organische chemie 1 - Goethe

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Stoff der 14. Vorlesung:
Grenzen des Organischen Strukturmodells
...
ORGANISCHE CHEMIE 1
14. Vorlesung, Dienstag, 04. Juni 2013
Harald Schwalbe
Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie
Goethe Universität Frankfurt
Tel.: +49 (0)69 7982 9130
Email: [email protected]
-Grenzen des Organischen Strukturmodells
-Peptidbindung, 20 Aminosäuren
-anomerer Effekt
-Benzol
Literatur zur 14. Vorlesung:
-Aspekte der organischen Chemie (Quinkert, G., Egert, E., Griesinger, C.),
-Vorlesungsskript
Das Team: Prof. + 3 VorlesungsassistentInnen
Prof. Dr. Harald Schwalbe
Kontakt: email: [email protected]
Betreff: OC1 Vorlesung
http://schwalbe.org.chemie.uni-frankfurt.de/teaching/OC1-Vorlesung
-> Skript/Vorlesungen
-> Übungen
Florian Lehner
Martina Schönnenbeck
Sven Warhaut
Übungen: Organisation
• Übungszettel werden immer am Freitag für die nächste Woche online gestellt
http://schwalbe.org.chemie.uni-frankfurt.de/teaching/OC1-Vorlesung
prinzipiell finden Übungen statt (wie im ersten Teil der Vorlesung):
immer dienstags 10-11 (B2), 11-12 (B2)
freitags 10-11 OSZ-H5, 10-11 (H1)
Ausnahme: erste Woche:
Übung findet für alle statt Vorlesung am Dienstag, den 11.06.2013, in B1 statt.
8.15-9.45 Uhr
Skript: Aufbau
Allgemeiner Aufbau:
• Zusammenfassung der einzelnen Inhalte
• Thema
• Wichtige Fragen
Die Grenzen des Organischen Strukturmodells
• Amidbindung
• anomerer Effekt
• Benzol
WIEDERHOLUNG
Die Amidbindung; die Verbindungen Formaldehyd, Formamid, Ameisensäure
Normalerweise: C,N-Einfachbindung: rNC=146pm; C,N-Doppelbindung: rNC=130pm
H
H
In Amiden: rNC=133pm
O
N
H
O
N
H
H
H
Formamid
Die C-N-Bindung weist partiellen Doppelbindungscharakter auf
Die Peptidbindung
Eine Peptidbindung entsteht aus der Kondensation
einer Carbonsäure und eines Amins unter
Wasserabspaltung
Einschub: weitere Kondensationsreaktionen
Ester, Ether, Säureanhydrid, Säurechlorid, sekundäres Amin
Die Peptidbindung in Proteinen, die Rückgratwinkel φ,ψ,ω
Proteine bestehen aus Aminosäuren, die durch
Peptidbindungen miteinander verknüpft sind
aus Quinkert, Egert, Griesinger
Die Peptidbindung in Proteinen, die Rückgratwinkel φ,ψ,ω
Proteine bestehen aus Aminosäuren, die durch
Peptidbindungen miteinander verknüpft sind
aus Quinkert, Egert, Griesinger
Die verschiedenen Aminosäuren, Fischerformel der natürlichen Aminosäuren
Aminosäuren sind L-konfigurierte α-Amino-Carbonsäuren.
Es gibt 20 verschiedene Reste.
Grenze des klassischen organischen Strukturmodells
2.) Planarität der Cα-C‘-N-Cα-Bindung
1.) Kurzer rNC Abstand in Amiden
In Amiden: rNC=133pm
H
O
H
N
H
O
H
N
H
H
aus Quinkert, Egert, Griesinger
Formamid
Die C-N-Bindung weist partiellen
Doppelbindungscharakter auf
Peptidbindung
Eine C-N-Einfachbindung sollte frei
rotierbar sein, die Peptidbindung ist
stattdessen planar.
2. Beispiel: der anomere Effekt, Halbacetalbildung
O
1
OH
2
HO
3
4
OH
5
OH
6
CH2OH
seco
α-D-Glucopyranose und β-D-Glucopyranose
O
1
6
HO
HO
OH
4
5
3
O
2
OH
1
OH
β-D-Glucopyranose
cyclo
HO
OH
OH
2
3
4
OH
5
OH
6
CH 2OH
seco
HO
HO
O
1
HO OH
α-D-Glucopyranose
cyclo
Grenze des klassischen organischen Strukturmodells: anomerer Effekt
1.) Der hohe Anteil an C1-axialem Anomeren ist aufgrund der Turner‘schen
Stabilitätsberechnungen an Cyclohexanderivaten nicht erklärbar
O
1
6
HO
HO
OH
4
5
O
2
3
OH
1
OH
β-D-Glucopyranose
cyclo
HO
OH
OH
2
3
4
OH
5
OH
6
CH 2OH
seco
O
HO
HO
1
HO OH
α-D-Glucopyranose
cyclo
Substituent an C1
D-Glucopyranose
% axiales Anomer
OH
36
Methyl-D-glucopyranosid
OMe
67
Penta-O-acetyl-D-glucopyranosid
OAc
86
Cl
94
Tetra-O-acetyl- D-glucopyranosyl-chlorid
3. Beispiel: Benzol
Normalerweise CC-Einfachbindungen: rCC=154pm
CC-Doppelbindungen: rCC=134pm
alle CC-Bindungen in Benzol: rCC=140pm
Grenze des klassischen organischen Strukturmodells: Benzol
Eine Verbindung wird durch eine Strukturformel beschrieben.
Bindungen sind lokalisiert.
∆H
Cyclohexa-1,3,5-trien
Kekulé-Benzol
RE(empirisch)
3. Beispiel: Chemie des Benzols
Symmetrisch disubstituiertes Benzol
X
X
3
X
X
X
X
X
1
2
4
X
X
6
X
5
3. Beispiel: Chemie des Benzols
Unsymmetrisch disubstituiertes Benzol
X
Y
7
X
Y
X
+X
1
8=7
X
+Y
2
X
Y
Y
9
10 = 9
X
11
Y
Dynamisches Strukturmodell des Benzols
Statische Struktur:
D3h-Symmetrie
"
"
Dynamische Struktur: dynamische Symmetrieerhöhung
D6h-Symmetrie
Grenze des klassischen organischen Strukturmodells: Benzol
1.) Eine Verbindung wird durch eine Strukturformel beschrieben.
Bindungen sind lokalisiert.
∆H
Cyclohexa-1,3,5-trien
Kekulé-Benzol
RE(empirisch)
D6h-Symmetrie
2.) Benzol ist stabiler als das hypothetische Cyclohexatrien.
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