Komparativer Kostenvorteil

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Komparativer Kostenvorteil
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Ein Komparativer Kostenvorteil (v. lat.: comparare = vergleichen) besteht im Rahmen der
volkswirtschaftlichen Theorie, wenn ein Land, eine Region, ein Unternehmen oder eine Person fähig
ist, ein bestimmtes Gut zu geringeren Alternativkosten (Opportunitätskosten) zu produzieren als die
Konkurrenz.
Inhaltsverzeichnis
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3
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Kerngedanke
Historische Einordnung
Volkswirtschaftliche Einordnung
Anwendungsmöglichkeiten
◾ 4.1 Das Ricardo-Modell
◾ 4.2 Das Heckscher-Ohlin-Modell
◾ 4.3 Das Leontief-Modell
◾ 4.4 Skalenerträge
◾ 4.5 Der komparative Vorteil bei mehreren Gütern
5 Beispiel anhand des Modells von Ricardo
6 Barrieren der komparativen Vorteile
7 Kritische Betrachtung
8 Samuelsons Wertschätzung der Theorie des komparativen Kostenvorteils
9 Einzelnachweise
10 Literatur
11 Weblinks
Kerngedanke
Die Theorie des komparativen Kostenvorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels
zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den
relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist demnach der Handel zwischen
zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche
Produktionskostenstrukturen existieren, d. h. wenn das eine Land für ein produziertes Gut auf
weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere
Opportunitätskosten). In diesem Fall sollte jedes Land sich auf das Gut spezialisieren, das es relativ
(komparativ) günstiger herstellen kann. Somit sind nach der Theorie internationaler Handel und
internationale Arbeitsteilung selbst für solche Länder von Vorteil, die alle Güter zu niedrigeren
Kosten erzeugen können als das Ausland. In der Realität lässt sich dies vor allem auf
Handelsbeziehungen zwischen hoch und niedrig industrialisierten Ländern anwenden. Die Theorie
Ricardos beinhaltet generell eine Forderung nach einem weltweit freien Handel, der bei
Spezialisierung der Staaten auf ihre komparativen Kostenvorteile zum Vorteil aller ist.
Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der
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Spezialisierung ausgesagt wird.
Historische Einordnung
Die Theorie des komparativen Vorteils geht zurück auf David Ricardo, einen Vertreter der
klassischen politischen Ökonomie. In seinem Hauptwerk „On the Principles of Political Economy
and Taxation“, das 1817 erschien und 1821 in dritter Auflage erweitert und überarbeitet wurde,
setzte sich Ricardo besonders im 7. Kapitel „Über den auswärtigen Handel“ mit der Vorteilhaftigkeit
des Außenhandels auseinander. In Anlehnung an Adam Smiths Ansatz zur internationalen
Arbeitsteilung, die den Handel zweier Länder mit ihren absoluten Unterschieden in den
Produktionskosten begründet, erweiterte Ricardo seine Theorie dahingehend, dass eine
Spezialisierung selbst dann von Vorteil ist, wenn ein Land in allen Branchen über die höhere
Arbeitsproduktivität verfügt.
Historischer Hintergrund für Ricardos Theorie war die Aufhebung der Kontinentalblockade gegen
Großbritannien durch den Wiener Kongress 1815, welche aber nicht in allen Punkten den Interessen
der britischen Regierung entsprach. Diese beabsichtigte nämlich, die Importe auf notwendige
Rohstoffe zu begrenzen und Exporte in andere Länder zu fördern. Daher wurden hohe Schutzzölle
eingeführt, um die inländische Wirtschaft vor ausländischen Importen zu schützen
("Schutzzollpolitik"). Diese beschränkte insbesondere die Einfuhr von landwirtschaftlichen
Erzeugnissen, wie z. B. von Weizen. Hierdurch wurde der Getreidepreis künstlich hochgehalten.
Dies kam vor allem den Großgrundbesitzern zugute, welche über besonders fruchtbare Böden
verfügten und diente (so Ricardo) weniger dem Schutz der britischen Wirtschaft. Wegen der
beginnenden Industrialisierung und des hohen Bevölkerungswachstums in England hielt er eine
Spezialisierung auf landwirtschaftliche Produkte für ineffizient. Vor diesem geschichtlichen
Hintergrund veröffentlichte Ricardo seine Theorie des komparativen Vorteils, um zu zeigen, dass der
merkantilistische Handelsprotektionismus, entgegen der Meinung der Regierung, die heimische
Wirtschaft nicht schützt, sondern nur die Konsummöglichkeiten Großbritanniens beschränkt, die der
Freihandel maximieren könnte.
Volkswirtschaftliche Einordnung
Ricardos Modell der komparativen Vorteile bildet die theoretische Grundlage für die Erklärung des
Außenhandels zwischen Volkswirtschaften, auch wenn eine davon absolute Vorteile bei der
Herstellung aller Güter hat. Es ist eine einfache und grundlegende Darstellung der Vorteilhaftigkeit
von Freihandel für alle beteiligten Nationen.
Ein Land kann selbst dann Außenhandelsgewinne erzielen, wenn es in der Herstellung beider Güter
ineffektiver ist als das andere. Jedes Land sollte sich auf das Gut spezialisieren, das es relativ
(komparativ) günstiger herstellen kann. Der Handel zwischen zwei Ländern ist immer vorteilhaft,
wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss
als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten).
Anwendungsmöglichkeiten
Das Ricardo-Modell
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Das Ricardo-Modell erklärt das Zustandekommen von Außenhandel zwischen zwei Ländern. Dabei
wird der Außenhandel ausschließlich auf die unterschiedlichen Arbeitsproduktivitäten in den
beteiligten Ländern zurückgeführt.[1] Daraus resultieren unterschiedliche Opportunitätskosten. Die
Hauptannahme besteht darin, dass Arbeit der einzige Produktionsfaktor ist. Im einfachsten Fall
werden komparative Preisvorteile auf komparative Kostenvorteile zurückgeführt.[2]
Das Heckscher-Ohlin-Modell
Das Heckscher-Ohlin-Theorem ist ein Modell einer Volkswirtschaft mit zwei Produktionsfaktoren.
[3]
Diese können beispielsweise Arbeit und Kapital sein. Sie unterscheiden sich in ihrer
Faktorintensität. Es werden sich also Volkswirtschaften mit relativ viel Kapital auf kapitalintensive
Produkte spezialisieren; Staaten mit relativ vielen Arbeitskräften werden sich auf arbeitsintensive
Produkte spezialisieren. Jedes Land exportiert das Gut, bei dessen Produktion der relativ reichlich
vorhandene Produktionsfaktor intensiv genutzt wird.
Das Leontief-Modell
Dem Leontief-Paradoxon liegt eine Analyse von Strömen von Gütern und Dienstleistungen zwischen
den produzierenden und verbrauchenden Sektoren einer Volkswirtschaft in einem bestimmten
Zeitraum zugrunde. Es verbindet "Wirtschaftstatsachen und Wirtschaftstheorie" miteinander, indem
es die gesamte Ökonomie in einer einzigen Matrix (Input-Output-Analyse) darstellt. Die InputOutput-Analyse liefert den Rahmen für eine exakte Beschreibung der Wirtschaftsstruktur und erlaubt
Prognosen über die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Eingriffe in dieser Struktur.
Skalenerträge
Zwei Länder betreiben auch Außenhandel miteinander, um Größenvorteile ("economies of scale") zu
nutzen. Meist nehmen Skalenerträge mit wachsender Produktionsmenge zu; man geht deshalb nicht
von konstanten Skalenerträgen aus. Dies bedeutet, dass die Verdopplung des Faktoreinsatzes die
Produktionsmenge mehr als verdoppelt. [4] In diesem Fall sind größere Unternehmen in der Regel im
Vorteil gegenüber kleineren; deshalb nimmt dieses Modell an, dass zwischen den Produzenten ein
Monopolistischer Wettbewerb herrscht. Da beide Länder verschiedene Güter ("differenzierte
Produkte ") produzieren, ist ein Handel zwischen ihnen möglich.
Der komparative Vorteil bei mehreren Gütern
Bisher wurde ein vereinfachtes Modell, in dem nur zwei Güter produziert und konsumiert werden,
dargestellt. In der Realität handeln Länder mit sehr vielen Gütern. Dies macht jedoch kaum einen
Unterschied zu dem oben betrachteten vereinfachten Modell. Jedes Land spezialisiert sich auf die
Produktion des Gutes, bei denen es die geringsten Opportunitätskosten hat und damit auch einen
komparativen Vorteil. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die relativen Löhne direkt anhand
der relativen Nachfrage nach Arbeit bestimmt werden müssen. Beim vereinfachten Modell hat man
die relativen Löhne anhand der relativen Nachfrage nach Gütern ermittelt.
Beispiel anhand des Modells von Ricardo
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Einfaches Beispiel mit zwei Ländern
Betrachten wir im Modell nur zwei Länder mit zwei Produkten: Frankreich und die Türkei.
Frankreich hat 10 Brotbäcker, von denen jeder 20 Brote pro Tag herstellen kann. Die zehn
französischen Fischer können je 20 Fische pro Tag fangen. Die Türkei hat 30 Brotbäcker und jeder
kann 4 Brote pro Tag erstellen. Zudem gibt es dort 10 Fischer, die je 12 Fische pro Tag fangen.
Wenn sich nun die beiden Länder auf das spezialisieren, wo ihr Produktivitätsvorsprung am größten
ist bzw. wo ihr Produktivitätsnachteil am geringsten ist, können sie mit einem Austausch (Handel) in
der Summe mehr produzieren. Und das, obwohl Frankreich in beiden Bereichen produktiver ist: Die
französischen Fischer sind um 67 % leistungseffektiver als die türkischen, aber im Brotbacken sind
sie fünf Mal so produktiv (um 400 % leistungseffektiver). Das heißt, dass der Komparative Vorteil
der Franzosen beim Brotbacken ist und der der Türken beim Fischen. Daher erreichen beide
zusammen eine Steigerung der Gesamtproduktion, indem sie einen Teil der von ihnen produzierten
Ware mit dem Handelspartner tauschen (egal ob mittels Naturaltausch (Ware gegen Ware) oder
mittels Geld). Dafür müssen die französischen Fischer anfangen, Brot zu backen, und die türkischen
Bäcker müssen fischen gehen.
Natürlich gibt es weit mehr als
zwei Länder und zwei Waren. In
der Realität handeln 150 Länder
mit Millionen verschiedener
Waren und Dienstleistungen. Die
Handelsmöglichkeiten sind in der
heutigen Zeit enorm. So kann ein
Land von einem anderen etwas
importieren ohne direkt dorthin
etwas exportieren zu müssen; es
entsteht ein Kreislauf, siehe
hierzu Abbildung rechts
"Multilateraler Handel". Um
Multilateraler Handel
bessere Resultate zu erzielen,
braucht es viele verschiedene
Handelsteilnehmer. Multilaterale Handelsabkommen sind in der heutigen Zeit unabdingbar, um die
jeweiligen Ressourcen effizient zu nutzen.[5]
Barrieren der komparativen Vorteile
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Die komparativen Vorteile eines Landes werden durch sogenannte Handelshemmnisse behindert
und/oder begrenzt. Hohe Transportkosten sind ein Handelshemmnis, wenn sie den Kostenvorteil
überkompensieren. Andere Handelshemmnisse oder -barrieren resultieren aus politischen
Maßnahmen einer Regierung. Sie können auf Einschränkung des bilateralen oder internationalen
Handels ausgerichtet sein und/oder auf andere Ziele. Sie funktionieren alle nach dem gleichen
Prinzip: Es werden Kostenarten erhoben, die den Preis eines gehandelten Gutes erhöhen.
Bei Handelshemmnissen sind folgende Varianten zu unterscheiden:
◾ Tarifäre Handelshemmnisse (Zollpolitik):
◾ Schutzzoll und Antidumpingzoll schützen die inländische Produktion vor der günstigen
ausländischen Produktion. Der Importzoll des Inlandes erhöht die Güterpreise der
billigen, aus dem Ausland importierten Güter. Dies macht die im Inland hergestellten
Produkte relativ günstig; sie können einen Kostenvorteil zurückgewinnen.[6][7]
In den letzten Jahren wurden viele Zölle durch Nicht-tarifäre Handelshemmnisse ersetzt.
◾ Nicht-tarifäre Handelshemmnisse:
◾ Unter diesem Begriff versteht man die mengenmäßigen Handelsbeschränkungen sowie
die Anforderungen an die importierten Güter.
◾ Zu diesen sind die Warenströme unmittelbar beeinflussenden staatlichen Maßnahmen
(z. B. Anmeldungsformalitäten für Import, technische Qualitätsanforderungen an
Produkte) sowie die Maßnahmen, die sich ohne handelspolitische Motive auf
Warenströme auswirken (z. B. umweltpolitische Produktnormen), zu zählen.
◾ Weiterhin wird die inländische Industrie durch spezifische Subventionen und
Importkontingente (Quantitative Einfuhrbeschränkungen) geschützt. Diese werden vom
Staat implementiert und liegen nicht unter der Kontrolle des GATT oder der WTO.
◾ Selbstbeschränkungsabkommen, auch als freiwillige Exportbeschränkung zu verstehen,
ist eine besondere Form der Kontingentierung (z. B. Mengen- oder Wertbeschränkung,
sogar Festsetzung eines Mindestpreis für Exportgüter), die am besten zur Ausschaltung
des ausländischen Konkurrenzdrucks angewendet wird.
◾ Im monetären Bereich hat dabei auch die Abwertung der inländischen Währung
(Wechselkursprotektionismus) wegen Unterschieden im Währungssystem eine
Bedeutung.[8] [9]
◾ Außerdem haben die Unterschiede in Kultur, Lebensumwelt und Gesetz Einfluss auf die
komparativen Vorteile einer Volkswirtschaft.
Kritische Betrachtung
Der Komparative Kostenvorteil kann nur zu internationaler Arbeitsteilung und Wohlfahrtsgewinnen
führen, wenn der Freihandel gewährt wird. Durch Internationale Bestimmungen wie die WTO
(World Trade Organisation), durch TRIPS und GATS (General Agreement on Trade in Services)
wird versucht Handelshemmnisse zu unterbinden. 1980 wurden beispielsweise Subventionen durch
die GATT-Vorschriften verboten, dennoch gibt es die Subventionspraxis.
In politischen Diskussionen wird immer darauf hingewiesen, dass man die einheimische Wirtschaft,
insbesondere die Arbeitsplätze vor „Billigware“ und damit verbundenen ausländischen
Niedriglöhnen schützen muss (siehe auch Ausbeutung).
Argumente für Freihandel aus polit-ökonomischer Sicht
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◾ Freihandel ist effizient
◾ Die Möglichkeit zu exportieren fördert die Innovationskraft der Unternehmen und führt zu
weiteren Gewinnen beispielsweise durch Skaleneffekte. Die Theoretische Begründung für die
Vorteilhaftigkeit beruht auf der Kosten-Nutzen-Analyse.
Argumente gegen Freihandel aus polit-ökonomischer Sicht:
◾ Der Komparative Vorteil (Freihandel) kann jedoch auch zum Nachteil für wirtschaftlich
schwächere Länder werden. Beispielsweise wenn ein großes Land (wirtschaftlich betrachtet)
einen Zoll (Importzoll) für ein bestimmtes Gut einführt, wird der Weltmarktpreis dieses Gutes
stark sinken und das Inland kann die Ware billiger erwerben, als im vorherigen
Freihandelszustand. So kann der Terms-of-Trade-Effekt die Wohlfahrt des Inlandes erhöhen.
Bei einem kleinen Land, dessen Nachfrage keinen Einfluss auf Weltmarkt hat, bleibt nach der
Zollerhebung der Weltmarktpreis des Importgutes konstant. Diese Überlegung basiert auf der
Theorie des Optimalzolls. [10] [11]
◾ Auch Subventionen können schwerwiegende Folgen für den Freihandel darstellen.
Subventionen schützen zwar die heimischen Arbeiter, stören aber den Wettbewerb, da nicht
subventionierte Unternehmen benachteiligt werden. Subventionen lähmen die Leistungs- und
Innovationsbereitschaft und behindern den Fortschritt und Strukturwandel.
Exportsubventionen erschweren zudem mögliche Wohlstandschancen weltweit. [12]
◾ Ricardos Feststellung über die relativen Vorteile verbessert Smith, der meinte, absolute
Kostenvorteile bestimmen den Außenhandel. Historisch war der Austausch englischen
Baumwolltuchs gegen portugiesischen Wein – Ricardos Beispiel[13] – eine koloniale
Beziehung, da England Portugal davor schützte, von Spanien erobert zu werden[14]. Britische
Waffen halfen auch lateinamerikanischen Grundbesitzern, die spanische Herrschaft
loszuwerden und frei von und nach England zu im- und exportieren. Adam Smith[15] und
andere beobachteten, dass vergrößerte Märkte Industrieprodukte verbilligen, da sie die
Arbeitsteilung vertiefen. Die Grundbesitzer gewannen somit über die fallenden Preise der
Industrieprodukte und die wachsende englische Nachfrage nach ihren Rohstoffen. Aber die
sinkenden Preise englischer Industrieprodukte ruinierten auch weltweit die traditionelle
Industrie und machten England zur Werkstatt der Welt. Dies gab den Gewerkschaften – die
seit 1867 (http://en.wikipedia.org/wiki/Trade_unions_in_the_United_Kingdom) legalisiert
waren – eine Verhandlungsstärke, die landwirtschaftliche Arbeiter nie erreichen können. Die
Preise der exportierten Industriegüter schlossen nun die hohen Löhne der Industriearbeiter ein,
während die importierten Rohstoffe oft nur Subsistenzlöhne abdeckten. Die frühere
dynamische Veränderung der Austauschpreise von Rohstoffen gegen Industrieprodukte war
auf den Kopf gestellt und es entwickelte sich Unterentwicklung.
Samuelsons Wertschätzung der Theorie des komparativen
Kostenvorteils
Stanislaw Ulam, Mathematiker und Miterfinder der Wasserstoffbombe, pflegte Samuelson zu
necken: „’Nennen Sie mir eine Feststellung der Sozialwissenschaften, die sowohl wahr als auch
nicht-trivial ist’. Das war der Test, den ich [Samuelson] nie bestand. Aber nun, einige dreißig Jahre
später … fällt mir eine passende Antwort ein: Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile. …
Dass sie logisch wahr ist, braucht man einem Mathematiker nicht zu erzählen; dass sie nicht-trivial
ist bezeugen die tausende von wichtigen und bedeutenden Menschen, die niemals fähig waren, diese
Doktrin selbst zu begreifen oder zu glauben, nachdem sie ihnen erklärt wurde.“[16]
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Einzelnachweise
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4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
P. Krugman, M. Obstfeld; Internationale Wirtschaft, 7. Auflage, München u.a., 2006, S. 40
H. Siebert, Außenwirtschaft, 6. Auflage, Stuttgart u.a., 1994, S. 28
P. Krugman, M. Obstfeld; Internationale Wirtschaft, 7. Auflage, München u.a., 2006, S. 106
P. Krugman, M. Obstfeld; Internationale Wirtschaft, 7. Auflage, München u.a., 2006, S. 172
Bernhard Beck: Volkswirtschaft verstehen
Außenwirtschaft – Horst Siebert 7.Auflage Kapitel 10
Internationales Wirtschaftsbeziehungen – Dieckheuer 3.Auflage S. 460
Außenwirtschaft – Horst Siebert 7.Auflage S. 189-190, 195.
Internationale Wirtschaftsbeziehungen – Dieckheuer 3.Auflage S. 472-474
Gernot Sieg – Volkswirtschaftslehre – 2. Auflage – Oldenbourg Verlag München, S. 384-386
Theorie der Außenwirtschaft - Von Klaus Rose, Karlhans Sauernheimer 14. Auflage Verlag
Vahlen (2006) - S 600-630
Rolf-E. Breuer – Handbuch Finanzierung, 3. Auflage S. 755-756
David Ricardo, Principles, Chapter VII: "On Foreign Trade"
Furtado, Celso, Formação econômica do Brasil. RJ, Fundo de Cultura, 1959
“That the Division of Labour is limited by the Extent of the Market“, Wealth of Nations, Book
1, Chap. III
The Collected Scientific Papers of Paul A. Samuelson, vol. iii, p. 683, MIT Press 1966.
Literatur
◾
◾
◾
◾
Paul Krugman, M. Obstfeld; Internationale Wirtschaft. 7. Auflage, München u.a. 2006
Robert Pindyck, D. Rubinfeld; Mikroökonomie. 5. Auflage, München u.a. 2006
H. Siebert: Außenwirtschaft, 6. Auflage, Stuttgart u.a. 1994
Xenia Matschke, Gautam Tripathi: Das Ricardianische Außenhandels-Modell bei einem
Kontinuum von Gütern (http://www.wiwi.uni-muenster.de/ecochron/ec-top.htm?
bp_komparative_kosten1.htm). In: Das Wirtschaftsstudium (WISU), 28. Jg., Heft 6 (Juni
1999), S. 871-878.
◾ David Ricardo: The Principles of Political Economy and Taxation. London 1817.
◾ Egbert Gerken: ’Mehr Arbeitsplätze durch Subventionsabbau – Veröffentlicht von Inst. für
Weltwirtschaft, 1985
◾ Hans Pohl: Die Auswirkungen von Zöllen und anderen Handelshemmnissen auf Wirtschaft und
Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Franz Steiner, 1987
Weblinks
◾ Das Ricardianische Außenhandels-Modell bei einem Kontinuum von Gütern
(http://www.wiwi.uni-muenster.de/ecochron/ec-top.htm?bp_komparative_kosten1.htm)
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