merkur Merkur ist der kleinste der Planeten und zieht seine Bahnen ganz dicht an der Sonne. Deswegen ist er von der Erde aus auch sehr schwer zu sehen - das helle Sonnenlicht überstrahlt ihn. Seinen Namen hat der Merkur vom römischen Götterboten - denn Merkur ist genauso schnell: Kein anderer Planet umkreist die Sonne in so rasantem Tempo. Merkur ist übersät von unzähligen Kratern und weiten Ebenen und sieht ein bisschen aus wie der Mond. Die Krater stammen von Meteoriten, die vor langer Zeit auf der Oberfläche des Merkur eingeschlagen sind. Da es auf dem Merkur wahrscheinlich kein Wasser gibt, werden diese Krater vermutlich bis in alle Ewigkeit existieren, denn nur fließendes Wasser könnte sie im Laufe von Millionen von Jahren Millimeter für Millimeter abtragen! Im März 2011 hat die Raumsonde "Messenger" neue Fotos vom Merkur gemacht und zur Erde geschickt. Die neuen Fotos sind eine Sensation. Noch unbekannte Regionen sind darauf zu sehen. Denn die "Messenger" ist die erste Raumsonde, die den Merkur komplett umfliegen konnte. Durch die Fotos hoffen Forscher jetzt, neue Dinge über den Planeten zu erfahren. Zum Beispiel, ob es auf dem Merkur vielleicht doch Wasser gibt. Und wie der Kern des Merkur beschaffen ist - ob er fest oder flüssig ist. Durchmesser: 4.878 km Umfang: 15.330 km Umlauf um die Sonne: 88 Tage Drehung um sich selbst: 59 Tage Entfernung von der Sonne: 58 Millionen Kilometer Temperatur: -180 Grad Celsius bis +430 Grad Celsius Atmosphäre: keine Venus Die Venus ist morgens oder abends sehr schön zu sehen, denn sie ist - abgesehen von Sonne und Mond - der strahlendste Himmelskörpern am Firmament. Deshalb wird sie auch Morgen- oder Abendstern genannt. Ihren Namen hat sie von der römischen Göttin der Liebe und Schönheit - und das, obwohl sie nur eine unwirtliche, orangefarbene, felsige Landschaft bietet. Da die Venus ungefähr so groß ist wie die Erde, wird sie als Zwillingsschwester der Erde betrachtet. Auf der Venus ist es übrigens unglaublich heiß: Die Temperaturen liegen bei 480 Grad Celsius! Das liegt daran, dass die Sonne ihre Wärme auf die Venus abstrahlt und die wegen einer dichten Wolkenschicht um die Venus nicht mehr entweichen kann. Merkur und Venus sind die einzigen Planeten, die zwischen Erde und Sonne stehen können. Wenn das passiert, ziehen sie im Laufe von Stunden als schwarze Punkte über die Sonnenscheibe - Astronomen sprechen von einem Transit. Solche Transite sind ganz selten. Die Venus zum Beispiel schiebt sich nur höchstens zwei Mal in einem Jahrhundert zwischen Erde und Sonne. Ein weiteres seltenes Ereignis bot die Venus am 1. Dezember 2008: Da war sie etwas länger als eine Stunde vom Mond bedeckt. Venus verschwand am linken Rand hinter dem Mond und trat später am rechten unteren Rand der Sichel wieder hervor. Und Jupiter schaute dabei zu - denn der stand direkt über Venus und Mond. Durchmesser: 12.104 km Umfang: 38.024 km Umlauf um die Sonne: 225 Tage Drehung um sich selbst: 243 Tage Entfernung von der Sonne: 108 Millionen Kilometer Temperatur: 480 Grad Celsius Atmosphäre: 95% Kohlendioxid. Erde Leben, wie wir es kennen, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen entstehen. Es darf nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu warm. Wasser muss in großer Menge vorhanden sein. Und die Atmosphäre muss die richtige Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff enthalten. All diese Voraussetzungen erfüllt nur ein Planet: die Erde. Das war aber nicht immer so. Erst im Laufe von Millionen von Jahren hat sich die Atmosphäre der Erde so entwickelt, dass Leben entstehen konnte. Die Erde hat noch zwei weitere Namen: "Terra", das ist lateinisch, oder "Gaia" nach der griechischen Göttin. Daher kommt auch der Begriff "Geologie" - die Wissenschaft von der Erde. Die Erde ist der einzige bekannte Himmelkörper auf dem Leben möglich ist. Deshalb wird sie auch als "Mutter Erde" bezeichnet. Die Erde ist der dritte Planet im Sonnensystems. Sie hat einen Nickel-Eisen-Kern, der von einem dicken, flüssigen Mantel umhüllt ist. Drum herum bilden mehrere Platten eine Gesteinskruste. Diese Platten schwimmen auf dem flüssigen Mantel - das heißt: Sie sind beweglich. Manchmal stoßen die Plattenränder zusammen, dann kann es zu einem Erdbeben kommen. Durchmesser: 12.765,28 km Umfang: 40.075km Umlauf um die Sonne: 365 Tage Drehung um sich selbst: 23 Stunden, 56 Minuten, 4 Sekunden Entfernung von der Sonne: 149,6 Millionen km Temperatur (Oberfläche): -60 bis +50 Grad Celsius Atmosphäre: vorwiegend Stickstoff und Sauerstoff, aber auch Wasser und Kohlendioxid Mars Der Mars wird auch "der rote Planet" genannt, denn seine Oberfläche besteht aus rostrotem Gestein mit riesengroßen Canyons, Gebirgen und Vulkanen. Seinen Namen hat er vom römischen Kriegsgott Mars. Wegen seiner dünnen Atmosphäre kann sich auf dem Mars kein erdähnliches Leben entwickeln. Trotzdem ist es denkbar, dass es Lebewesen auf dem Mars gibt - denn wo Wasser ist, kann auch Leben sein. Im März 2007 entdeckt ein internationales Forscherteam: Der Südpol des Mars ist mit einer riesigen Eisdecke überzogen! Wenn dieses Eis schmelzen und sich das Wasser über den ganzen Planeten verteilen würde, entstünde ein Meer mit elf Metern Tiefe. Und in diesem gefrorenen Wasser könnten sich Kleinst-Lebewesen entwickeln. Viele Raumsonden sind schon zum Mars geschickt worden, um ihn näher zu erforschen. Denn der Mars zählt zu den erdähnlichen Planeten. Im August 2012 ist der Roboter Curiosity - deutsch: Neugier - auf dem Mars gelandet. Er soll Fotos zur Erde schicken und nach Spuren von Leben suchen. Durchmesser: 6.794 km Umfang: 21.343 km Umlauf um die Sonne: 686 Tage Drehung um sich selbst: 24 Stunden und 37 Minuten Entfernung von der Sonne: 227 Millionen Kilometer Temperatur: -150 bis +20 Grad Celsius Atmosphäre: 95% Kohlendioxid Jupiter Jupiter - so hieß der römische Göttervater. Von ihm hat der gelbe Planet mit schwarzen Streifen seinen Namen. Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem, etwa elf Mal so groß wie die Erde. Und er ist der schwerste: Jupiter wiegt mehr als doppelt so viel wie alle sieben anderen Planeten zusammen! Außerdem ist der Jupiter mit einem dünnen Ringsystem geschmückt. Es besteht aus Eis- und Gesteinsteilchen. Sein besonderes Merkmal ist das große "Rote Auge" - allein dieses Auge ist fast doppelt so groß wie die Erde. Tatsächlich ist dieses Auge ein festsitzender Wirbelsturm. Denn auf Jupiter ist richtig was los: Die Streifen rund um Jupiter sind rasend schnelle Stürme, die in entgegengesetzte Richtungen wehen. Zwischen den Streifen kommt es zu Wirbelstürmen, die manchmal über Jahrhunderte an einer Stelle toben. Was genau auf dem Planeten passiert, wie es dort genau aussieht - das weiß niemand. Denn Jupiter ist ein Gasplanet, genau wie die Sonne, mit einem flüssigen Kern. Eine Weltraumsonde würde also gar nicht landen können. Durchmesser: 142 984 km Umfang: 449 184 km Umlauf um die Sonne: 11,86 Jahre Drehung um sich selbst: 9 Stunden und 55 Minuten Entfernung von der Sonne: 778 Millionen Kilometer Temperatur: -130 Grad Celsius Atmosphäre: 85% Wasserstoff, 14% Helium Saturn Der Saturn ist der zweitgrößte Planet unseres Sonnensystems und trägt den Namen des römischen Gottes für Ackerbau. Er hat einen festen Kern aus Fels und trägt einen dicken Mantel aus flüssigem Wasserstoff. Von der Erde aus beobachtet, sieht es aus, als wäre er von drei Ringen umgeben. In Wirklichkeit handelt es sich dabei aber um Tausende von schmalen Bändern, die Staub und Eisteilchen enthalten. Saturn ist, wenn er sich am Nachthimmel zeigt, mit bloßem Auge erkennbar, bis auf die Ringe. Die lassen sich nur durch ein kleines Teleskop beobachten. Das Ringsystem wurde 1610 von Galileo Galilei entdeckt. Wie genau die Ringe entstanden sind, ist bis heute nicht ganz klar. Es gibt aber eine Vermutung: Möglicherweise hat sich ein Himmelskörper vor ewigen Zeiten dem Saturn zu sehr genähert und wurde durch dessen enorme Schwerkraft in Stücke gerissen. Durchmesser: 120 536 km Umfang: 378 664 km Umlauf um die Sonne: 29,46 Jahre Drehung um sich selbst: 10 Stunden und 14 Minuten Entfernung von der Sonne: 1429 Millionen Kilometer Temperatur: -150 Grad Celsius Atmosphäre: vorwiegend Wasserstoff und Helium Uranus Uranus ist der siebte Planet im Sonnensystem und nach Jupiter und Saturn der drittgrößte. Neptun hat zwar die größere Masse, aber den kleineren Durchmesser. Je nach Sonneneinstrahlung wehen auch mal stärkere Winde auf dem Uranus. Im Vergleich mit den anderen Gasplaneten, herrscht in seiner Atmosphäre aber ziemlich ruhiges Wetter. Darum sieht er so gleichmäßig aus. Uranus wurde zufällig entdeckt als der Engländer Sir Herschel 1781 den Himmel absuchte aus seinem Garten mit einem selbstgebauten Teleskop. Seinen Namen hat der Planet vom griechischen Gott Uranus, dem Vater von Chronos (Saturn) und Opa von Zeus. Das Besondere am Uranus ist die Neigung, mit der er sich dreht. So ist nach jedem halben Umlauf um die Sonne einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Sonne zugewandt. Auf der Sonnenseite ist 42 Jahre lang Tag, während auf der anderen Halbkugel Nacht ist. Durchmesser: 51 118 km Umfang: 160 587 km Umlauf um die Sonne: 84,02 Jahre Drehung um sich selbst: 16 Stunden und 50 Minuten Entfernung von der Sonne: 2871 Millionen Kilometer Temperatur: -183 Grad Celsius Atmosphäre: vorwiegend Wasserstoff, Helium und Methan Neptun Der Planet Neptun ist der achte und äußerste Planet unseres Sonnensystems. Er empfängt nur wenig Wärme von der Sonne, weil er sie in so einem großen Abstand umläuft. Deshalb herrschen auf Neptun bitterkalte Temperaturen von -201°C bis -218°C. Er ist damit einer der kältesten Orte des Sonnensystems. Neptun ist der viertgrößte Planet unserer Galaxie. Er wurde nach dem römischen Gott des Meeres und der fließenden Gewässer benannt. 1846 wurde Neptun entdeckt. Allerdings konnten die Forscher lange Zeit kaum etwas über den Planeten herausfinden. Erst als 1989 die Raumsonde Voyager 2 Neptun erreichte und Bilder zur Erde funkte, erfuhren wir mehr. Neptun ist wie Jupiter, Uranus und Saturn ein Gasplanet. Es wird angenommen, dass Neptun unter den Schichten aus Wolken, Gasen und Eis einen "kleinen" festen Kern hat - aus Gestein und Metall. Der soll mindestens so schwer sein wie die Erde. In Neptuns Atmosphäre ist es nicht nur wegen der Gase und eisiger Kälte ganz schön ungemütlich. Hier wehen Stürme, die Spitzengeschwindigkeiten von 2100 km/h erreichen können. Damit ist Neptun in unserem Sonnensystem auch der Planet mit den höchsten Windgeschwindigkeiten. Durchmesser: 49.532 km Umfang: 155 604 km Umlauf um die Sonne: 164, 8 Jahre Drehung um sich selbst: 16 Stunden und 3 Minuten Entfernung von der Sonne: 4,5 Milliarden Kilometer Temperatur: ca. -200 Grad Celsius Atmosphäre: vorwiegend Wasserstoff, Helium und Methan