Einf¨uhrung in die Astronomie II

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Einführung in die Astronomie II
Teil 0/8
Günter Wiedemann
[email protected]
Hamburger Sternwarte
Gojenbergsweg 112
21029 Hamburg
WS02.tex – Einführung in die Astronomie II – Günter Wiedemann – 7/11/2004 – 13:54 – p.1/19
Wiederholung: Kernfusion
Sterne: Hauptanteil an Energieerzeugung:
Kernfusion, [→ Sternauf bau, Elementsynthese]
H-Brennen
p-p Kette
CNO Zyklus
abhängig v. T und [C/H]...
Erklärung duch Quantenmechanik; Kernfusion
stark T-abhängig →
zeitliche Trennung der Brennphasen
He → C, C + C, C + α, O + O, Si + Si
Energieverlust durch Neutrinos
Fe-limit
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Übersicht
Sternaufbau
Grundgleichungen
Nukleare Reaktionen in Sternen
Sternmodelle < − − − − −
Sternentwicklung
Zeitskalen
Entstehung
Hauptreihe
Endstadien
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innerer Aufbau der Sterne
Photosphäre: ∆r ≈ 10−3 R
Photosphäre: ∆M ≈ 10−11 M Sterninneres nicht direkt beobachtbar →
Beschreibung durch Modelle
an der Oberfläche überprüfbar
Beschreibung des Sterninneren durch
physikalische Grundgleichungen
Lösungen : Modelle
Anfang mit einfachsten Gleichgewichtsmodellen,
d/dt ≈ 0
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Sternmodelle
was ist ein Sternmodell ?
physikalisches Modell schwierig
theoret. Beschreibung:
m(r, t), T (r, t), ρ(r, t), .....[F e/H]......
wozu Sternmodelle ?
theoretisches Modell + physikalische Gesetze
→ Konsistenz , (nicht alle
Parameterkombinationen möglich)
→ beobachtbare Größen −?− Beobachtungen
Modelle kann man verändern :
Parametervariation verändert das
(beobachtbare) Verhalten des Sterns
Grundprinzip der Astrophysik (Atomphysik,
Festkörperphysik......)
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Sternmodelle: physikalische Gesetze
Masse(nerhaltung)
dMr
= 4πr 2 ρ
dr
Hydrostatisches Gleichgewicht:
GMr
dP
= −gρ = − 2 ρ
dr
r
Druckgradient = Schwerkraf t
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Sternmodelle: Physik
Energieerhaltung:
R Mr
Rr
Lr = 0 dMr = 0 4πr 2 ρ dr
Energietransport durch Strahlung (Diffusion)
3 κρ Lr
dT
=−
dr
64π σ r2 T 3
Wärmeleitung, Konvektion (WW S. 151)
4 Gleichungen f. 4 Unbekannte: M, P, L, T
dazu , κ, γ (??κ − σ??)
dazu Zustandsgleichung = EOS (P, T, ρ)
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Sternmodelle
Differentialgleichungen brauchen
Randbedingungen
Randbedingungen
bei r = 0:
Mr = 0
Lr = 0
bei r = R
T →0
P →0
Sternmodell : M(r), P(r), L(r), T(r)
Numerische Lösungen
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Sternmodelle
Verlauf v. charakteristischen Größen
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Sternmodelle: Lösungen
zum Zentrum hin steiler Dichteanstieg (109 geg.
Atmosphäre)
Stern mit M=10 M kann 10-fach geringere
Zentraldichte haben als Stern mit M = M !
Massen sind stark zum Zentrum hin konzentriert
1 M : innerhalb von 30% d. Radius (3% V ol.) sind
60% der Masse M
r > 0.5R (88% of V ) : 10% von M
T steigt schnell zum Zentrum an
Faktor 2500 f. 1 M )
10 M : ca 2-fache T s im Vgl. zu 1 M Stern
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Sternmodelle
Energieproduktion steigt mit T
fällt nach außen schnell ab
1 M →
fällt um 2 dex zwischen m = 0 und m = 0.6
90% von L wird innerhalb von m/M ≤ 0.3 generiert
l/L ≈ 0.99 f. m/M = 0.5
Im Zentrum von 10 M Stern → CNO Zyklus
Im Zentrum von 1 M Stern → pp Kette
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Sternmodelle
CNO Zyklus stärker T -abhängig als pp →
stärkere Konzentration von in 10 M Stern im
Zentrum
fällt um 3 dex bis m/M = 0.3 (nur 1 dex for 1 M
star)
10 M Stern, weiter außen
T niedriger → pp Kette dominiert
90% von L wird innerhalb von 10% von M generiert
(10 M Stern)
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Allgemeine Betrachtungen, Hauptreihe
numerische Rechnungen → allgemeine Gesetze
(Deduktion)
allgemeine Überlegungen statt numerischer
Rechnungen
Wann sind Sterne stabil?
Sternmodelle für einfache Fälle
Hauptreihe
Weiße Zwerge
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Stabilität der Sterne
Balance: Druck-Schwerkraft
Dichteschwankung, Störung, ρ ∼ M/R3
Kompressibilität (dP/dρ) der Materie entscheidend
P ∼ ρΓ :
−5
Schwerkraft (gemitt.): KG ∼ ρ GM
∼
R
2
R
Druckgradient (dP/dr) ∼
(dP/dr)
KG
∼
P
R
∼
ρΓ
R
∼ R−3Γ−1
4
−3(Γ−
)
3
R
Falls Γ > 43 : Kontraktion → Druckgradient nimmt
schneller zu als Grav. → stabile Konfig.
z.B. einatomiges ideales Gas: Γ =
cp
cv
= 5/3
Hauptreihensterne
WS02.texstabil.....
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Hauptreihe
Sequenz v. chemisch homogenen Modellen
vollständiges (hydrostatisches and thermisches)
Gleichgewicht
ursprüngliche, H-reiche Zusammensetzung
zentrales Wasserstoffbrennen
Masse M variiert entlang der Sequenz
Sterne verändern sich langsam
Erreichen des Gleichgewichtszustands:
Sterne haben ein schlechtes Gedächtnis
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Hauptreihe
Sehr langes H-Brennen → Die meisten Sternen
befinden sich in dieser Phase
Homogene Modelle definieren den Beginn dieser
Phase
Sternalter wird vom Beginn des H-Brennens gezählt
Zero Age Main Sequence (ZAMS)
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Hauptreihe
einfache Beziehungen f. Sterne auf d. Hauptreihe
Näherungen f. Sternstrukturgleichungen
Mittelwerte statt r-abhängige Größen R/2, M/2,
L/2
Quotienten der Mittelwerte statt Gradienten:
dMr /dr → M/R etc
Annahmen κ = const, ∼ ρT ν
ergibt ’vernünftige’ Resultate f. ähnliche
(homologe) Objekte
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Hauptreihe
aufgepasst, jetzt geht’s los
Vereinfachte Grundgleichungen:
M
R
P̄
R
L
R
T̄
R
∼ R2 ρ̄
(1)
M
∼
ρ̄
2
R
(2)
∼ R2 ρ̄2 T̄ ν
ρ̄L
∼
T̄ 3 R2
(3)
(4)
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Hauptreihe
Zustandsgleichung EOS: ρ ∼ P/T into (1) & (2) →
ρ̄ ∼ M/R3
T̄ ∼ M/R
using this and (4) →
L ∼ M3
!! Masse-Leuchtkraft-Beziehung !!
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