Vom Verzehr folgender Pflanzen rate ich mittlerweile ab

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Vom Verzehr folgender Pflanzen rate
ich mittlerweile ab!
Es gibt viele Pflanzen, die allgemein als essbar gelten, gleichwohl aber Inhaltsstoffe
besitzen, die für den menschlichen Körper schädlich sein könnten. Da man in den meisten
Fällen selbst heute noch zu wenig über diese Stoffe weiß, halte ich es mittlerweile für
besser, diese Pflanzen nicht mehr als essbar zu bezeichnen. Hier eine Übersicht, warum
eine bestimmte Pflanze vielleicht besser nicht verzehrt werden sollte. Des Weiteren habe
ich auch mehrere Pflanzen aus der Übersicht entfernt, die meiner Meinung nach zu leicht
mit giftigen Artgenossen verwechselt werden können. Auch sie werden hier erwähnt.
Acker-Ochsenzunge (Anchusa arvensis)
Die Acker-Ochsenzunge wird auch Krummhals genannt und besitzt an der gesamten
Pflanze starre Borsten. Daher ist sie roh nicht besonders schmackhaft. Gekocht ist sie
dagegen viel besser zu verspeisen. Die Ochsenzunge enthält aber Pyrrolizidinalkaloide. In
hohen Dosierungen können diese zu Leberfunktionsstörungen führen und stehen im
Verdacht krebsauslösend zu wirken. Genauere Informationen zu Mengenangaben sind
aktuell jedoch nicht bekannt.
Bachbunge (Veronica beccabunga)
Die Bachbunge wird auch Ehrenpreis oder Quell-Ehrenpreis genannt. Sie ist eine
Sumpfpflanze, die auch im Winter zu finden ist. Gerade in der kalten Jahreszeit nutzt man
gerne ihren hohen Gehalt an Vitamin C und verwendet sie in Salaten. Die Bachbunge
enthält das Glykosid Aucubin. Dieses wird zwar in Heilmitteln verwendet und wirkt
entzündungshemmend, jedoch soll es in zu großen Mengen auch leicht giftig wirken und
zu Darmentzündungen führen können. Da die genauen Wirkungen auf den Menschen und
sicher verwendbare Mengen bisher unbekannt sind, sollte man die Pflanze, wenn
überhaupt, nur mit Vorsicht verwenden.
Beinwelle (Symphytum)
Der Beinwell wird auch Wallwurz genannt und kommt in etwa 40 Arten vor. Verwendet
werden nicht nur die Grünteile der Pflanze, sondern auch ihre dicken Knollen. Aufgrund
ihres hohen Gehaltes an Stärke, sind sie als hochwertige Outdoor-Nahrung bekannt. Der
Beinwell enthält aber Pyrrolizidinalkaloide. In hohen Dosierungen können diese zu
Leberfunktionsstörungen führen und stehen im Verdacht krebsauslösend zu wirken.
Genauere Informationen zu Mengenangaben sind aktuell jedoch nicht bekannt.
Bibernellen (Pimpinella)
Die Bibernellen oder auch Pimpernellen kommen in etwa 150 Arten vor. Da sie zur
großen Familie der weißlich blühenden Doldengewächse gehörten, besitzen die
Bibernellen eine gewisse Ähnlichkeit mit einigen giftigen Doldenblütlern. Ohne
entsprechende Fachkenntnisse sollte diese Pflanzengruppe daher nicht verwendet werden.
Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum)
Diese wunderschön blühende Pflanze ist auf Wiesen und im Besonderen in WeinbergGeländen zu finden. Ihre kleinen Zwiebeln wurden in früheren Notzeiten roh und gekocht
gegessen oder in Brot gebacken. Die Pflanze gilt als schwach giftig, da sie Cardenolide
enthält. Es gibt jedoch auch Pflanzen in denen diese nicht nachgewiesen werden konnten.
Da die diesbezügliche Erforschung des Dolden- Milchsterns noch nicht abgeschlossen ist,
möchte ich aktuell von einer Verwendung abraten.
Doppelsamen (Diplotaxis)
Die Doppelsame kommt in über 30 Arten vor. Die Bekannteste unter ihnen ist wohl
Diplotaxis tenuifolia, die sogenannte Schmalblättrige Doppelsame oder besser bekannt als
Rucola. Sie ist eine hervorragende Salatpflanze mit interessantem Geschmack. Außerhalb
der Blütezeit wird die Doppelsame jedoch immer wieder mit dem giftigen Kreuzkraut
verwechselt. Es besitzt zwar nur eine entfernte Ähnlichkeit und schmeckt überaus
unangenehm, jedoch könnte man die Doppelsame verwechseln und sollte daher sehr
vorsichtig sein.
Farne (allgemein)
Farne sind krautige Sporenpflanzen mit großen und meist breit gefiederten Blättern. Diese
sind in der Jugend spiralig eingerollt und besitzen das Aussehen von Geigenköpfen. Die
jungen, eingerollten Blätter werden in vielen Ländern der Erde gekocht und als
Delikatesse verspeist. Grundsätzlich gelten Farne jedoch als mehr oder weniger giftig.
Einige Arten enthalten das Enzym Thiaminase, von dem angenommen wird, dass es
krebserregend wirken und Magengeschwüre hervorrufen könnte. In wie weit ein Mensch
auf die enthaltenen Giftstoffe reagiert, ist bis heute nicht ausreichend bekannt. Daher
scheint es ratsam, Farne nicht als Nahrungsgut zu verwenden.
Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)
Der Feld-Mannstreu ist eine sehr auffällige Pflanze mit dornartigen Blättern und dicken
Kugelblüten. Im Frühjahr werden die jungen Sprosse verwendet. Sobald das Gewächs
allerdings etwas größer wird, werden alle überirdischen Pflanzenteile hart und zäh. Die
Wurzeln sind sehr stärkehaltig und nahrhaft, enthalten jedoch auch Saponine und
ätherische Öle. Das macht sie zu einer beliebten Heilpflanze. Da der Feld-Mannstreu
regional gefährdet ist, gilt er als eine besonders geschützte Pflanze und sollte nicht
verwendet werden.
Fetthennen (Sedum)
Fetthennen gehören zur Gattung der Dickblattgewächse, die über 400 Arten beinhaltet.
Eine Fetthenne wird häufig auch Mauerpfeffer oder Dickblatt genannt. Die Bezeichnung
Dickblatt kommt hierbei von ihren dicken, fleischigen Blättern. Zur Giftigkeit der
Fetthenne finden sich widersprüchliche Aussagen. Von einigen Personen wird sie gerne
verzehrt, andere sprechen von einer leichten Giftigkeit. Die Pflanze enthält geringe
Mengen an Alkaloiden, Gerbstoffen und Gerbsäure. Genauere Untersuchungen zur
Giftigkeit sind aktuell jedoch nicht zu finden.
Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
Der Froschlöffel ist eine Sumpfpflanze, die nahezu weltweit verbreitet ist. Sie wird bis zu
einem Meter hoch und ist recht gut zu bestimmen. Der Froschlöffel besitzt einen
brennenden Pflanzensaft, der allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen kann.
Somit ist bereits schon die Ernte recht speziell und aufwändig. Ziel der Ernte ist es, an die
stärkehaltigen Knollen zu gelangen. Diese sind im rohen Zustand jedoch giftig und
müssen erst aufwendig abgekocht werden. Dabei wird das Kochwasser mehrfach
gewechselt, um die Giftstoffe zu entfernen. Aus diesen Gründen rate ich von einer
Verwendung ab. Außerdem kann man hier auch keine allgemein gültigen Kochzeiten
angeben.
Gelbe Teichrose (Nuphar luteum)
Die Gelbe Teichrose ist eine wunderschöne Pflanze, deren Blätter deutlich erkennbar auf
der Wasseroberfläche von Gewässern schwimmen. Wie alle Seerosen-Gewächse in
Deutschland gilt auch dieses Gewächs als geschützt. Allein deshalb sollte sie nicht
verwendet werden. Die Wurzeln enthalten viel Stärke und wurden in Notzeiten gekocht,
getrocknet und dann zu Mehl gemahlen. Die Zubereitung ist jedoch sehr aufwendig. Die
fruchtig-frisch riechenden Wurzeln sind in rohem Zustand giftig und müssen erst
aufwendig abgekocht werden. Während des Kochvorganges ist das Wasser mehrfach zu
wechseln, um die giftigen Inhaltsstoffe zu entfernen. Über die Giftstoffe gibt es bislang
keine genaueren Angaben. Es soll sich um das Alkaloid Nuphrin und das Glykosid
Nympharin handeln. Außerdem kann man auch keine allgemein gültigen Kochzeiten
angeben, die eine ausreichende Ausschwemmung der Giftstoffe sicherstellen würden.
Hartriegel (Cornus sanguinea / Cornus alba / Cornus sericea)
Beim roten und beim weißen Hartriegel handelt es sich um Arten aus der Gattung der
Hartriegel-Gewächse. Sie wachsen zu buschigen Sträuchern auf, die nicht selten an
Waldrändern zu finden sind. Die Blätter des Hartriegels können bei Hautkontakt Juckreiz
und allergische Reaktionen hervorrufen. Ab August findet man zahlreiche reife Beeren an
den Sträuchern, die allgemein als nutzbar gelten. Die Früchte schmecken jedoch so
extrem unangenehm und bitter, dass sie nicht wirklich als essbar bezeichnet werden
können. Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe und Säuren, ist beim Verzehr mit MagenDarm-Problemen zu rechnen. Daher sollte die Pflanze besser gemieden werden.
Hauhecheln (Ononis)
Hauhecheln kommen in etwa 80 Arten vor. Man findet sie als flache Zwergsträucher, als
auch mit Wuchshöhen von bis zu 80 cm. Die stark gewundenen Wurzeln aller HauhechelArten wurden früher oft roh gekaut oder in Brühen gekocht. Außerdem soll ihr
ätherisches Öl bei Zahnschmerzen sehr hilfreich gewesen sein. Die Wurzeln enthalten
jedoch auch Saponine in unbekannter Menge. Daher finden sich sehr widersprüchliche
Angaben über die Giftigkeit von Hauhecheln.
Huflattich (Tussilago farfara)
Die Pflanze blüht häufig schon ab Februar und gehört damit zu den ersten
Frühjahrsblühern. Der Huflattich ist eine wertvolle Heilpflanze und wichtiger Bestandteil
vieler Hustenmittel. Die Blätter werden gerne verwendet, um andere Nahrungsgüter darin
einzuwickeln und zu garen. Die Pflanze enthält jedoch Alkaloide, die in größeren Mengen
eingenommen gesundheitsschädlich wirken können. Da keine Mengenangaben für eine
sichere Verwendung gemacht werden können, sollte die Pflanze eher nicht verwendet
werden.
Kalmus (Acorus calamus)
Diese Sumpfpflanze ist auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde zu finden und durch
seine abstehenden Kolben sehr leicht zu bestimmen. Aus den Wurzeln wird ein Öl
gewonnen, das in der Medizin Verwendung findet. Die aromatisch riechenden Wurzeln
werden aber auch roh, gekocht oder geröstet gegessen. Sie enthalten jedoch auch
Asarone, die leicht giftig wirken und Rauschzustände verursachen können, wenn sie in
größeren Mengen gegessen werden. Da es keine genauen Untersuchungen dazu gibt,
sollte die Pflanze nicht verwendet werden.
Kerbel (Anthriscus cerefolium)
Der Kerbel ist ein beliebtes Würzkraut mit einem leckeren, anis-pfefferartigem Geruch
und Geschmack. In der Küche verwendet man das frische oder getrocknete Kraut in
Salaten, Gemüsen, Suppen und Soßen. Da der Kerbel jedoch zur großen Familie der
weißlich blühenden Doldengewächse gehört, besitzt er eine gewisse Ähnlichkeit mit
einigen giftigen Doldenblütlern. Ohne entsprechende Fachkenntnisse sollte diese
Pflanzengruppe daher nicht verwendet werden.
Kohl-Gänsedistel (Sonchus oleraceus)
Die Kohl-Gänsedistel wurde schon früher als Gemüse gekocht und gegessen. Die Pflanze
ist jedoch mit dem stark giftigen Gift-Lattich verwechselbar. Trotz ihrer nahen
Verwandtschaft zum Kopfsalat enthält diese Pflanze den Giftstoff Sesquiterpenlactone,
der zu Schweißausbrüchen, Atembeschleunigung, Schwindel, Kopfschmerzen und
Sehstörungen führen kann. Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr bitte nicht
verwenden.
Kompass-Lattich (Lactuca serriola)
Die Blätter des Kompass-Lattichs sollen die ungefähre Nord-Süd-Richtung anzeigen. Die
Blätter sind essbar, müssen zuvor jedoch von ihren Stacheln befreit werden. Anschließend
kocht man sie ab, um die enthaltenen Bitterstoffe zu entfernen. Die Pflanze ist jedoch mit
dem stark giftigen Gift-Lattich verwechselbar. Trotz ihrer nahen Verwandtschaft zum
Kopfsalat enthält diese Pflanze den Giftstoff Sesquiterpenlactone, der zu
Schweißausbrüchen, Atembeschleunigung, Schwindel, Kopfschmerzen und Sehstörungen
führen kann. Aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr bitte nicht verwenden.
Krauser Ampfer (Rumex crispus)
Diese auffällige Wiesenpflanze wird bis zu 120 cm hoch. Aufgrund ihrer Größe, ist sie als
ergiebige Nahrungspflanze bekannt, deren Blätter bereits früher roh und gekocht gegessen
wurden. Im gekochten Zustand bekommen sie jedoch eine sehr unappetitliche, braune
Farbe. Wie viele säuerlich schmeckenden Pflanzen enthält auch der Krause Ampfer
Oxalsäure. Die Pflanze enthält jedoch weitaus höhere Konzentrationen an Oxalaten und
Oxalsäure als zum Beispiel der Sauerampfer und sollte daher nicht verwendet werden.
Natternköpfe (Echium)
Die Gattung der Natternköpfe umfasst über 60 Arten. Der Name kommt von der Form der
Blüten, die wie züngelnde Schlangen aussehen sollen. Besonders der Gewöhnliche
Natternkopf (Echium vulgare) ist wegen des interessanten, gurkenähnlichen Geschmacks
der gekochten Blätter beliebt. Die Pflanzen enthalten aber Pyrrolizidinalkaloide. In hohen
Dosierungen können diese zu Leberfunktionsstörungen führen und stehen im Verdacht
krebsauslösend zu wirken. Genauere Informationen zu Mengenangaben sind aktuell
jedoch nicht bekannt.
Nelkenwurz (Geum)
Die Nelkenwurz ist eine bekannte Heilpflanze, die in ihren Wurzeln das sogenannte
Nelkenöl enthält. Der Wurzelstock riecht nach Gewürznelken und war schon früher eine
beliebte Küchenwürze. Auch die Blätter werden gegessen und können anderen Speisen
eine würzige Note verleihen. Die Pflanze enthält jedoch das schwach giftige Öl Eugenol
und Gerbstoffe und sollte daher nicht in zu großen Mengen verzehrt werden. Da keine
Mengenangaben für eine sichere Verwendung gemacht werden können, sollte die Pflanze
eher nicht verwendet werden.
Platterbsen (Lathyrus)
Auf der Nordhalbkugel der Erde sind etwa 160 Platterbsen-Arten bekannt. Je nach Art
blühen sie rötlich, bläulich oder gelblich. Die Samen der Platterbse dienten schon in der
Bronzezeit als Nahrungsmittel. In Notzeiten verzehrte man die Samen und auch die
Wurzeln, die sehr stärke- und zuckerhaltig sind. Die Meinungen zur Nutzbarkeit von
Platterbsen gehen jedoch recht weit auseinander. Platterbsen enthalten das Alkaloid
Lathyrin, das jedoch durch Kochen zerstört werden kann. Gekocht und in nicht zu großen
Mengen genossen scheinen Samen und Wurzeln unbedenklich zu sein. Da jedoch
keinerlei verlässliche Angaben zu finden sind, rate ich aktuell von einer Verwendung ab.
Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)
Die Rauschbeere ist auch unter den Namen Moorbeere oder Trunkelbeere bekannt. Der
niedere Strauch trägt ab Juli zahlreiche blaue Beeren, die hell bereift sind. Nach dem V
erzehr dieser Beeren konnten vereinzelt V ergiftungserscheinungen beobachtet werden.
Dabei soll es zu rauschartigen Zuständen und Erbrechen gekommen sein. Es ist bisher
unbekannt, ob man hier die Inhaltsstoffe der Beeren verantwortlich machen kann oder ob
es sich um eine Verpilzung der Beeren gehandelt haben könnte. Die Aufnahme geringer
Mengen scheint, nach eigenen Erfahrungen, bedenkenlos zu sein.
Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Die dicken Samen der Rosskastanie werden den Meisten bekannt sein und gelten
allgemein als nicht essbar, da sie große Mengen an Saponinen enthalten. Das ist zwar
richtig, sie können jedoch essbar gemacht werden. Die Zubereitung ist aber
ausgesprochen aufwendig. Die Kastanien müssen geschält und über lange Zeit abgekocht
werden. Dabei wird das Kochwasser immer wieder ausgewechselt, um die
ausgewaschenen Saponine zu entfernen. Eine andere Möglichkeit ist das mehrtägige
Ausschwemmen der rohen und zerstoßenen Kastanien in fließendem Wasser. Beide
Zubereitungsarten sind jedoch sehr langwierig und es gibt keine sicheren Aussagen, wann
die Saponine ausreichend ausgewaschen worden sind. Wären sie noch in zu großer
Menge vorhanden, würde der Verzehr zu Erbrechen führen. Daher sollte die Pflanze eher
nicht verwendet werden.
Schafgarben (Achillea)
Am häufigsten wird man wohl die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) antreffen,
die auch Wiesen-Schafgarbe genannt wird. Sie ist eine sehr bekannte Heilpflanze, mit
einem äußerst breiten Anwendungsspektrum. Die Pflanze duftet äußerst würzig und findet
aufgrund ihres eher bitteren Geschmacks hauptsächlich als Gewürz Verwendung. Der
Pflanzensaft kann, in Verbindung mit direkter Sonneneinstrahlung, starke Hautreizungen
verursachen (sog. Wiesen-Dermatitis). Daher sollte die Pflanze nur mit Vorsicht
verwendet werden. Schafgarbe wird gerne getrocknet und zu einem gesunden Tee
aufgebrüht. Auch hier muss man jedoch sehr vorsichtig sein. Überdosiert führen die
Inhaltsstoffe der Pflanze zu Schwindel und Kopfschmerzen.
Schwarzwurzeln (Scorzonera)
Die Schwarzwurzeln sind weder giftig noch besitzen sie schädliche Inhaltsstoffe. Ich
möchte die Pflanzen jedoch in diesem Bereich hier aufführen, da die wild wachsenden
Arten mittlerweile allesamt sehr selten geworden sind und daher auch als äußerst
gefährdet gelten. Bitte verwenden Sie keine wild wachsenden Schwarzwurzeln. In einer
realen Survival-Situation würde man natürlich auch diese Pflanzen verwenden.
Spargelerbse (Lotus maritimus)
Die Spargelerbse wird auch Spargelbohne genannt. Die Spargelerbse wächst auf feuchten
Wiesen und ist eine alte Kulturpflanze, die früher örtlich angebaut wurde. Die jungen
Schoten der Pflanze wurden blanchiert und dann als Gemüse gegessen. Die Spargelerbse
ist jedoch mit dem Gewöhnlichen Hornklee (Lotus corniculatus) und gelben PlatterbsenArten (Lathyrus) verwechselbar, die als giftig gelten.
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Die Sumpfdotterblume wächst bis zu 40 cm hoch und ist von März bis Mai an ihren
leuchtenden, goldgelben Blüten erkennbar. Der Name weist auf die feuchten Standorte
hin, an denen die Pflanze zu finden ist. Sie ist eine bekannte Gemüsepflanze, deren
Blätter und Knospen vielfach verwendet werden. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe schmeckt
die Sumpfdotterblume jedoch recht bitter. Dafür sind größere Mengen an Saponinen
verantwortlich, welche die Pflanze auch leicht giftig wirken lassen. Wird die
Sumpfdotterblume nicht ausreichen abgekocht, kann dies bei empfindlichen Menschen zu
Erbrechen und Schwindel führen. Es soll auch schon zu Hautreizungen durch den bloßen
Kontakt mit der frischen Pflanze gekommen sein. Daher sollte die Sumpfdotterblume eher
nicht verwendet werden.
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Die Pflanze ist auf Ödland und an Waldrändern zu finden und ist, aufgrund ihrer
„aufgeblasenen“ Blütenkelche, sehr leicht zu bestimmen. Das Kraut kann zu einem
Gemüse gekocht werden und besitzt einen interessanten, leicht süßlichen Geschmack. Die
Pflanzengattung der Leimkräuter umfasst jedoch weit über 600 Arten, von denen etliche
einen recht hohen Saponin-Gehalt aufweisen und als sogenannte Metallophyten (MetallZeigerpflanzen) gelten. Das bedeutet, sie können große Mengen an Schwermetallen
aufnehmen. Ich rate daher von einer Verwendung ab.
Traubenholunder (Sambucus racemosa)
Der Traubenholunder ist eine eher unbekannte Holunder-Art. Seine Früchte sind nicht
schwarz, wie die des bekannten Schwarzen Holunders (Sambucus nigra), sondern er trägt
rote kugelrunde Beeren, die aber ebenfalls in Holunder-typischen Rispen sitzen. Der
Traubenholunder gilt als Giftpflanze, seine Früchte sind jedoch verwendbar, wenn sie auf
eine ganz bestimmte Weise zubereitet werden. Dazu müssen die Früchte weichgekocht
und der entstandene Saft dann vorsichtig durch ein Tuch gegeben werden, um die Samen
nicht zu verletzen. In ihnen steckt ein giftig wirkendes Öl. Lässt man den Saft eine Zeit
lang ruhen, setzt sich auf der Oberfläche eine leichte Ölschicht ab, die ebenfalls noch
entfernt werden muss. Es darf also wirklich nur der reine Saft aus dem Fruchtfleisch
verwendet werden. Roh sind die Früchte nicht essbar. Aufgrund dieser sehr komplizierten
und aufwendigen Zubereitungsart des Saftes, sollte die Pflanze eher nicht verwendet
werden.
Wacholder (Juniperus)
Viele werden bereits achtlos an etlichen Wacholder-Büschen vorbeigewandert sein, ohne
die als beliebtes Gewürz bekannten Beeren daran bemerkt zu haben. Weltweit sind etwa
60 Wacholder-Arten bekannt, deren schwarz-bläulich bereiften Beeren vielfach
Verwendung finden. Sie geben dem Gin und dem Genever ihr Aroma und werden
getrocknet als Küchengewürz verkauft, das wichtiger Bestandteil etlicher Gerichte ist. Die
in den Beeren enthaltenen ätherischen Öle sind jedoch nicht nur Aroma-Träger, sondern
können in größeren Mengen auch giftig wirken. Weiterhin kann bereits ein Hautkontakt
mit der Pflanze zu allergischen Reaktionen führen. Daher möchte ich den Wacholder
nicht mehr als essbare Wildpflanze aufführen.
Waldmeister (Galium odoratum)
Der Waldmeister ist eine recht häufig vorkommende Pflanze, die hauptsächlich in
Laubwäldern zu finden ist. Man nennt den Waldmeister auch Wohlriechendes Labkraut.
Die Pflanze ist ein sehr bekanntes Würzkraut, dessen Aroma in vielen Nahrungsmitteln
und Getränken zum Einsatz kommt. Wenn die Pflanze zu welken beginnt, setzt sie den
sekundären Pflanzenstoff Cumarin frei. Dieser besitzt das typische Waldmeister-Aroma,
welches vielen bekannt sein dürfte. In zu großen Mengen kann Cumarin jedoch zu
Kopfschmerzen und leichtem Schwindel führen. Da die Pflanze sich nur als Würzkraut
und nicht zum direkten Verzehr eignet, wird sie nicht weiter als essbare Wildpflanze
aufgeführt.
Wassernuss (Trapa natans)
Die Wassernuss ist eine eher unbekannte Pflanze, die ausschließlich in stehenden
Gewässern vorkommt. Die einjährige Pflanze besitzt eine schwimmende Blattrosette mit
zahlreichen kleinen, rautenförmigen Blättern. Die nussartigen Früchte der Pflanze
enthalten einen wohlschmeckenden Samen. Diese Samen kann man wie Kartoffeln
abkochen oder auch im Feuer backen. Im rohen Zustand sind die Nüsse jedoch giftig. Aus
diesem Grund und da die Pflanze mittlerweile auch als äußerst gefährdet gilt, sollte sie
nicht verwendet werden.
Weiße Seerose (Nymphaea alba)
Diese sehr einfach zu bestimmende Pflanze kommt in stehenden und langsam fließenden
Gewässern, mit hohem Nährstoffgehalt vor. Ihre wunderschönen, großen Blüten können
unter Wasser an bis zu drei Meter langen Stängeln sitzen. Wie alle Seerosen-Gewächse in
Deutschland gilt auch dieses Gewächs als geschützt. Allein deshalb sollte sie nicht
verwendet werden. Die Wurzeln enthalten viel Stärke und wurden in Notzeiten gekocht,
getrocknet und dann zu Mehl gemahlen. Die Zubereitung ist jedoch sehr aufwendig. Die
fruchtig-frisch riechenden Wurzeln sind in rohem Zustand giftig und müssen erst
aufwendig abgekocht werden. Während des Kochvorganges ist das Wasser mehrfach zu
wechseln, um die giftigen Inhaltsstoffe zu entfernen. Über die Giftstoffe gibt es bislang
keine genaueren Angaben. Es soll sich um das Alkaloid Nuphrin und das Glykosid
Nympharin handeln. Außerdem kann man auch keine allgemein gültigen Kochzeiten
angeben, die eine ausreichende Ausschwemmung der Giftstoffe sicherstellen würden.
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Der Wiesen-Bärenklau ist ein großes und auffälliges Doldengewächs, das auf Wiesen und
an Waldrändern zu finden ist. Junge Blätter können roh verzehrt werden und gelten unter
Kräuterfreunden als sehr schmackhaft. Die Pflanze enthält jedoch große Mengen an
Fucomarinen, die in Verbindung mit Sonnenlicht zu starken Hautreizungen führen
können. Besonders empfindliche Personen sollten hier sehr vorsichtig sein. Außerdem
gehört der Wiesen-Bärenklau zur großen Familie der weißlich blühenden
Doldengewächse. Ohne entsprechende Fachkenntnisse sollte diese Pflanzengruppe nicht
verwendet werden, da sich unter ihr auch etliche sehr giftige Arten befinden.
Wiesen-Kümmel (Carum carvi)
Beim Wiesen-Kümmel, der auch Echter Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt wird,
handelt es sich um eine beliebte Würzpflanze. Die Samen des Kümmels werden als
Gewürz in vielen Gerichten verwendet. Die Blätter können roh oder gekocht gegessen
werden und besitzen ein interessantes Aroma. Der Wiesen- Kümmel gehört jedoch zur
großen Familie der weißlich blühenden Doldengewächse. Damit besitzt er eine gewisse
Ähnlichkeit mit einigen giftigen Doldenblütlern. Ohne entsprechende Fachkenntnisse
sollte diese Pflanzengruppe daher nicht verwendet werden.
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