Johannes Gutenberg-Universität Mainz FB 08: Physik, Mathematik und Informatik Bachelorarbeit im Fach Physik (B.Ed.) Erstprüfer (Betreuer): Dr. Frank Fiedler Zweitprüfer: Prof. Dr. Heinz-Georg Sander Von Höhen- und Potentialdifferenzen Konzeption und Erprobung eines Experimentiertags für die Mittelstufe zur Einführung der elektrischen Spannung Datum: 25.06.2012 Miriam Speyer Inhaltsverzeichnis 1 – Einleitung 2 2 – Vorgaben durch den Lehrplan 3 2.1 Rheinland-Pfalz, G9 3 2.2 Hessen, G9 und G8 4 3 – Physikalischer Hintergrund und didaktische Reduktion 5 3.1 Darstellung der physikalischen Grundlagen 6 3.2 Pädagogische und didaktische Überlegungen zum elektrischen 13 Stromkreis in der Mittelstufe 4 – Schülervorstellungen 18 4.1 Verbreitete Fehlvorstellungen in der Elektrizitätslehre 18 4.2 Bemerkungen der Schüler der Testklasse 20 4.3 Modelle und Schülervorstellungen 22 5 – Allgemeine methodische Überlegungen zur Umsetzung des Schülerprojekts 6 – Ausarbeitung und Durchführung der Stationen 25 29 6.1 Erläuterung der Bildschirmpräsentation zur Einführung 30 6.2 Station 1: Potential – Potentialdifferenz – Spannung 31 6.3 Station 2: Was ist Spannung und wie verhält sie sich im Stromkreis? 33 6.4 Station 3: Wie misst man die elektrische Spannung 35 6.5 Station 4: Stromkreise mit mehreren Bauteilen I 37 6.6 Station 5: Stromkreise mit mehreren Bauteilen II 39 6.7 Station 6: Geht’s vielleicht anschaulicher? 40 6.8 Station 7: Es werde Licht 43 6.9 Schlussbemerkung 45 7 – Evaluation und Fazit 45 8 – Bibliographie 47 9 – Anhang 50 1 – Einleitung Elektrizität ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie ist omnipräsent und jeder einzelne geht regelmäßig mit ihr um – so natürlich auch die Schülerinnen und Schüler 1 der Sekundarstufe I. Es ist daher folgerichtig, dass die Elektrizitätslehre, und dabei insbesondere die Elektrodynamik, einen großen Platz im Gymnasiallehrplan des Faches Physik in der Mittelstufe einnimmt. Jedoch handelt es sich bei der Elektrizitätslehre, vielleicht gerade weil sie uns so alltäglich begegnet, um ein Thema, das besonders mit Fehlvorstellungen seitens der Schüler belastet ist. Wie mehrere Studien gezeigt haben, bleibt vielen Schülern das Konzept der Spannung auch nach der Behandlung im Unterricht unklar 2. Aus diesem Grund wird sich diese Arbeit der Vielschichtigkeit des Konzeptes und seiner Vermittlung widmen. Einerseits soll das elektrische Potential aus physikalischer Sicht erklärt werden, andererseits wird es um die didaktische Reduktion des Themas in Klassen der Sekundarstufe I gehen. Hierzu sollen sowohl die schulrelevanten Themen als auch ein Konzept zur Vermittlung der elektrischen Spannung in Form eines Stationenlernens vorgestellt werden. Die vorliegende Arbeit richtet sich vorrangig an Physiklehrer und Lehramtsstudenten des Faches Physik an Gymnasien: Die Beschränkung auf diese Schulart wurde vorgenommen, da die Johannes GutenbergUniversität Mainz, an der diese Arbeit verfasst wurde, ausschließlich die Ausbildung für das Lehramt an diesem Schultyp anbietet. Das Sammeln von Praxiserfahrungen hat positive Auswirkungen auf die spätere Berufsausübung, sodass zukünftige Physiklehrer hier von im Schülerprojekt gesammelten Beobachtungen und Erkenntnissen profitieren können. Mithilfe der Hinweise zur Durchführung, welche ab Seite 105 im Anhang angesehen werden können, sollen sie ferner dazu ermutigt werden, das Projekt im Rahmen des Lern-Lehr-Labors durchzuführen und weiter zu perfektionieren. Zunächst werden nun die Vorgaben durch den Lehrplan erläutert. Dieser Betrachtung folgt die Darstellung der physikalischen Hintergründe sowie der Aspekte des Themas, die für den Physikunterricht in der Sekundarstufe I relevant sind. Daran werden sich Überlegungen zu Schülervorstellungen, zu Modellen im Physikunterricht und zu allgemeinen Fragen anschließen, die zur Organisation des Stationenlernens geführt haben. Abschließend wird es 1 Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden die Bezeichnung „Schüler“ geschlechtsneutral sowohl für Schüler als auch für Schülerinnen verwendet. Ebenso sind auch alle anderen Personenbezeichnungen zu verstehen. 2 vgl. u.a. PdN-PhiS 6/57, S.6 2 um die Entwicklung der einzelnen Stationen des Projekts sowie ihre Erprobung am 30. Mai 2012 mit einer siebten Klasse aus Hessen gehen. 2 – Vorgaben durch den Lehrplan Da in Deutschland Bildung zu den Aufgaben der Länder zählt, bestehen zuweilen erhebliche Unterschiede zwischen den jeweiligen Lehrplänen. Es wäre aus diesem Grund sehr aufwendig, hier die genauen Vorgaben jedes einzelnen Bundeslandes in Bezug auf die Elektrizitätslehre im Physikunterricht der Mittelstufe darzustellen. Da die Stadt Mainz in Rheinland-Pfalz liegt, sich aber direkt an der Grenze zu Hessen befindet, erscheint es sinnvoll die Vorgaben beider Länder zur Elektrizitätslehre in der Mittelstufe zu beleuchten. Darüberhinaus handelt es sich bei der 7. Klasse, die das Schülerprojekt getestet hat, um eine Schülergruppe aus Hessen. Aufgrund der Umstellung vom neun- auf das achtjährige Gymnasium3 wird die Erläuterung des Lehrplans diesbezüglich untergliedert sein. In beiden Ländern wird die Elektrizitätslehre in der Mittelstufe thematisiert. Dementsprechend sind die im Rahmen dieser Bachelorarbeit entwickelten Experimentierstationen in beiden Ländern von hoher unterrichtlicher Relevanz. 2.1 Rheinland-Pfalz, G9 In der Darstellung der Lerninhalte für das neunjährige, rheinland-pfälzische Gymnasium berufen wir uns auf den 1998 erschienenen Lehrplan Naturwissenschaften gesamt: Biologie / Chemie / Physik - Sekundarstufe 1, der auf dem Bildungsserver des Landes Rheinland-Pfalz eingesehen werden kann4. Zum Lehrplan in G8-Gymnasien lagen bei Abgabe dieser Arbeit noch keine Informationen vor. Im G9-Lehrplan ist die „Elektrik“ Thema der zehnten Klasse. In diesem Zusammenhang wird zunächst die Elektrostatik thematisiert und anhand des Elektroskops die Begriffe der Ladung, der Neutralisation und der Influenz besprochen. Bei der Behandlung der beiden Ladungsarten soll es sich um eine Wiederholung der in der Orientierungsstufe besprochenen 3 Aus Gründen der Lesbarkeit werden im Folgenden die geläufigen Abkürzungen G8 für das achtjährige und G9 für das neunjährige Gymnasium verwendet. 4 vgl. Lehrpläne (…) Naturwissenschaften gesamt: Biologie / Chemie / Physik - Sekundarstufe 1, 28.05.2012, 17.59Uhr 3 Inhalte handeln, in deren Rahmen bereits mit einfachen Stromkreisen experimentiert worden ist5. Den zweite Themenblock des Abschnitts Elektrik bilden die Behandlung der Ladung, der Stromstärke und der Spannung. Zunächst soll der Strom als fließende Ladung thematisiert werden, worauf dann die Betrachtung der Spannung folgt, welche als Grundgröße oder als Ableitung aus = behandelt werden kann6. Wie später in der Erläuterung der Experimentierstationen erkennbar sein wird, erfolgt die Behandlung der Spannung im Rahmen dieser Arbeit in beiden Formen. Während die meisten Stationen die Spannung als Potentialdifferenz und damit als eine Grundgröße behandeln, wird an einer der Stationen der Weg über die oben genannte Relation gewählt. Hierbei kommt es zu einer Energiebetrachtung, wie sie im letzten Abschnitt des Themenblocks 2 des Lehrplans, „Ladung, Stromstärke, Spannung“, gefordert wird. Die Betrachtung von Stromkreisen soll durch die Behandlung des elektrischen Widerstandes und der damit verbundenen Anwendung der Kirchhoffschen Regeln abgeschlossen werden7. Beide Themengebiete werden an den Experimentierstationen aus didaktischen Gründen nur „angeschnitten“. 2.2 Hessen, G9 und G8 Da sich die Lehrpläne im Fach Physik in Bezug auf die Elektrizitätslehre in der Mittelstufe nur wenig unterscheiden, wird in diesem Abschnitt sowohl der G9 als auch der G8 Lehrplan des Faches Physik in Hessen betrachtet. Wir berufen uns hier auf die entsprechenden Lehrpläne, die auf dem hessischen Bildungsserver eingesehen werden können8. Im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz ist die Elektrizitätslehre in der hessischen Sekundarstufe I bereits in der siebten und achten Klasse Teil des Curriculums. Während in der siebten Klasse der Stromkreis im Mittelpunkt steht, soll im zweiten Quartal der achten Klasse die statische Elektrizität das Zentrum bilden. Es ist auch die Trennung von Ladungen, die schließlich zum Begriff der Spannung führt, deren Betrachtung dann die Anknüpfung an den Stromkreis, der im vorangegangenen Jahr behandelt worden ist, folgt. Ebenso wie in Rheinland-Pfalz ist es vorgesehen die Betrachtung des Widerstands und der Kirchhoffschen Regeln nach der Einführung der Spannung vorzunehmen 5 vgl. Rahmenlehrplan Naturwissenschaften – Orientierungsstufe, S.38 vgl. Lehrplan Naturwissenschaften gesamt, S. 198 7 vgl. ibid., S.198 8 vgl. http://www.kultusministerium.hessen.de/irj/HKM_Internet?cid=e000df8eb58c60051fb48e0dcb5ad616 , 5.06.12, 21.43Uhr 6 4 Auch für das Land Hessen kann daher festgehalten werden, dass die Spannung fester Bestandteil des Lehrplans ist und dass somit das hier ausgearbeitete Schülerprojekt von höchster unterrichtlicher Relevanz ist. Da zwischen Schülern der zehnten und der siebten Klasse jedoch erhebliche Unterschiede im Bearbeitungs- und Lerntempo bestehen, ist es nötig, Arbeitsblätter und Zeitplan der jeweiligen Klassenstufe anzupassen. Im Rahmen der hier vorliegenden Bachelorarbeit war eine Erprobung mit beiden Klassen aus Zeitgründen leider nicht möglich. Es wird daher hier nur auf die Erfahrungswerte mit einer siebten Klasse eingegangen werden. 3 – Physikalischer Hintergrund Viele wichtige und alltägliche Anwendungen der Elektrizitätslehre lassen sich mit dem Konzept des Stromkreises verstehen, weshalb letzterer im Physikunterricht der Mittelstufe im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Bei einem Stromkreis handelt es sich um einen Aufbau, der mindestens aus einer Spannungsquelle und einem weiteren Gerät, wie z. B einer Glühbirne oder einem Motor, besteht. Oft wird für dieses weitere Gerät die Bezeichnung „Verbraucher“ verwendet, was aus physikalischer Sicht ungünstig ist, da sie impliziert, im Stromkreis werde etwas verbraucht. Dies ist nicht richtig, denn es gilt hier die Kontinuitätsgleichung, die im schulischen Physikunterricht als „Ladungserhaltung“ bezeichnet wird: ( , ). ( , )= Selbstverständlich liegt auch Energieerhaltung vor. Der „Verbraucher“ müsste daher richtigerweise „Wandler“ heißen, da es in ihm durch Stromfluss zur Umwandlung elektrischer Energie in andere Energieformen kommt; so wandelt z.B. eine Glühbirne elektrische Energie in Wärme und Licht um. Dennoch werden wir im Sinne der Konformität mit den meisten Schulbüchern die Bezeichnung „Verbraucher“ in dieser Arbeit beibehalten. Die folgenden Unterkapitel richten sich vorrangig an Physiklehrer bzw. Lehramtsstudenten des Fachs Physik, da sie sich mit den physikalischen Hintergründen 9 des ausgearbeiteten Schülerprojekts beschäftigen werden. Auf diese abstrakte Betrachtung wird die didaktische Reduktion der beschriebenen Zusammenhänge folgen. 9 Die Darstellung der physikalischen Hintergründe konzentriert sich auf die für das Schülerprojekt relevanten Aspekte. Eine ausführlichere Darstellung kann z.B. bei Demtröder 2009 gefunden werden. 5 3.1 Erläuterung des physikalischen Hintergrunds a. Elektrische Felder Befindet sich eine elektrische Ladung Q in einem Raum, so ist sie der Ursprung eines ( ), welches auf die Probeladung q wirkt: Kraftfeldes ( , )= 4 Führt man eine Grenzwertbetrachtung durch, bei der man die Ladung q gegen Null laufen lässt, kann man, analog zum Gravitationsfeld, das elektrische Feld definieren: = = 4 ( ) ist definiert als die elektrische Feldstärke; aus ihr ergibt sich umgekehrt wieder die Kraft , die auf eine Probeladung q im elektrischen Kraftfeld wirkt. b. Das elektrische Potential Bewegt man eine Ladung im elektrischen Feld ( ), so wird die Arbeit W geleistet: = = . Da das elektrische Kraftfeld konservativ ist, kann die potentielle Energie Epot über das Wegintegral Grenzwert definiert werden. Bei der Betrachtung kleiner Testladungen q gilt im 0 die Proportionalität Epot ~ q. Folglich kann der Proportionalitätsfaktor eingeführt werden, den man als Potential bezeichnet und für den gilt ( )= = . Die Differenz der Potentiale in zwei Punkten P1 und P2 nennt man elektrische Spannung U. = ( ) ( )= Wie im folgenden Unterkapitel ab Seite 13 zu sehen sein wird, wird diese Definition eine der zentralen Erkenntnisse des Schülerprojekts darstellen, wenn auch nicht in dieser mathematischen Form. Die soeben beschriebene Potentialdifferenz kann ebenfalls über den Gewinn bzw. den Verlust potentieller Energie in einem elektrischen Feld definiert werden. Durchläuft eine Ladung q eine Potentialdifferenz U, so erfährt sie eine Änderung ihrer Energie, welche proportional zur Potentialdifferenz ist: = 6 Entsprechend des Energieerhaltungssatzes muss sich bei einer Änderung der potentiellen Energie auch die kinetische Energie der Ladung ändern: = = + = = . Wichtig ist, dass das Potential immer einen Bezugspunkt P0 benötigt, an dem das Potential auf einen Wert ( ) = ( festgelegt ist. Im Allgemeinen wird die Erde als dieser Punkt mit ) = 0 gewählt; selbstverständlich ist jedoch die Potentialdifferenz U unabhängig von der Wahl des Bezugspunktes. Bewegt man Ladungen entlang sogenannter „Äquipotentialflächen“, auf denen das Potential konstant ist, wird keine Arbeit verrichtet. Im Zusammenhang mit der didaktischen Reduktion wird dieser Begriff noch einmal thematisiert. c. Der elektrische Strom Wird zwischen zwei Punkten unterschiedlichen Potentials eine leitende Verbindung hergestellt, so kommt es zu einem elektrischen Stromfluss. Die Potentialdifferenz kann Schülern dementsprechend als Antrieb für den Strom vorgestellt werden. Unter letzterem versteht man den Transport elektrischer Ladungen. Die Stromstärke I, welche in Ampere angegeben wird, ist als „die Ladungsmenge Q, die pro Zeiteinheit durch einen zur Stromrichtung senkrechten Querschnitt fließt“ definiert: = Elektrische Ladungen können Elektronen und Löcher, aber auch positive oder negative Ionen sein. Selbst wenn kein äußeres elektrisches Feld angeschlossen ist, bewegen sich die Ladungsträger in Stoffen mit einer bestimmten Geschwindigkeit. In Metallen liegt diese in einer Größenordnung 10 von 106-107 m/s. Jedoch sind die Bewegungsrichtungen der Leitungselektronen bei verschwindet. = 0 statistisch verteilt, sodass ihre Stromdichte im Mittel Legt man ein äußeres elektrisches Feld an den Leiter an, so wirkt eine Kraft Ladungen, die eine Beschleunigung der einzelnen Ladungen q mit Masse m bewirkt: = 10 = vgl. Demtröder 2009, S. 47 7 . auf die Während der mittleren Zeit s zwischen zwei Stößen erhalten die Ladungsträger daher eine zusätzliche mittlere Geschwindigkeit, die Driftgeschwindigkeit vD genannt wird und welche zu einem Ladungstransport mit der Stromdichte führt. Mit = = ergibt sich: = 2 = = = Man kann so die materialabhängige „elektrische Leitfähigkeit“ el definieren: mit [ ] = 1 = Dabei ist n die Ladungsträgerkonzentration, m die Masse der Ladungsträger und s die mittlere Zeit zwischen zwei Stößen. Trotz der Beschleunigung der Ladungen durch das äußere elektrische Feld ergibt sich eine konstante Geschwindigkeit, da die Stöße mit den Teilchen des Metalls die Elektronen immer wieder abbremsen. Aus diesem Grund ist es möglich, die Wirkung der Stöße als eine Art „Reibungskraft“ aufzufassen, welche der Feldrichtung entgegen gerichtet ist. Sobald die maximale Driftgeschwindigkeit erreicht ist, muss daher gelten: Je kleiner die Reibungskraft, desto höher die Driftgeschwindigkeit 11 : In der oben beschriebenen Gleichung = = + = 0 werden die Stromdichte und die elektrische Feldstärke verbunden. Dieser Zusammenhang wird, nach seinem Entdecker Georg Simon Ohm (1789-1854)12, als Ohmsches Gesetz bezeichnet. Für einen homogenen Leiter mit Querschnitt A und Länge L, wie er z.B. in Form von Kabeln und Drähten vorliegt, kann diese Gleichung durch Integration zu = umgeformt werden. Es ergibt sich die Größe = elektrischen Widerstand bezeichnet. Die Größe = mit [ ] = 1 = 1 , die man als bezeichnet den spezifischen Widerstand, da dieser nur vom verwendeten Material abhängig ist. 11 12 vgl. ibid., S.48 vgl. Grehn J., Krause J. 2004, S.202 8 Die Behandlung des elektrischen Widerstandes ist fester Bestandteil des Lehrplans der Elektrizitätslehre in der Mittelstufe, welcher im vorangegangenen Kapitel erläutert wurde und folgt in der Regel auf die Einführung der Spannung. d. Arbeit und Leistung im elektrischen Stromkreis Um eine Ladung q von einem Punkt mit Potential 1 zu einem Punkt mit Potential 2 zu bringen, wird, wie bereits oben beschrieben, Arbeit verrichtet: ) ( . Diese wird je nach Vorzeichen der Ladung und der Potentialdifferenz U frei oder aufgewendet. Die Leistung P definiert ist bekanntlich als Arbeit pro Zeit definiert: . Bleibt die Potentialdifferenz U während der Zeit dt konstant, so kommt durch die sich zeitlich verändernde Ladung die folgende elektrische Leistung zu Stande: . Bei zeitlich konstanter Potentialdifferenz und Spannung ergibt sich dann durch Integration für die elektrische Arbeit W: . e. Kirchhoffsche Regeln Die beiden Kirchhoffschen Regeln geben Auskunft über das Verhalten von Strom und Spannung in vernetzen Stromkreisen. Sie ermöglichen dadurch, meist mithilfe des ohmschen Gesetzes, die einzelnen Stromstärken sowie Spannungen in den Armen des Stromkreises zu berechnen. Die erste Kirchhoffsche Regel, die in der Schulphysik als „Knotenregel“ bekannt ist, betrifft das Verhalten der Stromstärke in Verzweigungen des Stromkreises. Aus der Kontinuitätsgleichung (vgl. S.5) ist bekannt, dass Ladung weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Daraus ergibt sich, dass an einem Knoten die „Summe der einlaufenden Abbildung 1: Veranschaulichung der 1. Kirchhoffschen Regel Ströme gleich der Summe der auslaufenden Ströme sein“13 muss. Für den Punkt P in Abb. 1 muss daher gelten: 13 . Allgemein formuliert ist: Demtröder 2009, S.57 9 = 0. Die zweite Kirchhoffsche Regel betrifft die Spannung und wird auch „Maschenregel“ genannt. Sie besagt, dass die Summe der Spannungen in einer „Masche“ des Stromkreises verschwinden muss. Für den Stromkreis in Abb. 2 ergibt sich daher folgende Gleichung: kann man sagen: = 0. = 0. Verallgemeinert In der Schule werden diese Regeln nach der Abbildung 2: Veranschaulichung der 2. Kirchhoffschen Regel Einführung des elektrischen Widerstandes genutzt, um die jeweiligen Ströme und Spannungen in elektrischen Netzwerken zu berechnen. Im Rahmen des hier beschriebenen Schülerprojekts ist lediglich die Maschenregel von Interesse, da nur sie die elektrische Spannung betrifft. Nach der Beschreibung der wichtigsten physikalischen Grundlagen im elektrischen Stromkreis folgen nun die Erläuterung der Funktionsweise der Glühbirne als auch die der Zink-Kohle-Batterie, da beide Geräte im Rahmen des Schülerprojekts verwendet werden. Mithilfe der folgenden Informationen sollen dem Leser Zusatzinformationen gegeben werden, damit er möglicherweise auftretende Schülerfragen zu den Bauteilen beantworten kann. f. Funktionsweise der Glühbirne Die Glühbirne ist eine vollkommen alltägliche Lichtquelle, die bereits auf eine mehr als 100jährige Geschichte zurückblickt. Die ersten Glühbirnen, 1854 von Heinrich Goebel hergestellt und 1879 von Thomas Edison verbessert, bestanden aus Kohlefäden14, die man in einem evakuierten Glaskolben anbrachte. Abbildung. 3 zeigt den schematischen Aufbau einer Glühbirne15. Sie besteht aus einem evakuierten Glaskolben (6), in dem sich ein Glühfaden aus Wolfram befindet (1). In den Anfangsjahren um 1840 war dieser aus Platin, was jedoch kaum eine brauchbare Lichtausbeute erlaubte. Goebel und später auch Edison entschieden sich daher für Kohle, bei der die Aggregatszustandsänderung erst bei deutlich höheren Temperaturen stattfindet als bei Platin (Platin schmilzt bei 1770°C16, während Kohle erst bei 3550°C sublimiert17). Um die Lichtausbeute zu erhöhen, hat man auch Metalle auf ihre Tauglichkeit als Glühfäden 14 vgl. Raith 2006, S.111 Gezeichnet von Miriam Speyer, nach Appel et al. 2007, S.109 16 vgl. Tafelwerk 2003, S.101 17 vgl. Glühlampe – Wikipedia, 27.05.12, 8.17Uhr 15 10 untersucht. Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich dann Wolfram, welches auch heute noch in Glühlampen verwendet wird, als Material für den Glühfaden durchgesetzt (Wolfram schmilzt bei 3350°C18, d.h. es verändert seinen Aggregatzustand etwa bei der gleichen Temperatur wie Kohle). Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Metallen als Glühfäden ist, dass sie zu Wendeln geformt werden können, was nicht nur das Licht bündelt sondern auch erlaubt, die Glühlampe kleiner zu bauen19. In der Anfangszeit der Glühbirne wurde der Kolben evakuiert. Heute füllt man ihn mit einem Edelgas, meist Krypton, um die Verdampfung des Glühfadens gering zu halten20. Abbildung 3: Schematischer Aufbau einer Glühbirne Neben dem Kolben, in dem sich die Glühwendel (1) sowie eine isolierte Halterung (2), die die Glühwendel stützt, befinden, besteht die Glühlampe noch aus einem Sockel. An diesem befindet sich das Gewinde (3), mit dem die Lampe in eine Fassung eingedreht wird. An diesem Sockel sind ebenfalls die beiden Kontakte angebracht. Ein Kontakt, der sogenannte Fußkontakt (4), befindet sich an der Unterseite der Birne. Der zweite Kontakt, auch als Sockelkontakt (5) bezeichnet, befindet sich seitlich am Gewinde. Selbstverständlich sind diese beiden Kontakte gegeneinander isoliert, da es sonst zu einem Kurzschluss käme und die Lampe nicht leuchten würde. g. Funktionsweise der Zink-Kohle-Batterie Neben der Glühlampe kommen beim Schülerlabor „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ ebenfalls Zink-Kohle-Flachbatterien zum Einsatz. Auch wenn deren 18 vgl. Tafelwerk 2003, S.101 vgl. Raith 2006, S.111 20 vgl. ibid., S. 111 19 11 Funktionsweise nicht Thema des Experimentiertages ist, erscheint es dennoch sinnvoll, bei der Erläuterung der physikalischen Grundlagen, auf denen das Schülerprojekt aufbaut, kurz das Funktionsprinzip der verwendeten chemischen Spannungsquelle zu erläutern. Eigentlich bezeichnet der Begriff „Batterie“ erst eine Schaltung aus mehreren Zellen, umgangssprachlich werden jedoch auch Monozellen „Batterien“ genannt. Im Fall der ZinkKohle-Flachbatterie mit einer Spannung von 4,5V handelt es sich um die Reihenschaltung dreier getrennter Zink-Kohle-Zellen, die ihren Ursprung im 1867 entwickelten LeclanchéElement haben21. Die Anode besteht aus einem Zinkbecher, während die Kathode ein Graphitstift ist, welcher von einem Gemisch aus Braunstein (MnO2, Mangandioxid) und Ruß umgeben ist. Während das Leclanché-Element von einer Ammoniumchloridlösung umgeben war, benutzt man in den heutigen Zellen einen Elektrolyten, der aus einer Lösung von Zinkchlorid mit ein wenig Ammoniumchlorid besteht und der durch die Verwendung von Quellmitteln eingedickt wurde. Die Lösung wird dadurch zu einem Gel, weshalb man diese Art der Spannungsquelle auch „Trockenelement“ nennt 22. Schematisch ergeben sich die in Abb. 523 und 624 gezeigten Aufbauten. Abbildung 5: Schematischer Aufbau einer Zink-Kohle Batterie Abbildung 4: Schematischer, didaktisch reduzierter Aufbau einer Zink-KohleMonozelle Zwischen den beiden Elektroden besteht eine Nennspannung von 1,5V. Bei Betrieb der Zelle sinkt diese Spannung, da sich am Pluspol gasförmiger Ammoniak (NH3) sammelt und so die Kohle-Elektrode gegen ihre Umgebung isoliert. Dadurch steigt der Widerstand der 21 vgl. Eisner et al. 2000, S.175 vgl. ibid., S.175 23 aus: Feuerlein et al. 2002, S.69 24 aus: Demtröder 2009, S.76 22 12 Zelle, was zum Sinken der Stromstärke führt 25 und erklärt, warum sie nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist. Für das Schülerprojekt stellt dies jedoch kein Problem dar, da die Batterien an den Stationen nie über eine längere Zeit belastet werden. Die Tatsache, dass die Zink-Kohle-Zelle eine konstante Spannung von etwa 1,5 V liefert, liegt in den Stoffeigenschaften, genauer in den Elektrodenpotentialen von Zink und Kohle, begründet. Das Elektrodenpotential gibt an, welche Spannung eine Elektrode in einem Elektrolyten liefern kann bzw. welche Spannung zur Elektrolyse angelegt werden muss. Zur Veranschaulichung des Elektrodenpotentials verwendet man zuweilen den Begriff „Elektronendruck“. Hat ein Material einen hohen Elektronendruck, so ist sein Bestreben, Elektronen abzugeben hoch. Es wirkt daher reduzierend auf die Stoffe in seiner Umgebung 26. Zink hat ein Elektrodenpotential von -0,76V27. Bei Betrachtung der Gesamtspannung der Zelle ergibt sich, dass das Elektrodenpotential der Anode in der gleichen Größenordnung wie das der Kathode liegen, aber positiv sein muss. Während am Minuspol Zink oxidiert, wird am Pluspol Mangandioxid (=Braunstein) reduziert 28: 2 2 +2 +2 +2 +2 2 2 +2 ( )+2 Neben Ammoniak wird bei Betrieb der Zelle ebenfalls Wasser abgeschieden, was dazu führt, dass eine ältere Zelle nicht mehr sicher gegen Auslaufen ist. Nach der Erläuterung der wichtigsten physikalischen Hintergründe für das Schülerlabor, wird es im Folgenden um die didaktische Reduktion des Themas gehen 3.2 Pädagogische und didaktische Überlegungen zum elektrischen Stromkreis in der Mittelstufe Den Einstiegspunkt zur Elektrodynamik bildet im Allgemeinen die Betrachtung des Stromflusses. Diese Vorgehensweise findet sowohl im Lehrplan als auch in zahlreichen Schulbüchern Anwendung. Da die Spannung die Ursache für den Stromfluss darstellt, bietet es sich an, sie als den Antrieb des Stroms einzuführen, weil eine solche Vorstellung für die Schüler sehr anschaulich ist. Dementsprechend ist es folgerichtig, zunächst den Strom und 25 vgl. Tausch 1993, S.192 vgl. ibid., S.182 27 vgl. Eisner et al. 2000, S.161 28 vgl. Tausch 1993, S.192 26 13 erst danach die Spannung einzuführen. Damit Schüler jedoch auch das Verhalten der Spannung im Stromkreis nachvollziehen können, ist es wichtig, ihnen auch zu erklären, welcher Art dieser Antrieb ist. Hier kommt die Gravitationsanalogie, die das Höhenmodell verwendet, ins Spiel, auf die weiter unten eingegangen werden wird. Ganz zu Beginn dieser Betrachtung des Stromkreises steht die Feststellung, dass ein Stromkreis geschlossen sein muss, damit Elektrizität fließen kann. Dies ist deshalb so wichtig, da bei den im Alltag verwendeten Geräten meist nur eine Verbindung zwischen dem Gerät und der Steckdose zu sehen ist. Aus diesem Prinzip ergibt sich dann die Erhaltung der Elektrizität bzw. der Ladung29 ganz selbstverständlich. Danach folgt die Einführung der Stromstärke als Zusammenhanges Geschwindigkeit = einer Ladungsmenge. Dies ist aufgrund des möglich. Im schulischen Physikunterricht schließt sich an diese Definition meist die Unterscheidung von Stoffen in Leiter und Nichtleiter an. Eine der Stationen des Schülerprojekts wird auch auf dieses Wissen zurückgreifen. Allerdings ist es nicht zwingend notwendig, dass eine Klasse, bevor sie am Schülerprojekt teilnimmt, solche Betrachtungen im Unterricht durchgeführt hat, da sie nur eine marginale Rolle spielen. Daher soll in dieser Arbeit nicht weiter auf Leiter und Isolatoren eingegangen werden. Bei der Behandlung des Stromkreises lernen die Schüler, dass es ohne eine Spannungsquelle nicht zu einem Stromfluss kommt. Wie bereits auf Seite 7 beschrieben, ist diese Betrachtung vollkommen legitim, da die chaotische Bewegung der Ladungsträger im Leiter bei = 0 in der Summe verschwindet. Die Spannungsquelle wird dadurch im Unterricht zum Antrieb für die Elektrizität und damit zur Ursache für einen Stromfluss. Bei dem hier ausgearbeiteten Schülerprojekt soll es deshalb, wie bereits oben erwähnt, darum gehen, welcher Art dieser Antrieb ist. Entsprechend der technischen Stromrichtung fließt Elektrizität vom Plus- zum Minuspol. Einige Schulbücher für die Oberstufe, darunter Metzler Physik30, ermöglichen das Finden von Analogien zwischen der Gravitation und dem elektrischen Potential, dessen Behandlung direkt auf die Betrachtung des Gravitationsfeldes folgt. In der Mittelstufe hingegen spielt das Gravitationspotential noch keine Rolle, sodass man sich selten dieser Analogie bedient. Da letztere jedoch auch für Schüler der Sekundarstufe I aufgrund ihrer Alltagserfahrung leicht zu verstehen ist und tatsächlich viele Vergleichspunkte zwischen dem elektrischen und dem Gravitationspotential bestehen, wird die Analogie bei der Ausarbeitung des Schülerprojekts 29 Entsprechend der Sprache im Karlsruher Physikkurs wird hier der Begriff der Elektrizität und nicht der Ladung verwendet, da dieser bestimmten Schülerfehlvorstellungen vorbeugt. Genauere Erläuterungen hierzu können u.a. Hermann 1997, S.25-26 entnommen werden. 30 vgl. Grehn J., Krause J. 2004 14 aufgegriffen, zumal durch wissenschaftliche Untersuchungen erwiesen ist, dass die Verwendung dieser Analogie auch bei jüngeren Schülern erfolgreich ist 31. Schüler der Mittelstufe wissen aus ihrer persönlichen Erfahrung, dass Gegenstände von selbst zu Boden fallen, wenn man sie los lässt. Sie können sich ebenso gut vorstellen, dass etwas, wie z.B. Wasser in einem Wasserfall, von einem höher gelegenen Punkt zu einem niedrig gelegeneren Punkt fließt. Dieses Alltagswissen nutzt das Höhenmodell (vgl. Abb.6), auf dessen Verwendung in Kapitel 4.3 noch einmal genauer eingegangen werden wird, aus. In diesem Modell wird ein hohes Potential, wie z.B. der Pluspol einer Batterie, als eine bestimmte Höhe veranschaulicht. Der Minuspol ist immer der am tiefsten gelegene Punkt. Entlang eines Kabels ist das Potential konstant. Selbstverständlich ist im realen Stromkreis das Potential entlang eines Kabels nicht völlig konstant, da es immer zu Verlusten durch den ohmschen Widerstand kommt. Da diese jedoch im Vergleich zum Spannungsabfall an den Verbrauchern gering sind, kann für den Unterricht vom idealen Stromkreis ausgegangen werden, bei dem sich das Potential nur an den Verbrauchern ändert, sonst aber konstant bleibt. Abbildung 6: Höhenmodell für eine Reihenschaltung mit zwei gleichen Verbrauchern Beim oben verwendeten „Vokabular“ zeigt sich, dass im Rahmen des Schülerprojekts die Begriffe des Potentials und der Potentialdifferenz verwendet werden, die für den Mittelstufenunterricht eher unüblich sind. Der Grund für diese Wortwahl liegt in der Verwendung der Gravitationsanalogie. Spricht man so bei der potentiellen Energie im Gravitationspotential von Höhen und Höhenunterschieden, so ist es demensprechend im Stromkreis nur konsequent, die Begriffe Potential und Potentialdifferenz zu verwenden. Viele der Fehlvorstellungen der Schüler haben ihren Ursprung in der Wortwahl, sodass die Verwendung des Wortes „Potentialdifferenz“ bereits klarstellen kann, dass Spannung immer 31 vgl. PdN-PhiS 6/57, S.8 15 zwischen zwei Punkten besteht und daher nicht an einer einzelnen Stelle gemessen werden kann. Die beschriebenen Erkenntnisse bilden den Grundstein sowie die wichtigsten Lernziele des Schülerprojekts. Nachdem bekannt ist, dass eine Spannung zwischen zwei Punkten gemessen wird, kann die Anwendung und Weiterführung dieses Wissens erfolgen. Hierzu bietet sich die Behandlung des Reihen- und Parallelstromkreises an, da sich an diesen beiden Typen der Unterschied zwischen dem Verhalten des Stromes und dem des Potentials im Stromkreis herausarbeiten lässt. Um die Schüler nicht zu überfordern, ist es wichtig, bei dieser Betrachtung zunächst nur gleiche Verbraucher zu verwenden, denn der ohmsche Widerstand ist noch nicht bekannt. Aus diesem Grund wird im Rahmen des Schülerprojekts „Von Höhenund Potentialdifferenzen“ auch ausschließlich mit baugleichen Lämpchen experimentiert. Selbstverständlich birgt diese vorübergehende Vereinfachung die Gefahr, dass sich die Fehlvorstellung des „Lokalen Denkens“32 bei den Schülern verfestigt. Dem sollte im nachfolgenden Unterricht durch die Behandlung des Widerstandes entgegengewirkt werden. Es empfiehlt sich daher, den Widerstand direkt nach dem Kennenlernen und Erforschen der elektrischen Spannung durch die Schüler einzuführen. Da die Behandlung des elektrischen Widerstandes jedoch das Wissen über das Verhalten der elektrischen Spannung im Stromkreis voraussetzt, wird er im Rahmen des Schülerprojekts, welches dem Kennenlernen und Verstehen der Spannung im Stromkreis gewidmet ist, nicht angesprochen. Um die Potentialdifferenz nicht nur als theoretisches Konstrukt einzuführen und das Potential anschaulicher zu machen, bietet es sich an, die Energie zu verwenden. Wie bereits im vorangegangenen Unterkapitel beschrieben, kann die elektrische Spannung über die potentielle Energie einer Ladung definiert werden ( = ). Dieser Zusammenhang kann auch in der Mittelstufenphysik verwendet werden. In Anlehnung an die potentielle Energie im Gravitationsfeld der Erde wird an dieser Stelle die im Höhenmodell verwendete Analogie weitergedacht. Während Schüler der zehnten Klasse den mathematischen Zusammenhang mit = bereits kennen und so prinzipiell auch rechnerische Vergleiche ziehen könnten, ist dies bei den Schülern aus Hessen noch nicht der Fall. Die Kenntnis der genannten Formel ist jedoch zum Verständnis der verwendeten Analogie gar nicht notwendig. Das naive Alltagsverständnis, über welches jedes Kind verfügt, reicht völlig 32 Es gibt immer wieder Schüler, die der Ansicht sind, dass sich der Strom an Knotenpunkten ungeachtet der Verbraucher in den jeweiligen Armen gleichmäßig aufteilt. Ebenso glauben sie, dass in der Reihenschaltung die Spannung gleichmäßig an allen Verbrauchern abfällt und ihr Abfallen daher nicht vom Widerstand der jeweiligen Bauteile abhängt. Genauere Erklärungen zu diesem Sachverhalt können dem Kapitel „Schülervorstellungen in der Elektrizitätslehre“ ab Seite 19 entnommen werden. 16 aus, um zu verstehen, dass in einem höher gelegener Körper mehr Energie gespeichert ist, als in einem tiefer gelegenen Körper. Analog zu einem Gegenstand, der zu Boden fällt, wandelt sich auch im Stromkreis die potentielle, durch die Potentialdifferenz der Spannungsquelle bereitgestellte Energie in „kinetische Energie der Ladung“ um. Je höher also die Spannung in einem Stromkreis, desto höher die Energie, die zur Verfügung steht, d.h. desto höher auch der Stromfluss (bei gleichem Widerstand). Diese Analogie kann von den Schülern anhand einer Murmelbahn erforscht werden, bei der die Möglichkeit besteht, die Murmel aus unterschiedlichen Höhen starten zu lassen. Dieser Höhenunterschied steht, ebenso wie im Höhenmodell, für die Potentialdifferenz. Mithilfe von Glöckchen, die für einen Verbraucher im Stromkreis stehen, kann man einerseits die Geschwindigkeit andererseits aber auch die Energieabgabe der Kugel an die Glöckchen hörbar machen. Dadurch, dass man die Differenzierung von Stromfluss und Energie erst über dieses mechanische Beispiel vornimmt, ist zu erwarten, dass vielen Schülern die Übertragung auf den Stromkreis besser gelingen wird, denn sie können sich durch die Analogie leichter vorstellen, was im Stromkreis passiert. Auf diese allgemeinen Hinweise zu den Inhalten des Projekts „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ folgen nun Bemerkungen zu den beiden technischen Geräten, die in den Stationen verwendet werden. a. Glühbirne Bei den Stationen des Experimentiertages werden ausschließlich Glühbirnen als Anzeigegeräte für einen Stromfluss verwendet. Es handelt sich hierbei um 6V, 3W Glühbirnen, wie sie bei Fahrradlampen zum Einsatz kommen. Selbst wenn die Glühbirne aufgrund neuer EU-Richtlinien mehr und mehr aus dem Alltag der Schüler verschwindet, ist sie immer noch ein verstehensmächtiges „Anzeigegerät“ für den Stromfluss. Weiterhin demonstriert sie zwei wichtige Wirkungen des elektrischen Stroms: die Erzeugung von Licht und Wärme. Schließlich ist sie aufgrund ihres einfachen Aufbaus und der Tatsache, dass man die meisten Bauteile beim Betrachten direkt erkennen kann, außerordentlich leicht verständlich. Da es jedoch beim Betrachten der Glühbirne und ihrer Fassung leicht so aussehen kann, als ob sie nur einen Anschluss hätte, obwohl selbstverständlich zwei für einen geschlossenen Stromkreis von Nöten sind, wird an einer Station des Schülerprojekts durch den Bau einer Lampenfassung aus Streichholzschachteln der Lage der beiden Anschlüsse auf den Grund gegangen. Danach geht es um den Aufbau der Glühbirne selbst, auf den bereits auf den Seiten 10 und 11 eingegangen wurde. 17 b. Batterie Beim Schülerprojekt „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ werden ausschließlich 1,5V und 4,5V Batterien verwendet, um potentielle Gefahren möglichst auszuschließen. Weiterhin kann durch die Verwendung von Batterien etwaiger Verwirrung, wie sie durch zahlreiche Bedienelemente eines Netzgerätes auftreten könnte, vorgebeugt werden. Ein Eingehen auf die Funktionsweise der Batterie ist nicht vorgesehen, da diese für Schüler der 7. Klasse zu komplex ist. Im Übrigen wissen Schüler aus ihrem Alltag, dass Batterien Spannungsquellen sind, sodass sich hier keine Notwendigkeit ergibt, ihre Funktionsweise explizit zu erläutern. 4 – Schülervorstellungen in der Elektrizitätslehre 4.1 Verbreitete Fehlvorstellungen in der Elektrizitätslehre Mehrere, u.a. auch europaweite, Untersuchungen haben gezeigt, dass Schüler bestimmte Vorstellungen zum Thema der Elektrizitätslehre haben, die ihnen zum einen das Verständnis der Lerninhalte erschweren können und die zum anderen oft nach dem Unterricht weiter bestehen33. Der erlebte Unterricht schafft es in diesem Fall nicht nachhaltig, die Schüler von den korrekten Vorstellungen zu überzeugen. Zunächst war vorgesehen, in der Klasse, die am 30. Mai 2012 das Schülerprojekt „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ getestet hat, einen Vorwissenstest durchzuführen, um dabei mögliche Schülervorstellungen abzufragen. Aus Zeitgründen war es jedoch lediglich möglich, die bestehenden Vorstellungen durch einige freie Notizen der Schüler zu erfragen auf die in Kapitel 4.2 eingegangen werden wird. Es werden daher die wissenschaftlich nachgewiesenen Schülervorstellungen als in dieser Klasse geltend betrachtet. Viele Fehlvorstellungen seitens der Schüler haben ihren Ursprung in der unpräzisen Alltagssprache. Dies ist nicht nur der Fall in der Elektrizitätslehre, sondern betrifft ebenfalls andere Themengebiete, wie z.B. die Begriffe „Kraft“ und „Impuls“ in der Mechanik. Da in der Alltagssprache regelmäßig eine „Stromrechnung“ bezahlt wird und Batterien „leer“ werden, ist es für viele Schüler kaum vorstellbar, dass Elektrizität eine Erhaltungsgröße ist und Stromkreise daher geschlossen sein müssen. Hinzu kommt, dass elektrische Geräte im Alltag auf den ersten Blick nur ein und keine zwei Kabel besitzen. Aus den Unschärfen der 33 vgl. C2 Key concepts of electricity 18 Alltagssprache erwächst daher auch die Vermischung bzw. fehlende Trennung der Konzepte des Stroms und der Energie, die Schüler oft als identisch ansehen34. Des Weiteren glauben viele Schüler, dass der Strom und nicht die Spannung fest von der Spannungsquelle vorgegeben sei35. Dies liegt meist darin begründet, dass die Spannung als eine Größe angesehen, die den Strom ergänzt und nicht erkannt wird, dass sie die Ursache für den Stromfluss darstellt. Eine Ursache hierfür könnte sein, dass im Alltag in Bezug auf Elektrizität fast nie von Spannung gesprochen wird und diese den Schülern daher weniger wichtig erscheint oder weniger bekannt ist. Schließlich passiert es, dass Schüler die Konzepte Spannung und Strom nicht trennen können36. Im Hinblick auf die eben erläuterte Fehlvorstellung wurde Station 2 des Lernzirkels konzipiert (vgl. S.33). Eine weitere, häufig auftretende Fehlvorstellung bezieht sich auf Widerstände im Stromkreis und die damit verbundenen Kirchhoffschen Regeln. Nachweislich sind hier viele Schüler der Ansicht, dass sich der Strom an Knotenpunkten, ungeachtet der Verbraucher, gleichmäßig aufteilt, da sie glauben, der Strom „wisse“ nicht, welche Bauteile ihn im Stromkreis noch „erwarten“. Ebenso glauben sie, dass in der Reihenschaltung an allen Verbrauchern die gleiche Spannung abfalle und ihr Abfallen daher nicht vom Widerstand der jeweiligen Bauteile abhänge. Diese beiden Fehlvorstellungen werden häufig unter dem Begriff des „lokalen Denkens“ zusammengefasst37. Bei der Durchführung des Schülerprojekts konnte insbesondere an den Stationen 4 und 5 beobachtet werden, dass auch bei dieser spezifischen Schulklasse solche Ideen vorhanden waren. Da jedoch im Rahmen des Schülerprojekts weder die Behandlung des Widerstands, noch die der die Knoten- bzw. Maschenregel vorgesehen ist, müssen hier die Reihen- und Parallelschaltung mit baugleichen Lämpchen betrachtet werden. Um dennoch der Fehlvorstellung des lokalen Denkens entgegen zu wirken, wird auf den entsprechenden Arbeitsblättern explizit darauf hingewiesen, dass es sich bei den verwendeten Verbrauchern um jeweils baugleiche Lämpchen handelt und dass auch nur Regeln für solche gleichartigen Bauteile erstellt werden sollen (vgl. Anhang, S.59 und S.62). Schließlich sind viele Schüler der Ansicht, dass man Spannung an einem bestimmten Punkt im Stromkreis messen könne. Sie erkennen daher nicht, dass Spannung eine Größe ist, die nur zwischen zwei Punkten existieren kann. Diese Vorstellung konnte beim Einbau der Voltmeter an fast allen Stationen beobachtet werden. Besonders die Stationen 1 und 3 haben 34 vgl. PdN-PhiS 3/58, S.28 vgl. C2 Key concepts of electricity 36 vgl. PdN-PhiS, 6/57, S.7 37 vgl. PdN-PhiS, 6/57, S.6 35 19 zum Ziel, dieser unzutreffenden Vorstellung entgegen zu wirken. Dazu werden an beiden der Einbau von Voltmetern im Stromkreis und das Messen von Spannungen ausdrücklich zum Thema gemacht. Darüberhinaus ist das der Grund, warum in der Bildschirmpräsentation und zu Beginn der ersten Station nur die Begriffe Potential und Potentialdifferenz verwendet werden und die Spannung als Terminus erst gegen Ende von Station 1 eingeführt wird. 4.2 Bemerkungen der Schüler zum Thema „Spannung“ Um einen Eindruck von den Schülervorstellungen zu erhalten, die in der Klasse vorliegen, die am 30. Mai 2012 das Schülerprojekt „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ getestet hat, wurden die Schüler am Tag vor der Durchführung nach ihren Vorstellungen von Strom und Spannung befragt. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Stunden Physikunterricht zum Thema der Elektrik. Zur Untersuchung ihrer Ideen dienten die folgenden Fragen: Was versteht man unter elektrischem Strom? Was versteht man unter elektrischer Spannung? Selbstredend handelt es sich hier nicht um eine systematische Untersuchung, stattdessen geht es darum, einen kleinen Einblick in die Vorstellungen der Schüler zum Thema Elektrizitätslehre zu gewinnen. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Schüler spontan und frei ihre Ideen und Vorstellungen äußern können, was mitunter sehr aufschlussreich sein kann. Es muss jedoch beachtet werden, dass unscharfe oder fehlerhafte Definitionen nicht nur auf fachliche, sondern auch auf sprachliche Schwächen zurückzuführen sein können. Es ist außerdem sinnvoll, sowohl nach dem Verständnis des elektrischen Stroms als auch der Spannung zu fragen, da die beiden Konzepte, laut der auf den Seiten 18 und 19 beschriebenen Schülervorstellungen, für viele Schüler verschwimmen. Dies ergab sich auch bei der Befragung aus der hier zitiert wird. Die vollständige Liste der Antworten befindet sich im Anhang ab Seite 103. Viele Schüler heben in ihrer Antwort die Gefährlichkeit des Stromes und der Spannung hervor. Weiterhin betonen einige von ihnen die Tatsache, dass der Stromkreis geschlossen sein muss, damit Strom fließen kann, sowie dass Strom aus Teilchen besteht, die sich anziehen bzw. abstoßen. Sie nennen außerdem den Blitz als einen, in der Natur auftretenden Stromfluss. Was die Spannung betrifft, so zeigt sich, dass einige Schüler richtig erkannt haben, dass sie als Antrieb für den Strom fungiert und dass man sie in Volt misst. Nach Rücksprache mit dem unterrichtenden Lehrer hat sich ergeben, dass er die Spannung im Unterricht noch nicht explizit thematisiert, sondern nur die Batterie als Antrieb vorgestellt 20 hatte. Bei diesen Schülerantworten ist daher nicht zu sagen, ob es sich bei ihnen um eine genuine Schülervorstellung handelt oder ob eine möglicherweise fehlerhafte oder fehlende Vorstellung durch den Unterricht bereits berichtigt wurde. Bei den Schülerfehlvorstellungen zeichnen sich einige wichtige Aspekte ab, die bereits in Kapitel 4.1 genannt wurden. Viele Schüler unterscheiden kaum oder gar nicht zwischen den beiden Konzepten Energie und elektrischer Strom wie die folgenden beiden Zitate zeigen: „Elektrischer Strom ist Energie, die in einem Fluss weitergeleitet wird.“ „Strom ist, wenn z.B. ein Fön unter Strom steht, funktioniert er. Er hat Energie.“ Bei einigen Schülern bestehen Unsicherheiten bezüglich der Einheit des Stromes und der Spannung. Sie geben unter anderem an, dass Spannung in Watt, während Strom in Volt gemessen werde. Die letztgenannte Verwechslung der Einheiten deutet bereits die vorherrschende Fehlvorstellung zu den Konzepten Strom und Spannung an. Bei mindestens der Hälfte der Schüler der Testklasse besteht Unsicherheit darüber, wie Strom und Spannung zusammenhängen. Während, wie oben bereits genannt, vereinzelte Schüler die Spannung richtig als Antrieb für den Strom identifizieren, sind die weiteren Aussagen weniger differenziert. So bezeichnen sie Spannung als eine zusätzliche Eigenschaft des Stromes: „Elektrische Spannung ist die Geschwindigkeit, mit der der Strom fließt.“ „Elektrische Spannung ist ein Maß für den elektrischen Strom. Man erkennt dadurch, wie viel Strom in wie viel Zeit fließt.“ Ein weiterer Schüler identifiziert gar den ganzen Stromkreis als eine Spannung: „Ein Stromkreis, der unter Strom steht, ist eine elektrische Spannung.“ Es gibt außerdem Schüler, die Spannungen als einen Zustand zwischen den elektrischen Teilchen beschreiben. Selbst wenn diese Vorstellung nicht vollständig falsch ist – Spannung beschreibt einen Zustand der Ladungstrennung – so ist dennoch bei den Äußerungen der Schüler Vorsicht geboten, da sie sehr ungenau sind, wie man dem folgenden Zitat entnehmen kann: „Elektrische Spannung ist, wenn Teilchen elektrisiert werden und elektrisch werden, spannen sie sich auf.“ Schließlich bleibt noch zu bemerken, dass viele der Schüleräußerungen von der Alltagssprache beeinflusst sind und daher ungenau oder gar falsch sind. Insbesondere der Einfluss der Redensarten „unter Strom/Spannung stehen“ zeigt sich hier deutlich. Weiterhin findet man den Begriff der „Stromleitung“, der in der folgenden Antwort wohl eher eine Hochspannungsleitung bezeichnet: 21 „Unter elektrischem Strom versteht man, dass man [ihn] mithilfe [von] Kraftwerken herstellt und dann über Stromleitungen in die Steckdose kommt.“ Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die Schüleräußerungen im Allgemeinen mit den wissenschaftlich erwiesenen Schülerfehlvorstellungen, wie sie in Kapitel 4.1 erläutert wurden, decken. Ein besseres Verständnis der elektrischen Spannung sowie die Differenzierung der Konzepte Spannung und Strom durch das Schülerprojekt anzustreben, scheinen daher sinnvolle und notwendige Zielsetzungen des im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Stationenlernens. 4.3 Modelle im Physikunterricht Im Physikunterricht begegnen die Schüler oft komplexen, schwer vorstellbaren Konzepten und Zusammenhängen. Um Unanschauliches anschaulich zu machen, bedient man sich daher häufig Modellen. Diese können als Merk- und Verständnishilfen dienen oder Ideen zum Formulieren von Zusammenhängen geben38. Damit Modelle den Unterricht bereichern und den jeweiligen Zusammenhang tatsächlich leichter verständlich machen, sind einige Kriterien zu beachten. Ein Modell sollte unter anderem möglichst einfach zu verstehen sein, gleichzeitig sollte es aber den tatsächlichen Sachverhalt nicht zu stark verkürzen. Es können aber sehr wohl bestimmte Aspekte der Wirklichkeit abstrahiert werden, um andere klarer hervortreten zu lassen. Was das für das Höhenmodell bedeutet, ist weiter unten zu sehen. Die Elementarisierung, die durch ein Modell vorgenommen wird, muss daher sowohl schüler-, fach- als auch zielgerecht sein. Schülergerecht bedeutet, dass das verwendete Modell dem Alter und der kognitiven Entwicklung der Schüler angemessen ist. Weiterhin verlangt dieses Kriterium, dass an existierende Schülervorstellungen angeknüpft wird39. Von der Fehlvorstellung, dass Spannung die Stärke sei, mit der der Strom fließt, kann daher zur Spannung als Antrieb übergeleitet werden, dessen Funktionsweise dann im Höhenmodell mithilfe der Gravitationsanalogie erklärt wird. Wie bereits erwähnt, muss ein Modell auch nach den Elementarisierungen noch fachlich richtig sein. Zudem sollte es erweiterbar und damit auch in anderen, komplexeren Situationen anwendbar sein. Schließlich muss das 38 39 vgl. Hees 2008, S.45 vgl. ibid., S.49 22 Modell zielgerichtet sein, d.h. dass die Schüler das Modell anwenden und dadurch selbst zu neuen Einsichten kommen können 40. Das Höhenmodell, für dessen Verwendung wir uns im Rahmen dieses Schülerprojekts entschieden haben, erfüllt alle diese Kriterien. Es ist schülergerecht, da es durch die Gravitationsanalogie an Alltagserfahrungen der Schüler anknüpft. Es ist leicht zu verstehen, sodass es auch Schüler in der siebten Klasse begreifen und anwenden können. Dementsprechend ist es auch zielgerecht. Schließlich ist es ebenfalls fachgerecht, da es das Verhalten der Spannung durch die Analogien Höhe-Potential und HöhenunterschiedPotentialdifferenz fachlich richtig veranschaulicht. Die Geschlossenheit des Stromkreises wird durch die Verbindung der Bauteile mit Kabeln suggeriert. Das Modell ist erweiterbar, da in ihm z.B. auch das Verhalten der Spannung an unterschiedlichen Widerständen veranschaulicht werden kann, wovon jedoch beim Schülerprojekt „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ kein Gebrauch gemacht wurde. In Abbildung 741 sind ein einfacher elektrischer Stromkreis sowie zwei Modelle, das Wasser- und das Höhenmodell, mit denen das Konzept der Spannung veranschaulicht werden kann, abgebildet. Das Höhenmodell verwendet für das Potential eine Gravitationsanalogie, wie sie sonst meist nur in der Oberstufe zum Einsatz kommt. Weiterhin ist es in den meisten Mittelstufenschulbüchern eher unüblich, von Potentialen und Potentialdifferenzen zu sprechen. Nichtsdestoweniger werden diese Begriffe hier verwendet, da durch sie klarer wird, dass Spannung eine Größe ist, die zwischen zwei Punkten besteht. Abbildung 7: Vergleich der Analogien Beim Höhenmodell wird ein Potential durch ein Stäbchen mit einer gewissen Länge veranschaulicht. Ein Unterschied im Potential wird daher durch zwei Stäbchen unterschiedlicher Länge gekennzeichnet. Die Bauteile dieses Modells bestehen aus Platten, auf denen jeweils zwei Stäbe unterschiedlicher Länge befestigt sind. Dieser Aufbau zeigt, 40 41 vgl. ibid. S.76 Abb. aus PdN-PhiS 6/57, S.9 23 dass sich die Spannung immer nur an einem Bauteil (d.h. Batterie, Lampe, Motor) ändert. An jeden der beiden Stäbe kann ein Kabel mit Bananenstecker angeschlossen werden. Durch das Verbinden der einzelnen Bauteile durch Kabel wird das Prinzip des geschlossenen Stromkreises unterstrichen. Des Weiteren ist die Übersetzung des Höhenmodellstromkreises in den entsprechenden „echten“ hierdurch besonders einfach, da im Höhenmodell gleich viele Bauteilen und Kabel benötigt werden wie im analogen elektrischen Stromkreis. Um eine Verwechslung zwischen Spannungsquellen und Verbrauchern zu vermeiden, die im Höhenmodell a priori gleich aussehen, wurde bei der Durchführung des Schülerlabors ein Farbcode eingeführt. Alle Spannungsquellen sind mit grün gekennzeichnet, während die Verbraucher gelb markiert wurden (vgl. Abb. 6). Diese Markierung findet sich weiterhin auch bei den „echten“ elektrischen Bauteilen wieder. Es mag möglicherweise verwundern, warum im Rahmen dieser Arbeit nicht auf den Wasserstromkreis als Veranschaulichung zurückgegriffen wird, welcher die verbreitetste Analogie für den elektrischen Stromkreis ist. Dieser Verzicht hat zwei wichtige Gründe. Zum einen wurde bei Untersuchungen festgestellt, dass durch die Verwendung des Wasserstromkreises viele Fehlvorstellungen der Schüler nicht beseitigt werden können. So haben Schüler auch beim Wasserstromkreis u.a. Schwierigkeiten zu erkennen, dass der Stromfluss überall konstant ist und dass sich im Parallelstromkreis der Strom entsprechend der Knotenregel aufteilt42. Zum anderen hat das Höhenmodell drei Vorteile gegenüber dem Wassermodell. Der erste Vorteil ist die Tatsache, dass es den Stromfluss abstrahiert. Während das Wassermodell den Stromkreis als ganzes modelliert, wird beim Höhenmodell explizit das Verhalten der Spannung im Stromkreis betrachtet. Da es bei dem hier vorgestellten Schülerprojekt vorrangig um letzteres Konzept geht, können durch die Verwendung dieses Modells störende bzw. ablenkende Nebenaspekte, wie sie beim Wasserstromkreis auftreten würden, ausgeschlossen werden. Des Weiteren ist das Höhenmodell bezüglich des Verhaltens der Spannung im Stromkreis sehr anschaulich. Während das Wassermodell eine hohe Anschaulichkeit in Bezug auf Strom und Stromstärke bietet, fehlt ihm der direkte Lebensweltbezug bei der Spannung, die als Druckdifferenz präsentiert wird. Dagegen spricht man im Höhenmodell von Höhendifferenzen, die sich Schüler deutlich besser vorstellen können. Schließlich kann das Höhenmodell leicht und verhältnismäßig kostengünstig selbst nachgebaut werden. Im Gegensatz zum Wassermodell, bei dem dies zu aufwendig wäre, kann so jeder Schülergruppe ein Satz Höhenmodelle als Veranschaulichung zur Verfügung gestellt 42 vgl. PdN-PhiS 6/57, S.7 24 werden. Entsprechend der dargelegten Argumente kommt daher bei der Durchführung des Schülerprojekts das Höhenmodell zum Einsatz. 5 – Allgemeine methodische Überlegungen zur Umsetzung des Schülerlabors Der Entwicklung des Schülerlabors, dessen konkrete Bestandteile im folgenden Kapitel ab Seite 29 beschrieben werden, gingen selbstverständliche einige grundlegende Entscheidungen zur methodischen Organisation voraus. Da ein sinnvolles und gewinnbringendes Experimentieren, bei dem möglichst alle aktiv sein können, nur in kleinen Gruppen möglich ist, ergab sich so schnell die Entscheidung zur Gruppenarbeit. Unter kleinen Gruppen versteht man in der Literatur Gruppen von 3-6 Schülern43. Im Fall des hier beschriebenen Schülerlabors sind Gruppen von maximal vier Schülern vorgesehen, da sonst nicht alle gleichzeitig am Experimentierprozess teilnehmen könnten. Diese schülerorientierte Sozialform hat weiterhin eine ganze Reihe Vorteile, die wir im Folgenden kurz auflisten wollen. Gruppenarbeit ermöglicht es Schülern, aber zwingt sie zugleich, miteinander zu arbeiten und zu kooperieren. Sie müssen sich das zur Verfügung stehende Material zum Experimentieren teilen und gemeinsam Lösungen zu den Problemen finden, vor die sie gestellt werden. Durch diesen Aspekt leistet Gruppenarbeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Teamfähigkeit, die im Leben oft entscheidend ist. Die hier beschriebene Sozialform fordert Schüler ebenfalls auf, sich selbstständig mit dem physikalischen Inhalt der entsprechenden Aufgaben auseinanderzusetzen. Auf diese Weise kann sich kein Schüler „zurücklehnen“, um sich vom Unterrichtsgeschehen „berieseln“ zu lassen, sondern ist dazu gezwungen, aktiv am Gruppenprozess teilzunehmen. Diese Tatsache führt zu einer erhöhten kognitiven Aktivierung jedes einzelnen44. Es ist außerdem zu bemerken, dass Methoden, in denen die Schüler selbst Verantwortung für ihr fachliches Fortkommen übernehmen müssen, im Allgemeinen ihre Motivation steigern45. Um die Sicherung der wichtigsten Ergebnisse zu gewährleisten, stehen den Schülern an entscheidenden Stellen Lösungskarten zur Verfügung. Auch hier ist es ihre Entscheidung, wann diese konsultiert werden. Des Weiteren führt die Verpflichtung zur Kooperation innerhalb der Gruppe zur Förderung der Kommunikation unter den Mitgliedern. Um gemeinsam die gestellten 43 vgl. Mikelsis-Seifert, Rabe 2007, S.133 vgl. ibid., S.134 45 vgl. ibid., S.133 44 25 Aufgaben lösen zu können, müssen sich die Schüler austauschen. Treten unterschiedliche Meinungen über eine Fragestellung auf, so müssen sie sich durch Diskutieren friedlich auf eine Argumentationslinie einigen. Auf diese Weise sind die Schüler gezwungen, ihre Sichtweisen physikalisch soweit präzise zu formulieren, dass die übrigen Gruppenmitglieder sie nachvollziehen können. Selbst wenn das von den Schülern verwendete Vokabular meist noch nicht vollständig „physikalisch richtig“ ist, so helfen diese Kommunikationssituationen dennoch, das physikalische Vokabular einzuüben, da die Schüler so dazu gebracht werden, die entsprechenden Begriffe aktiv zu verwenden46. Schließlich ermöglicht Gruppenarbeit auch eine sinnvolle Binnendifferenzierung. Im lehrerzentrierten Unterricht ist es oft schwierig, den bestehenden Differenzen zwischen den einzelnen Schülern einer Klasse adäquat zu begegnen. Bei einer Methode, bei der die Schüler in Kleingruppen ihren Lernprozess selbst organisieren, ist dies sehr viel einfacher umzusetzen. Um zum Beispiel Unterschieden im Bearbeitungs- und Lerntempo Rechnung zu tragen, enthalten fast alle Arbeitsblätter Zusatzaufgaben. Diese sollen die Schüler jedoch keinesfalls als „Strafarbeit“ für schnelles Arbeiten auffassen, sondern jede einzelne dieser Aufgaben soll ihnen die Möglichkeit geben, einzelne Aspekte des Themas zu vertiefen oder ergänzende Zusammenhänge zu finden (vgl. Station 3, S.35 und Station 4, S.37). Eine der Zusatzaufgaben ist auch lediglich eine Aufforderung zum Testen der Geschicklichkeit am „Heißen Draht“, da Abwechslung in der Art der Aufgaben von vielen Schülern positiv aufgenommen wird und ihnen auf diese Weise eine kognitive Pause gewährt. Um Leistungsunterschieden zwischen den Schülern angemessen zu begegnen, sind bei dem hier vorliegenden Schülerprojekt noch zwei weitere Maßnahmen eingeplant. Zum einen stehen an tendenziell schwierigeren Aufgaben Hilfekarten (siehe Anhang, S.86) bereit, die die Schüler konsultieren können, wenn sie nicht weiterwissen. Diese Karten verraten in der Regel nicht die Lösung der Aufgabe, sondern geben eine Hilfestellung, die den Gruppen die Problemlösung erleichtern soll. Zum anderen stehen Studenten als Experten zur Verfügung, die von den Schülern jederzeit gefragt werden können. Wichtig bei diesen Angeboten ist jedoch, dass die Schülergruppe selbst entscheiden muss, wann und welche Art der Hilfe sie in Anspruch nimmt. Es liegt also in der Verantwortung der einzelnen Gruppen, ihr Fortkommen zu organisieren. Bei dem hier entwickelten Schülerprojekt handelt es sich jedoch nicht nur um eine Gruppenarbeit, sondern auch um ein Stationenlernen. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass unterschiedliche Gruppen zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Stationen 46 vgl. ibid., S.135 26 unterschiedliche Aspekte eines Themas bearbeiten und nach einer gewissen Zeit die Station wechseln, um dort einen anderen Aspekt kennenzulernen und zu erarbeiten. Um Schülern die Orientierung im „Stationendschungel“ zu erleichtern, bietet es sich an, ihnen Laufzettel auszuteilen, auf denen ein Ablauf vorgegeben ist. In Physik Methodik schlägt Zwiorek vor, dass Stationenlernen ohne Zeitdruck stattfinden sollte, d.h. dass die Schüler die Station dann wechseln, wenn sie das möchten47. Dies ist im Rahmen des hier vorgestellten Projekts jedoch nicht möglich, da für jede Station nur begrenzter Platz sowie begrenzte Materialien zur Verfügung stehen. Ein freies, unorganisiertes Wechseln der Schüler von Station zu Station ist praktisch nicht umsetzbar. Das Stationenlernen hat zwei wichtige Vorteile, die bei der Entscheidung für diese Methode eine große Rolle gespielt haben. Zum einen können die Schüler an den Stationen einzelne Aspekte des Überthemas Spannung kennenlernen und verstehen, ohne vom schieren Umfang des Hauptthemas „erschlagen“ zu werden. Weiterhin ermöglicht diese Methode Medieneinsatz, Lernzugänge und Anforderungsniveau von Station zu Station zu variieren48. Das Prinzip der Abwechslung war ein wichtiges Gebot bei Entwicklung der meisten Stationen. So ist es grundsätzlich vorgesehen, dass sich praktische und theoretische Aufgaben abwechseln, dass jedoch die ersteren leicht überwiegen, da im „herkömmlichen“ Physikunterricht oft theoretische Aufgaben einen größeren Raum einnehmen als aktives Experimentieren seitens der Schüler. Unter diesem Gesichtspunkt wurde unter anderem Station 7 entwickelt, bei der die Schüler durch den Bau einer eigenen Lampenfassung ausschließlich praktisch aktiv sind. Außerdem sollte auch jedes einzelne Arbeitsblatt von Abwechslung geprägt sein. So wurde z.B. darauf geachtet, die Fragestellungen unterschiedlich weit zu fassen (vgl. Station 3, S.35) sowie sowohl gebundene als auch freie Aufgabenformate zu verwenden. Bei gebundenen Aufgabenformaten sind alle zur Antwort nötigen Bausteine schon in der Aufgabenstellung enthalten, als Beispiele können single- und multiple-choice Aufgaben sowie Zuordnungsaufgaben angeführt werden. Bei freien Aufgabenformaten hingegen muss der Schüler die Antwort zum Großteil selbst produzieren. Es kann sich hierbei um Fragen, Aufforderungen zur freien Äußerung oder auch Aufgaben, bei denen Teile der Antwort ergänzt werden müssen, handeln. 49 Da Schüler bei dieser Art der Aufgabenstellung gezwungen sind, ihre Antworten selbstständig zu formulieren, müssen sie bereits ein bestimmtes Verständnis des Sachverhalts erlangt haben50. Jedoch heißt dies nicht, 47 vgl. ibid.,, S.148 vgl. ibid.,, S.148 49 vgl. Klauer 2001, S.105 50 vgl. ibid., S.105 48 27 dass gebundene Aufgabenformate zum Prüfen des Verständnisses nicht geeignet wären. So ist es für die richtige Zuordnung verschiedener Analogien im Rahmen einer der Stationen unumgänglich (vgl. Abb. 24), den Sachverhalt zumindest grob verstanden zu haben. Erst wenn einige Analogien bereits richtig zugeordnet wurden, kann bei anderen nach dem Ausschlussprinzip verfahren werden. Ein wichtiger Vorteil gebundener Aufgabenformate ist die damit einhergehende Zeitersparnis. Diese Aufgaben können schnell bearbeitet und ebenfalls schnell kontrolliert werden 51. Weiterhin können Schüler durch sie darauf gebracht werden, gezielt über eine Fragestellung nachzudenken, da sie nur eine begrenzte Wahl an Antwortmöglichkeiten haben. Aus den genannten Gründen eignen sich gebundene Aufgabenformate daher ebenso zum Einstieg in eine Station als auch als Abschluss, wie man an zahlreichen Stationen sehen kann. Zuletzt ist noch anzumerken, dass die Durchführung des Projekts nicht im Klassenraum vorgesehen ist, sondern in den Räumlichkeiten des Instituts für Physik der Universität Mainz, die die Klasse dazu für einen Vormittag besucht. Es handelt sich dabei also um eine Exkursion im Klassenverband an einen außerschulischen Lernort. Laut einer Studie sind letztere u.a. eher dazu geeignet, Mädchen und Jungen gleichermaßen anzusprechen, als es der herkömmliche Physikunterricht tut52. Außerdem ermöglicht die Exkursion ein Aufbrechen der im Klassenraum etablierten Hierarchie, da der Lehrer hier nicht das Wissensmonopol hat und in den Hintergrund tritt. Im Gegenteil kümmern sich an diesen Orten, wie auch beim Schülerlabor „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“, meist Studenten oder Beschäftigte der Universität um die Schüler – eine Tatsache, die positive Auswirkungen auf die Motivation der Schüler haben kann. Sie wird auch durch das breite Angebot an Experimenten gefördert. Während im Unterricht Schülerexperimente oft nur Randerscheinungen sind, so stehen sie in Schülerlaboren im Allgemeinen und bei „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ im Speziellen im Mittelpunkt. Abschließend kann man daher sagen, dass alle organisatorischen und methodischen Entscheidungen mit dem Ziel getroffen wurden, den Lernzuwachs der Schüler zu optimieren. Lediglich Aspekte in Bezug auf die räumlichen sowie zeitlichen Gegebenheiten haben zu gewissen Einschränkungen bei der Methodenwahl und der Organisation geführt. 51 52 vgl. ibid. vgl. Mikelsis-Seifert, Rabe 2007, S.221 28 6 – Entwicklung und Durchführung des Stationenlernens Am 30. Mai 2012 wurde das Schülerprojekt „Von Höhen- und Potentialdifferenzen“ zum ersten Mal durchgeführt. Die Erprobung fand in den Räumen des Demonstrationspraktikums des Instituts für Physik der Universität Mainz statt. Die Schulklasse, auf deren Besuch die Verbesserungsvorschläge beruhen, war eine siebte Klasse von einem hessischen G8Gymnasium. Aufgrund des Adressatenkreises, d.h. Klassen der Mittelstufe, haben sich einige Rahmenbedingungen ergeben. Um die Schüler nicht zu überfordern und um ihnen gleichzeitig ausreichend Zeit für das Verstehen des Konzeptes der Spannung einzuräumen, erscheint es sinnvoll, dass sich das Schülerprojekt nur auf die Vermittlung des letzteren beschränkt. Weiterhin erscheint es auf dem Hintergrund dieser Überlegung sinnvoll, das Projekt für einen Vormittag zu konzipieren. Hinzu kommt, dass durch den genannten Zeitrahmen bei Halbtagsschulen keine Kollisionen mit den Freizeitaktivitäten der Schüler auftreten. Damit die Dauer des Schülerprojekts inklusive An- und Abreise die Länge eines normalen Schultages nicht überschreitet, ist ein Aufenthalt von dreieinhalb Stunden sinnvoll. In dieser Zeit ist es jedoch insbesondere für Schüler einer siebten oder achten Klasse nicht möglich, alle sieben Stationen zu durchlaufen. Es ist wichtiger, dass die Schüler die Stationen verstehen, die sie bearbeiten, als dass sie alle Stationen nur „abarbeiten“. Für den Testdurchlauf am 30. Mai 2012 war zunächst für jede Station eine Bearbeitungszeit von 25 Minuten vorgesehen. Da sich erwiesen hat, dass diese Kalkulation zu knapp war, bietet sich für die Zukunft der in Tabelle 1 dargestellte Zeitplan an, bei der die Klasse gegen 9:00Uhr im Demonstrationspraktikum eintrifft und gegen 12:30Uhr wieder abreist. Wie dem Zeitplan entnehmen ist, sind jeweils zwei Pausen à 15 Minuten (in der Tabelle durch dicke Linien gekennzeichnet) sowie jeweils 15-minütige „Puffer“ am Anfang und am Ende des Schülerprojekts eingeplant, da es durchaus vorkommen kann, dass eine Klasse erst mit Verspätung ankommt (dies war z.B. beim Testdurchlauf am 30. Mai 2012 der Fall, sodass dieser unter Zeitdruck stattfand) oder dass einzelne Stationen mehr Zeit erfordern. Innerhalb der ersten Viertelstunde des Schülerprojekts erfolgt außerdem eine kurze Bildschirmpräsentation, um die Schüler in die Thematik einzuführen. Diese kann ab Seite 91 im Anhang eingesehen werden. Die Viertelstunde am Ende des Vormittags kann auf das Ausfüllen des Evaluationsbogens verwendet werden. Sie kann den Schülern aber auch zusätzlich zur Bearbeitung von Stationen zur Verfügung stehen. Sollte es vorkommen, dass Klassen am Projekt teilnehmen, die schneller fertig sind oder denen mehr Zeit zur Verfügung 29 steht, kann der Zeitplan durch weitere Stationen ergänzt werden, da im vorliegenden Zeitplan die Gruppen jeweils nur fünf von sieben Stationen durchlaufen. Tabelle 1: Vorschlag zum Zeitplan Gruppe: A B C D E F G H 9:15-9:45 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 9:45-10:15 Station 2 Station 3 Station 4 Station 5 Station 6 Station 7 Station 2 Station 7 10:30-11:00 Station 3 Station 7 Station 6 Station 7 Station 5 Station 2 Station 4 Station 3 11:00-11:30 Station 7 Station 5 Station 7 Station 2 Station 4 Station 3 Station 6 Station 5 11:45-12:15 Station 5 Station 2 Station 3 Station 4 Station 7 Station 6 Station 7 Station 2 Bei dem oben gemachten Vorschlag zum Zeitplan wird mit acht Gruppen kalkuliert, da dies bei einer durchschnittlich großen Klasse (24-30 Schüler) erlaubt, Gruppen à maximal vier Schüler zu bilden. Wie bereits im vorangegangenen Kapitel erläutert, sollten die Gruppen eine Schülerzahl von vier nicht übersteigen. Aufgrund dieser Überlegungen stellte sich so heraus, dass fast alle Stationen doppelt vorhanden sein müssen. Aus logistischen Gründen stand am 30. Mai 2012 lediglich Station 6 nicht zweifach zur Verfügung, eine Tatsache, die viele Schüler kritisierten. Es wäre demzufolge in Zukunft zu überlegen, ebenfalls eine zweite Murmelbahn aufzubauen. Wie dem Zeitplan zu entnehmen ist, durchlaufen alle Schüler gleichzeitig die erste Station, die eine Einführungsstation darstellt, an der alle Schüler sich mit dem Höhenmodell vertraut machen können. Danach bearbeiten sie die Stationen in unterschiedlicher Reihenfolge. Im Folgenden wird nun das Konzept der Bildschirmpräsentation und der Stationen erläutert werden. 6.1 Erläuterung der Bildschirmpräsentation zur Einführung Wie bereits weiter oben erläutert, begann das Schülerprojekt mit einer ca. zehnminütigen Bildschirmpräsentation (siehe Anhang, S.91) zur thematischen und organisatorischen Einführung. Als Einstieg diente das Zeigen einer Kindersicherung für Steckdosen, die die Schüler auch gleich zielsicher erkannten, und der Fragestellung, warum man nicht in die Steckdose greifen dürfe. Daraufhin folgte die Präsentation des Potentials anhand des Bildes einer Batterie. Weiterhin wurde bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass nicht das Potential, sondern vielmehr die Potentialdifferenz im Stromkreis von physikalischer Relevanz ist. Da insbesondere der Begriff des Potentials recht unanschaulich ist, erfolgte die Übertragung auf die Höhe und den Höhenunterschied, die schließlich auch zum Höhenmodell 30 führte. Zunächst wurde jedoch das Fließen der Elektrizität mit dem Fließen des Wassers in einem Wasserfall verglichen. In beiden Fällen fließt etwas (Elektrizität bzw. Wasser) von selbst von einem Punkt mit höherer potentieller Energie zu einem Punkt, an dem sie einen niedrigeren Wert hat, nicht aber umgekehrt. Dieses Bild wurde dann noch auf den Unterschied zwischen Stockwerken eines Hauses übertragen. Nach der Ausführung der Analogien wurde das Höhenmodell sowohl an den in der Präsentation vorhandenen Bildern als auch an einem echten Aufbau erläutert. Dieser beinhaltete nicht nur den einfachen Aufbau des Höhenmodells, wie er auf der siebten Folie der Präsentation zu sehen ist, sondern ebenfalls den entsprechenden elektrischen Stromkreis. Dies diente dazu, die Analogie direkt anschaulich und mit dem „echten“ Stromkreis vergleichbar zu machen. Auf diese thematische Einführung folgten einige organisatorische Hinweise, die sich auf die Hilfe- und Lösungskarten sowie den zeitlichen Ablauf bezogen. Von den Teilnehmern des Schülerprojekts gab es leider keine Rückmeldung zu diesem Teil des Vormittags. Die Assistenten meldeten zurück, dass die Präsentation mit ca. zehn Minuten die richtige Länge hatte und dass es gut gewesen sei, diese sofort nach Ankunft der Schüler durchzuführen, um weiteren Zeitverzug zu vermeiden. 6.2 Station 1: Potential – Potentialdifferenz - Spannung Station 1 ist eine Einführungsstation, die dazu dient, die Schüler mit dem Höhenmodell und seiner Übertragung auf den Stromkreis vertraut zu machen. Den Einstieg hierzu bildet das Markieren unterschiedlicher Potentiale in Schaltskizzen in verschiedenen Farben. Darauf folgt der Nachbau dieser Stromkreise mithilfe des Höhenmodells (vgl. Abb.8). Das Markieren der Potentiale wurde von vielen Schülern als hilfreich empfunden, da es als Vorarbeit für das Nachbauen Höhenmodell der Schaltskizzen angesehen mit werden dem kann. Dennoch gab es Gruppen, die nur nach Abbildung 8: Aufbau der Parallelschaltung im Höhenmodell durch eine Schülergruppe mehrfachem Eingreifen durch die Assistenten zu richtigen Aufbauten kamen. Es scheint daher durchaus sinnvoll, auch für diese Aufgabe Lösungskarten zu erstellen und die Schüler zu ermutigen, diese nach einer gewissen Zahl an Fehlversuchen zu konsultieren. 31 Nach diesem praktischen Teil können die vier Grundregeln53 für das Verhalten des Potentials im Stromkreis induktiv erschlossen werden. Damit die Schüler beim Festhalten dieser Regeln nicht ganz auf sich alleine gestellt sind, helfen ihnen hier die Satzanfänge der Regeln (vgl. Abbildung 9). Als Hilfestellung zur Formulierung der Regeln waren, statt der Satzanfänge, zunächst einzelne Satzbausteine vorgesehen, die die Schüler zusammenfügen sollten. Bei der ersten Durchführung hat sich jedoch herausgestellt, dass dieses Aufgabenformat zu schwer war, da die Schüler sich noch nicht gut genug mit dem physikalischen Konzept des Potentials auskannten. Abbildung 9: Station 1 - Aufgabe 3 Im Anschluss werden die Schüler darüber informiert, dass man eine Potentialdifferenz als „Spannung“ bezeichnet. Weiter lernen sie, dass ein Voltmeter ein Messgerät ist, mit dem man Spannungen messen kann. An diese Informationen schließt sich logisch die Frage nach dem Platz eines Voltmeters in den Stromkreis an. Dank die Hinführung zu dieser Frage durch das Markieren von Potentialen und den Nachbau im Höhenmodell ergab sich am 30. Mai 2012 für viele Schüler die richtige Antwort vollkommen intuitiv. In Bezug auf den genannten Aspekt kann daher die Verwendung des Höhenmodells als voller Erfolg gewertet werden. Wie viele andere Stationen enthält auch die erste Station eine Zusatzaufgabe für besonders schnelle Schüler. An dieser werden sie aufgefordert, Schaltskizzen den entsprechenden Höhenmodellaufbauten zuzuordnen. Nach der Erstdurchführung liegen noch keine Erfahrungen über diese Aufgabe vor, weil keine der Schülergruppen nach Bearbeitung der Pflichtaufgaben noch Zeit für die Zusatzaufgabe hatte. Da das richtige Zuordnen von 53 Die Grundregeln orientieren sich an den Regeln zum Höhenmodell aus PdN-PhiS 6/57, S.12 32 Modellaufbauten und Schaltskizzen jedoch zu einer der Grundfertigkeiten des Schülerprojekts zählt, ist es in jedem Fall sinnvoll, die Aufgabe in dieser Art zu erhalten. Allgemein hat sich bei der ersten Station gezeigt, dass die Schüler eher 30-40 Minuten brauchen, um sie zu bewältigen als 25, wie beim Testdurchlauf vorgesehen. Da diese Station jedoch den Ausgangspunkt für alles weitere Experimentieren im Rahmen des Schülerprojekts bildet, sollte an dieser Station eher mehr Zeit eingeplant werden bzw. die Zeiteinteilung flexibel gehandhabt werden, so wie es auch am 30. Mai 2012 der Fall war. Die flexible Handhabung ist möglich, weil alle Schüler diese Station als erste bearbeiten. 6.3 Station 2: Was ist Spannung und wie verhält sie sich im Stromkreis? Nach Abschluss der ersten Station durchlaufen die Gruppen die Stationen in unterschiedlicher Reihenfolge (vgl. Zeitplan, S.30). Die Nummerierung der Stationen entspricht daher nicht für jede Gruppe der Reihenfolge ihrer Bearbeitung. Bei der zweiten Station wird der „Heiße Draht“ aufgebaut. Selbstverständlich geht es an dieser Station aber nicht vorrangig um das Testen der Geschicklichkeit der Teilnehmer, sondern vielmehr darum, dass sie erkennen, dass ein Schalter verkappt sein kann und dass sich das Potential in Teilen des Stromkreises ändern kann, sobald dieser geschlossen wird. Zur Einführung in diese Problematik war zunächst vorgesehen, dass die Schüler unterschiedliche Batterien und Elektrogeräte aus dem Alltag betrachten und ihre technischen Angaben untersuchen. Beim Testdurchlauf hat sich jedoch herausgestellt, dass dieser Arbeitsschritt kaum neue Erkenntnisse bringt und dass den Schülern mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden sollte, damit sie sich intensiv mit dem „Heißen Draht“ auseinandersetzen. Der Aufbau und die Verwendung des „Heißen Drahtes“ bieten sich hier an, da sie in eine sonst recht spielerischen Abb.10). theoretische Aspekt und sich Station einen einbringen (siehe positiv auf die Motivation der Schüler auswirken Des Weiteren ist das Öffnen bzw. Schließen des Stromkreises bei einem solchen Aufbau besonders einfach. Da bei vielen Schülern, insbesondere zu Beginn der Behandlung der Elektrizitätslehre, die Konzepte Spannung Abbildung 10: Schüler beim Experimentieren mit dem "Heißen Draht" 33 und Strom kaum getrennt sind54, ist zu erwarten, dass viele Schüler glauben, dass in einem geöffnetem Stromkreis keine Spannung besteht, selbst wenn eine Spannungsquelle angeschlossen ist. Diese Vorstellung wird deshalb durch zwei Single-Choice Aufgaben abgefragt (vgl. Abb.11) und soll hauptsächlich dazu dienen, dass sich die Schüler ihrer Vorstellung bewusst werden, bevor sie dann durch eine Messung in Bezug auf die Spannung mit dem Gegenteil konfrontiert werden. Das Vorgehen zielt auf eine Differenzierung der Konzepte Strom und Spannung ab. Bei der Durchführung mit einer siebten Klasse zeigte sich, dass diese Fehlvorstellung bei fast allen Schülern vorlag und dass die eben beschriebene Aufgabe daher von hohem didaktischem Wert ist. Abbildung 11: Station 2 - Aufgabe 2a Mithilfe des Merksatzes, der auf die Spannungsmessung folgt, sollen dann die durch Konfrontation gefundenen Erkenntnisse in Bezug auf das Verhalten der Spannung im offenen Stromkreis festgehalten werden. Zusatzaufgabe ist an Station 2 lediglich die Aufforderung zum Testen der Geschicklichkeit mit dem „Heißen Draht“, weil sich dies unter motivationalen Aspekten anbietet. Wie sich bei der Abschlussevaluation zeigte, gehört diese Station zu einer der beliebtesten des Schülerprojekts, eine Tatsache, zu der der Bau des „Heißen Drahtes“ sicher einen großen Beitrag leistet. Bei der Beobachtung der Schüler beim Experimentieren ergab sich lediglich ein formaler Verbesserungsvorschlag. Viele Schüler hatten Schwierigkeiten, den „Heißen Draht“ in der Schaltskizze (vgl. Abb. 12) wiederzuerkennen. Aus diesem Grund wurde die Schaltskizze des „Heißen Drahtes“ so verändert, dass sie nun mehr näher an der Realität ist (vgl. Abb.13). Abbildung 12: Schaltskizze "Heißer Draht" alt 54 Abbildung 13: überarbeitete Schaltskizze vgl: PdN-PhiS 6/57, S.6 34 Die Zusatzaufgabe sowie der Cartoon (vgl. Anhang, S.56) kamen bei den Schülern ausgesprochen gut an, so dass sich hier keinerlei Änderungen ergeben. 6.4 Station 3: Wie misst man die elektrische Spannung An der dritten Station geht es vorrangig um die Vertiefung des Umgangs mit dem Voltmeter, wie er in Station 1 erarbeitet worden ist. Weiterhin sollen die Schüler erkennen, dass die Spannung entlang der Verbraucher im Stromkreis vollständig abfällt. Zur Veranschaulichung der beiden Aspekte bedienen wir uns eines Versuchs, der z.B. im Physikbuch Metzler Physik55 beschrieben ist, und der den Bedürfnissen an dieser Station entsprechend verändert wurde. Selbst wenn sich die Skizze auf dem Arbeitsblatt (vgl. Abb.14) dem Aufbau in Abbildung 1556 annähert, so sind doch entscheidende Änderungen vorgenommen worden. Zum einen wird keine Wechselspannungsquelle, sondern eine einfache Flachbatterie verwendet, zum anderen ein weiteres Voltmeter, welches die Spannung an der Batterie misst, eingefügt. Die Gleichspannungsquelle ist gewählt worden, da die Behandlung der Wechselspannung zu weit geführt und den Rahmen des Schülerprojekts gesprengt hätte. Das zweite Voltmeter wurde ergänzt, um den Schülern den direkten Vergleich zwischen der Spannung zwischen einem Punkt auf der Pappe und dem Minuspol und der Spannung an der Batterie zu ermöglichen. Abbildung 14:Skizze zu Station 3 Des Weiteren geht es an dieser Station nicht vorrangig um das Finden von Äquipotentiallinien, sondern vielmehr um das erforschende Messen der Spannung entlang der Pappe und das Finden möglicher Gesetzmäßigkeiten. Letztere können unterschiedlicher Natur sein. Sie können unter anderem sowohl die Existenz von Linien mit konstantem Potential als auch den Verlauf der Spannung zwischen den beiden Elektroden betreffen. 55 56 vgl. Grehn J., Krause J. 2004, S.189 Aus: ibid, S.189 35 Abbildung 15: Messen von Äquipotentiallinien Aus diesem Grund gibt es hier keinen festen, sondern nur einen offenen Arbeitsauftrag: „Macht nun Messungen, indem ihr auf der Pappe entlangfahrt und versucht dabei Gesetzmäßigkeiten zu finden. Ihr dürft dabei gerne Markierungen auf der Pappe machen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr (…) eure Messungen skizzieren.“ Sollte es Schüler geben, für die diese offene Art der Aufgabenstellung zu unkonkret sein sollte, ist für diesen Fall ein Hilfekärtchen vorgesehen, welches auf die bereits oben genannten Gesetzmäßigkeiten hinweist. Dieses hat sich bei der Durchführung als sehr wichtig erwiesen, da einige Schüler kritisierten, keine konkrete Aufgabenstellung erhalten zu haben. Den Abschluss dieses Arbeitsblattes bildet ein Merksatz, der sowohl die Tatsache wiederholt, dass Spannungen immer zwischen zwei Punkten bestehen als auch, dass eine Spannung im Alltag im Allgemeinen vorgegeben ist und damit die Ursache für den Stromfluss darstellt. Bei diesem Merksatz haben wir uns für ein halboffenes Aufgabenformat in Form eines Lückentextes entschieden, da diese Art der Aufgabenstellung wie bereits im vorangegangenen Kapitel beschrieben nicht nur das Verständnis des Sinnes im Ganzen erfordert, sondern ebenfalls die Verknüpfung und das Verständnis von einzelnen Inhalten und die Berücksichtigung der Informationen, die der unvollständige Satz bietet.57 Weiterhin erlaubt dieses Format eine Zeitersparnis, da der Schüler nicht erst selbst die Regel formulieren muss, sondern sich auf bereits Bestehendes beziehen kann. Schließlich wird so auch noch sichergestellt, dass die Lösung des Schülers nicht vollkommen falsch sein kann, da die bereits bestehenden Satzteile nicht verändert werden können. Für diese Aufgabe steht wieder eine Hilfekarte zur Verfügung, auf der die fehlenden Wörter in veränderter Reihenfolge angegeben sind. Bei der ersten Durchführung stellte sich heraus, dass die Schüler den Merksatz nur mit der Hilfekarte korrekt vervollständigen konnten. Aus diesem Grund sind nunmehr auf dem Arbeitsblatt die fehlenden Begriffe in veränderter Reihenfolge angegeben. Bei der Durchführung der Stationen mit einer zehnten Klasse wäre jedoch zu überdenken, ob die 57 vgl. Klauer, 2001, S.107 36 Aufgabe dann zu einfach wird und ob an dieser Stelle dann nicht wieder zur ursprünglichen Form der Aufgabe zurückgekehrt werden sollte. Auch Station 3 ist mit einer Zusatzaufgabe versehen. In dieser werden die Schüler explizit aufgefordert, Äquipotentiallinien zu suchen und durch das Austauschen und Verformen der Elektroden den Zusammenhang zwischen der Form der Elektrode und den entstehenden Linien zu finden. An dieser Station war das Zeitbudget angemessen vorgesehen, da fast alle Gruppen das gesamte Arbeitsblatt in der vorgegebenen Zeit bearbeiten konnten. Lediglich für die Zusatzaufgabe blieb ihnen keine Zeit mehr. 6.5 Station 4: Stromkreise mit mehreren Bauteilen I An Station 4 geht es um die Betrachtung der Reihenschaltung und des Verhaltens der Spannung in dieser Art des Stromkreises. Im ersten Teil des Arbeitsblattes wird die Reihenschaltung von Verbrauchern, in unserem Fall Lämpchen, betrachtet. Im zweiten Teil geht es dann um die Reihenschaltung von Batterien, welche viele Schüler von Alltagsgeräten kennen. Mithilfe des in der Einführungsstation erworbenen Wissens werden die Schüler auf dem Arbeitsblatt zunächst aufgefordert, das Schaltbild eines Stromkreises mit drei Lämpchen zu zeichnen und dann die unterschiedlichen Potentiale, die sich darin ergeben, mit unterschiedlichen Farben zu markieren. Es erwies sich bei der hilfreich, Durchführung an dieser als sehr Stelle das Höhenmodell zur Veranschaulichung hinzuzuziehen. Aus diesem Grund wurde dies nachträglich auf dem Arbeitsblatt ergänzt. Nach der Beobachtung des Verhaltens von erst zwei, dann drei Lämpchen im Abbildung 16: Aufbau einer Reihenschaltung mit drei Lämpchen Stromkreis (siehe Abb.16) und dem Messen der Spannungen an den jeweiligen Lämpchen, können die Schüler selbst ihre Markierungen aus der ersten Aufgabe überprüfen und wenn nötig korrigieren. Als Abschluss dieses Aufgabenteils werden die Schüler aufgefordert, eine eigene Regel für diese Art der Schaltung aufzustellen. Um falsche Verallgemeinerungen zu vermeiden, erfolgt an dieser Stelle ein ausdrücklicher Hinweis darauf, dass es sich hier um gleichartige Lämpchen handelt. Aus Forschungen zu Schülervorstellungen, wie sie in Kapitel 37 2 vorgestellt wurden, ist bekannt, dass viele Schüler bei der Knoten- sowie bei der Maschenregel davon ausgehen, dass sich der Strom bzw. die Spannung grundsätzlich gleichmäßig aufteilen, selbst wenn dies nur dann der Fall ist, wenn es sich um gleichartige Bauteile handelt. Da diese Regel eine der Quintessenzen dieser Station darstellt, steht den Schülern an dieser Stelle eine Lösungskarte zur Verfügung. Der zweite Teil dieser Station beschäftigt sich mit der Reihenschaltung von Batterien. Den Einstieg zu diesem Arbeitsschritt bildet das Foto einer Fahrradlampe und dem dazugehörigen Batteriepack, in dem sich insgesamt fünf Batterien befinden (vgl. Abb. 17). Auf diese Weise wird die Relevanz dieser Schaltung im Alltag verdeutlicht. Danach sollen sich die Schüler anhand des Höhenmodells den Grund für eine Abbildung 17: Fahrradlampe mit Batteriepack solche Schaltung klar machen: „Viele Geräte kommen nicht mit nur einer Batterie aus, sondern benötigen mehrere. Überlegt euch mithilfe des Höhenmodells, warum es nötig sein kann, z.B. drei Batterien hintereinanderzuschalten. Skizziert kurz euer Ergebnis.“ Darauf erfolgt der Nachbau des soeben mithilfe des Höhenmodells gebauten Stromkreises. Hierbei werden zunächst nur eine Batterie, dann sukzessive zwei weitere Batterien in den Stromkreis geschaltet und dabei jeweils die Spannung am Lämpchen bestimmt. Auf diese Weise sollen die Schüler feststellen, dass sich die Spannungen in Reihe geschalteter Batterien addieren und dass mehr Spannung (bei gleichem Widerstand – der Verbraucher blieb während des ganzen Versuches das 6V, 3W Lämpchen) ein helleres Leuchten des Lämpchens zur Folge hat. Auch hierzu gibt es wieder die Aufgabe, eine allgemeine Regel zu formulieren und wie beim ersten Teil des Arbeitsblattes steht für diese Aufgabe eine Lösungskarte zur Verfügung. Da sich beim Testdurchlauf am 30. Mai 2012 herausstellte, dass alle Gruppen in der vorgegebenen Zeit nur den ersten Teil der Station bearbeiten konnten, ist der zweite Teil, welcher die Reihenschaltung von Batterien betrifft, von nun an nur noch Zusatzaufgabe. Dies ist auch inhaltlich möglich, da erstens die Reihenschaltung von Spannungsquellen nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie die Reihenschaltung von Verbrauchern und zweitens dieser Sachverhalt an Station 6 noch einmal angesprochen wird. Erwiesen hat sich ebenfalls, dass für viele Schüler der Vergleich der Reihenschaltungen von zwei bzw. drei Lämpchen sehr 38 aufschlussreich ist. Mithilfe einer Kuchenanalogie58, die am Versuchstag mündlich ergänzt wurde, konnte den Schülern das Aufteilen der Spannung noch anschaulicher gemacht werden. 6.6 Station 5: Stromkreise mit mehreren Bauteilen II Station 5 beschäftigt sich mit der Parallelschaltung, welche neben der Reihenschaltung der wichtigste Spezialfall des Stromkreises ist. Bei der ersten Aufgabe sind drei Stromkreise, darunter eine Parallel- und eine Reihenschaltung, mit Glühlämpchen abgebildet, bei denen die Schüler Aussagen über die Helligkeit der Lampen treffen sollen (vgl. Abb.18). Abbildung 18: Station 5 - Aufgabe 1a Danach erfolgen die Überprüfung der Vermutungen durch den Bau der Stromkreise und das Messen der jeweiligen Spannungen an den Lämpchen. Am Ende dieses Arbeitsschrittes steht, wie bei der vorangegangenen Station, die Formulierung einer Regel, für die auch hier wieder eine Lösungskarte zur Verfügung steht. Ähnlich wie bei Station 4 folgt darauf die Übertragung der Parallelschaltung auf Batterien, wie in Abb. 19 zu sehen ist. Da dieser Teil des Arbeitsblattes im Rahmen des Testdurchlaufes jedoch von fast keiner Schülergruppe bearbeitet wurde, sind die folgenden Aufgaben nunmehr Zusatzaufgaben. Anhand der Leitfragen aus Abbildung 19 soll klar werden, was die Parallelschaltung zweier gleicher Batterien für einen Stromkreis bedeutet. Darauf folgt die Betrachtung eines fast identischen Stromkreises, bei dem jedoch eine der Batterien mit umgekehrter Polung angeschlossen ist. Hierbei ist zu erkennen, worin der Unterschied zum darüber abgebildeten Parallelstromkreis liegt, sowie warum ein solcher Stromkreis nicht gebaut werden darf. Das ist der Grund, warum bei dem zweiten Teil des 58 Hat man zu viert einen Kuchen (=Spannung der Batterie) zur Verfügung, so muss man ihn aufteilen. Es kann also keiner einen ganzen Kuchen bekommen, sondern dieser muss in vier Stücke (=Spannung am Lämpchen) geteilt werden. Hat man dahingegen einen Kuchen für sich alleine, so kann man ihn auch alleine essen. 39 Arbeitsblattes auch für die Parallelschaltung keine Aufforderung zum Bau der Schaltung erfolgt und warum den Schülern an dieser Station nur eine Batterie zur Verfügung steht. Abbildung 19: Station 5 - Aufgabe 2a 6.7 Station 6: Geht’s vielleicht anschaulicher? Die im Folgenden beschriebene Station bildet das Bindeglied zwischen dem Begriff der Spannung und der elektrischen Energie. Sie zielt darauf ab, dass Spannung für die Schüler nicht nur ein abstraktes Konstrukt bleibt, sondern mit „greifbaren“ Einheiten wie Energie verknüpft wird. Bei der Ausarbeitung dieser Station haben wir uns die Definition der Spannung zu Nutze gemacht.59 Diese findet sich auf dem Arbeitsblatt in paraphrasierter Form, um sie leichter verständlich zu machen (vgl. Abb. 20) Abbildung 20: Definition der Spannung über die Energie In dem erklärenden Text, der der Definition folgt, wird, ebenso wie beim Höhenmodell, eine Höhendifferenz mit einer Potentialdifferenz verglichen. Anstatt jedoch an diesem Punkt zu bleiben, wird hier die Analogie weitergedacht. In der Mechanik ist es die Lage eines Körpers, die angibt, wie viel Energie in ihm gespeichert ist, in der Elektrizitätslehre ist es das Potential. Die Umwandlung von potentieller in kinetische Energie (Geschwindigkeit des Körpers bzw. der Elektrizität) kann daher weitgehend analog betrachtet werden. Das ist sehr angenehm, da 59 vgl. Dorn Bader 2007, S.233 40 Schüler im Allgemeinen alltägliche, mechanische Probleme leichter erfassen und durchdringen, als komplexe und unanschauliche Phänomene in der Elektrik. Weiterhin ist dies der Grund für die Verwendung der Murmelbahn, mit der die Schüler an dieser Abbildung 21: Bild des Aufbaus Station experimentieren. Die Murmelbahn, wie sie auf den Abbildungen 21 und 22 zu sehen ist, ermöglicht das Starten der Kugel auf zwei unterschiedlichen Höhen. Zunächst können die Schüler mit der Murmelbahn experimentieren und dabei die Abhängigkeiten zwischen Starthöhe, Geschwindigkeit der Kugel bei der Ankunft und Klingeln der Glöckchen untersuchen (Aufgabe 1a). Nach dem Finden dieser Zusammenhänge folgt eine Energiebetrachtung (Aufgabe 1c). Im Laufe dieser sollen sich die Schüler der Tatsache bewusst werden, dass die Energie, die beim Einwurf in der Kugel gespeichert war, sich beim Rollen in umwandelt Abbildung 22: Skizze der verwendeten Murmelbahn wiederum kinetische und beim Energie dass Anstoßen diese der Glöckchen an sie abgegeben wird. Die Glöckchen können daher als „Verbraucher“ angesehen werden. Diese Frage zielte darauf ab, dass die Schüler, wenn auch vielleicht unbewusst, erkennen, dass Energie nicht alleine, sondern mit einem Träger fließt, den sie wechseln kann. Pate stand hier das Energie-Träger Konzept aus dem Karlsruher Physikkurs60. Auf die Überlegungen zur Murmelbahn folgt die Betrachtung des elektrischen Stromkreises wie sie Abb. 23 entnommen werden können. Zunächst sollen die Zusammenhänge, die in Aufgabe 1a gefunden wurden, explizit auf diesen übertragen werden. Zur freiwilligen Veranschaulichung dieser Abhängigkeiten stehen zwei 1,5V-Batterien, ein Lämpchen und entsprechende Kabel zur Verfügung. Während zwei der vier Gruppen, die diese Station absolviert haben, sich dieser Möglichkeit bedient haben, haben die beiden anderen die Übertragung auf den Stromkreis nur theoretisch vorgenommen. 60 vgl. Hermann 2007, S.9-14 41 Es bestätigt sich also, dass das Angebot der Veranschaulichung durch Batterien und Lampen sinnvoll ist, eine Verpflichtung jedoch wenig gewinnbringend wäre. In der folgenden Teilaufgabe wird dann eine neue, analoge Energiebetrachtung vorgenommen. Die Übertragung hat zum Ziel, dass die Schüler bewusst die Größen Spannung, Strom und Energie voneinander unterscheiden, die sie oft undifferenziert verwenden61. So soll hier klar werden, dass die Spannung die Energie liefert und den Strom antreibt. Dieser fließt im Kreis, während die Energie, die er transportiert, nur von der Spannungsquelle zum Verbraucher (Glühlampe, bzw. Glöckchen in der Analogie) fließt. Nach den theoretischen Erkenntnissen wird erneut der Alltagsbezug hergestellt, indem die Schüler mithilfe ihrer Erkenntnisse zur Energie erläutern, warum im Alltag unterschiedliche Spannungsquellen verwendet werden. Abbildung 23: Station 6 - Aufgabe 2 a) und b) Um sicher zu stellen, dass sämtliche Parallelen richtig verwendet und verstanden wurden, folgt auf diese Fragen eine Zuordnungsaufgabe (vgl. Abb.25), zu der eine Lösungskarte zur Verfügung steht. Nach dieser Aufgabe folgen die Vertiefung und Anwendung der zugeordneten Analogien durch das Umwandeln von Stromkreisen in Murmelbahnen. Bei den Stromkreisen haben wir uns erneut für die beiden wichtigsten Spezialfälle, nämlich die Reihen- und die Parallelschaltung entschieden, da eine Energiebetrachtung in diesen Stromkreisen maßgeblich zu ihrem Verständnis beitragen kann. Weiterhin kann mithilfe der Murmel im Parallelstromkreis bereits andeutungsweise die Knotenregel besprochen werden. Die Pflichtaufgaben der Station enden mit Aufgabe 4. Danach folgt nur noch eine Zusatzaufgabe, bei der eine umgekehrte Umwandlung (von Murmelbahn zu Stromkreis) und ihre Energiebetrachtung bearbeitet werden sollen. 61 vgl. PdN-PhiS, 3/58, S.28 42 Abbildung 24: Station 6 - Aufgabe 3 Aufgrund des spielerischen Aspekts mit der Murmelbahn, hat Station 6 vielen Schülern am besten gefallen62. Einige der Schüler, die diese Station aufgrund des Zeitplans nicht durchliefen, waren richtiggehend enttäuscht davon. Es wäre daher auf jeden Fall zu überlegen, in Zukunft auch Station 6 doppelt aufzubauen und im Zeitplan vorzusehen, dass jede Gruppe sie einmal durchläuft. Die hier beschriebene Station eignet sich gut, um die Elektrizität als Energieträger herauszuarbeiten, da es den meisten Gruppen leicht fiel, die Energieabgabe an das Glöckchen zu erkennen und zu benennen. Die Assistenten bemerkten, dass sich bei der Erklärung der Begriff des Stroms meist als problematisch herausstellte und schlugen vor, ihn aus der Station herauszulassen, um stattdessen von fließender Elektrizität zu sprechen. Da sich eine solche Auslassung aber bei der Behandlung der elektrischen Energie = = und der Leistung im Unterricht als problematisch erweisen könnte, sollte der Begriff des Stromes zumindest bei der Zuordnung der Analogien (Aufgabe 3) nicht fehlen. Es bleibt festzuhalten, dass diese Station durch den Aufbau der Murmelbahn hohen motivationalen und veranschaulichenden Wert hat, der einen positiven Beitrag zum Verständnis des Verhaltens der Energie im Stromkreis leistet. Dementsprechend ergeben sich keine Veränderungen für das Arbeitsblatt von Station 6. 6.8 Station 7: Es werde Licht Station 7, die letzte des Schülerprojekts, unterscheidet sich deutlich von den bisher beschriebenen Stationen, da sie sehr praktisch orientiert ist. Die Schüler bauen hier selbst aus einer Streichholzschachtel eine Lampenfassung, um dabei zu verstehen, wo genau an der Glühbirne die beiden Kontakte sind. Diese Aufgabe ist deshalb interessant, da es bei Glühlampen auf den ersten Blick leicht so aussehen kann, als hätten sie nur einen Anschluss, aus dem Höhenmodell und dem 62 vgl. Auswertung der Abschlussevaluation S. 96 im Anhang 43 Stromkreisaufbau wissen die Schüler jedoch, dass jedes elektrische Bauteil zwei Anschlüsse haben muss. Die Idee zum Bau der Lampenfassung, wie sie in Abb.25 zu sehen ist, stammt aus dem Schulbuch Spektrum Physik SI63, auf dem auch die Bauanleitung auf dem Arbeitsblatt beruht. Abbildung 25:Stromkreis mit StreichholzschachtelLampenfassung Dem Bau der eigenen Lampenfassung folgt die Skizze einer Glühlampe (vgl. Abb. 26), die mithilfe des Wissens über die Lage beiden Kontakte beschriftet werden soll. Um sicherzustellen, dass die ergänzten Begriffe richtig sind, sind sie in der Aufgabenstellung vorgegeben. Die Schüler müssen so nur noch richtig zuordnen. Obwohl diese Station sich nicht unmittelbar mit der Spannung beschäftigt, hat sie dennoch hohe pädagogische Relevanz. Zum einen stellt die Praxisorientierung einen Methodenwechsel dar und ermöglicht es, unterschiedliche Lerntypen anzusprechen. Zum anderen dient er dazu, die Motivation der Schüler durch Abwechslung zu steigern. Viele Abbildung 26: Schema einer Glühlampe (Station 7) Schüler sollte es außerdem motivieren, dass am Ende dieser Station ein Produkt steht, dass sie selbst hergestellt haben und mit nach Hause nehmen können. Es wäre deshalb wünschenswert, bei der Erstellung des Zeitplans darauf zu achten, dass möglichst alle Gruppen diese Station durchlaufen können. Wie bereits vermutet, kam Station 7, ebenso wie Station 6, bei vielen Schülern sehr gut an, da sie hier nicht theoretisch, sondern praktisch arbeiten durften. Problematisch war hier jedoch, wieder einmal, der Zeitaspekt, da 25 Minuten zu knapp bemessen waren. Um die Lampenfassung vollkommen fertig zu stellen, ist eine halbe Stunde notwendig. In dieser Zeit hätten es dann auch die meisten Schüler geschafft, die Bestandteile der Lampe im Schema zu ergänzen. 63 Appel, T. et al. 2007, S.103 44 6.9 Schlussbemerkung: Bereits beim Testen der einzelnen Stationen vor der tatsächlichen Durchführung am 30. Mai 2012 stellte sich heraus, dass einige Arbeitsblätter zu umfangreich für den engen Zeitrahmen von 25 Minuten pro Station sein würden. Aus diesem Grund wurden nachträglich einige Aufgaben, die als weniger wichtig erachtet werden können, grau statt schwarz gedruckt. Diese Aufgaben hätten, bei Zeitdruck, weggelassen werden können, ohne dass das Lernziel der Station davon verändert worden wäre. Diese „Definition von Abkürzungen“ wurde bei den Stationen 2 und 4 vorgenommen, da diese besonders lang waren. Bei den grau gedruckten Aufgaben handelt es sich jedoch ausdrücklich nicht um Zusatzaufgaben, sondern vielmehr um Aufgaben, bei denen Wissen erworben werden kann, welches die Erkenntnisse, die bei den Pflichtaufgaben erworben werden, ergänzt oder erweitert. Bei der Durchführung zeigte sich jedoch, dass die meisten Arbeitsblätter selbst mit „Abkürzung“ noch zu zeitintensiv waren. Im Anhang ab Seite 51 können die ursprünglichen Arbeitsblätter und die darin vorgenommenen Änderungen eingesehen werden. 7 – Evaluation und Fazit Nach diesem Testdurchlauf kann also festgehalten werden, dass die Stationen im Allgemeinen sinnvoll konzipiert waren. Weiterhin hat sich eindeutig erwiesen, dass das Höhenmodell maßgeblich zum Verständnis des Konzepts der Spannung beigetragen hat. Ebenso konnte die Murmelbahn effektiv die Verknüpfung von Elektrizität, Spannung und Energie veranschaulichen und plausibel erklären. Aufgrund des Zeitaspekts mussten jedoch viele Stationen gekürzt bzw. umstrukturiert werden. Es ist zu empfehlen, den Schülern bei einer erneuten Durchführung jeweils eine halbe Stunde pro Station einzuräumen (vgl. Vorschlag zum Ablauf, S.30). Weiterhin hat sich gezeigt, dass die Hilfe- und Lösungskarten nicht alle Fragen bzw. Verständnishürden abdecken konnten. Daher wäre es bei Lerngruppen der Jahrgangsstufe 7 erstrebenswert, dass für jede Station ein Assistent zur Verfügung stünde. Die Auswertung des Nachwissenstests, dessen ursprüngliche und überarbeitete Form im Anhang eingesehen werden kann (ab S.99), hat gezeigt, dass die meisten Schüler die Einheit und die Funktion der Spannung gut verinnerlicht hatten. Sie konnten mehrheitlich die Zusammenhänge zwischen Strom, Spannung und Energie richtig herstellen. Das Ziel, eine Differenzierung zwischen diesen Größen zu erreichen, kann daher als erreicht angesehen werden. Bezüglich des Anschlusses des Voltmeters im Stromkreis zeigten sich jedoch einige 45 Unsicherheiten. Die Aufgabe 2, bei der die Spannungen in einem Parallel- und einem Reihenstromkreis mit Lämpchen verglichen werden sollten, wurde kaum richtig beantwortet. Einige Schüler bemängelten auf ihrem Blatt, dass sie die Aufgabe nicht verstanden hätten. Aus diesem Grund wurde auf dem überarbeiteten Nachwissenstest diese Aufgabe so verändert, dass nunmehr die Schüler dazu aufgefordert werden, unterschiedliche Potentiale mit unterschiedlichen Farben zu markieren. Bei einer Durchführung mit einer 10. Klasse ergäben sich selbstverständlich gewisse Änderungen beim Zeitplan und bei der Formulierung einiger Aufgabenstellungen. Da im Rahmen dieser Arbeit das Projekt nicht mit dieser Klassenstufe getestet wurde, haben wir uns dagegen entschieden, konkrete Vorschläge zu einer solchen Durchführung zu machen. Es können jedoch dem Mentorenskript (im Anhang ab S.105) einige Hinweise entnommen werden. Diese Arbeit sollte insbesondere Lehramtsstudenten und Lehrer des Faches Physik ermutigen, ausgetretene Pfade in Bezug auf Modelle, Methoden und Begrifflichkeiten zu verlassen, um durch neue Ansätze des Physikunterrichts ein besseres Verständnis der jeweiligen Themengebiete bei ihren Schülern zu erreichen. Wir möchten daher insbesondere Lehramtsstudenten dazu auffordern, das beschriebene Projekt erneut durchzuführen, um es dadurch weiter zu entwickeln und selbst wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln. Es bleibt für die Zukunft zu hoffen, dass Schüler durch die Teilnahme an „Von Höhenund Potentialdifferenzen“ nachhaltig ein besseres Verständnis der Spannung erlangen und dass sie auf diese Weise die später im Physikunterricht auftretenden Phänomene in Verbindung mit dem elektrischen Potential leichter verstehen können. Außerdem wäre es wünschenswert, dass das Schülerprojekt einen Beitrag zu einem sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Elektrizität im Alltag leistet. Schließlich ist festzuhalten, dass den Schülern das Experimentieren viel Spaß bereitet hat und dass einige Aspekte der Spannung im Stromkreis durch das Schülerlabor verdeutlicht werden konnten. Um weiterreichende Aussagen zum Lernerfolg machen zu können, wären erneute Durchläufe wünschenswert. Aber bereits jetzt kann das Projekt in seiner aktuellen Form als Bereicherung für den schulischen Unterricht zur Elektrizitätslehre angesehen werden. 46 Bibliographie Bücher Appel, Thomas et al., Spektrum Physik SI, Gesamtband. Schroedel, Braunschweig 32007. Bader, Prof. Dr. Franz, Oberholz, Heinz-Werner, Dorn-Bader Physik Gymnasium Sek I, Schroedel Hannover 52005. Demtröder, Wolfgang, Experimentalphysik 2, Elektrizität und Optik. Springer, Berlin 52009. Eisner, Werner et al., elemente chemie II. Unterrichtswerk für die Sekundarstufe II. Klett, Stuttgart 2000 Feuerlein, Rainer et al., Physik N, Sekundarstufe 1. Bayerischer Schulbuchverlag, München ²2002. Grehn, Joachim., Krause, Joachim. (Hrsg.), Metzler Physik. Schroedel Hannover 32004. Hees, Beate, Das Elementarmagneten-Modell im Physikunterricht am Gymnasium. Eine fachdidaktische Analyse der klassischen Modelle & Konzeption und Erprobung eines alternativen Modells. Dissertation an der Universität Duisburg-Essen, 2008 Hermann, Dr. Friedrich, Der Karlsruher Physikkurs. Ein Lehrbuch für den Unterricht der Sekundarstufe I, Teil 1. Aulis Verlag Deubner, Köln 2007. Hermann, Dr. Friedrich, Der Karlsruher Physikkurs. Ein Lehrbuch für den Unterricht der Sekundarstufe I, Teil 2. Universitätsdruckerei Karlsruhe, Karlsruhe 1997. Klauer, Karl Josef.: „Wie misst man Schulleistungen?“ In F.E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessungen in Schulen (S.104-115), Beltz, Weinheim 2001. Mikelsis-Seifert, Silke, Rabe, Thorid (Hrsg.): Physik Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Cornelsen Berlin 2007. Raith, Wilhelm, Bergmann Schäfer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 2 Elektromagnetismus. Walter de Gruyter Berlin 92006. Tausch, Dr. Michael (Hrsg.), Chemie SII. Stoff – Formel – Umwelt. C.C. Buchner, Bamberg 1993 Ohne Autor: Das große Tafelwerk interaktiv, Formelsammlung für die Sekundarstufen I und II. Cornelsen, Berlin 2003 47 Zeitschriftenartikel Koller, D., Waltner, Ch., Wiesner, H, „Zur Einführung von Stromstärke und Spannung“ in Praxis der Naturwissenschaften, 6/57, Jahrgang 2008, S. 6-18 Schwarze, H., „Zur Weiterführung von Stromstärke und Spannung“ in Praxis der Naturwissenschaften, 3/58, Jahrgang 2009, S.27-35 Internetquellen Akku.pdf http://www.chemie.uni-regensburg.de/Anorganische_Chemie/Pfitzner/demo/demo_ss04/akku.pdf , 15.06.2012, 12.25Uhr C2 Key concepts of electricity http://www.physics.ohio-state.edu/~jossem/ICPE/C2.html , 05.06.2012, 22.24Uhr E4 Teaching introductory electricity http://www.physics.ohio-state.edu/~jossem/ICPE/E4.html , 05.06.2012, 22.26Uhr Einführung in die Elektrizitätslehre: http://www.didaktik.physik.uni-muenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 20.05.2012, 11.39 Uhr Elektrochemische Spannungsreihe – Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe , Stand: 11. Mai 2012, 15.06.2012, 11.58Uhr Elektrodenpotential – Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrodenpotential , Stand: 21. Februar 2012, 15.06.2012, 11.57Uhr Glühlampe – LEIFI-Physik http://www.leifiphysik.de/web_ph10/umwelt-technik/05_gluehlampe/aufbau.htm , 27.05.2012, 10.46Uhr Glühbirne » Stromvergleich.org http://www.stromvergleich.org/stromtipps/beleuchtung/gluehbirne.html , 27.05.2012, 8.16Uhr Glühlampe – Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampe (zuletzt geändert am 17. April 2012 um 19.22Uhr), 27.05.2012, 8.17Uhr Hessisches Kultusministerium – Gymnasium8 http://www.kultusministerium.hessen.de/irj/HKM_Internet?cid=ac9f301df54d1fbfab83dd3a6449af60 , 28.05.2012, 20.05Uhr Hessisches Kultusministerium – Gymnasium9 48 http://www.kultusministerium.hessen.de/irj/HKM_Internet?cid=9e0b5517dfc688683c15ce252202d4b 9 , 28.05.2012, 20.06Uhr Lehrpläne: Bildungsserver Rheinland-Pfalz: Fächer: Naturwissenschaften gesamt: Biologie / Chemie / Physik - Sekundarstufe 1 http://lehrplaene.bildung-rp.de/lehrplaene-nachfaechern.html?tx_abdownloads_pi1[action]=getviewdetailsfordownload&tx_abdownloads_pi1[uid]=1 92&tx_abdownloads_pi1[category_uid]=105&tx_abdownloads_pi1[cid]=5786&cHash=964e08658b3 14255a30d8420e0452772 , 28.05.2012, 17.59Uhr Rahmenlehrplan Naturwissenschaften – Orientierungsstufe http://lehrplaene.bildung-rp.de/lehrplaene-nachfaechern.html?tx_abdownloads_pi1%5Baction%5D=getviewcatalog&tx_abdownloads_pi1%5Bcatego ry_uid%5D=225&tx_abdownloads_pi1%5Bcid%5D=5786&cHash=4352533553c49a20959a4c5556a 5e69c , 5.06.2012, 21.59Uhr E4 Teaching introductory electricity http://www.physics.ohio-state.edu/~jossem/ICPE/E4.html , 05.06.2012, 22.26Uhr Bildnachweis Soweit nicht anders angegeben sind die Abbildungen und Fotos von der Verfasserin dieser Arbeit selbst erstellt worden. Die Graphiken, die auf den Arbeitsblättern die Hilfe- sowie die Lösungskarten markieren, stammen aus der Clipart-Sammlung von Microsoft Word 2010. 49 Anhang (a) Arbeitsblätter vom 30. Mai 2012 51 (b) Überarbeitete Arbeitsblätter 72 (c) Lösungskarten 84 (d) Hilfekarten 86 (e) Bildschirmpräsentation zum Einstieg 91 (f) Evaluationsbogen 94 (g) Auswertung der Evaluationsbögen 96 (h) Nachwissenstest vom 30. Mai 2012 99 (i) Überarbeiteter Nachwissenstest 101 (j) Schülermeinungen zum elektrischen Strom und zur elektrischen Spannung 103 (k) Mentorenskript 105 50 Station 1 Potential – Potentialdifferenz – Spannung Analogien zur Spannung Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station könnt ihr selbst mit dem Höhenmodell arbeiten u. Stromkreise nachbauen. Dabei werdet ihr den Unterschied zwischen Potential u. Potentialdifferenz (auch „Spannung“ genannt) kennen lernen. Außerdem sehen wir uns an, wie man ein Spannungsmessgerät („Voltmeter“) in einen Stromkreis einbaut, und warum es gerade so eingebaut werden muss. Die Spannung ist eine Größe des elektrischen Stromkreises. 1. Nachdem ihr jetzt eine kleine Einführung zum Potential und zum Höhenmodell hattet, könnt ihr nun die wichtigsten Regeln zusammentragen. Fügt dazu die Satzteile so zusammen, dass sie Sinn ergeben und bildet vollständige Sätze1: Wert des Potentials - Batterie – Minuspol – Pluspol – größer Regel 1 Regel 2 Elektrizität – Stellen mit hohem Potentialwert – Stellen mit niedrigem Potentialwert – fließt Regel 3 zwei Stellen – verbunden – elektrische Potential – Stromkreis – konstant – Kabel – nur Regel 4 Potentialwert – Minuspol – Batterie – 0V 2. Markiert in den folgenden Stromkreisen gleiche Potentiale mit gleichen Farben (die Glühlämpchen sind alle baugleich). a) 1 b) c) Regeln nach PdN 6/57, S.12 51 3. Baut nun die Stromkreise aus Aufgabe 3 mit dem Höhenmodell nach. 4. Die Differenz zwischen zwei Potentialen nennt man Spannung. Wo im Stromkreis lässt sich eine Potentialdifferenz beobachten? Markiere in den Stromkreisen a), b) und c) jeweils 2 Stellen, zwischen denen eine Potentialdifferenz besteht. 5. Ein Voltmeter ist ein Gerät, mit dem Überlegt euch, wie dieses Gerät in eingebaut werden kann und baut es entsprechend ein. man eurem Spannungen Höhenmodell misst. sinnvoll Skizziert, wie ihr eurer Voltmeter angeschlossen habt. Formuliert außerdem einen kurzen Merksatz. Zusatzaufgabe (falls ihr noch Zeit habt): Ordnet die Skizzen der Höhenmodelle den Stromkreisen zu (damit man die Lampen besser erkennen kann, sind sie hier nicht gelb sondern ausnahmsweise rot gezeichnet): 52 Station 2 Was ist Spannung und wo kommt sie her? Der heiße Draht Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werdet ihr in eurer Gruppe einen heißen Draht bauen. Bei diesem Geschicklichkeitsspiel, mit dem ihr natürlich auch später noch spielen könnt, werdet ihr die Unterschiede zwischen dem Strom und der Spannung kennen lernen. 1. Was ist denn Spannung? a. Vor euch auf dem Tisch seht ihr mehrere Batterien: Schaut sie euch genau an: Welche Unterschiede könnt ihr bezüglich ihrer Form und ihrer technischen Angaben feststellen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ MERKE! Die Spannung ist eine Größe, die man mit dem Buchstaben U abkürzt. Sie wird in der Einheit Volt gemessen, diese Einheit wird mit V abgekürzt. Das ist wie bei der Masse (m), die in Kilogramm (kg) gemessen wird. b. Betrachtet die Geräte vor euch genau: Wie hoch darf die Spannung U max maximal sein, ohne dass sie kaputtgehen? Gerät Umax Gerät Radiowecker Computertastatur Fahrradlampe Handrührgerät c. Umax Was schließt ihr daraus für die Wichtigkeit der Spannung im Alltag? Die Batterie gibt im Allgemeinen keine feste Spannung vor. richtig falsch An der Steckdose liegt eine Spannung von _____________ Volt an. Der Stromfluss ist die Folge der Spannung. 53 richtig falsch Spannung und Stromkreis Dicker Draht Dünner Draht a. Aufbau: Holzröhrchen Ihr benötigt: - 1 langes Kabel 1 Holzgriff mit Drahtschlaufe 4 Krokodilklemmen 1 Lämpchen mit Halterung 1 Stück dicken Draht Lampe Kabel Kabel 1 Holzplatte als Halterung Batterie Steckt nun die Bauteile so zusammen, wie sie auf Abbildung 1: Skizze zum Aufbau Abbildung 1 abgebildet sind. b. Was passiert hier eigentlich? Notiert eure Beobachtungen! - Was passiert, wenn ihr mit der dünnen Drahtschlaufe den dicken Draht berührt? Warum? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ - Überlegt euch, was geschieht, wenn ihr die Batterie andersherum anschließt und notiert kurz eure Theorie. (Erinnert euch an das Höhenmodell aus Station 1): Überprüft dann an eure Theorie am heißen Draht: __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ 2. Spannungs- und Strommessung a. Was erwartet ihr für die Spannung und für den Strom, wenn der Stromkreis nicht geschlossen ist? - Es fließt ein Strom. - Es liegt eine Spannung an: ja ja 54 nein nein b. Bringt nun das Voltmeter in den Stromkreis. Zeichnet in der Skizze ein, wie ihr es angeschlossen habt. dicker Draht Öse Abbildung 2: Schaltskizze des heißen Drahtes ohne Voltmeter Was zeigt das Gerät an, wenn … U in Volt … der Stromkreis geschlossen ist? … der Stromkreis nicht geschlossen ist? 55 Leuchtet das Lämpchen? c. Was bedeutet das? Füllt die Lücken des Merksatzes aus. Die elektrische Spannung … … existiert, wenn der Stromkreis ____________ geschlossen ist, d.h. wenn _______ Strom fließt. … verursacht, bei geschlossenem Stromkreis, einen ________________________. Zeichnung von Séraphine Menu (nach http://www.didaktik.physik.unimuenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 19/05/12, 10h41) Zusatzaufgabe (wenn ihr noch Zeit habt): Übt eure Geschicklichkeit am heißen Draht. Denkt aber bitte daran, ihn rechtzeitig wieder abzubauen, sodass die nächste Gruppe den Draht wieder neu aufbauen kann. 56 Station 3 Wie misst man die elektrische Spannung? Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station sollt ihr Spannungen quantitativ mit dem Voltmeter messen. Bei euren Messungen werdet ihr allgemeine Beziehungen zwischen der Spannung an der Batterie und der Spannung im Stromkreis kennen lernen. 1. Spannungsmessung: (a) Auf dem Tisch vor euch seht ihr verschiedene Materialien, mit der wir Spannungen messen wollen. Schaut euch die Skizze in Abb. 1 an und versucht die entsprechende Schaltung nachzubauen. (Tipp: Die Gegenstände an den Krokodilklemmen müssen nicht unbedingt rund sein.) Voltmeter 1 Voltmeter 2 (b) Bevor es losgehen kann, muss die Pappe befeuchtet werden. Warum? ___________________________________________________________________ (c) In der Skizze ist das Voltmeter 2 noch nicht richtig angeschlossen, um mit ihm die Spannung zwischen einem Punkt auf der Pappe und dem Minuspol der Batterie zu messen. Zeichnet die nötigen Kabel ein und baut es im Stromkreis an die entsprechende Stelle. (d) Jetzt könnt ihr auf der Pappe mit dem Kabel entlangfahren. Behaltet dabei die beiden Voltmeter im Auge. Was könnt ihr beobachten? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 57 (e) Macht nun Messungen, indem ihr auf der Pappe entlangfährst und versuche dabei Gesetzmäßigkeiten zu finden. Ihr dürft dabei gerne Markierungen auf der Pappe machen. Wenn du möchtest, kannst du hier deine Messungen skizzieren: 2. Fülle nun die Lücken aus: Merksatz: Im Allgemeinen ist die elektrische Spannung ______ von der Spannungsquelle vorgegeben, sie bestimmt daher den ____________, der fließt. So beträgt z.B. die Spannung der ___________________ __________. Die Spannung nennt man auch ______________________. Das bedeutet, dass sich zwei ________________ in einem Stromkreis in Bezug auf ihr _________________________ voneinander unterscheiden. Spannung messen wir daher zwischen _____________ Punkten. Zusatzaufgabe (wenn noch Zeit ist): Tauscht die Elektroden, die ihr verwendet habt, gegen andere aus und messt die Linien aus, auf denen die gleiche Potentialdifferenz im Vergleich zum Minuspol anliegt. Ihr könnt auch gerne mit Alufolie eigene Elektroden herstellen. Welchen Zusammenhang könnt ihr zwischen der Form der Elektrode und den Linien feststellen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 58 Station 4 Schaltungen mit mehreren Bauteilen I Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werden wir uns einen besonderen Typ Stromkreis ansehen, die Reihenschaltung. Bei einer solchen Schaltung kann man sowohl Batterien als auch Lämpchen in Reihe schalten. Wir werden uns beide Fälle anschauen und versuchen, Regeln für das Verhalten der Spannung in solchen Schaltungen aufzustellen. 1. Hintereinanderschalten von Lämpchen a. Überlegt euch, wie ein Stromkreis aussehen muss, in dem drei Lämpchen hintereinander geschaltet sind. Baut ihn dann mit dem Höhenmodell auf und skizziert euer Ergebnis. b. Baut nun nacheinander einen Stromkreis erst mit nur zwei, dann mit drei Lampen auf. Versichert euch bitte bei einem Tutor, dass eure Schaltung richtig ist, bevor ihr die Batterie anschließt. c. Was konntet ihr in Bezug auf die Glühlämpchen beobachten? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 59 d. Überlegt euch, wo in eurer Schaltung Potentialdifferenzen vorliegen. Überprüft nun mithilfe eines Voltmeters, ob eurer Aufbau mit dem Höhenmodell in Aufgabe 1a richtig war. e. Verallgemeinerung: Schaltet man elektrische Bauteile in einem Stromkreis hintereinander, so sprechen Physiker von einer Reihenschaltung. Stellt aufgrund eurer Beobachtungen mit zwei und drei gleichen Lämpchen eine Regel für solche Schaltungen auf. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Zusatzaufgabe (falls ihr noch Zeit habt) Hintereinanderschalten von Batterien a. Viele Geräte kommen nicht mit nur einer Batterie aus, sondern benötigen mehrere. Überlegt euch mithilfe des Höhenmodells, warum es nötig sein kann, z.B. drei Batterien hintereinanderzuschalten. Skizziert kurz euer Ergebnis. Abbildung 2: Fahrradlampe mit Batteriepack 60 b. Baut nun einen Stromkreis mit einer 1,5V-AA-Batterie und einem Glühlämpchen und messt die Spannung am Lämpchen. Baut dann bis zu 3 weitere Batterien in den Stromkreis. ACHTUNG: Achtet beim Anschließen der Batterien unbedingt auf die richtige Polung! Spannung am Lämpchen 1 Batterie 2 Batterien 3 Batterien c. Was könnt ihr in Bezug auf die Helligkeit des Lämpchens beobachten? ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ d. Verallgemeinerung Stellt nun eine allgemeine Regel für Reihenschaltungen mit mehreren Batterien auf. ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ 61 Station 5 Schaltungen mit mehreren Bauteilen II Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werden wir uns einen besonderen Typ Stromkreis ansehen, den man Parallelschaltung nennt. Sowohl Batterien als auch Lämpchen können parallel geschaltet werden. Wir werden uns hier beide Fälle anschauen und versuchen, Regeln für das Verhalten der Spannung in solchen Schaltungen aufzustellen. 1. Potentiale im Stromkreis a) b) c) L2 L1 L3 L4 L5 a. Welche der folgenden Aussagen sind richtig, wenn die Spannungsquellen sowie die Lämpchen alle gleich sind? i. L2 und L3 leuchten gleich hell. richtig falsch ii. L2 und L3 leuchten ebenso hell wie L1. richtig falsch iii. L4 und L5 leuchten beide gleich hell. richtig falsch iv. L4 leuchtet ebenso hell wie L3. richtig falsch v. L5 leuchtet ebenso hell wie L1. richtig falsch vi. L1, L3 und L5 leuchten alle unterschiedlich hell. richtig falsch b. Baut nun die drei Stromkreise auf und überprüft (und korrigiert, wenn nötig) die Voraussagen, die ihr in Aufgabenteil c. gemacht habt. Messt zusätzlich die Spannung an den Lämpchen mithilfe der beiden Voltmeter, die euch zur Verfügung stehen. L1 L2 L3 Spannung [V] 62 L4 L5 c. Stellt eine allgemeine Regel auf. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Mehrere Batterien? a. Natürlich kann man auch Batterien parallel schalten. Was bedeutet es für die Lampe und die Potentialdifferenz, die an ihr anliegt, wenn man 2 gleiche Batterien parallel zur Lampe anschließt (siehe Skizze rechts)? - - - Die Potentialdifferenz an der Lampe ist höher als genauso groß wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. geringer als Das Lämpchen leuchtet heller als genauso hell wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. weniger hell als Das Lämpchen leuchtet länger als genauso lang wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. kürzer als b. Sind bei diesem Stromkreis die beiden Batterien hintereinander oder parallel geschaltet? Begründet. ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ c. Warum darf man einen solchen Stromkreis niemals bauen? ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ 63 Zusatzaufgabe (wenn ihr noch Zeit habt): 1. 2. 3. 4. 5. 6. Die Einheit des Stromes ist _________. 8. Die Spannung wird in ______ gemessen. 9. Wichtiges Bauteil des Stromkreises: Es dient als „Antrieb“ für den Strom. 10. Mit diesem Gerät misst man die Stärke des Stroms. 11. Das „Gegenteil“ der Reihenschaltung heißt _________-Schaltung. 12. Die Lampe wandelt elektrische _______________ in Licht und Wärme um. Leitet den Strom nicht. Bauteil des elektrischen Stromkreises, sein Symbol ist Ein Stromkreis muss ___________ sein, damit Strom fließen kann. Dient als Verbindungsstück in Stromkreisen. Mit diesem Bauteil kann man Stromkreise öffnen und wieder schließen. Schließt man elektrische Bauteile hintereinander, so nennt man das eine ________-Schaltung. 7. Lösungswort: ____1 ____2 ____3 ____4 ____5 ____6 ____7 ____8 ____9 64 Station 6 Geht es vielleicht anschaulicher? Was ist Spannung? Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werden wir die Einheit Volt konkretisieren. Dazu werden wir uns ansehen, wie sie überhaupt definiert ist und was die Energie damit zu tun hat. Die Spannung definiert man über die elektrische Energie. Man benötigt die Energie von 1 Joule, um eine Elektrizitätsmenge Q von 1 Coulomb von einem Potential von 0 Volt auf ein Potential von 1 Volt zu bringen. In dieser Station geht es um eine anschauliche Analogie für diese Definition. Dinge, wie zum Beispiel Äpfel oder Melonen, fallen von selbst auf den Boden. Je tiefer sie fallen, desto schneller sind sie, wenn sie auf dem Boden ankommen. Im Gegenzug müssen wir Energie aufwenden, um diese Dinge von einer tieferen Lage auf eine höhere Lage zu bringen. Wir können deshalb sagen: Die Lage eines Körpers gibt an, wie viel Energie in ihm gespeichert ist. Fällt dieser Körper zu Boden, dann wird diese Energie in die immer schneller werdende Fallbewegung umgewandelt. Die gespeicherte Energie bewirkt ebenfalls, dass der Körper keinen Antrieb braucht, sondern „von selbst“ herunterfällt. Zeichnung von Séraphine Menu Ebenso könnt ihr euch das im Stromkreis vorstellen. Wie ihr in Station 1 gesehen habt, fließt die Elektrizität „von selbst“ vom höheren Potential zum niedrigeren Potential. Um jedoch eine Elektrizitätsmenge auf ein bestimmtes Potential zu bringen, muss man Arbeit aufwenden. In unserem Fall erledigt das die Batterie. Im Höhenmodell habt ihr bereits gesehen, dass man sich eine Potentialdifferenz mithilfe einer Höhendifferenz veranschaulichen kann. Im folgenden Versuch könnt ihr euch modellhaft ansehen, wie sich unterschiedliche Spannungen auf die Stromstärke, d.h. die Geschwindigkeit, mit der die Elektrizität fließt, auswirken. 65 Bei der Murmelbahn (s. Abb. links) gibt es die Möglichkeit, die Murmeln aus verschiedenen Höhen herunterrollen zu lassen. Wie das genau funktioniert, könnt ihr der Erklärung auf dem Tisch entnehmen. 1. Lasst die Kugel aus verschiedenen Höhen herunterrollen und achtet auf das Klingeln der Glöckchen. a. Welche Zusammenhänge könnt ihr zwischen der Starthöhe, dem Rollen der Kugel und dem Klingeln der einzelnen Glöckchen feststellen? __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ b. Was „messt“ ihr, wenn ihr nacheinander die einzelnen Glöckchen klingeln hört? __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ c. Was passiert mit der Energie der Kugel, wenn die rollende Kugel ein Glöckchen anschlägt? Überlegt euch dazu, wo vor dem Stoß die Energie war und wo sie nach dem Stoß ist. __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ 2. Übertragung auf den Stromkreis Zur Veranschaulichung der Phänomene im Stromkreis stehen euch an dieser Station zwei 1,5V Batterien, ein Lämpchen und Kabel zur Verfügung. Da sich die Spannungen zweier in Reihe geschalteter Batterien addieren, könnt ihr auf diese Weise die Gesamtspannung im Stromkreis erhöhen. a. Was bedeuten eure Erkenntnisse aus 1 (a) für den Stromkreis? __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ b. Welchen Weg nimmt die Energie im Stromkreis? Überlegt euch dazu, wo die Energie herkommt, wo sie hinfließt und welche Wirkungen sie hat. __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ 66 c. Warum benötigen wir daher im Alltag je nach Verbraucher unterschiedliche Spannungen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Ordnet nun die einzelnen Analogien einander zu. > Höhendifferenz > Abgabe der elektrischen Energie E, z. B. an Lampe > Höhe > Elektrizitätsmenge Q > Geschwindigkeit der Kugel > Kabel > Murmel > Spannung U > Murmelbahn > Stromstärke I > Klingeln der Glöckchen > Potential 4. Umwandeln von Stromkreisen in Murmelbahnen (die hier folgenden Fragen könnt ihr durch Notizen oder durch eine Zeichnung beantworten) Abb. 1: Reihenschaltung Abb. 2: Parallelschaltung a. Wie müsste eine Murmelbahn aussehen, mit der man die Reihenschaltung zweier gleicher Lämpchen simulieren kann (vgl. Abb.1)? 67 b. Wie kann man sich eine Murmelbahn vorstellen, bei der eine Parallelschaltung zweier gleicher Batterien simuliert wird (vgl. Abb. 2)? Ergeben sich für die Murmel Änderungen? Wenn ja, welche? Zusatzaufgabe (wenn ihr noch Zeit habt): Wie muss der Stromkreis aussehen, der zu der rechts abgebildeten Murmelbahn passt? Überlegt euch, an welchen Stellen die Energie wichtig ist. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 68 Station 7 Es werde Licht… Wir bauen eine Lampenfassung Worum es an dieser Station gehen wird: Diese Station ist eine Bastelstation. Bei allen Stationen haben wir Lämpchen benutzt und haben jeweils zwei Kabel an sie angeschlossen. Doch wo sind überhaupt die beiden Kontakte an einer Lampe und wie genau funktioniert eine Lampenfassung? Das soll an dieser Station erforscht werden. Ihr habt euch vielleicht schon gefragt, wie genau an einer Lampenfassung zwei Anschlüsse sein können, wenn sie doch nur ein metallenes Gehäuse hat. Mithilfe einer selbstgebastelten Lampenfassung wollen wir diesem Problem auf den Grund gehen. Jeder von euch benötigt… … zwei Streifen Alufolie (2cm x 15cm) … eine Streichholzschachtel … einen kleinen Steckmoosquader … Tesafilm … ein Lämpchen … kleine Kreisschablone An dieser Station arbeiten wir mit Cuttern, die sehr scharf sind. Bitte geht mit diesen Messern vorsichtig um, damit ihr euch nicht verletzt. Wie geht’s weiter? Herstellung der Fassung: Schritt 1: Nehmt die Streichhölzer aus der Packung und legt auch die „Schublade“, in der die Streichhölzer drin waren, in die Froschdose. Schritt 2: Nehmt die kleine Kreisschablone und markiert damit einen Kreis auf der Außenhülle der Streichholzschachtel. Dieser sollte sich in der Mitte des Kästchens befinden. Abbildung 3: Schritt 2 Schritt 3: Schneidet nun den markierten Kreis mithilfe eines Cutters aus. Schritt 4: Schiebt nun den kleinen Steckmoosquader in die Hülle der Streichholzschachtel ein. 69 Schritt 5: Schneidet nun mithilfe des Cutters ein kreisförmiges Loch aus dem Steckmoos heraus. Das Loch sollte gerade durch das Steckmoos gehen. Orientiert euch dabei am Kreis, den ihr aus der Schachtel ausgeschnitten habt. Fahrt dazu am besten einmal mit dem Cutter entlang des Loches. Nehmt dann das Steckmoos heraus, dreht es um, schiebt es wieder hinein und wiederholt den Vorgang. Abbildung 4: Schritt 5 Schritt 6: Sobald ihr das Loch herausgeschnitten habt, könnt ihr das Steckmoos wieder heraus nehmen. Herstellung der Kontakte: Schritt 7: Nehmt nun die beiden Aluminiumstreifen und faltet sie entlang der langen Seite auf eine Breite von ca. 0,5cm. Schritt 8: Befestigt nun einen der Streifen mithilfe des Tesafilms auf der Unterseite des Steckmooses. Achtet dabei darauf, dass er über das ganze Loch reicht und an einer der Seiten mind. 10cm über das Ende des Steckmooses hinaushängt. Abbildung 5: Schritt 8 Schritt 9: Schiebt nun die Spitze des zweiten Aluminiumstreifens von oben durch das Loch im Steckmoos. Achtet darauf, dass dieser Streifen den Aluminiumstreifen auf der Unterseite nicht berührt. Befestigt dann den Streifen mit Tesafilm auf der Oberseite des Steckmooses. Achtet darauf, dass mind. 10cm des Streifens über das Ende des Steckmooses hinaushängt. Abbildung 6: Schritt 9 Schritt 10: Schiebt nun das Steckmoos wieder in die Streichholzschachtel und steckt eine Lampe in die Öffnung – FERTIG! 70 Nun könnt ihr eure Lampenfassung ausprobieren. Verbindet hierzu die Batterie mithilfe der Kabel mit den beiden Anschlüssen eurer Lampenfassung. Abbildung 7: Fertiger Stromkreis Anhand eurer Lampenfassung könnt ihr euch überlegen, an welchen beiden Stellen eine Glühlampe ihre Kontakte haben muss. Beschriftet dann das folgende Schaubild mit den folgenden Begriffen: Edelgas – Glühwendel – Fußkontakt (Anschluss 1) – Sockelkontakt (Anschluss 2) – Glaskolben – Gewinde – Halterung 71 Station 1 Potential – Potentialdifferenz – Spannung Analogien zur Spannung Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station könnt ihr selbst mit dem Höhenmodell arbeiten u. Stromkreise nachbauen. Dabei werdet ihr den Unterschied zwischen Potential u. Potentialdifferenz (auch „Spannung“ genannt) kennen lernen. Außerdem werdet ihr euch ansehen, wie man ein Spannungsmessgerät („Voltmeter“) in einen Stromkreis einbaut, und warum es gerade so eingebaut werden muss. 6. Markiert in den folgenden Stromkreisen gleiche Potentiale mit gleichen Farben. a) b) c) 7. Baut nun die Stromkreise aus Aufgabe 1 mit dem Höhenmodell nach. 8. Nachdem ihr nun bereits das Potential über das Höhenmodell kennengelernt habt, könnt ihr nun die wichtigsten Regeln für den Umgang damit zusammentragen2. Verwendet dazu die Satzteile, die euch zur Verfügung stehen: Fehlende Satzteile: 2 Regel: - Minuspol Batterie größer Der Wert des Potentials ist am Pluspol … - hohem Potentialwert niedrigem Potentialwert Stellen konstant elektrisches Potential Die Elektrizität fließt von Stellen mit …. - Potentials der Wert O Volt Am Minuspol beträgt… Sind zwei Stellen im Stromkreis nur durch ein Kabel verbunden … Regeln nach PdN 6/57, S.12 72 9. Die Differenz zwischen zwei Potentialen nennt man Spannung. Ein Voltmeter ist ein Gerät, mit dem man Spannungen misst. Überlegt euch, wie dieses Gerät in eurem Höhenmodell sinnvoll eingebaut werden kann und baut es entsprechend ein. Skizziert, wie ihr eurer Voltmeter angeschlossen habt. Formuliert außerdem einen kurzen Merksatz. Zusatzaufgabe (falls ihr noch Zeit habt): Ordnet die Skizzen der Höhenmodelle den Stromkreisen zu (damit man die Lampen besser erkennen kann, sind sie hier nicht gelb, sondern ausnahmsweise rot gezeichnet): 73 Station 2 Was ist Spannung und wie verhält sie sich im Stromkreis? Der heiße Draht Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werdet ihr in eurer Gruppe einen heißen Draht bauen. Bei diesem Geschicklichkeitsspiel, mit dem ihr natürlich auch später noch spielen könnt, werdet ihr die Unterschiede zwischen dem Strom und der Spannung kennen lernen. 3. Spannung und Stromkreis MERKE! Die Spannung ist eine Größe, die man mit dem Buchstaben U abkürzt. Sie wird in der Einheit Volt gemessen, diese Einheit wird mit V abgekürzt. Das ist wie bei der Masse (m), die in Kilogramm (kg) gemessen wird. c. Aufbau: Dicker Draht Ihr benötigt: - Dünner Draht Holzröhrchen 1 langes Kabel 1 Holzgriff mit Drahtschlaufe 4 Krokodilklemmen 1 Lämpchen mit Halterung 1 Stück dicken Draht Lampe 1 Holzplatte als Halterung Kabel Kabel Steckt nun die Bauteile so zusammen, Batterie Abbildung 8: Skizze zum Aufbau wie sie auf Abbildung 1 abgebildet sind. d. Was passiert hier eigentlich? Notiert eure Beobachtungen! - Was passiert, wenn ihr mit der dünnen Drahtschlaufe den dicken Draht berührt? Warum? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 74 4. Spannungs- und Strommessung a. Was erwartet ihr für die Spannung und für den Strom, wenn der Stromkreis nicht geschlossen ist? b. - Es fließt ein Strom. - Es liegt eine Spannung an: ja ja nein nein Bringt nun das Voltmeter in den Stromkreis und zeichnet in der Skizze ein, wie ihr es angeschlossen habt. Abbildung 2: Schaltskizze des heißen Drahtes ohne Voltmeter Was zeigt das Gerät an, wenn … U in Volt … der Stromkreis geschlossen ist? … der Stromkreis nicht geschlossen ist? 75 Leuchtet das Lämpchen? Was bedeutet das? Füllt dazu die Lücken des Merksatzes aus. Die elektrische Spannung … … existiert, wenn der Stromkreis ____________ geschlossen ist, d.h. wenn _______ Strom fließt. … verursacht, bei geschlossenem Stromkreis, einen ________________________. Zeichnung von Séraphine Menu (nach http://www.didaktik.physik.unimuenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 19/05/12, 10h41) Zusatzaufgabe (wenn ihr noch Zeit habt): Übt eure Geschicklichkeit am heißen Draht. Denkt aber bitte daran, ihn rechtzeitig wieder abzubauen, sodass die nächste Gruppe den Draht wieder neu aufbauen kann. 76 Station 3 Wie misst man die elektrische Spannung? Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station sollt ihr Spannungen quantitativ mit dem Voltmeter messen. Bei euren Messungen werdet ihr allgemeine Beziehungen zwischen der Spannung an der Batterie und der Spannung im Stromkreis kennen lernen. 3. Spannungsmessung: (f) Auf dem Tisch vor euch seht ihr verschiedene Materialien, mit denen ihr Spannungen messen könnt. Schaut euch die Skizze in Abb. 1 an und versucht die entsprechende Schaltung nachzubauen. (Tipp: Die Gegenstände an den Krokodilklemmen müssen nicht unbedingt rund sein.) Voltmeter 1 Voltmeter 2 (g) Bevor es losgehen kann, muss die Pappe befeuchtet werden. Warum? ___________________________________________________________________ (h) In der Skizze ist das Voltmeter 2 noch nicht richtig angeschlossen, um mit ihm die Spannung zwischen einem Punkt auf der Pappe und dem Minuspol der Batterie zu messen. Zeichnet die nötigen Kabel ein und baut es im Stromkreis an die entsprechende Stelle. (i) Macht nun Messungen, indem ihr auf der Pappe entlangfahrt und versucht dabei Gesetzmäßigkeiten zu finden. 77 a. Sucht dabei nach Stellen an denen die gleiche Potentialdifferenz im Vergleich zum Minuspol anliegt. b. Vergleicht dabei die Potentialdifferenz zum Minuspol an der linken Elektrode mit der an der rechten Elektrode und schaut, wie sie sich zwischen den beiden Elektroden verhält. Wenn ihr möchtet, könnt ihr hier eure Messungen skizzieren: 4. Füllt nun die Lücken aus: Merksatz: Fehlende Wörter: Strom – fest – Potentialdifferenz – zwei – 230V –Stellen – Potential – Steckdose Im Allgemeinen ist die elektrische Spannung ______ von der Spannungsquelle vorgegeben, sie bestimmt daher den ____________, der fließt. So beträgt z.B. die Spannung der ___________________ __________. Die Spannung nennt man auch ______________________. Das bedeutet, dass sich zwei ________________ in einem Stromkreis zwischen denen eine Spannung besteht, in Bezug auf ihr _________________________ voneinander unterscheiden. Spannung messen wir daher zwischen _____________ Punkten. Zusatzaufgabe (wenn noch Zeit ist): Tauscht die Elektroden, die ihr verwendet habt, gegen andere aus und messt die Linien aus, auf denen die gleiche Potentialdifferenz im Vergleich zum Minuspol anliegt. Ihr könnt auch gerne mit Alufolie eigene Elektroden herstellen. Welchen Zusammenhang könnt ihr zwischen der Form der Elektrode und den Linien feststellen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 78 Station 4 Schaltungen mit mehreren Bauteilen I Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werden wir uns einen besonderen Typ Stromkreis ansehen, die Reihenschaltung. Bei einer solchen Schaltung kann man sowohl Batterien als auch Lämpchen in Reihe schalten. Wir werden uns beide Fälle anschauen und versuchen, Regeln für das Verhalten der Spannung in solchen Schaltungen aufzustellen. 2. Hintereinanderschalten von Lämpchen f. Überlegt euch, wie ein Stromkreis aussehen muss, in dem drei Lämpchen hintereinander geschaltet sind. Baut ihn dann mit dem Höhenmodell auf und skizziert euer Ergebnis. g. Baut nun nacheinander einen Stromkreis erst mit nur zwei, dann mit drei Lampen auf. Versichert euch bitte bei einem Tutor, dass eure Schaltung richtig ist, bevor ihr die Batterie anschließt. h. Was konntet ihr in Bezug auf die Glühlämpchen beobachten? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 79 i. Überlegt euch, wo in eurer Schaltung Potentialdifferenzen vorliegen. Überprüft nun mithilfe eines Voltmeters, ob eurer Aufbau mit dem Höhenmodell in Aufgabe 1a richtig war. j. Verallgemeinerung: Schaltet man elektrische Bauteile in einem Stromkreis hintereinander, so sprechen Physiker von einer Reihenschaltung. Stellt aufgrund eurer Beobachtungen mit zwei und drei gleichen Lämpchen eine Regel für solche Schaltungen auf. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Zusatzaufgabe (falls ihr noch Zeit habt): Hintereinanderschalten von Batterien a. Viele Geräte kommen nicht mit nur einer Batterie aus, sondern benötigen mehrere. Überlegt euch mithilfe des Höhenmodells, warum es nötig sein kann, z.B. drei Batterien hintereinanderzuschalten. Skizziert kurz euer Ergebnis. Abbildung 9: Fahrradlampe mit Batteriepack 80 b. Baut nun einen Stromkreis mit einer 1,5V-AA-Batterie und einem Glühlämpchen und messt die Spannung am Lämpchen. Baut dann bis zu 3 weitere Batterien in den Stromkreis. ACHTUNG: Achtet beim Anschließen der Batterien unbedingt auf die richtige Polung! Spannung am Lämpchen 1 Batterie 2 Batterien 3 Batterien c. Was könnt ihr in Bezug auf die Helligkeit des Lämpchens beobachten? ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ d. Verallgemeinerung Stellt nun eine allgemeine Regel für Reihenschaltungen mit mehreren Batterien auf. ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ 81 Station 5 Schaltungen mit mehreren Bauteilen II Worum es an dieser Station gehen wird: An dieser Station werden wir uns einen besonderen Typ Stromkreis ansehen, den man Parallelschaltung nennt. Sowohl Batterien als auch Lämpchen können parallel geschaltet werden. Wir werden uns hier beide Fälle anschauen und versuchen, Regeln für das Verhalten der Spannung in solchen Schaltungen aufzustellen. 1. Potentiale im Stromkreis a) b) c) L2 L1 L3 L4 L5 d. Welche der folgenden Aussagen sind richtig, wenn die Spannungsquellen sowie die Lämpchen alle gleich sind? i. L2 und L3 leuchten gleich hell. richtig falsch ii. L2 und L3 leuchten ebenso hell wie L1. richtig falsch iii. L4 und L5 leuchten beide gleich hell. richtig falsch iv. L4 leuchtet ebenso hell wie L3. richtig falsch v. L5 leuchtet ebenso hell wie L1. richtig falsch vi. L1, L3 und L5 leuchten alle unterschiedlich hell. richtig falsch e. Baut nun die drei Stromkreise auf und überprüft (und korrigiert, wenn nötig) die Voraussagen, die ihr in Aufgabenteil c. gemacht habt. Messt zusätzlich die Spannung an den Lämpchen mithilfe der beiden Voltmeter, die euch zur Verfügung stehen. L1 L2 L3 Spannung [V] 82 L4 L5 f. Stellt eine allgemeine Regel auf. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Zusatzaufgabe (wenn ihr noch Zeit habt): Mehrere Batterien? d. Natürlich kann man auch Batterien parallel schalten. Was bedeutet es für die Lampe und die Potentialdifferenz, die an ihr anliegt, wenn man 2 gleiche Batterien parallel zur Lampe anschließt (siehe Skizze rechts)? - - - Die Potentialdifferenz an der Lampe ist höher als genauso groß wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. geringer als Das Lämpchen leuchtet heller als genauso hell wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. weniger hell als Das Lämpchen leuchtet länger als genauso lang wie wenn nur eine Batterie angeschlossen wäre. kürzer als e. Sind bei diesem Stromkreis die beiden Batterien hintereinander oder parallel geschaltet? Begründet. ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ f. Warum darf man einen solchen Stromkreis niemals bauen? _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ 83 (c) Lösungskarten: 84 85 (d) Hilfekarten: 86 87 88 89 90 91 92 93 Schülerexperimentiertag zur elektrischen Spannung Feedbackbogen Allgemeine Informationen Alter: Ich bin: Weiblich Männlich Wie haben Dir die Stationen allgemein gefallen? sehr gut gut mäßig gar nicht Station 1 Station 2 – Heißer Draht Station 3 – Spannungen auf Pappe Station 4 – Reihenschaltung Station 5 – Parallelschaltung Station 6 – Murmelbahn Station 7 – Lampenfassung An welcher Station hast Du viel dazu gelernt? Viel Ein bisschen Gar nichts dazugelernt dazugelernt dazugelernt Nicht gemacht Station 1 Station 2 – Heißer Draht Station 3 – Spannungen auf Pappe Station 4 – Reihenschaltung Station 5 – Parallelschaltung Station 6 – Murmelbahn Station 7 – Lampenfassung Wie war die Zeiteinteilung pro Station? Genau Zu viel Zeit richtig Zu wenig Zeit Station 1 Station 2 – Heißer Draht Station 3 – Spannungen auf Pappe Station 4 – Reihenschaltung Station 5 – Parallelschaltung Station 6 – Murmelbahn 94 Nicht gemacht Nicht gemacht Station 7 – Lampenfassung Besonders gut gefallen hat mir… Das hätte man besser machen können… Was ich sonst noch sagen möchte… 95 Schülerbemerkungen auf dem Evaluationsbogen: Besonders gut gefallen hat mir… Das hätte man besser machen können… Was ich sonst noch sagen möchte - Das wir jemanden hatten, der uns hilft Das alles erklärt wurde Hilfe :D Besonders gut hat mir die Stationen 7, 1, 2 gefallen, weil man da etwas aufbauen oder basteln konnte. Kugelbahn, „Es werde Licht“ Station 7, weil wir etwas basteln durften. Station 1 Station 7 (Lampe machen) Eine Lampe basteln die Station 7 Station 1 und 7 die Lampenfassung gefallen Das Basteln der Lampenfassung und Station 1 die Station 7, weil man da selbst etwas bauen konnte und behalten durfte Das Basteln Station 7, weil wir basteln konnten und es viel Spaß gemacht hat Heißer Draht, Spannungen auf Pappe Murmelbahn Alles Murmelbahn, Heißer Draht die Murmelbahn dass die Stationen oft lehrreich waren und die netten hilfsbereiten Leute nichts die Murmelbahn das Basteln dass wir manchmal Hilfe hatten mehr Zeit längere Pausen Manchmal hat die Zeit nicht gereicht MEHR ZEIT Das man mehr Zeit bekommt interessanter gestalten Manchmal etwas mehr Zeit. Das man mehr Zeit in der Pause hat und das man mehr Zeit für Versuche hat. Weniger Versuche ausführlicher mehr Pause Station 6 und 3 Station 6 und 3 Die Zeit war zu knapp Manchmal zu schwer formuliert. mehr Zeit und besser einteilen, dass jeder jede Station machen kann. Interessanteres gestalten mehr Zeit für die einzelnen Stationen, vor allem für Station 7 mehr Platz für einige Stationen ein bisschen mehr Versuche zum Selbermachen die Zeiteinteilung dass wir früher gekommen wären man hätte mehr Zeit einplanen können An manchen Stationen war es mir manchmal langweilig einmal wusste der Tutor nicht, was er uns wie erklären sollte. - schönen Tag noch (2x) Es hat mir viel Spaß gemacht. Danke Mir hat es im Großen und Ganzen gut gefallen. Viel Glück bei ihrem Projekt. - 96 - Vielen Dank!!! Lampen basteln macht Spaß Viel Glück bei ihrem Projekt. nichts Nichts ??? war cool nix Hat mir gefallen Dankeschön Alles in allem gut, man hätte aber die erste Station spannender gestalten können war gut nichts es war ganz gut und ich hab bei fast jeder Station was gelernt tolles Team. Alles in allem ok. 97 98 Nachwissenstest: Elektrische Spannung Markiere die richtige Antwort: Es ist jeweils nur eine Antwort richtig 1. (a) (b) (c) (d) In welcher Einheit gibt man die elektrische Spannung an? In Watt In Ampère In Joule In Volt 2. (a) (b) (c) Wie muss man ein Spannungsmessgerät anschließen? In einer Reihenschaltung In einer Parallelschaltung Das ist egal 3. (a) (b) (c) Was ist die elektrische Spannung für den Stromfluss Sie ist der Antrieb für den Strom. Sie ist genau das gleiche wie der Strom. Man braucht sie im Stromkreis eigentlich gar nicht. ACHTUNG, ab hier sind mehrere Antworten richtig. 4. (a) (b) (c) (d) Welcher Zusammenhangbesteht zwischen Spannung und Energie? Die Spannung ist das gleiche wie die Energie. Je höher die Spannung, desto weniger Energie steht zur Verfügung. Je höher die Spannung, desto mehr Energie steht zur Verfügung. Die Spannung ist ein Maß dafür, wie viel Energie gespeichert ist. 5. (a) (b) (c) (d) Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Elektrizität, Spannung und Energie? Fließende Elektrizität ist das gleiche wie die Energie. Je schneller die Elektrizität fließt, desto mehr Energie transportiert sie. Fließende Elektrizität transportiert die Energie. Die Spannungsquelle übergibt Energie an die Elektrizität. . 99 Erkläre aufgrund deines Wissens zur elektrischen Spannung. 1. Welche(s) Tier(e) sind hier in Gefahr und warum? Zeichnung von Séraphine Menu ___________________________________________________________________________ (nach http://www.didaktik.physik.unimuenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 19/05/12, 10h41) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Vergleicht in den Stromkreisen (a) und (b) die Spannung an den Lämpchen mit der von der Batterie gelieferten Spannung, die in der Zeichnung angegeben ist. (a) (b) __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ 100 Nachwissenstest: Elektrische Spannung Markiere die richtige Antwort: Es ist jeweils nur eine Antwort richtig 1. (a) (b) (c) (d) In welcher Einheit gibt man die elektrische Spannung an? In Watt In Ampère In Joule In Volt 2. (a) (b) (c) Wie muss man ein Spannungsmessgerät anschließen? In einer Reihenschaltung In einer Parallelschaltung Das ist egal 3. (a) (b) (c) Was ist die elektrische Spannung für den Stromfluss? Sie ist der Antrieb für den Strom. Sie ist genau das gleiche wie der Strom. Man braucht sie im Stromkreis eigentlich gar nicht. ACHTUNG, ab hier sind mehrere Antworten richtig. 4. (a) (b) (c) (d) Welcher Zusammenhang besteht zwischen Spannung und Energie? Die Spannung ist das gleiche wie die Energie. Je höher die Spannung, desto weniger Energie steht zur Verfügung. Je höher die Spannung, desto mehr Energie steht zur Verfügung. Die Spannung ist ein Maß dafür, wie viel Energie gespeichert ist. 5. (a) (b) (c) (d) Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Elektrizität, Spannung und Energie? Fließende Elektrizität ist das gleiche wie die Energie. Je schneller die Elektrizität fließt, desto mehr Energie transportiert sie. Fließende Elektrizität transportiert die Energie. Die Spannungsquelle übergibt Energie an die Elektrizität. . 101 Erkläre aufgrund deines Wissens zur elektrischen Spannung. 3. Welche(s) Tier(e) sind hier in Gefahr und warum? Zeichnung von Séraphine Menu ___________________________________________________________________________ (nach http://www.didaktik.physik.unimuenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 19/05/12, 10h41) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Markiert in den beiden Stromkreisen (a) und (b) unterschiedlichen Potentiale mit unterschiedlichen Farben. Was ergibt sich daraus für die Helligkeit der Lämpchen? (a) (b) __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ 102 Schülermeinungen zum elektrischen Strom und zur elektrischen Spannung (wörtlich zitiert bis auf die Verbesserung der Rechtschreibfehler) Was versteht man unter elektrischem Strom? - Was versteht man unter elektrischer Spannung? Elektrischer Strom wird in einem Stromkreis geleitet in dem ein Gerät angehen kann. Man versteht unter elektrischem Strom/ sind Ströme die elektrisch sind. man versteht unter elektrischem Strom, das ist der Strom der von der Batterie angetrieben wird. Es wird durch die Leiter geführt. - - - Elektrischer Strom… - -/- - - Elektrischer Strom ist Strom den man für Unterhaltung (z.B. elektrische Geräte), kochen, usw. benötigt. Man kann ihn aus der Steckdose bekommen und er ist auch sehr gefährlich. Elektrischen Strom gibt es auch in der Natur (Blitze). Man versteht darunter etwas Gefährliches, was bei über 40 Volt zu einem Stromschlag führen kann. Unter elektrischem Strom versteht man, dass man sie mithilfe [von] Kraftwerken herstellt und dann über Stromleitungen in die Steckdose kommt. Unter elektrischem Strom versteht man z.B. den Strom, der aus der Steckdose kommt und welchen man mithilfe von Kraftwerken herstellt und dann über Stromleitungen geleitet wird. Strom wird in Volt gemessen. Elektrischer Strom wird für elektrische Geräte benötigt und kommt aus der Steckdose. Das ist der Stoff, der durch den Kreislauf fließt. Er entsteht durch die Spannung. - Unter elektrischem Strom versteht man, wenn z.B. ein Fön, der unter Strom steht, dann funktioniert er, er hat Energie. Man braucht einen geschlossenen Stromkreis. Elektrischer Strom ist die als Masse angegebene elektrische Energie, die in Watt gemessen wird. Elektrischer Strom ist ein Strom, der aus Elektrizität entsteht, das können auch Teilchen sein. Das sind viele kleine „Teilchen“, die zusammen Strom erzeugen. - Normaler Strom, mit dem man elektrische Dinge benutzen kann. - - - - - - - - - - - Elektrische Spannung ist, wenn Teilchen elektrisiert werden und elektrisch werden, spannen sie sich auf. Also die Spannung. Elektrische Spannungen sind Spannungen, die elektrisch sind. Man versteht unter elektrischen Spannungen, das es das Maß für die Elektrizität. Sie regelt wie viel Spannung von der Batterie zur z.B. Lichtquelle kommen soll. Elektrische Spannung ist ein Maß für den elektrischen Strom. Man erkennt dadurch wie viel Strom in wie viel Zeit fließt. Elektrische Spannung ist eine Spannung, die Elektrizität antreibt. Dadurch entsteht elektrischer Strom. Die Spannung kommt auch aus Batterien und läuft durch einen Stromkreis. Elektrische Spannung ist ein Maß womit man elektrischen Strom messen kann (kW). Ab einer bestimmten Grenze (Spannung) wird elektrischer Strom gefährlich (~40kW) - Elektrische Spannung ist wie viel Strom durchläuft. - Elektrische Spannung kann ab 40 Volt gefährlich sein und ist das Maß für Volt. - Die elektrische Spannung kann erst ab 40 Volt gefährlich sein. Man misst sie in Volt. - Elektrische Spannung wird auf manche Stoffe übertragen und kann, wenn die Spannung stark ist (>40Volt) kann es tödlich sein. Die Spannung erzeugt den Strom, der durch den Kreislauf fließt. Je höher die Spannung, desto mehr Strom gibt es. Sie wird in V angegeben. Ein Stromkreis, der unter Strom steht, ist eine elektrische Spannung. - - - 103 Man braucht viel Spannung für eine Batterie. Elektrische Spannung ist die Geschwindigkeit, mit der der Strom fließt. Die wird in Volt gemessen. Ist die Spannung, die bei einem elektrischen Gegenstand vorhanden ist. Bei manchen ist sie stärker und bei manchen schwächer. Elektrische Spannung ist, wenn zwischen den Teilchen Spannung herrscht, und die sich sozusagen abstoßen. Wie groß der Strom werden kann. Elektrische Spannung ist eine Spannung, bei der - - - Elektrischer Strom ist ein Stromkreis, bei dem der Gang von Steckdose zum Gerät angefordert wird, z.B. von der Steckdose zur Playstation 3. Oder ohne Strom kann man wieder fast nichts machen. Elektrischer Strom besteht aus vielen kleinen Teilchen, die sich anziehen. Es gibt normalen Strom, der im Haushalt benutzt wird und Strom, der durch Blitze erzeugt wird. Maß dafür, in welcher Zeit an einer bestimmten Stelle fließt. Elektrischer Strom ist Energie, die in einem Fluss weitergeleitet wird. Ich verstehe darunter, dass die Stromquelle (Batterie, Steckdose) den Strom durch den Stoff (Metall) schickt und die Elektrizität mitnimmt. Strom ist, wenn z.B. ein Fön unter Strom steht, funktioniert er. Er hat Energie. man die Elektrizität sozusagen Energie. - - - Ab 40 Spannung spürt man sie, ein Blitz hat mehrere tausend Spannung. Spannung ist voller elektrischer Strom. Man versteht unter Spannung, dass die Elektrizität… Maß für den Antrieb der Elektrizität, z.B. mit einer Batterie. -/- - Das ist die Spannung; die von der Stromquelle angetrieben und aufgebaut wird. - In einem Stromkreis steht dieser unter elektrischer Spannung. 104 Mentorenskript Abbildung 10: Zeichnung von Séraphine Menu (nach http://www.didaktik.physik.unimuenchen.de/archiv/inhalt_materialien/einf_elektrizitaet/index.html , 19/05/12, 10h41) Bei Fragen zum Projekt bitte melden bei: Miriam Speyer In der Zeil 17A 67731 Otterbach [email protected] 105 Material und Hinweise zum Aufbau und zur Durchführung der Stationen Das Schülerprojekt besteht aus sieben Stationen, für die jeweils mindestens eine halbe Stunde eingeplant werden sollte. Da ein Vormittag von 3,5 Stunden zu kurz ist, damit alle Schüler alle Stationen durchlaufen können, sollte der Zeitplan so erstellt werden, dass jede Gruppe eine andere Station nicht macht. Bei der ersten Durchführung waren 8 Gruppen geplant, sodass jede Station, abgesehen von der sechsten, doppelt vorhanden ist. Da die meisten der Schüler, die Station 6 nicht durchliefen, diese Tatsache kritisierten, wäre bei einer erneuten Durchführung zu überlegen, ob der Zeitplan dahingehend verändert wird, dass jede Gruppe Station 6 durchläuft bzw. das auch Station 6 doppelt aufgebaut wird. Des Weiteren ist es sinnvoll, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, Station 7 zu machen, da sie durch das Basteln der Lampenfassung eine „Erholung“ darstellt. Weiterhin kann so jeder Schüler der Klasse seine eigene Lampenfassung mit nach Hause nehmen. Ein Vorschlag zum zeitlichen Ablauf befindet sich in der folgenden Tabelle: Gruppe: A B C D E F G H 9:15-9:45 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 Station 1 9:45-10:15 Station 2 Station 3 Station 4 Station 5 Station 6 Station 7 Station 2 Station 7 10:30-11:00 Station 3 Station 7 Station 6 Station 7 Station 5 Station 2 Station 4 Station 3 11:00-11:30 Station 7 Station 5 Station 7 Station 2 Station 4 Station 3 Station 6 Station 5 11:45-12:15 Station 5 Station 2 Station 3 Station 4 Station 7 Station 6 Station 7 Station 2 Der Testdurchlauf am 30. Mai 2012 fand mit einer 7. Klasse aus Hessen statt, die bereits 2 Wochen Unterricht zur Elektrizitätslehre hatte, selbst wenn dabei die Spannung noch nicht explizit angesprochen worden war. Dem entsprechend waren auch die Arbeitsblätter für 7. bzw. 8. Klässer ausgearbeitet worden. Da Elektrizitätslehre in Rheinland-Pfalz erst Thema der 10. Klasse ist, müssen bei einer Durchführung für diese Klassenstufe möglicherweise Änderungen bei manchen Arbeitsaufträgen vorgenommen werden. An den meisten Stationen stehen sowohl Hilfe- als auch Lösungskarten zur Verfügung. Die Hilfekarten sind durch ein Männchen (s. Bild rechts) gekennzeichnet, während die Lösungskarten durch einen grünen Haken (s. links) markiert sind. Beide Kartentypen werden am besten pro Raum zentral Raum an den weißen Magnetpinnwänden angebracht, sodass sich die Schüler dort entsprechende Infos holen können, ohne ihre Mitschüler dabei zu behindern. Soweit der Ort der Materialien nicht weiter angegeben ist, befinden sie sich in El8+ 2.1 in der Elektrik. An einigen Stationen befanden sich Hinweisschilder, z.B. bezüglich der richtigen Einstellungen des Multimeters. Diese Hinweisschilder befinden sich ebenfalls in den Kisten in El8+. 106 (a) Bildschirmpräsentation Bei der Bildschirmpräsentation zur Einführung geht es darum, die Funktionsweise des Höhenmodells und seine wichtigsten Regeln vorzustellen. Die Folien der Präsentation können im Demowiki heruntergeladen werden. Zur Einführung und Schüleraktivierung wurde den Schülern eine Kindersicherung für die Steckdose gezeigt und gefragt, um welchen Gegenstand es sich handelt. Dies bildete die Überleitung zum Thema der Spannungsquelle. Die Präsentation sollte nicht länger als 10 Minuten in Anspruch nehmen, damit die Schüler so viel Zeit wie möglich zum experimentieren an den Stationen haben. (b) Station 1 Station 1 ist die Einführungsstation. Diese durchlaufen alle Schüler als erstes, um sich mit dem Höhenmodell und seiner Anwendung auf Stromkreise vertraut zu machen. Sollte es aus Platzgründen notwendig sein, dass die Schüler diese Station bereits an der Station bearbeiten, an der sie als zweites experimentieren werden, sollte die Folgestation bis zum Abschluss von Station 1 noch abgedeckt bleiben, damit sie die Schüler nicht ablenkt. Material 4x Höhenmodell Bodenplatten 8x Hütchen aus Holz 8x Bananenkabel 3x Stangen à 30cm 2x Stangen à 15cm 1x Voltmetermodell aus Holz (c) Station 2 Am „Heißen Draht“ sollte den Schülern auch Zeit zum Spielen mit dem Aufbau eingeräumt werden. Sollten beim Einbau des Voltmeters und der Veränderungen, die sich ergeben, wenn der Stromkreis geschlossen ist, Verständnisprobleme auftreten, so kann hier das Höhenmodell zur Veranschaulichung herangezogen werden. Material 1x Aufbau „Heißer Draht“ (es existieren insgesamt zwei davon) 1x Lämpchen 6V, 3W 1x Fassung (Schubladenschrank Elektronik) 1x kleines Multimeter 1x 4,5V-Batterie 8x Krokodilklemmen (Schublade EL3) 107 (d) Station 3 Bei Station 3 werden Pappen benötigt. Hierzu eignen sich besonders die Pappen, die die Rückseite von Collegeblöcken bilden. Da die Pappen nassgemacht werden, sollte sich diese Station so nah wie möglich am Waschbecken befinden. Weiterhin sollte für jede Gruppe eine neue Pappe eingeplant werden. Material Pappen (z.B. von Collegeblöcken) 4x Krokodilklemmen 3x rote Bananenkabel 3x blaue Bananenkabel 2x 5-Cent Stücke (müssen mitgebracht werden) 2x Voltmeter 1x 4,5V-Batterie Alufolie (für Zusatzaufgabe) (e) Station 4 Bei Station 4 geht es um die Reihenschaltung von Lämpchen sowie von Batterien. Die meisten Schüler werden voraussichtlich aber nur den ersten Teil der Station (d.h. die Reihenschaltung von Lämpchen) in der vorgegebenen Zeit schaffen. Bei der Reihenschaltung von Batterien sollten sich die Schüler (wie auf dem Arbeitsblatt angegeben) bei einem Assistenten rückversichern, bevor sie die Batterien tatsächlich anschließen. Zur Veranschaulichung der Phänomene bei der Reihenschaltung kann außerdem die Kuchenanalogie verwendet werden, die den Schülern bei der Testdurchführung sehr weitergeholfen hat: Hat man zu viert einen Kuchen (=Spannung der Batterie) zur Verfügung, so muss man ihn aufteilen. Es kann also keiner einen ganzen Kuchen bekommen, sondern dieser muss in vier Stücke (=Spannung am Lämpchen) geteilt werden. Hat man dahingegen einen Kuchen für sich alleine, so kann man ihn auch alleine essen. Material Höhenmodell zur Reihenschaltung (gesonderte Kiste) 8x Krokodilklemmen 6x Bananenkabel 3x Lampenfassungen 3x 6V,3W Lämpchen 1x Voltmeter 1x 4,5V-Batterie 3x 1,5V-Batterien 3x 1,5V-Batteriehalter 108 (f) Station 5 An Station 5 werden die Schüler die Parallelschaltung von Lämpchen praktisch und die Parallelschaltung von Batterien theoretisch erforschen. Zu keiner Zeit sollten den Schülern zwei Batterien zur Verfügung stehen, da die Gefahr, einen Kurzschluss zu bauen, an dieser Station recht groß ist. Sollten die Schüler Schwierigkeiten haben, die Parallelschaltung von Lämpchen aufzubauen, so kann man ihnen den Tipp geben, erst einen einfachen Stromkreis aufzubauen und dann „etwas hinzuzuschalten“. Material 8x Krokodilklemmen 6x Bananenkabel 3x Lampenfassungen 3x 6V,3W Lämpchen 1x Voltmeter 1x 4,5V-Batterie (g) Station 6 Station 6 stellt die Verbindung zwischen Spannung und Energie her. Hierzu wird eine Murmelbahn verwendet, die aus einem PVCSchlauch besteht. Es sind zwei Starthöhen möglich. Dazu muss ein Metallstreifen in einen der beiden im PVC-Schlauch vorhandenen Schlitze eingeschoben werden und die Kugel von oben eingeworfen werden. Mithilfe dreier Stativstangen und entsprechender Klemmen kann die Murmelbahn aufgebaut werden. Um sie zu stabilisieren bietet es sich an, das Kupferrohr aus der Mechanik mit Klebeband am PVC-Schlauch zu befestigen (vgl. Abbildung). Am Ausgang des PVC-Schlauchs wurde die dreieckige Plastikschiene aus M1-4 verwendet. Material Murmelbahn Glöckchen / Messvorrichtung 1x PVC-Schlauch (vgl. El8+), ca. 2,5m lang, (gekauft bei Hornbach) Metallkugel aus M5 Kupferrohr (Mechanik, neben Waschbecken) 3 Muffen (M5) 3 Stativstangen, davon 2 à 1m (M6) 3 Stativhalter, schwer (M6) 3 Klemmen (M5) Klebeband (Werkbank) Metallstreifen Glöckchen mit Papphalterung (wichtig, Seite, bei der Glöckchen ganz am Rand ist, muss von Murmelbahn wegzeigen!) 109 4x rote Plastiklatten aus M1-3 (gehören eigentlich zum Pendel, hier dienen sie als Unterlage, damit die Glöckchen hoch genug sind) dreieckige Plastikschiene aus M1-4 3x 1,5V-Batterien 3x Batteriehalter 8 Krokoklemmen 6 Bananenkabel Veranschaulichung (h) Station 7 Station 7 ist eine Bastelstation, bei der es darum geht, dass die Schüler eine eigene Lampenfassung bauen, um dadurch der Position der beiden Kontakte an einer Lampe auf den Grund zu gehen. Da bei dieser Station mit Cuttern umgegangen dauerhaft wird, von muss diese einem Station Assistenten beaufsichtigt werden. In der ursprünglichen Anleitung wurde mit Styropor gearbeitet. Da dieses Material jedoch sehr viel Dreck macht, wurde bei der Erstdurchführung Steckmoos für Pflanzen verwendet. Vermutlich wäre es hierbei besser, Nass- statt Trockenmoos zu nehmen, da es weniger krümelt. Das Steckmoos kann in Baumärkten für ca. 2€ erworben werden. Um bei der Durchführung Zeit zu sparen, sollten im Vorhinein bereits kleine, in die Streichholzschachteln passende Quader aus dem Moos ausgeschnitten worden sein. Material 1x Streichholzschachtel pro Schüler (10 Streichholzschachteln kosten bei dm 0,25€) 1x Lämpchen (z.B. 6V, 3W von Conrad, 0,32€) pro Schüler Alufolie 1x Steckmoosquader pro Schüler (sind noch in EL8+) Tesafilm 4x Cutter 1x 4,5V-Batterie zum Testen für die Schüler 110