DER MANN der die welt ass DER MANN DER DIE WELT ASS von Nis-Momme Stockmann URAUFFÜHRUNG / ÜBERNAHME Ein etwa 65-jähriger Vater Sein etwa 35-jähriger Sohn Lisa, die Ex-Frau des Sohnes Philipp, sein jüngerer Bruder Ulf Angestellter / Bogensee / Sekretärin Ronald Funke Daniel Stock * Susanne Buchenberger* / Monika Wiedemer* Natanaël Lienhard Benjamin Hille * / Jonas Riemer Ensemble *als Gast Regie Ausstattung Dramaturgie Regieassistenz Kostümassistenz Souffleuse DominIque Schnizer Christin Treunert Jan Linders Eric Nikodym Vlasta Szutakova Stefanie Rademacher premiere 4.11.11 STUDIO Aufführungsdauer 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause Aufführungsrechte schæfersphilippen ™ Theater und Medien GbR, Köln Technische Direktion Harald FaSSlrinner, Ralf Haslinger Technische Leitung Maik Fröhlich Bühne, Licht, Ton tobias becker, ernst hollemeyer, sebastian huber, Mike Krause-Bergmann, peter peregovitz, urban schmeyle, simon terka Leiter der Beleuchtung Stefan Woinke Lichteinrichtung Hartmut Horn Leiter der Tonabteilung Stefan Raebel Leiter der Requisite Wolfgang Feger Werkstättenleiter Theo F. Hauser Malersaal Dieter Moser Theater-plastiker Ladislaus Zaban Schreinerei Günter Furrer Schlosserei Mario Weimar Polster- und Dekoabteilung Ute Wienberg Waffenmeister Michael Paolone Kostümdirektorin Doris Hersmann Gewandmeister/in Herren Petra Annette Schreiber, Robert Harter Gewandmeisterinnen Damen Tatjana Graf, Karin Wörner, Annette Gropp Schuhmacherei Thomas Mahler, Barbara Kistner, Gülay Yilmaz Modisterei Diana Ferrara, Jeanette Hardy Chefmaskenbildner Raimund Ostertag Maske Friederike Reichel, Sonja Ross, Renate Schöner, Natalie Strickner impressum Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER Karlsruhe Generalintendant Peter Spuhler Verwaltungsdirektor Michael Obermeier Schauspieldirektor Jan Linders Redaktion Jan Linders, Michael Nijs Konzept Double Standards Berlin www.doublestandards.net Gestaltung Danica Schlosser Druck medialogik GmbH, Karlsruhe Programm Nr. 15 Staatstheater Karlsruhe 2011/12 www.staatstheater.karlsruhe.de Ich bin frei Grippezeit. Ein Mann Mitte Dreißig sitzt zu Hause und telefoniert unentwegt. Sein Vater hat sich ein Stück von der Zunge abgebissen und die Hand am Herd verbrannt. Sein Bruder merkt nicht, dass der Vater langsam dement wird. Seine Ex-Freundin will, dass der Mann für seinen Vater sorgt und sich um die gemeinsamen Kinder kümmert. Sie findet, dass er Zeit dazu hat, denn der Mann hat seinen Job verloren. Das weiß die Ex-Freundin von seinem besten Freund, mit dem sie jetzt zusammen ist. Mit kurzen Dialogen eröffnet Autor NisMomme Stockmann eine dramatische Situation. Ein Mann, der bisher die Welt aß, wird jetzt gefressen. Stück für Stück bricht ihm jede Gewissheit weg: der Job, die Freundin, der beste Freund, der Bruder, der Vater. Aber Kapitulation gilt nicht in der Leistungsgesellschaft; die Ökonomisierung aller Verhältnisse ist längst bis in die Familie vorgedrungen. Wer aus der Tretmühle des Kapitalismus aussteigen will, der fällt aus der Welt. Beim Heidelberger Stückemarkt 2009 gewann Der Mann der die Welt aß den Hauptund den Publikumspreis. Die Jury begründete ihre Entscheidung: „Die hier thematisierten Probleme, vor allem die Erkrankung des Vaters, rühren an allgemeine Ängste. Dass man den Figuren durchweg an den Lippen hängt, liegt an Stockmanns souveräner Gestaltung der Dialoge, die echter Alltagssprache so nahe kommen, wie es Theatertexten nur selten gelingt. Doch so elliptisch die Figuren aneinander vorbeireden – am Zuschauer reden sie nicht vorbei. Stockmanns Verknappungen lassen Figurenpsychologie wie auch Geistes- und Gefühlshaltung enorm plastisch werden.“ Autor Nis-Momme Stockmann, geboren 1981 auf der Nordseeinsel Föhr, machte eine Ausbildung zum Koch, studierte Sprache und Kultur Tibets in Hamburg, Medienwissenschaft in Odense und Szenisches Schreiben in Berlin. Seit Stockmanns Durchbruch auf dem Heidelberger Stückemarkt und dem Theatertreffen 2009 wurden bislang fünf Stücke uraufgeführt und im gesamten deutschen Sprachraum nachgespielt sowie zu den Mülheimer Theatertagen 2010 eingeladen. Stockmann ist Hausautor am Schauspiel Frankfurt und Nachwuchsdramatiker des Jahres 2010. Die Uraufführung von Der Mann der die Welt aß in der Regie von Dominique Schnizer wurde zu bedeutenden Festivals eingeladen, u. a. zur Wiesbadener Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ und im Sommer 2011 zu den Baden-Württembergischen Theatertagen in Karlsruhe. Demnächst inszeniert Schnizer die Uraufführung Leben und Erben von Oliver Kluck am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Susanne Buchenberger, 1970 in Karlsruhe geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. 1995 bis 2001 war sie fest am Schauspiel Leipzig und von 2001 bis 2009 gehörte sie zum Ensemble des Schauspiel Frankfurt. Sie arbeitete u. a. mit Thomas Ostermeier, Michael Thalheimer, Alvis Hermanis, Karin Neuhäuser, Peter Kastenmüller und mehrfach mit Armin Petras. Seit 2009 spielt sie als freie Schauspielerin u. a. in Frankfurt und in Heidelberg. Ab Silvester ist sie als Alkmene in Amphitryon zu sehen. Ronald Funke wurde 1954 in Berlin geboren und war in Eisleben, Greifswald, Schwerin, Magdeburg, am Nationaltheater Mannheim, in Luzern, Biel-Solothurn, Osnabrück, Rostock und Potsdam engagiert. 2005 bis 2011 gehörte er zum Ensemble des Heidelberger Theaters und wechselte 2011/2012 ans STAATSTHEATER KARLSRUHE. Zur Eröffnung des STUDIOS verkörperte er u. a. Josef Ackermann in Der große Marsch des jungen Dramatikers Wolfram Lotz und den Wirt in Minna von Barnhelm. Ab Januar 2012 spielt er die Hauptrolle in Handkes neuem Stück Immer noch Sturm. Der Bremer Benjamin Hille, Jahrgang 1976, machte seine Schauspielausbildung in Hannover. Er gehörte zu den Ensembles in Kaiserslautern und Heilbronn und wirkte in mehreren TV- und Filmproduktionen mit. Von 2008 bis 2010 war er fest am Theater Heidelberg und spielte bei den Heidelberger Schlossfestspielen die Titelrolle in Cyrano de Bergerac. Seit 2010 gastiert er in ganz Deutschland mit seinem charmantverrückten Solo-Musik-Psychogramm The Fan In The Mirror – Mein Leben mit Michael Jackson sowie mit Patrick Süskinds Tragikomödie Der Kontrabass. Natanaël Lienhard, geboren 1982, studierte Schauspiel in Frankfurt und kam 2008 fest ins Ensemble des Heidelberger Theaters, wo er u. a. Saint Just in Dantons Tod spielte. Als neues Mitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE spielt er die Rolle des Reichskanzlers Friedrich in Herzog Theodor von Gothland. Seinen Chanson-Abend Jacques Brel – on n’oublie rien bringt er aus Heidelberg mit nach Karlsruhe, wo er u. a. auch in Tschick nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf und als Horatio in Simon Solbergs Inszenierung von Hamlet zu sehen sein wird. Jonas Riemer, geboren 1981 in Recklinghausen, studierte zunächst Theaterpädagogik, bevor er sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig absolvierte. Von 2006 bis 2008 war er Mitglied des Schauspielstudios am Schauspiel Leipzig, wo er u. a. in der Regie von Volker Lösch und Wolfgang Engel spielte. Seit 2008 fest am STAATSTHEATERS KARLSRUHE, war er hier u. a. der Romeo. Im neueröffneten STUDIO übernahm er verschiedenste Rollen in Der große Marsch sowie Tellheim in Minna von Barnhelm. Daniel Stock, geboren 1979, studierte an der Hochschule Potsdam. Es folgten Engagements unter anderem an Theatern in Aachen, Berlin und Aalen sowie am Schauspiel Frankfurt. 2008 bis 2010 gehörte er zum Heidelberger Ensemble und war in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ für seine Verkörperung der Hauptrolle des Iwanow in der Regie von Sebastian Schug als bester Nachwuchskünstler nominiert. Seit der Spielzeit 2010/2011 spielt er als festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum u. a. in Effi Briest, Die Ratten und in Shakespeares Der Sturm. Monika Wiedemer, 1980 geboren, studierte Musikwissenschaft an der FU Berlin und Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Danach war sie von 2006 bis 2010 im Ensemble des Theater Heidelberg und stand u. a. als Antigone in Ödipus auf Kolonos und Antigone auf der Bühne. Dort gestaltete sie das musikalische Solo Nina Hagen. Punk rockt Schlager. 2011 zeigte sie mit ihren drei Schwestern in den sophiensælen Berlin und auf Tour die dokumentarisch-musikalische Performance Help! Oder wie wir einmal fast berühmt wurden. Mit Dylan kommt sie ab Januar ins GROSSE HAUS.