Giftige Pflanzen im Kleingarten Bei der Bepflanzung Ihres Kleingartens sollten Sie darauf achten, auf giftige Pflanzen zu verzichten – vor allem wenn Kleinkinder eine große Rolle spielen. Die Möglichkeit einer Vergiftung bei unseren Kleinen ist sehr hoch. Kleinste Berührungen oder gar der Verzehr reicht schon, um den Rettungsdienst zu holen. Und dann stellt man sich vielleicht die Frage; Hätte ich doch bloß auf diese Pflanze/n verzichtet? oder Hätte ich doch bloß besser aufgepasst? Wie giftig sind giftige Pflanzen? Die Schwere der Vergiftung ist abhängig von verschiedenen Faktoren: 1. Welche Menge und Pflanzenteile wurden konsumiert? 2. Mit welchen Pflanzenteilen ist man in Berührung gekommen? 3. Welche Persongruppe (Kind oder Erwachsener)? Das Erscheinungsbild der Vergiftung ist unterschiedlich: - Bauchschmerzen - Durchfall und/oder Erbrechen - Übelkeit und/oder Krampfanfällen - Kreislaufversagen bis hin zur Bewusstlosigkeit - Herzrhythmusstörungen - Tod durch Atemstillstand giftige Pflanzen Bezeichnung Giftige Pflanzenteile Schlimmste Auswirkung der Vergiftung Aronstab, Gefleckter giftig bis sehr giftig ganze Pflanze Schwere Vergiftung bereits nach dem Verzehr von 2 - 4 Beeren, Krampfanfälle Blauregen giftig ganze Pflanze, besonders der Samen Erbrechen, Durchfall, Blässe, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Kreislaufkollaps Bohne, grüne sehr giftig Bohnenhülsen und ihr Samen Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen Durchfälle, Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Krampfanfällen und Schock Buchsbaum gering giftig bis giftig ganze Pflanze, vor allem Blätter und Früchte Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Krämpfe bis zum Kreislaufkollaps Christrose sehr giftig ganze Pflanze Kratzen im Mund- und Rachenraum, erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Koliken und Durchfällen; Pupillenerweiterung Eibe sehr giftig Nadeln und Früchte Herz- und Kreislaufstörungen, Krampfanfälle, Tod Eisenhut, Blauer sehr giftig ganze Pflanze Herzrhythmusstörungen und Tod durch Atemlähmung Engelstrompete sehr giftig ganze Pflanze Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Herzbeschwerden, Halluzinationen Fingerhut, Roter giftig bis sehr giftig ganze Pflanze Tödliche Dosis: 2 - 3 Blätter Goldregen giftig bis sehr giftig ganze Pflanze, besonders der Samen Übelkeit, Leibschmerzen, Schwitzen, Blässe und Speichelfluss 15 - 20 Samen führen zum Tod durch Atemlähmung Herbstzeitlose sehr giftig ganze Pflanze Lähmungen, Herz- und Kreislaufversagen Kartoffel giftig Beeren ab 2-3 Beeren - Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und eventuell Durchfall Kirchlorbeer giftig ganze Pflanze, besonders Blätter und Samen ab 3 Beeren/Blätter Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz selten bis zur Bewußtlosigkeit Lebensbaum, ZaunHecken-Thuja giftig Holz, Zapfen und vor allem Zweigspitzen Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall Liguster, Gemeiner gering giftig ganze Pflanze ab 5 Beeren Krampfanfälle, schwere Magen-Darmreizungen, Kreislaufstörungen bis zum Tod Lupine giftig Samen und Kraut Blässe, Schwitzen, Zittrigkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Lähmungen, Tod durch Atemstillstand Maiglöckchen gering giftig bis giftig Beeren Übelkeit, Erbrechen Oleander giftig ganze Pflanze Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall, Tod durch Herz- oder Atemlähmung Rhododendron giftig Blüten, Nektar, Herzrhythmusstörungen, Blätter, Früchte Atemstörungen und Krampfanfälle. Sadebaum giftig ganze Pflanze Blasenbildung und ausgeprägten Gewebsschäden Durchfall, Krämpfe, Nierenschäden, Reizung der ableitenden Harnwege, Lähmungserscheinungen, evtl. Atemlähmung. Stechapfel sehr giftig ganze Pflanze Tod Tabak sehr giftig ganze Pflanze bei sehr großen Mengen Tod durch Atemlähmung Wunderbaum sehr giftig Samen Bewußtseinsverminderung, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen und Tod; allergische Hautreaktionen Weitere Giftpflanzen kann man bei der Giftinformationszentrale Bonn finden. Vergiftet, was nun? Erste Hilfe Auch, wenn es nun einmal zur Katastrophe gekommen ist, bleiben Sie ruhig! Je ruhiger Sie sind, umso weniger Angst hat der Vergiftete. Sprechen Sie ruhig, aber bestimmend auf den Vergifteten ein – nicht schimpfen. Nicht mit Gewalt zu etwas zwingen. 1. Konsumierung von Pflanzenteilen Reste der Pflanzenteile sind noch Pflanzenteile sind bereits im Mund verschluckt 1. Entfernung 1. 2. Mund gründlich ausspülen Finger in den Hals stecken und kräftig auf den Zungengrund drücken 2. den Kopf dabei nach vorne richten bzw. bei Kinder, diese in Bauchlage über den Oberschenkel legen Damit das Erbrochene abfließen kann. Nur, wenn keine Verätzungen im Mund- und Halsbereich vorliegen. viel zu trinken geben Achtung: lauwarmes Wasser oder Tee keine Milch und kein Salzwasser Bei Bewusstlosigkeit keine Flüssigkeiten o.ä. in den Mund einführen. Lebensgefahr!!! Kleidung lockern, leicht zudecken Ist der Vergiftete bewusstlos - stabile Seitenlage 2. Vergiftungen über die Haut bei Brennen, Rötung, Spannung, Schwellung und/oder Blasenbildung - die Hautstelle kühlen 3. Notarzt oder Giftnotrufzentrale benachrichtigen bzw. aufsuchen - Wann, was und wo ist es passiert? - Wer ist betroffen? - Mit welcher Pflanze ist man in Berührung gekommen? - Wie und in welchen Mengen wurde das Gift aufgenommen? (Mund, Atmung, Haut) - Welche Symptome haben sich gezeigt bzw. liegen vor? - Welche ersten Maßnahmen wurden bereits eingeleitet? - Zweige und Früchte der Pflanze kann man bereit halten, um dem Arzt diese zu zeigen Wichtige Telefonnummern Notarzt 112 Giftnotrufzentrale Berlin: 030 - 19240 Einige Beispiele für kinderfreundliche Bepflanzung: Hainbuche, Kornelkirsche, Flieder, Forsythie, Rosen-Eibisch, Japanische Scheinquitte, Schmetterlingsstrauch