Neue Märkte – Neue Chancen Ein Wegweiser für deutsche Unternehmer Bangladesch Herausgegeben von: New Delhi Thimphu Nepal Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außen­wirtschaft und Standort­marketing mbh Friedrich-Ebert-Allee 40 53113 Bonn T +49 228 44 60-0 F +49 228 44 60-17 66 Villemombler Straße 76 53123 Bonn T +49 228 24993-0 F +49 228 24993-212 Dag-Hammarskjöld-Weg 1–5 65760 Eschborn T +49 6196 79-0 F +49 6196 79-11 15 Bangladesch [email protected] www.giz.de Bangladesh German Chamber of Commerce & Industry (BGCCI) German House, 1st Floor House 10/C Road 90, Gulshan 2 Dhaka 1212 Bangladesch T +880 2 55 05 1940 F +880 2 55 05 1941 [email protected] www.bgcci.com Hauptsitz der Gesellschaft Friedrichstraße 60 10117 Berlin Bildnachweise (v.v.n.h.): Ranak Martin/GIZ Mattia Latini/iStock.com Martin Godau/GIZ Ranak Martin/GIZ GIZ Ranak Martin/GIZ Anne Kathrin Mohr/GIZ YMZK-Photo/Shutterstock Danielrao/iStock.com Tarzan9280/iStock.com Bhutan Brahmaputra Rangpur Indien Ganges Maimansingh Rajshahi Dhaka Khulna Kolkata Gestaltung und Satz: www.schumacher-visuell.de Meghna Bangladesch Indien E [email protected] www.gtai.de Sylhet Barisal Chittagong Januar 2016 Mit freundlicher Unterstützung von: Myanmar Golf von Bengalen IN DIS CH ER OZEAN 0 100 200 Km Volksrepublik Bangladesch Währung: Taka (BDT) Amtssprache: Bengali Zeitzone: UTC+6 Hauptstadt: Dhaka BIP/Einwohner: 1.161,8 US$ (2014) Fläche: 148.460 km² Bevölkerungswachstum: 1,6 % Einwohnerzahl: etwa 159,9 Mio. Bevölkerungsdichte: 1.077 Einwohner/km² Naypyidaw DAS LAND IM ÜBERBLICK / WIRTSCHAFTSDATEN Wirtschaftsdaten Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in %, real) Außenhandel 2014* 10 Textilien/Bekleidung 85,6%; Leder und 4 Lederprodukte 3,7%; Jute und Jutewaren 2 2,7%; Fisch und Shrimps, tiefgekühlt 2,1% 0 * 16 20 * 15 20 * 14 britannien 9,8%; Frankreich 6,3%; Spanien 6,3 13 USA 17,7%; Deutschland 16,1%; Groß­ 6,0 12 Hauptabnehmerländer: 6,8 6,5 6,3 20 6 20 8 gegenüber 2013), davon Warenexporte: 20 Ausfuhren: 30,2 Mrd. US$ (+11,9% *Schätzungen bzw. Prognosen Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF) 4,8%; Italien 4,6%; Kanada 3,5%; Türkei 3,2%; Belgien 3,0%; Niederlande 2,9% Bangladesch erstreckt sich über rund 150.000 km² und ist mit seinen etwa 160 Mil­ lionen Einwohnern eines der Länder mit der weltweit höchsten Bevölkerungs­dichte. Nach Ende der britischen Kolonialherrschaft bildete Bangladesch ab 1947 den östlichen Teil Pakistans und erkämpfte sich 1971 die Unabhängigkeit. Mit der ersten Verfassung von 1972 gab das Land sich die Staatsform einer parlamenta­rischen Einfuhren: 37,2 Mrd. US$ (+14,8% gegenüber 2013), davon Warenimporte: Baumwolle, Garne, Stoffe 21,2%; Nahrungsmittel 18,6%; Erdöl und Erdölprodukte 13,2%; Chemische Produkte 12,7%; Metalle 7,0%; Maschinen 6,2%; Kunststoffe 4,7% Hauptlieferländer: VR China 20,7%; Indien 16,6%; Singapur 6,3%; Malaysia 5,6%; Japan 3,5%; Korea Rep. 3,3%; Indonesien 3,0%; Brasilien 2,7%; Taiwan 2,5%; Kuwait 2,5% Demokratie. In den kommenden Jahrzehnten erfolgten jedoch mehrere Staats­ Deutsche Einfuhr: 3,8 Mrd. Euro (+7,8% gegenüber 2013), davon Textilien/ streiche des Militärs und Gegenputsche. Im Jahr 1991 kehrte Bangladesch zur Bekleidung 94,6%; Nahrungsmittel 1,9%; Rohstoffe 0,4%; Kfz und Kfz–Teile 0,2%; Demokratie zurück. Das politische Leben wird seitdem durch die beiden größten Nichtmetallische Mineralien 0,1% Parteien des Landes Awami League und Bangladesh Nationalist Party bestimmt. Aus den Parlamentswahlen von 2014, die von der Opposition boykottiert wurden, ging die regierende Awami League unter Führung von Präsi­dentin Sheikh Hasina erneut als Sieger hervor. Bangladeschs politisches und wirtschaftliches Zentrum ist die Hauptstadt Dhaka. Der größte Teil des Staats­gebietes besteht aus Tiefland, das zahlreiche Flüsse durchziehen. Mangroven- und Regenwälder prägen die ursprüngliche Landschaft. Bangladeschs Klima ist Fluch und Segen zugleich: Durch die Monsunregen und die fruchtbaren Böden bringt das Land mehrere Ernten im Jahr hervor. Zugleich stellen extreme Wetterereignisse wie Zyklone und Überschwemmungen die Bevölkerung vor große Herausforderungen. Deutsche Ausfuhr: 0,6 Mrd. Euro (+31,1% gegenüber 2013), davon Maschinen 54,7%; Chemische Erzeugnisse 17,0%; Elektrotechnik 6,9%; Mess- und Regeltechnik 3,3%; Papier und Pappe 2,5% Geschäftsumfeld Hermes Länderkategorie: 5 Ease of Doing Business 2016: 174 von 189 Ländern Corruption Perception Index 2014: Rang 145 von 175 Ländern Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-ueberblick www.gtai.de/bangladesch-daten *Fiskaljahr 2013/14 (1.7.13 bis 30.6.14) Quellen Außenhandel: Ministry of Commerce, Export Promotion Bureau; Bangladesh Bank; Statistisches Bundesamt Bangladesch Das Land im Überblick WIRTSCHAFTSSTRUKTUR UND PERSPEKTIVEN / INVESTITIONSKLIMA UND –RISIKEN Investitionsklima und -risiken Grundsätzlich sind alle Wirtschaftsbereiche für ausländische Investitionen offen. Anteil der Wirtschaftssektoren am BIP (in %; 2013/14) Bangladesch wirbt mit einer Reihe von Anreizen wie Steuer- und Zoll­erleichter­ Industrie /Bergbau Industrie /Bergbau Land-/Forst-/Fischwirtschaft Land-/Forst-/Fischwirtschaft Handel/Gaststätten/Hotels Finanzen/Immobilien Handel/Gaststätten/Hotels Transport /Logistik/Kommunikation Finanzen/Immobilien Bau Transport /Logistik/Kommunikation Bildung /Gesundheit/Soziales BauVerwaltung/Verteidigung Öffentl. Bildung /Gesundheit/Soziales Strom/Gas/Wasser Sonstige Öffentl. Verwaltung/Verteidigung Strom/Gas/Wasser Sonstige Quelle: Bangladesh Bureau of Statistics, April 2015 Bangladesch Wirtschaftsstruktur und Perspektiven Bangladesch ist nach Indien und Pakistan die drittgrößte Volkswirtschaft Süd­ asiens mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Höhe von rund 176,7 Mrd. US$ im Finanzjahr 2013/14. Knapp die Hälfte der rund 160 Millionen Einwohner umfassenden Bevölkerung ist in der Landwirtschaft und Fischerei beschäftigt. Um die Industrie zu stärken, wird neben Public Private Partnerships auch auf den Aufbau von Sonderwirtschaftszonen, Exportförderzonen sowie I­ ndustrie- und Hightech-Parks gesetzt. Die dominierende Rolle im verarbeitenden Gewerbe nimmt der Textilsektor ein, der 2013/14 für über 80% der Ausfuhren des Landes stand und sich auf etwa 17% des BIP belief. Die Branche beschäftigt etwa vier Mio. Menschen. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern neben Textilien und Beklei­­dung gehören Fisch und Schalentiere. Ein großer Teil der sonstigen Pro­duktion geht in den heimischen Konsum. Positiv entwickeln sich die Exporte der Leder- und ­Lederwarenbranche, der Schiffbau- sowie der Pharmaindustrie. Eine hohe Dynamik ungen. Vergleichsweise günstige formale und rechtliche Rahmenbedingungen stehen in der Praxis einigen administrativen Hürden gegenüber. Ein besonderes Hindernis für Investoren ist die mangelhafte Infrastruktur. Es fehlen etwa 1.000 Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen (in Mio. US$) Kumulierter Bestand Nettotransfers 2011 6.166 1.136 2014 9.355 1.527 bis 1.500 MW Strom und circa 14 Mio. Kubikmeter Gas. Überlastete Straßen und Eisenbahnverbindungen sowie versandete Flussläufe und Häfen erschweren die Logistik. 2014 flossen 1,5 Mrd. US$ ausländische Direktinvestitionen (FDI) ins Land. Der FDI-Bestand ist im Jahr 2014 leicht auf 9,4 Mrd. US$ gestiegen. Während westliche Textilfirmen in Bangladesch fast ausschließlich einkaufen, wird von fernöstlichen Firmen dort auch produziert. Etwa die Hälfte der ausländischen Investitionen fließen in den Öl- und Gassektor und die Telekommunikation. Auf den ­Dienstleistungssektor und auf die verarbeitende Industrie (Textilien, Ze­ ment und Düngemittel) entfallen jeweils etwa ein Viertel der Direktinvesti­tio­ nen. Aus­ländische Kapitalbeteiligungen sind trotz der in den vergangenen Jahren ein­ge­leiteten staatlichen Fördermaßnahmen (steuerliche Vergünstigungen, Errich­tung von Exportzonen) selten und haben vor allem auch im regionalen Ver­gleich ein geringes Niveau. Sie belaufen sich auf etwa 3% des Volumens des Aktienmarktes. Industrie. Der Großteil der Wirtschaftsaktivitäten konzentriert sich auf die Region um die Hauptstadt Dhaka. Diese ist nicht nur Standort von Ministerien, Ver­bänden Industriebetriebe. Bei Chittagong liegt der wichtigste Seehafen Bangladeschs. 2013 8.593 1.599 Quelle: UNCTAD World Investment Report 2015 verzeichnete in den vergangenen Jahren auch die junge und noch kleine IT-­ und Messen, sondern beherbergt auch die Mehrzahl der großen und mittleren 2012 7.750 1.293 Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-wirtschaftsstruktur www.gtai.de/bangladesch-investitionen ENERGIE / ERNEUERBARE ENERGIE phase und 8 Projekte mit 7,1 GW in der Planung. Bangladesch generiert seinen Strom zum größten Teil aus Erdgas – dieses stand 2013/14 für 72% der netz­ gebundenen Produktion in Höhe von insgesamt 42,2 Gigawattstunden (GWh). Gut 15% der Erzeugung entfielen auf Öl, gefolgt von Diesel (3%), Kohle (2%), Stromimporten (5%) und Wasserkraft (1%). Nach Plänen der Regierung soll bis 2030 rund die Hälfte der Erzeugungskapazitäten auf Kohlekraftwerken basieren. Dazu sollen neue Kohlevorkommen im Inland erschlossen sowie ein bedeutender Anteil importiert werden. Auch Strom selbst soll künftig verstärkt im Ausland gekauft werden. Bislang besteht eine Leitung nach Indien, über die Bangladesch seit 2013 auf Kapazitäten in Höhe von rund 500 MW zurückgreifen kann. Pläne bestehen für die Stromeinfuhr aus Bhutan, Nepal und Myanmar. Um einen Stromhandel mit den Nachbarstaaten zu ermöglichen, muss die Netzinfrastruktur Bangladesch Energie und Erneuerbare Energie Die unzureichende Energieversorgung bedarf eines raschen Ausbaus. Die Strom­ nachfrage in Bangladesch legt mit jährlichen Raten von 10 bis 12% zu. Regel­ mäßige Stromausfälle sind an der Tagesordnung und beeinträchtigen sowohl die Aktivitäten von Unternehmen als auch den Alltag in Privathaushalten. Nur knapp 70% der Bevölkerung haben Zugang zu Strom, auf Erneuerbaren Energien basierende Heimsysteme eingerechnet. Die Regierung strebt an, alle Haushalte durchgängig mit Elektrizität zu versorgen. Anfang 2015 beliefen sich die installierten netzgebundenen Kapazitäten auf 10,3 Gigawatt (GW). Für die tatsächliche Erzeugung zur Verfügung standen jedoch nur 7,0 bis 7,4 GW. Um die Versorgungslücke zu schließen und mit dem Nachfragewachstum Schritt zu halten, sieht der »Power System Master Plan 2010« vor, die Kapazitäten für die Stromerzeugung bis 2021 auf rund 24 GW und bis 2030 auf etwa 39 GW zu steigern. Die Höhe der dafür notwendigen Investitionen in Erzeugung, Über­ ausgebaut werden. Auch beim nationalen Stromübertragungs- und -verteilungs­ netz (9.536 km beziehungsweise 302.760 km) sind umfangreiche Investitionen notwendig. In den Dörfern des Landes haben sich Photovoltaik-Inselanlagen erfolgreich etabliert. Bei der Verbreitung solarer Heimsysteme gehört Bangladesch zur Weltspitze: Im Dezember 2014 waren rund 3,5 Mio. Anlagen installiert, gefördert von der staatlichen Infrastructure Development Company sowie diversen internationalen Institutionen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sowie die KfW-Entwicklungsbank. Die Regierung hat im Jahr 2008 eine »Renewable Energy Policy« aufgelegt, im Rahmen derer bis 2015 rund 5% und bis 2020 etwa 10% des erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen generiert werden sollen. Im November 2014 verfügte Bangladesch über Kapazitäten bei Erneuerbaren Energien in Höhe von 403 Megawatt (MW), darunter 230 MW für Solarkraft, 165 MW für Wasserkraft, 6 MW für Biomasse sowie 2 MW für Windkraft. tragung und Verteilung werden auf etwa 69,5 Mrd. US$ beziffert. Aktuell entfallen etwa 57% der installierten Leistung auf fünf Staatsunternehmen; private Player stellen gut 43% bereit. Zwischen 2015 und 2021 sollen neue Projekte mit einer Gesamtleistung von 18,2 GW fertiggestellt werden. Im Februar 2015 befanden sich 28 Projekte mit 6,9 GW im Bau, 19 Projekte mit 5,0 GW in der Ausschreibungs­ Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-energie AGRARWIRTSCHAFT / NAHRUNGSMITTELVERARBEITUNG erfüllen 78 der 99 ­BFFEA-Mitgliedsunternehmen. Meeresfrüchte gehören zu den ­wichtigsten Ausfuhr­gütern. Hauptabnehmerländer sind Belgien, das Bangladesch Vereinigte Königreich, die Niederlande, Deutschland und die USA. Die Ausfuhren Agrarwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung verzeichneten 2012/13 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 17% auf 101,5 Mio. Bangladeschs Agrar- und Fischereisektor trug 2013/14 rund 16% zum Brutto­ US$ und sollen weiterhin dynamisch mit 15 bis 20% jährlich zulegen. Rund inlandsprodukt bei. Knapp die Hälfte der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft 150 Produkte werden vor allem in asiatische Länder, aber auch nach Europa, beschäftigt. Aufgrund der zunehmenden Besiedlung und Industrialisierung Afrika, ­Nordamerika und Australien exportiert. Der Branchenverband Bangladesh schrumpft die für die Landwirtschaft nutzbare Fläche. Regelmäßig wiederkeh­ Agro Processors’ Association (BAPA) zählt rund 400 Mitglieder, 160 von ihnen rende Naturkatastrophen vernichten Teile der Ernte. Darüber hinaus verfügen ­verfügen über eine eigene Fertigung. Ihr Umsatz wird für 2012/13 auf rund die Bauern in der Regel nur über kleine Anbauflächen und arbeiten mit einfachen 340 Mio. US$ geschätzt. Beim Großteil der insgesamt etwa 700 Betriebe handelt es Produktionsmethoden. Dennoch zählt die Verarbeitung von Agrarerzeugnissen sich um kleine Familienunternehmen, die auf einfachem Niveau und in geringen zu den wichtigsten verarbeitenden Industrien des Landes. Im Finanzjahr 2010/11 Mengen für den lokalen oder regionalen Markt produzieren. Unter den B ­ APA- belief sich der Wert der Produktion auf umgerechnet etwa 500 Mio. Euro. Mitgliedern befinden sich nur zehn bis 20 größere Unternehmen, von denen fünf Zwischen 2005/06 und 2011/12 legte die Branche real um knapp 20% zu. Etwa bis zehn auf internationalem Standard fertigen. Kleinere Betriebe ­verwenden 70% des Umsatzes entfallen auf den lokalen Markt, wo eher einfache, wenig bislang vor allem einfache, lokal hergestellte Maschinen für Verarbeitung und veredelte Erzeugnisse gefragt sind. Die meisten Verbraucher kommen aus Verpackung. Darüber hinaus kommen häufig neue oder auch gebrauchte Geräte der urbanen Mittelschicht mit rund 30 Mio. Menschen. Die Produktion von aus der VR China, Taiwan oder Indien zum Einsatz. Hochwertigere Anlagen – etwa Grundnahrungsmitteln wurde in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Angebaut aus Deutschland oder Italien – werden nur vereinzelt von großen Firmen genutzt, werden vor allem Reis (2010/11: 77,1%), Jute (4,7%), Kartoffeln (3,1%), Weizen könnten in Zukunft jedoch als Investitionsgüter an Bedeutung gewinnen. (2,5%), Ölsaaten (2,5%), Gemüse (2,5%), Hülsenfrüchte (1,7%) und Gewürze (1,5%). 2014 gab es im Land laut Bangladesh Frozen Foods Exporters’ Association (BFFEA) 111 Verarbeitungsanlagen für Fisch und Garnelen. Die Standards der EU Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-landwirtschaft INFORMATIONSTECHNOLOGIE liegen diese bei circa der Hälfte bis drei Viertel der direkten asiatischen Kon­ kurrenz wie Indien oder den Philippinen und bei circa einem Viertel der osteuropäischen Wettbewerber. Etwa 400 eingetragene Firmen dürften aktuell zumindest teilweise exportorientiert arbeiten. 2013/14 legten die Ausfuhren der gesamten Branche gegenüber der Vorjahresperiode um 23% auf 125 Mio. US$ zu. In die USA exportieren aktuell etwa 63% der BASIS-Mitglieder, 39% nach Großbritannien, 24% nach Kanada, 23% nach Australien, 13% nach Dänemark und 11% nach Deutschland. Das ehrgeizige Exportziel bis 2018 liegt bei 1 Mrd. US$. Neue Impulse für die Branche dürften am lokalen Markt von der immer stärkeren Nutzung des Internets ausgehen. Die Mobilfunkdichte nimmt rasch zu: Ende 2014 gab es rund 120 Mio. Nutzer und die Anzahl der mobilen Internetanschlüsse stieg auf 42,2 Mio. Die Internetnutzung über Smartphones Bangladesch Informationstechnologie wird dem E-Commerce, der sich in Bangladesch noch ganz am Anfang seiner Bangladeschs noch junge Informationstechnologiebranche hat sich rasant Entwicklung befindet, einen kräftigen Schub verleihen. Im Rahmen der »Digital entwickelt. Der Branchenverband Bangladesh Association of Software & Bangladesh«-Initiative soll das Land bis 2021 durch die verstärkte Nutzung Information Services (BASIS) gab den Umsatz mit Software und IT Enabled von Informations- und Kommunikationstechnologie modernisiert werden. Services (ITES) im Finanzjahr 2013/14 mit rund 600 Mio. US$ an. Über 1.500 Insbesondere die Aktivitäten im Bereich E-Governance dürften für eine kräftige vor allem kleinere Firmen, ganz überwiegend in der Hauptstadt Dhaka Nachfrage nach IT/ITES-Leistungen sorgen. Das »National Web Portal«, niedergelassen, und eine bedeutende Anzahl von Freelancern versorgen sowohl das rund 25.000 Unterwebseiten umfasst, ging Ende 2014 online und wurde den heimischen Markt als auch das Ausland mit überwiegend einfachen IT/ vollständig von lokalen Firmen erstellt. Darüber hinaus fördert der Staat ITES-Lösungen. Beim Großteil der angebotenen Outsourcing Services handelt die Industrie mit Maßnahmen wie der Einrichtung von IT- beziehungsweise es sich um ITES wie Datenverarbeitung, einfaches Grafikdesign und Content Hochtechnologieparks in und um Dhaka sowie der Gewährung von Steuer­ Management. Weitere wichtige Bereiche sind die Entwicklung von Software und vorteilen. Es müssen jedoch weitere Voraussetzungen geschaffen werden, zum Webanwendungen. Es werden aber auch Dienste im Bereich Internethandel, Beispiel in der Stromversorgung oder bei den Internetzugängen. Wichtig sind die Entwicklung von mobilen Applikationen sowie Suchmaschinenoptimierung auch Verbesserungen bei der Fachkräfteausbildung für die Industrie. Diverse angeboten. Wichtigste Abnehmer sind Banken, Versicherungen und andere Ausbildungsprogramme speziell für IT legt die Regierung mit Partnern wie der Unter­nehmen der Finanzbranche. Im »Global Services Location Index« von Asiatischen Entwicklungsbank oder der Weltbank auf. ATKearney wurde Bangladesch 2014 zum ersten Mal in die Liste der gut 50 wichtigsten Outsourcingstandorte für Back-Office-Dienste aufgenommen und stieg direkt auf Platz 26 ein. Punkten kann die lokale IT/ITES-Industrie vor allem mit niedrigen Kosten. Dank vergleichsweise niedriger Löhne und Mieten Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-informationstechnologie TEXTIL-, BEKLEIDUNGS- UND LEDERINDUSTRIE daher Investitionen in höhere Produktqualität und bessere Arbeitsbedingungen notwendig, die sich erst mittelfristig auszahlen. Die bangladeschische Leder­ Bangladesch industrie verzeichnet mit Produkten des niedrigen bis mittleren Preissegments Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie kräftige Exportzuwächse und einen steigenden lokalen Absatz. Während die Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die bangladeschischen Textilausfuhren, Gerber­eien überwiegend technisch einfach und unter hoher Belastung der Umwelt trotz leichten Abschwungs 2014, um fast 70% gewachsen, und die Branche produzieren, haben die großen Hersteller bereits in modernere Fertigungen inves­ blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft. Der zweitgrößte Textil-und tiert. 2014 erwirtschafteten die Hersteller Exporterlöse von rund 1,3 Mrd. US$. Bekleidungsexporteur der Welt ist für seine wirtschaftliche Entwicklung auf Das Wachstum des Gesamtumsatzes soll sich laut dem Verband Leathergoods and Wachstum der Branchenexporte angewiesen. Spezial-und Heimtextilien, ge­webte Footwear Manufacturers’ and Exporters’ Association of Bangladesh (LFMEAB) in den Bekleidung und Maschenware standen im Finanzjahr 2014/15 insgesamt für vergangenen zwei Dekaden durchschnittlich auf etwa 15% pro Jahr belaufen rund 80% der gesamten Exporte Bangladeschs und lagen damit bei rund einem haben. Produzenten und Regierung setzen darauf, dass sich die Branche neben Sechstel des Bruttoinlandsprodukts. Europa – allen voran Deutschland – stellt der Textil- und Bekleidungsindustrie als weitere wichtige Säule der Aus­fuhren des neben den USA den wichtigsten Absatzmarkt dar. Doch auch der Export in Landes etablieren wird. Die Voraussetzungen sind gut: Dank der hohen Verfüg­ nichttraditionelle Märkte wie die VR China oder Indien nimmt rasch zu. Große bar­keit von Tierhäuten ist man kaum auf Rohstoffimporte angewiesen. Auch die Unglücke in Textilfabriken im Jahr 2012 und 2013 ziehen Schließungen oder niedrigen Lohnkosten stellen international einen Wettbewerbsvorteil dar. Die Modernisierungen der bestehenden Betriebe nach sich und erfordern höhere Unternehmen hoffen, dass die guten Standortfaktoren künftig zu einer Ver­la­ Sicherheitsstandards. Steigende Löhne, chronische Infrastrukturengpässe gerung der exportorientierten Produktion beispiels­weise aus der VR China und und die hohe Importabhängigkeit von Vorprodukten bewirken eine Zunahme Vietnam führen wird. Laut LFMEAB haben sich bislang rund 50 ausländische der Produktpreise. Diese steigende Preisentwicklung sowie die anhaltende Firmen aus den Bereichen Schuhe und andere Lederartikel in Bangladesch nieder­ instabile politische Lage könnten Einkäufer in Zukunft dazu bringen, ihre gelassen und rund 210 Mio. US$ investiert. Produktion beispielsweise nach Indien oder Südostasien zu verlagern. Um die Wettbewerbsfähigkeit der bangladeschischen Textilbranche zu sichern, sind Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-textil GESCHÄFTSPRAXIS / EINFUHRVERFAHREN Importprozess Importzeit in Stunden * Importkosten in US$ * Dhaka Südasien 327 1.664 OECD 222 1.002 14 148 Quelle: Doing Business Report 2016 * Importzeit und -kosten enthalten von der Weltbank zum weltweiten Vergleich festgelegte Vorgänge. Einfuhrverfahren Um die Handelsströme Bangladeschs zu stabilisieren und den Marktakteuren Planungssicherheit zu geben, ersetzen längerfristige Importregulierungen die zuvor auf Jahresbasis formulierte Importpolitik. Seit 1990 sind die Güter (-gruppen), die unter ein Importverbot bzw. gesonderte Beschränkungen fallen, in einer konso­lidierten Liste zusammengeführt. Von 2012 – 2015 umfasste diese Liste 26 Produkte. Handelspolitisch motiviert bestehen Importregulierungen Bangladesch Geschäftspraxis Die einfachste Form, um als ausländisches Unternehmen in B ­ angladesch Geschäfts­tätigkeiten aufzunehmen, ist die Errichtung eines Verbindungsbüros oder einer Repräsentanz. Verbindungsbüros ermöglichen es, die Liefer- und Geschäfts­ beziehungen der ausländischen Muttergesellschaft mit Partnern vor Ort zu pflegen. Allerdings ist es ihnen nicht gestattet, eigenständig Einnahmen zu generieren. Auch sind alle Ausgaben des lokalen Büros durch die Muttergesellschaft zu tragen. Empfehlenswerter ist die Gründung einer eigenständigen Firma (als Joint Venture oder aber vollständig im Besitz ausländischer Investoren) oder die Errichtung ­einer Niederlassung gemäß den Vorgaben des Company Act von 1994. Niederlas­ sungen ermöglichen ausländischen Unternehmen – vorbehaltlich der Zustimmung der bangladeschischen Investitionsbehörde (Board of Investment (BOI)) und der bangladeschischen Zentralbank – geschäftliche Aktivitäten durchzuführen und zum Schutz lokaler Industriezweige. Weitere Einfuhrbeschränkungen sollen helfen, Umwelt, Gesund­heit der Bevölkerung sowie die öffentliche Sicherheit zu schützen. Bangladesch verwendet Importsteuern, welche auf die generell angewandten Zollsätze aufge­schlagen werden (auch als Para-Tarif bekannt). Diese zusätzlichen Abgaben um­fassen einen Beitrag zum Ausbau der Infra­­­struk­ tur (Infrastructure Development Surcharge) sowie Neben- und Regulierungs­ gebühren. Ursprünglich sollten es diese Steuern ermöglichen, zusätzliche Einnahmen für den Staatshaushalt zu generieren. Da auf Güter aus lokaler Produktion keine entsprechenden Abgaben entfallen, stellen sie einen Schutz­ mechanismus für die lokale Wirtschaft dar. Bangladesch ist Mitglied mehrerer multilateraler Abkommen zu Handelserleichterung und Zollabbau. Über das Asien-Pazifik-Handelsabkommen (APTA) können bestimmte Produktgruppen zollfrei nach China und Korea (Rep.) eingeführt werden. Gewinne zu erwirtschaften. Aufwendungen lassen sich über Kapital der Mutterge­ sellschaft oder aber aus generierten Erträgen bestreiten. Zudem können Ex- und Importaktivitäten direkt abgewickelt und Provisionen erwirtschaftet werden. Alle Nachsteuergewinne können mit Genehmigung von BOI und Zentralbank an die Muttergesellschaft zurückgeführt werden. Niederlassungen sind dazu verpflichtet, ein Bankkonto in Bangladesch für ihre Geschäftstätigkeit zu nutzen. Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-geschaeftspraxis www.gtai.de/bangladesch-einfuhrverfahren FÖRDER- UND BERATUNGSMÖGLICHKEITEN sequa gGmbH Zu den Schwerpunkten der sequa gehören berufliche Bildung und Capacity Building für Kammern und Verbände. Sie fördert u.a. Kammer- und Verbands­ partnerschaften sowie Berufsbildungspartnerschaften. Die sequa wird von den vier Spitzenverbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH sowie von der GIZ getragen. www.sequa.de Bangladesch Förder- und Beratungsmöglichkeiten Deutsche Unternehmen werden beim Schritt nach Bangladesch durch vielfältige Angebote der Bundesregierung unterstützt. Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) Die DEG bietet langfristige Finanzierungen für Investitionsprojekte in Entwick­ lungs- und Schwellenländern (Garantien, Darlehen, Mezzaninfinanzierung, Beteiligungskapital). Zudem fördert sie Machbarkeitsstudien und finanziert investitionsbegleitende Maßnahmen. www.deginvest.de Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Die GIZ berät zu wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und vermittelt den Zugang zu internationalen sowie lokalen Netzwerken. Sie bietet Fachexpertise zu innovativen Geschäftsmodellen, nachhaltigem Liefer­ kettenmanagement und zur Umsetzung von Umwelt- und Sozialstandards. Für den internationalen Personaleinsatz sind Qualifizierungsangebote und ­Fachkräfteprogramme verfügbar. www.giz.de KfW Entwicklungsbank Unternehmen können sich als Exporteur von Lieferungen und Leistungen oder als Berater an den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit beteiligen. Über das Teilnahmeverfahren informiert die KfW Entwicklungsbank. www.kfw.de develoPPP.de Mit develoPPP.de fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Engagement der Privatwirtschaft dort, wo unter­ nehmerische Chancen und entwicklungspolitischer Handlungsbedarf zusammen­ treffen. Bis zu 50 Prozent (max. 200.000 €) der Projektkosten werden durch BMZ‑Mittel getragen, auf Wunsch erhalten Unternehmen auch fachliche Unter­ stützung. Projekte, die das Potenzial haben, einen herausragenden entwicklungs­ politischen Nutzen zu erzielen, können als Strategische Entwicklungspartner­ schaften umfangreicher gefördert werden. www.developpp.de Multilaterale Geber Germany Trade & Invest informiert über Ausschreibungen für Consulting, Lieferungen oder Bauleistungen, die von internationalen Finanzierungsinstitu­ tionen finanziert werden. Große Geber in Bangladesch sind vor allem die Asian Development Bank und die Weltbank. www.gtai.de/projekte-ausschreibungen Euler Hermes AG Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vergibt die Euler Hermes AG staatliche Exportkreditgarantien für Waren- und Dienstleistungs­ exporte nach Bangladesch. Diese sichern wirtschaftliche und politische Risiken des Zahlungsausfalls wirksam ab. www.agaportal.de Weiterführende Informationen im Web www.gtai.de/bangladesch-foerderung KONTAKTADRESSEN IN DEUTSCHLAND / IN BANGLADESCH Kontaktadressen in Bangladesch und der Region Botschaft der Bundesrepublik Deutschland 178, Gulshan Avenue, Gulshan 2 Dhaka 1212 Bangladesch T +880 2 985-3521 F +880 2 985-3260 E [email protected] www.dhaka.diplo.de Bangladesch Kontaktadressen in Deutschland Botschaft der Volksrepublik Bangladesch Dovestrasse 1 10587 Berlin T +49 30 3989-7531 F +49 30 3989-7510 [email protected] www.bangladeshembassy.de Germany Trade & Invest (GTAI) Villemombler Straße 76 53123 Bonn T +49 228 24993-0 F +49 228 24993-212 [email protected] www.gtai.de Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Dag-Hammarskjöld-Weg 1–5 65760 Eschborn T +49 6196 79-0 F +49 6196 79-11 15 [email protected] www.giz.de iXPOS – Das Außenwirtschaftsportal der Bundesregierung www.ixpos.de Förderberatung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) [email protected] www.foerderdatenbank.de Servicestelle Wirtschaft des Bundes­ ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) T +49 228 99535-3131 [email protected] OAV German Asia-Pacific Business Association Bleichenbrücke 9 20354 Hamburg T +49 40 357559-0 [email protected] www.oav.de Landesbüro der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Road 90, House 10/C, Gulshan 2 Dhaka 1212 Bangladesch T +880 9666 701000 F +880 2 8823099 E giz-bangladesh@giz.de Bangladesh German Chamber of Commerce & Industry (BGCCI) German House, 1st Floor House 10/C Road 90, Gulshan 2 Dhaka 1212 Bangladesch T +880 2 5505-1940 F +880 2 5505-194 E [email protected] Büro der KfW Road 90 House 10/C, Gulshan 2 Dhaka 1212 Bangladesch T +880 2 8822713 F +880 2 9886416 [email protected] DEG Büro Bangkok Empire Tower 1905 195 South Sathorn Road/Yannawa Sathorn 10120 Bangkok Thailand T +66 2 6700-558 F +66 2 6700-465 [email protected]