Materialpreisänderung \(MM-IV-MP\)

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HELP.MMIVMVAL
Materialpreisänderung
(MM-IV-MP)
Release 4.6C
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Symbole
Symbol
Bedeutung
Achtung
Beispiel
Hinweis
Empfehlung
Syntax
April 2001
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Inhalt
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)...................................................................6
Materialpreisänderung (MM-IV-MP) ............................................................................................. 7
Steuerung der Materialbewertung ............................................................................................... 8
Bewertungsstruktur ...................................................................................................................... 9
Änderung in der Materialbewertung.......................................................................................... 12
Preissteuerung ............................................................................................................................ 13
Standardpreis: Wertberechnung .............................................................................................. 15
Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung ..................................................................... 16
Ändern der Preissteuerung ...................................................................................................... 17
Buchungen beim Wareneingang/Rechnungseingang ............................................................. 19
Wertveränderung in der Bestandsführung............................................................................... 20
Wareneingang zur Bestellung.................................................................................................... 21
Buchungen: Wareneingang zur Bestellung.............................................................................. 23
Wareneingang ohne Preisabweichung ............................................................................... 24
Wareneingang mit Preisabweichung .................................................................................. 25
Geplante Bezugsnebenkosten ................................................................................................... 26
Wareneingang ohne Bestellung................................................................................................. 28
Kostenlose Lieferung.................................................................................................................. 29
Umbuchung.................................................................................................................................. 31
Umbuchung: Werk an Werk ..................................................................................................... 32
Umbuchung: Konsignation an Eigenbestand........................................................................... 34
Umbuchung: Material an Material ............................................................................................ 35
Umbuchung: Bewertungsart an Bewertungsart ....................................................................... 36
Bestandsaufnahme ..................................................................................................................... 37
Bestandsaufnahme: Material mit Standardpreis ...................................................................... 38
Bestandsaufnahme: Material mit gleitendem Durchschnittspreis ............................................ 39
Warenausgang............................................................................................................................. 40
Storno Wareneingang ................................................................................................................. 41
Storno Wareneingang nach Wareneingang und Rechnungseingang...................................... 46
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge .................................................. 49
Wertveränderung in der Logistik-Rechnungsprüfung ............................................................ 56
Rechnung zu Bestellung ............................................................................................................ 57
Nachbelastung............................................................................................................................. 59
Gutschrift ..................................................................................................................................... 60
Bezugsnebenkosten ................................................................................................................... 61
Pflege des WE/RE-Verrechnungskontos .................................................................................. 62
Wertveränderung durch Skonto ................................................................................................ 64
Wareneingang brutto - Rechnungseingang brutto .................................................................. 65
Wareneingang brutto - Rechnungseingang netto.................................................................... 66
Wareneingang netto - Rechnungseingang netto ..................................................................... 67
Getrennte Bewertung.................................................................................................................. 68
Bewertungstyp............................................................................................................................. 69
Bewertungsart ............................................................................................................................. 70
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Material mit getrennter Bewertung anlegen ............................................................................. 72
Getrennt bewertete Bestände .................................................................................................... 73
Umbewertung .............................................................................................................................. 74
Preisänderung ............................................................................................................................. 75
Materialien be-/entlasten.......................................................................................................... 79
Zukünftige Preise festlegen (automatisch)............................................................................... 80
Geplante Preise freigeben ....................................................................................................... 82
Dynamische Freigabe von geplanten Preisen ......................................................................... 84
Materialpreise ändern .............................................................................................................. 86
Preisänderung in Vorperiode oder in Vorjahr buchen.............................................................. 87
Preisänderung nur in Vorperiode........................................................................................ 88
Preisänderung in Vorperiode und laufender Periode ......................................................... 89
Preisänderungsbeleg ............................................................................................................... 90
Preisänderungsbeleg anzeigen .......................................................................................... 91
Buchungen bei Umbewertung ................................................................................................... 92
Rückbuchen in die Vorperiode .................................................................................................. 93
Rückbuchen von Warenbewegungen ....................................................................................... 94
Rückbuchen von Rechnungen................................................................................................... 95
Buchungen beim Rückbuchen................................................................................................... 97
Rückbuchen nach Preisänderung ............................................................................................ 98
Bestandsunterdeckung in der laufenden Periode .................................................................... 99
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
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SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Einsatzmöglichkeiten
Die Materialbewertung ist in der Materialwirtschaft (MM) angesiedelt; innerhalb dieser gibt es die
Arbeitsgebiete:
·
Einkauf
·
Bestandsführung
·
Logistik-Rechnungsprüfung
Die Materialbewertung stellt den Bestandswert eines Materials fest bzw. hält ihn fest. Die
Berechnung des Bestandswerts ergibt sich aus der Formel:
Bestandswert = Bestandsmenge * Materialpreis
Der Bestandswert ändert sich, wenn sich die Bestandsmenge oder der Materialpreis ändert.
Einführungshinweise
Die Materialbewertung ist kein eigenständiges Arbeitsgebiet, da die meisten Funktionen zur
Materialbewertung im SAP-System automatisch ablaufen; die manuell durchzuführenden
Aufgaben fallen je nach Organisation des Unternehmens in den Aufgabenbereich der
Bestandsführung oder der Rechnungsprüfung.
Integration
Die Materialbewertung stellt eine Verbindung zwischen der Materialwirtschaft (MM) und dem
Finanzwesen (FI) dar, indem sie auf die Sachkonten des Finanzwesens zugreift und diese
fortschreibt.
Funktionsumfang
Der Materialbewertung unterliegen folgende Aufgaben:
·
Materialpreise an Marktpreise anpassen
·
Umbewertungen vornehmen
·
Bilanzbewertung durchführen
Siehe auch:
Steuerung der Materialbewertung [Seite 8]
Bewertungsstruktur [Seite 9]
Änderung in der Materialbewertung [Seite 12]
Preissteuerung [Seite 13]
Bilanzbewertung (MM-IM-VP) [Extern]
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Steuerung der Materialbewertung
Steuerung der Materialbewertung
Verwendung
Die Steuerung der Materialbewertung hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab:
·
Systemeinstellung
·
Materialstammsatz
Funktionsumfang
Systemeinstellung
Die Materialbewertung wird über die Einstellung des SAP-Systems auf die Belange Ihres
Unternehmens ausgerichtet. Zur Systemeinstellung werden u.a. folgende Fragen definiert:
·
Auf welcher Ebene werden Materialien bewertet?
·
Welche Arten von Warenbewegungen sind bewertungsrelevant?
·
Welche Konten müssen bei einem Vorgang bebucht werden?
Materialstammsatz
In der Regel wird für jedes Material ein Materialstammsatz angelegt. In diesem werden u.a. die
Bewertungsdaten für das Material festgelegt. Dazu gehören folgende Fragestellungen:
·
Soll das Material überhaupt bewertet geführt werden?
·
Sollen verschiedene Teilbestände des Materials unterschiedlich bewertet werden?
·
Soll der Bestand eines Materials mit einem konstanten Preis bewertet werden
(Standardpreis), oder soll sich der Preis den Schwankungen der Einstandspreise anpassen
(gleitender Durchschnittspreis)?
·
Auf welchem Sachkonto soll der Bestandswert dieses Materials geführt werden?
Außerdem werden im Materialstammsatz der Materialbestand in Menge und Wert und der
Materialpreis festgehalten.
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bewertungsstruktur
Bewertungsstruktur
Daten eines Materials werden nach folgender Struktur bewertet:
·
Bewertungskreis
·
Bewertungsklasse
·
Bewertungstyp
·
Bewertungsart
·
Materialart
·
Bewegungsart
Bewertungskreis
Organisationsebene, auf der die Bewertung von Materialien durchgeführt wird. Ein
Bewertungskreis kann wie folgt festgelegt sein:
·
Bewertungskreis = Buchungskreis
Zu jedem Material werden alle Bestände, die in diesem Buchungskreis vorhanden sind,
einheitlich bewertet.
·
Bewertungskreis = ein Werk
Zu jedem Material wird der Bestand, der in diesem Werk vorhanden ist, bewertet. Die
Bestände anderer Werke werden in diesem Bewertungskreis nicht berücksichtigt.
Über das Customizing ist festgelegt, auf welcher Ebene Sie die Bewertung durchführen.
Bewertungsklasse
Verschiedene Materialien mit ähnlichen Eigenschaften werden zu Bewertungsklassen
zusammengefaßt, um nicht für jedes Material ein eigenes Bestandskonto führen zu müssen.
Einen Ausschnitt möglicher Bewertungsklassen zeigt die folgende Tabelle:
Bewertungsklasse
Bezeichnung
3001
Farben
3002
Lacke
3030
Hilfs- und Betriebsstoffe
3100
Handelsware
Welcher Bewertungsklasse ein Material zugeordnet werden kann, hängt von der Materialart ab;
im Customizing lassen sich folgende Konstellationen einstellen:
·
Alle Materialien einer Materialart werden genau einer Bewertungsklasse zugeordnet.
·
Verschiedene Materialien einer Materialart werden unterschiedlichen Bewertungsklassen
zugeordnet.
April 2001
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Bewertungsstruktur
·
Materialien unterschiedlicher Materialart werden einer Bewertungsklasse zugeordnet.
Die Zuordnung eines Materials zu einer Bewertungsklasse erfolgt über den Materialstammsatz;
dabei prüft das System, ob die Materialart des Materials eine Zuordnung zu der angegebenen
Bewertungsklasse erlaubt.
Über die Bewertungsklasse eines Materials findet das System das Bestandskonto, das im Falle
einer Buchung auf dieses Material bebucht werden muß.
Bewertungstyp
Kriterium, nach dem getrennte Bewertung durchgeführt wird:
·
Bezug
Sie können ein Material unterschiedlich bewerten, je nachdem, ob es eigengefertigt oder
fremdbezogen ist.
·
Herkunft
Sie können die Bewertung eines Materials danach unterscheiden, woher das Material
stammt (z.B. Inland, EU-Ausland).
·
Zustand
Sie können ein Material nach bestimmten Zustandsmerkmalen unterschiedlich bewerten
(z.B. neu, abgenutzt, aufgearbeitet).
Die Bewertungstypen werden über das Customizing definiert. Im Materialstammsatz eines
Materials wird festgelegt, nach welchem Bewertungstyp das Material bewertet werden soll.
Bewertungsart
Die Bewertungsart legt die Ausprägung des Bewertungstyps fest, z.B. bei Bezug eigengefertigt
und fremdbezogen. Wenn Sie mit dem Bewertungstyp Herkunft arbeiten, können Sie
verschiedene Länder als Bewertungsarten definieren. Die Definition der Bewertungsarten erfolgt
über das Customizing; damit werden zunächst alle gültigen Bewertungsarten zu einem
Bewertungstyp festgelegt.
Welche Bewertungsarten dann für ein bestimmtes Material zulässig sind, wird im
Materialstammsatz festgelegt: für jedes Material mit getrennter Bewertung müssen im
Materialstammsatz die zulässigen Bewertungsarten gepflegt sein.
Materialart
Jedes Material wird beim Anlegen einer Materialart zugeordnet; im Standard sind dies z.B.
Rohstoffe, Hilfs-/Betriebsstoffe, Fertigerzeugnisse.
Über die Materialart wird gesteuert, welche Eigenschaften ein Material hat bzw. welche
Informationen für ein Material gepflegt sein müssen. Speziell für die Bewertung sind folgende
Steuerungsmerkmale wichtig:
·
Wird das Material mengenmäßig geführt?
·
Wird das Material wertmäßig geführt?
·
Welche Preissteuerung darf für das Material eingestellt werden?
·
Welcher Bewertungsklasse kann das Material zugeordnet werden?
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bewertungsstruktur
Über das Customizing kann Ihre Systemverwaltung die Materialarten pflegen oder neue
einstellen.
Bewegungsart
Für jede Materialbewegung ist im SAP-System eine Bewegungsart hinterlegt; die Bewegungsart
steuert die Eigenschaften der Bewegung, zum Beispiel, welche Eingaben beim Erfassen der
Materialbewegung notwendig sind und welche Fortschreibungen durchgeführt werden. Speziell
für die Bewertung sind folgende Steuerungsmerkmale wichtig:
·
Erfolgt durch die Materialbewegung eine Mengenfortschreibung?
·
Erfolgt durch die Materialbewegung eine Wertfortschreibung?
·
Führt die Materialbewegung zu Buchungen in der Buchhaltung?
·
Ist die Materialbewegung relevant für die LIFO/FIFO-Bewertung?
Über das Customizing kann Ihre Systemverwaltung die Bewegungsarten pflegen oder neue
einstellen.
April 2001
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Änderung in der Materialbewertung
Änderung in der Materialbewertung
Verwendung
Die Änderungen in der Materialbewertung lassen sich untergliedern in
·
automatische Änderungen
·
manuelle Änderungen
Funktionsumfang
Automatische Änderungen
Die Änderungen der Materialbewertung beim Wareneingang und beim Rechnungseingang
werden automatisch mit dem Buchen des Vorgangs durchgeführt.
Der Umfang der Bestandswertänderungen hängt von der Reihenfolge ab, in der Wareneingang
und Rechnungseingang gebucht werden; das SAP-System läßt folgende Möglichkeiten zu:
·
Bei Wareneingang vor Rechnungseingang dienen die Bestellvereinbarungen als Grundlage
der Buchungen.
·
Bei Rechnungseingang vor Wareneingang dienen die Angaben der Rechnung als Grundlage
der Buchungen.
Manuelle Änderungen
Sie können die Bewertung direkt ändern. Im einzelnen sind dies:
·
Umbewertung eines Materials durch:
-
Preisänderung
Wenn der Materialpreis nicht mehr dem aktuellen Marktpreis entspricht, dann kann
er durch eine Preisänderung angepaßt werden.
-
Materialbe-/entlastung
Wenn der Bestand eines Materials auf- oder abgewertet werden soll, dann kann für
dieses Material direkt eine Be- oder Entlastung gebucht werden.
·
Ausbuchen von Inventurdifferenzen
Wenn bei der Inventur Mengendifferenzen zwischen Istbestand und Buchbestand
festgestellt werden, so muß der Buchbestand korrigiert werden; die Inventurdifferenzen
müssen ausgebucht werden. Mit der Korrektur der Bestandsmenge ändert sich der
Bestandswert.
Siehe auch:
Wertveränderung in der Bestandsführung [Seite 20]
Wertveränderung in der Logistik-Rechnungsprüfung [Seite 49]
Wertveränderung durch Skonto [Seite 57]
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Änderung in der Materialbewertung
Preissteuerung
Verwendung
Es gibt zwei Arten der Preissteuerung:
·
Standardpreis
·
gleitender Durchschnittspreis
Die Arten der Preissteuerung unterscheiden sich in der Behandlung von Preisabweichungen, die
durch Wareneingänge oder Rechnungseingänge entstehen können.
Integration
Welcher Preissteuerung ein Material unterliegt, wird beim Anlegen des Materials aus Sicht der
Buchhaltung festgelegt. Dazu wird im Feld Preissteuerung das Kennzeichen eingegeben:
·
S für Standardpreis
·
V für gleitender Durchschnittspreis
Funktionsumfang
Standardpreis
Die Bewertung mit Standardpreis hat folgende Merkmale:
·
Alle Bestandsbuchungen erfolgen zum Standardpreis.
·
Abweichungen werden auf Preisdifferenzenkonten gebucht.
·
Abweichungen werden fortgeschrieben.
·
Preisänderungen lassen sich überwachen.
Ist ein Material mit einem Standardpreis (S) versehen, wird der Wert des Materials stets nach
diesem Preis berechnet. Erfolgen Warenbewegungen oder Rechnungseingänge mit einem vom
Standardpreis abweichenden Preis, werden die Differenzen auf ein Preisdifferenzenkonto
gebucht; für die Materialbewertung bleibt die Abweichung unberücksichtigt.
Weitere Informationen finden Sie unter Standardpreis: Wertberechnung [Seite 15].
Gleitender Durchschnittspreis
Die Bewertung mit gleitendem Durchschnittspreis hat folgende Merkmale:
·
Die Zugänge werden mit den Zugangswerten gebucht.
·
Der Preis im Materialstammsatz wird an Einstandspreise angepaßt.
·
Preisdifferenzen kommen nur in Ausnahmefällen vor.
·
Manuelle Preisänderungen sind im allgemeinen nicht erforderlich; dennoch sind sie möglich.
Ist ein Material mit einem gleitenden Durchschnittspreis versehen, paßt sich der Preis im
Materialstammsatz bei Preisabweichungen automatisch an. Erfolgen Warenbewegungen oder
Rechnungseingänge mit einem vom gleitenden Durchschnittspreis abweichenden Preis, werden
die Differenzen auf das Bestandskonto gebucht; dadurch ändert sich der Wert des Bestands und
der gleitende Durchschnittspreis.
April 2001
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Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Änderung in der Materialbewertung
Der im Materialstammsatz angezeigte gleitende Durchschnittspreis ist gerundet. Für
Berechnungen zur Bewertung nimmt das System stets den genauen Preis
(Bestandswert : Bestandsmenge).
Weitere Informationen finden Sie unter Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung [Seite 16]
Siehe auch:
Ändern der Preissteuerung [Seite 17]
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Standardpreis: Wertberechnung
Standardpreis: Wertberechnung
Im Falle des Standardpreises erfolgen bei Warenbewegungen folgende Berechnungen:
Menge
=
Menge
+
Menge
Wert neu
=
Wert alt +
Menge
Preisalt
Preis Materialstamm
neu
alt
Zugang
Preis Materialstamm
Preis neu =
=
Zugang
*
Preiseinheit Materialstamm
Weitere Informationen und Beispiele für Buchungen und Wertbildungen bei Material mit
Standardpreis finden Sie unter:
·
Buchungen beim Wareneingang/Rechnungseingang [Seite 19]
·
Buchungen bei Preisabweichung bei Material mit Standardpreis [Extern]
·
Buchungen bei Preis- und Mengenabweichungen bei Material mit Standardpreis
·
[Extern]Buchungen bei Bestellpreismengenabweichung [Extern]
·
Buchungen bei Gutschrift bei Material mit Standardpreis [Extern]
April 2001
15
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung
Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung
Im Falle des gleitenden Durchschnittspreises erfolgen bei Warenbewegungen folgende
Berechnungen:
Menge
=
Menge
Wert neu
=
Wertalt
Preisneu
=
neu
alt
+
Menge
+
Menge
*
Preiseinheit
Zugang
Preis Zugang
Wert
neu
Mengeneu
Zugang *
Preiseinheit Zugang
Materialstamm
Weitere Informationen und Beispiele für Buchungen und Wertbildungen bei Material mit
gleitendenden Durchschnittspreis finden Sie unter:
·
Buchungen beim Wareneingang/Rechnungseingang [Seite 19]
·
Buchungen bei Preisabweichungen bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis mit
Bestandsdeckung [Extern]
·
Buchungen bei Preisabweichungen bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis ohne
Bestandsdeckung [Extern]
·
Buchungen bei Preis- und Mengenabweichung bei Material mit gleitendem Durchschnittpreis
[Extern]
·
Buchungen bei Bestellpreismengenabweichung [Extern]
·
Buchungen bei Gutschrift bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis [Extern]
·
Buchungen bei Pflege des WE/RE-Verrechnungskontos
·
[Seite 55]Wertveränderung durch Skonto: Wareneingang brutto - Rechnungseingang brutto
[Seite 58]
·
Wertveränderung durch Skonto: Wareneingang brutto - Rechnungseingang netto [Seite 59]
·
Wertveränderung durch Skonto: Wareineingang netto - Rechnungseingang netto [Seite 60]
16
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Ändern der Preissteuerung
Ändern der Preissteuerung
Eine Änderung der Preissteuerung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich:
·
von S nach V
Diese Änderung ist jederzeit möglich. Der mitgeführte gleitende Durchschnittspreis wird
dabei durch den Standardpreis überschrieben und wird von nun an zur Bewertung
herangezogen.
·
von V nach S
Diese Änderung ist in zwei Fällen nicht möglich:
-
Wenn der Materialstammsatz als Bewertungskopfsatz eines Materials mit getrennter
Bewertung eingerichtet ist. Weitere Informationen finden Sie unter Strukturen der
getrennten Bewertung [Seite 61].
-
Wenn der Standardpreis aus einer Kalkulation stammt und ungleich dem gleitenden
Durchschnittspreis ist.
Ist die Änderung möglich, so wird der gleitende Durchschnittspreis als Standardpreis
eingetragen; die Bewertung erfolgt von nun an zu diesem Standardpreis.
Die Preissteuerung ändern Sie, indem Sie im Materialstammsatz das eingetragene
Preissteuerungskennzeichen überschreiben.
Die Änderung der Preissteuerung verändert nicht den Wert des Bestands, da jeweils der aktuelle
Preis bestehen bleibt; dies verdeutlicht die folgende Grafik.
Änderung der Preissteuerung
Material A
Preissteuerung:
Gleitender Preis:
Standardpreis:
Gesamtbestand:
Gesamtwert:
Material A
S
8
10
Änderung der
Preissteuerung
V
Gleitender Preis:
10
Standardpreis:
10
Gesamtbestand:
100
Gesamtwert:
1000
Material B
Preissteuerung:
Preissteuerung:
100
1000
Material B
V
Gleitender Preis:
8
Standardpreis:
0
Änderung der
Preissteuerung
Preissteuerung:
S
Gleitender Preis:
8
Standardpreis:
8
Gesamtbestand:
100
Gesamtbestand:
100
Gesamtwert:
800
Gesamtwert:
800
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17
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Ändern der Preissteuerung
18
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Buchungen beim Wareneingang/Rechnungseingang
Buchungen beim Wareneingang/Rechnungseingang
Im SAP-System werden Wareneingänge und Rechnungseingänge auf ein Verrechnungskonto,
das sogenannte WE/RE-Verrechnungskonto gegengebucht.
Einfachster Fall einer Wareneingangs- und einer Rechnungseingangsbuchung
Bestellung:
50 Stück
à 2,00 DM
Rechnung
Wareneingang
50 Stück
50 Stück
à 2,00 DM
= 100,00 DM
Rech
Wareneingang
Bestandskonto
100 +
WE/RE-Konto
100 -
Kreditorenkonto
nung
Rechnung
100 +
100 -
Beim Wareneingang wird der Wert der Lieferung (Wareneingangsmenge * Bestellnettopreis) dem
Bestandskonto gutgeschrieben; die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Mit dem Buchen der Rechnung wird das WE/RE-Verrechnungskonto zu Lasten des
Kreditorenkontos ausgeglichen.
April 2001
19
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wertveränderung in der Bestandsführung
Wertveränderung in der Bestandsführung
Verwendung
Bei den meisten Warenbewegungen in der Bestandsführung ändert sich die Bestandsmenge und
damit auch der Bestandswert: Bei Wareneingängen erhöht sich der Bestandswert, bei
Warenausgängen wird er niedriger.
Funktionsumfang
Bei Materialien mit gleitendem Durchschnittspreis kann sich bei Wareneingängen zu
Bestellungen [Seite 21] zusätzlich der Materialpreis ändern; dies ist dann der Fall, wenn der
Bestellpreis vom Materialpreis abweicht.
Zu einer Bestellung geplante Bezugsnebenkosten [Seite 26] gehen ebenfalls bereits beim
Wareneingang in die Bewertung ein. Beim Buchen des Wareneingangs werden für geplante
Bezugsnebenkosten Rückstellungen gebildet; so wird das Material sofort den zu erwartenden
Kosten gemäß bewertet; eine Nachbelastung [Seite 52] beim Rechnungseingang muß nur dann
stattfinden, wenn es zu Abweichungen zwischen den Bestellvereinbarungen und der Rechnung
kommt.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, Wareneingänge netto zu buchen; damit werden vereinbarte
Skontobeträge bereits hier für die Bewertung berücksichtigt. Ein Material mit gleitendem
Durchschnittspreis wird beim Wareneingang dann nur mit dem um den Skonto verringerten
Bestellwert belastet.
Änderungen des Materialpreises können außerdem bei folgenden Vorgängen in der
Bestandsführung auftreten:
·
Kostenlose Lieferung [Seite 29]
·
Umbuchung [Seite 31]
·
Wareneingang ohne Bestellung [Seite 28]
·
Bestandsaufnahme [Seite 37]
·
Warenausgang [Seite 40]
·
Storno Warenausgang [Seite 41]
Siehe auch:
Standardpreis: Wertberechnung [Seite 15]
Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung [Seite 16]
20
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Wareneingang zur Bestellung
Wareneingang zur Bestellung
Verwendung
Im allgemeinen wird zu einer Bestellung ein bewerteter Wareneingang erwartet. Die
Materialbewertung hängt davon ab, welche Wertbildung herangezogen wird und welche
Buchungen erfolgen.
Funktionsumfang
Bei der Wertbildung des Wareneingangs werden zwei Fälle unterschieden:
·
Wareneingang vor Rechnungseingang
In der Regel wird die Rechnung erst nach dem Wareneingang eingehen; somit ist der
Wert der Lieferung beim Wareneingang nicht bekannt. In diesem Fall orientiert sich die
Wertbildung an der Bestellung: der Wert des Wareneingangs errechnet sich aus der
gelieferten Menge und dem Bestellnettopreis.
Wertbildung: Wareneingang vor Rechnungseingang
Bestellung:
100 Stück Material A à 10 DM
Wareneingang:
70 Stück
Der Wert des Wareneingangs berechnet sich aus:
70 St. * 10 DM/St. = 700 DM
·
Rechnungseingang vor Wareneingang
Ist zu einer Bestellung bereits eine Rechnung vor dem Wareneingang gebucht worden,
so ist der Wert der Lieferung bekannt. In diesem Fall orientiert sich die Wertbildung an
der Rechnung: der Wert des Wareneingangs errechnet sich aus der gelieferten Menge
und dem Rechnungspreis. Ist eine Teilrechnung eingegangen, so wird beim
Wareneingang nur die bereits berechnete Teilmenge mit dem Rechnungspreis bewertet;
die restliche Menge wird mit dem Bestellpreis bewertet.
Wertbildung: Rechnungseingang vor Wareneingang
Bestellung:
100 Stück Material A à 10 DM
Rechnung:
50 Stück à 12 DM = 600 DM
Wareneingang:
70 Stück
Der Wert des Wareneingangs berechnet sich aus:
50 St. * 12 DM/St.+ 20 St. * 10 DM/St.
= 800 DM
Siehe auch:
Buchungen: Wareneingang zur Bestellung [Seite 23]
April 2001
21
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wareneingang zur Bestellung
Geplante Bezugsnebenkosten [Seite 26]
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April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Buchungen: Wareneingang zur Bestellung
Buchungen: Wareneingang zur Bestellung
Verwendung
Der Wert des Wareneingangs wird auf das WE/RE-Verrechnungskonto gebucht; die
Gegenbuchung hängt von der Preissteuerung des Materials ab.
Funktionsumfang
Standardpreis
Bei einem Material mit Standardpreis kann dem Bestandskonto nur der Wert aus gelieferter
Menge * Standardpreis zugebucht werden. Weicht der Bestellnettopreis (bzw. bei
Rechnungseingang vor Wareneingang der Rechnungspreis) vom Standardpreis ab, so entsteht
eine Differenz zwischen diesem Wert und dem Lieferwert; diese Differenz wird auf ein
Preisdifferenzenkonto gebucht. Da das Bestandskonto nur mit dem Wert aus gelieferter Menge *
Standardpreis bebucht wird, kommt es im Materialstammsatz zu keiner Wertänderung.
Gleitender Durchschnittspreis
Bei einem Material mit gleitendem Durchschnittspreis wird der Wert aus gelieferter Menge *
Bestellnettopreis (bzw. Rechnungspreis) auf das Bestandskonto gebucht.
Ist der Bestellpreis (bzw. der Rechnungspreis) gleich dem Preis im Materialstammsatz, so ergibt
sich keine Wertänderung für ein Stück.
Ist der Bestellpreis (bzw. der Rechnungspreis) ungleich dem Preis im Materialstammsatz, so
ergibt sich eine Wertänderung für ein Stück.
Wareneingang ohne Preisabweichung [Seite 24]
Wareneingang mit Preisabweichung [Seite 25]
April 2001
23
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wareneingang ohne Preisabweichung
Wareneingang ohne Preisabweichung
Materialstammsatz
Gesamtbestand:
1000 Stück
Gesamtwert:
5000 DM
Gleitender Preis:
5,00 DM/Stück
Material A
Lieferung über 400 Stück
zu einer Bestellung mit dem
Bestellpreis 5,00 DM/Stück
Materialstammsatz
Material A
Gesamtbestand:
1400 Stück
Gesamtwert:
7000 DM = 5000 DM + 400 Stück * 5,00 DM/Stück
Gleitender Preis: 5,00 DM/Stück
Da der Bestellpreis gleich dem gleitenden Durchschnittspreis ist, bleibt das Verhältnis von
Gesamtwert und Gesamtmenge beim Buchen des Wareneingangs unverändert:
5000/1000 = 2000/400 = (5000 + 2000)/(1000 + 400) = 5,00
24
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Wareneingang mit Preisabweichung
Wareneingang mit Preisabweichung
Materialstammsatz
Gesamtbestand:
1000 Stück
Gesamtwert:
5000 DM
Gleitender Preis:
5,00 DM/Stück
Material A
Lieferung über 400 Stück
zu einer Bestellung mit dem
Bestellpreis 5,70 DM/Stück
Materialstammsatz
Material A
Gesamtbestand:
1400 Stück
Gesamtwert:
7280 DM = 5000 DM + 400 Stück * 5,70 DM/Stück
Gleitender Preis: 5,20 DM/Stück
Da der Bestellpreis größer als der gleitende Durchschnittspreis aus dem Materialstammsatz ist,
vergrößert sich das Verhältnis von Gesamtwert und Gesamtmenge beim Buchen des
Wareneingangs.
7280 DM /1400 Stück = 5,20 DM > 5,00 DM
Ist der Bestellpreis kleiner als der gleitende Durchschnittspreis, so wird der gleitende
Durchschnittspreis beim Buchen des Wareneingangs vermindert.
April 2001
25
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Geplante Bezugsnebenkosten
Geplante Bezugsnebenkosten
Verwendung
Im SAP-System können in einer Bestellung geplante Bezugsnebenkosten eingegeben werden;
im Standard sind folgende Arten von Bezugsnebenkosten eingestellt:
·
Frachtkosten
·
Zollkosten
·
neutrale Kosten
Über das Customizing können Sie weitere Arten definieren.
Funktionsumfang
Erfolgt zu einer Bestellung mit geplanten Bezugsnebenkosten ein Wareneingang, so wird der für
die eingegangene Menge geplante Betrag auf ein Verrechnungskonto gebucht; für jede
Bezugsnebenkostenart gibt es ein eigenes Verrechnungskonto. Die Gegenbuchung erfolgt je
nach Preissteuerung des Materials auf das Bestandskonto oder auf ein Preisdifferenzenkonto.
Das entsprechende Verrechnungskonto wird dann beim Eingang der Warenrechnung oder einer
separaten Rechnung von der Rechnungsprüfung ausgeglichen.
Buchungen: Geplante Bezugsnebenkosten
Bestellung: 100 Stück à 1,30 DM
Geplante Nebenkosten: Fracht
0,10 DM
Zoll
6,00 DM
Wareneingang zu dieser Bestellung: 100 Stück
Rechnung:
100 Stück à 1,30 DM
zzgl. Fracht 0,10 DM
Zoll
= 130,00 DM
= 10,00 DM
6,00 DM
=
146,00 DM
Wareneingang
Bestandskonto
146 +
WE/RE-Konto
130 -
Verrechnung Zoll
130 +
146 -
Kreditorenkonto
Verrechnung Fracht
Rechnung
10 -
10 +
6 -
6+
Siehe auch:
Geplante und ungeplante Bezugsnebenkosten [Seite 54] in der Rechnungsprüfung
26
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Geplante Bezugsnebenkosten
April 2001
27
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wareneingang ohne Bestellung
Wareneingang ohne Bestellung
Verwendung
Wenn Sie einen Wareneingang ohne Bestellung buchen, dann wird der Wareneingang auf Basis
des gültigen Preises aus dem Materialstammsatz bewertet. Der Preis im Materialstammsatz
verändert sich also durch den Vorgang nicht; die Bestandsmenge und der Bestandswert nehmen
proportional zu.
Gebucht wird ein Wareneingang ohne Bestellung auf das Bestandskonto; die Gegenbuchung
erfolgt auf ein Konto "Bestandsveränderung".
28
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Kostenlose Lieferung
Kostenlose Lieferung
Verwendung
Erfolgt für ein Material eine kostenlose Lieferung, z.B. als Naturalrabatt, so wird ein
Wareneingang zu diesem Material gebucht, aber kein Rechnungseingang. Die
Kontobewegungen beim Wareneingang hängen von der Preissteuerung des Materials ab.
Funktionsumfang
Standardpreis
Beim Buchen einer kostenlosen Lieferung erhöht sich der Bestand des Materials um die
Zugangsmenge.
Bei einem Material mit Standardpreis muß sich der Gesamtwert des Materials proportional
erhöhen. Deshalb wird dem Bestandskonto der Wert aus Liefermenge * Standardpreis
gutgeschrieben; die Gegenbuchung erfolgt auf ein Konto "Ertrag aus Preisdifferenzen".
Gleitender Durchschnittspreis
Für ein Material mit gleitendem Durchschnittspreis erfolgt beim Buchen einer kostenlosen
Lieferung keine Kontobewegung, da keine Wertveränderung entsteht. Im Materialstammsatz
erhöht sich der Gesamtbestand des Materials, während der Gesamtwert unverändert bleibt.
Damit verkleinert sich der gleitende Durchschnittspreis.
Wertveränderung bei kostenloser Lieferung bei Material mit GLD-Preis
April 2001
29
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Kostenlose Lieferung
Materialstammsatz
Material A
Gesamtbestand:
1000 Stück
Geamtwert:
3150 DM
Gleitender Preis:
3,15 DM/Stück
Kostenlose Lieferung
über 50 Stück
Materialstammsatz
Material A
Gesamtbestand: 1050 Stück
Geamtwert:
3150 DM
Gleitender Preis: 3,00 DM/Stück
30
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Umbuchung
Umbuchung
Definition
Es gibt verschiedene Arten von Umbuchungen; für jede Umbuchung wird ein Materialbeleg
erstellt. Ein Buchhaltungsbeleg wird nur für solche Umbuchungen erzeugt, die zu einer
Wertveränderung führen; das sind:
·
Umbuchung von Werk an Werk [Seite 32]
·
Umbuchung von Konsignation an Eigenbestand [Seite 34]
·
Umbuchung von Material an Material [Seite 35]
·
Umbuchung von Bewertungsart an Bewertungsart [Seite 36]
April 2001
31
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Umbuchung: Werk an Werk
Umbuchung: Werk an Werk
Verwendung
Eine Umbuchung von Werk an Werk können Sie auf zwei Arten vornehmen:
·
in zwei Schritten
Sie buchen zunächst im abgebenden Werk eine Auslagerung und später im
empfangenden Werk eine Einlagerung. Das Material geht dabei zwischenzeitlich in den
Umlagerungsbestand des empfangenden Werkes. Es werden zwei Materialbelege
erzeugt.
·
in einem Schritt
Sie buchen die Auslagerung im abgebenden Werk und die Einlagerung im
empfangenden Werk gleichzeitig. Es wird ein Materialbeleg erzeugt.
Funktionsumfang
Die Wertbuchung der Umlagerung erfolgt bei der Auslagerung des Materials; die
Materialstammsätze verändern sich folgendermaßen:
·
Im abgebenden Werk wird der Bestand um die Umbuchungsmenge vermindert;
entsprechend vermindert sich der Wert um den Wert der Umbuchung:
Umbuchungswert = Umbuchungsmenge * Preis im abgebenden Werk
·
Im empfangenden Werk wird der Bestand um die Umbuchungsmenge vergrößert; die
Erhöhung des Wertes hängt von der Preissteuerung ab.
Wenn der Preis im empfangenden Werk von dem Preis im abgebenden Werk abweicht, so
entstehen durch die Umbuchung Preisdifferenzen; je nach der Preissteuerung im empfangenden
Werk werden diese auf das Bestandskonto (bei Preissteuerung V) oder auf ein Konto
"Aufwand/Ertrag aus Umlagerung" (bei Preissteuerung S) gebucht.
Wertveränderung: Umbuchung Werk an Werk
32
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Umbuchung: Werk an Werk
Materialstammsatz
Werk
0001
beliebig
Preissteuerung
10,00 DM
Preis
Bestand
100 Stück
Wert
1000 DM
Umbuchung 50 Stück
Material A von Werk 0001
an Werk 0002
Materialstammsatz
Werk
0001
Preissteuerung
beliebig
Preis
10,00 DM
Bestand
50 Stück
Wert
500 DM
Material A
Werk
0002
Preissteuerung
V
12,50 DM
Preis
200 Stück
Bestand
2500 DM
Wert
Werk 0001
Werk 0002
Material A
Werk
0002
Preissteuerung
V
Preis
12,00 DM
Bestand
250 Stück
Wert
3000 DM
Der Wert der Umbuchung wird anhand des Preises des abgebenden Werkes
errechnet: 50 St. * 10 DM/St. = 500 DM; somit wird der Gesamtwert im abgebenden
Werk um 500 vermindert und im empfangenden Werk um 500 erhöht.
Über die Umbuchung wird ein Buchhaltungsbeleg erstellt. Gehören die betroffenen
Werke zu verschiedenen Buchungskreisen, so wird pro Buchungskreis ein
Buchhaltungsbeleg erzeugt; dabei erfolgt die Gegenbuchung jeweils auf ein Konto
"Buchungskreisverrechnung".
April 2001
33
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Umbuchung: Konsignation an Eigenbestand
Umbuchung: Konsignation an Eigenbestand
Verwendung
Konsignationsware ist eine Ware, die in Ihrem Unternehmen gelagert wird, aber einem Kreditor
gehört. Der Kreditor stellt Ihnen die Ware zur Verfügung, berechnet sie aber zunächst noch nicht.
Die Abrechnung erfolgt erst nach dem Verbrauch zum vorher vereinbarten Konsignationspreis.
Funktionsumfang
Der Konsignationsbestand wird in Ihrem Unternehmen unbewertet geführt. Wenn Sie
Konsignationsbestand in Eigenbestand übernehmen, dann wird die Umbuchungsmenge
folgendermaßen bewertet:
Umbuchungswert = Umbuchungsmenge * Konsignationspreis
Das Bestandskonto für das Material wird mit dem Umbuchungswert bebucht; die Gegenbuchung
erfolgt auf ein Konto "Verbindlichkeiten aus Konsignationslager". Dieses Konto wird dann von der
Rechnungsprüfung bei der Abrechnung der Konsignationsentnahme ausgeglichen.
Wenn der Konsignationspreis vom Materialpreis abweicht, dann entstehen durch die Umbuchung
Preisdifferenzen; je nach Preissteuerung werden diese auf das Bestandskonto (Preissteuerung
V) oder auf ein Konto "Aufwand/Ertrag aus Konsignationsverbrauch" (Preissteuerung S) gebucht.
34
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Umbuchung: Material an Material
Umbuchung: Material an Material
Verwendung
Wenn Sie gleichartige Materialien unter verschiedenen Materialnummern führen, so kann es
notwendig sein, den Bestand eines Materials an ein anderes Material umzubuchen.
Funktionsumfang
Die Materialstammsätze ändern sich durch die Umbuchung Material an Material
folgendermaßen:
·
Der Bestand des abgebenden Materials wird um die Umbuchungsmenge vermindert;
entsprechend vermindert sich der Wert um den Wert der Umbuchung:
Wert = Menge * Preis des abgebenden Materials
·
Der Bestand des empfangenden Materials wird um die Umbuchungsmenge vergrößert; die
Erhöhung des Werts hängt von der Preissteuerung ab:
Wenn der Preis des empfangenden Materials von dem Preis des abgebenden Materials
abweicht, dann entstehen durch die Umbuchung Preisdifferenzen; je nach
Preissteuerung des empfangenden Materials werden diese auf das Bestandskonto (bei
Preissteuerung V) oder auf ein Konto "Aufwand/Ertrag aus Umlagerung" (bei
Preissteuerung S) gebucht.
April 2001
35
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Umbuchung: Bewertungsart an Bewertungsart
Umbuchung: Bewertungsart an Bewertungsart
Verwendung
Wenn Sie ein Material getrennt bewerten, so besteht die Möglichkeit, Bestand von einer
Bewertungsart an eine andere umzubuchen.
Funktionsumfang
Die Materialstammsätze ändern sich durch die Umbuchung Bewertungsart an Bewertungsart
folgendermaßen:
·
Der Bestand der abgebenden Bewertungsart wird um die Umbuchungsmenge vermindert;
entsprechend vermindert sich der Wert um den Wert der Umbuchung:
Wert = Menge * Preis der abgebenden Bewertungsart
·
Der Bestand der empfangenden Bewertungsart wird um die Umbuchungsmenge
vergrößert; die Erhöhung des Werts hängt von der Preissteuerung ab:
Wenn der Preis der empfangenden Bewertungsart von dem Preis der abgebenden
Bewertungsart abweicht, so entstehen durch die Umbuchung Preisdifferenzen; je nach
Preissteuerung der empfangenden Bewertungsart werden diese auf das Bestandskonto
(bei Preissteuerung V) oder auf ein Konto "Aufwand/Ertrag aus Umlagerung" (bei
Preissteuerung S) gebucht.
Wenn Sie von einer Bewertungsart mit Preissteuerung S an eine Bewertungsart mit
Preissteuerung V umbuchen, ändert sich der Bewertungskopfsatz nicht. Wenn Sie
aber von einer Bewertungsart mit Preissteuerung V an eine Bewertungsart mit
Preissteuerung S umbuchen, ändert sich der Bewertungskopfsatz bei
Preisdifferenzen. Weil die Preisabweichungen auf ein Preisdifferenzenkonto gebucht
werden, verändert sich Wert des im Bewertungskopfsatz geführten Gesamtbestands.
36
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bestandsaufnahme
Bestandsaufnahme
Verwendung
Eine Bestandsaufnahme führen Sie dann durch, wenn Sie Materialbestände - eventuell aus
einem Altsystem - in das SAP-System übernehmen. Dieser Vorgang muß zunächst zu Beginn
der Produktivphase mit dem SAP -System durchgeführt werden. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit der Bestandsaufnahme auch im laufenden SAP -Betrieb, und zwar sowohl für neue
Materialien als auch für Materialien, für die bereits Bestände im System vorhanden sind.
Voraussetzung
Wenn Sie für ein neues Material eine Bestandsaufnahme durchführen wollen, muß für dieses
Material ein Materialstammsatz angelegt sein.
Funktionsumfang
Die Bewertung der aufzunehmenden Bestände hängt von zwei Faktoren ab:
·
welche Preissteuerung und welcher Preis im Materialstammsatz aus Buchhaltungssicht
festgelegt ist
·
ob Sie in der Bestandsaufnahme einen Wert für die aufzunehmende Menge eingeben
Material mit Standardpreis
Bei einem Material mit Standardpreis wird die Bestandsaufnahme auf Basis des Standardpreises
bewertet; wenn Sie bei der Bestandsaufnahme einen abweichenden Wert eingeben, so wird die
Differenz auf ein Preisdifferenzenkonto gebucht.
Bestandsaufnahme: Material mit Standardpreis [Seite 38]
Material mit gleitendem Durchschnittspreis
Bei einem Material mit gleitendem Durchschnittspreis wird die Bestandsaufnahme
folgendermaßen bewertet:
·
Ist in der Bestandsaufnahme ein Wert eingegeben, so wird die aufzunehmende Menge mit
diesem bewertet. Wenn der Quotient aus Bestandsaufnahmewert und
Bestandsaufnahmemenge vom gleitenden Durchschnittspreis abweicht, ändert sich der
gleitende Durchschnittspreis durch die Bestandsaufnahme.
·
Ist in der Bestandsaufnahme kein Wert eingegeben, so wird die aufzunehmende Menge auf
Basis des gleitenden Durchschnittspreises bewertet; in diesem Fall ändert sich der gleitende
Durchschnittspreis nicht.
Bestandsaufnahme: Material mit gleitendem Durchschnittspreis [Seite 39]
April 2001
37
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Bestandsaufnahme: Material mit Standardpreis
Bestandsaufnahme: Material mit Standardpreis
Materialstammsatz
Preissteuerung
Standardpreis
Materialstammsatz
S
10,00
Gesamtbestand
0
Gesamtwert
0
Preissteuerung
Bestandsaufnahme
B
B B C
A
100 Stück mit
Wert 1500
Standardpreis
Gesamtbestand
Gesamtwert
S
10,00
100
1000
B
B B C
A
Bestandsaufnahme
Bestandskonto
1000 +
Konto für Bestandsaufnahme
1500 -
Preisdifferenzenkonto
38
500 +
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bestandsaufnahme: Material mit gleitendem Durchschnittspreis
Bestandsaufnahme: Material mit gleitendem
Durchschnittspreis
Materialstammsatz
Preissteuerung
Gleitender Preis
Gesamtbestand
Gesamtwert
Materialstammsatz
V
10,00
100
Preissteuerung
Bestandsaufnahme
B
B B C
A
100 Stück mit
Wert 1500
1000
Gleitender Preis
Gesamtbestand
Gesamtwert
V
12,50
200
2500
B
B B C
A
Bestandsaufnahme
April 2001
Bestandskonto
1500 +
Konto für Bestandsaufnahme
1500 -
39
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Warenausgang
Warenausgang
Sowohl bei Material mit Standardpreis als auch bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis
werden Warenausgänge stets zum aktuellen Preis bewertet. Ein Warenausgang reduziert also
den Gesamtwert und die Gesamtmenge proportional zum Preis; damit bleibt der Preis
unverändert.
Materialstammsatz
Preissteuerung
Gleitender Preis
Gesamtbestand
Gesamtwert
Materialstammsatz
V
Preissteuerung
10,00
100
1000
Warenausgang
40 Stück
V
Gleitender Preis
10,00
Gesamtbestand
60
Gesamtwert
600
== 1000
1000 -- 40
40 ** 10
10
Auch der bei einem Material mit Standardpreis mitgeführte gleitende Durchschnittspreis ändert
sich bei Warenausgängen nicht.
40
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang
Storno Wareneingang
Verwendung
Wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung
Bei wareneingangsbezogener Rechnungsprüfung kann das System den Storno eines
Wareneingangs dem ursprünglichen zuordnen, somit werden in der Regel die Buchungen
umgekehrt.
Keine wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung
Wenn keine wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung vorliegt und mehrere Wareneingänge
mit unterschiedlichen Bestellpreisen gebucht wurden, bucht das System den Storno des
Wareneingangs mit dem durchschnittlichen Zugangswert der Wareneingänge, d.h. die
Buchungen werden nicht unbedingt umgekehrt. Diese Art der Bewertung wird beim Buchen
folgender Funktionen verwendet:
·
Stornieren von Bezugsnebenkosten und negativen Bezugsnebenkosten, wie z.B.
Bonusrückstellungen
·
Stornieren von Wareneingängen zu Retourenpositionen
·
Stornieren unterschiedlich bewerteter Wareneingänge zu
Lohnbearbeitungsbestellungen. Die Rücklieferung wird mit den durchschnittlichen Wert
der Ausbuchungen bewertet.
·
Stornieren von Wareneingängen mit unterschiedlichen Werten in Hauswährung. Es liegt
ein unveränderter Bestellpreis vor, aber für die Wareneingänge werden verschiedene
Umrechnungskurse zwischen Haus- und Fremdwährung angewendet. Das System bewertet
die Rücklieferung mit dem durchschnittlichen Zugangswert in Hauswährung.
Folgende Beispiele zeigen, daß beim Storno von Wareneingängen andere Buchungen erfolgen
können als beim Wareneingang:
April 2001
41
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang
Buchungen bei Storno von Wareneingang nach unterschiedlich bewerteten
Wareneingängen
42
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang
Material mit
GLD-Preis à 10,00 EUR
Bestellpreis:
12,00 EUR
Bestellung:
100 Stück
à 10,00 EUR
Rechnung
Wareneingang
Wareneingang
Storno
Wareneingang
10 Stück
10 Stück
10 Stück
10 Stück
à 12,00 EUR
=120,00 EUR
Rechn
ung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
April 2001
Storno
Wareneingang Wareneingang
Materialstammsatz
Rechnung
100 +
120 +
110 -
10 +
100 -
120 -
110 +
110 +
120 -
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
10
100
10,00
20
220
11,00
10
110
11,00
10
120
12,00
43
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang
Erster Wareneingang
Das Bestandskonto wird mit dem Zugangswert auf Basis des Bestellpreises bebucht.
Gelieferte Menge * Bestellpreis
10 Stück * 10 EUR/St. = 100 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Wertbildung
Der Bestand und der Wert im Materialstammsatz erhöhen sich proportional zur
Wareneingangsmenge. Der Materialpreis bleibt unverändert.
Nach der Buchung erfolgt eine Preisänderung in der Bestellung.
Zweiter Wareneingang
Das Bestandskonto wird mit dem Zugangswert auf Basis des geänderten Bestellpreises bebucht.
Gelieferte Menge * Bestellpreis
10 Stück * 12 EUR/St. = 120 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Wertbildung
Der Bestellpreis weicht vom gleitendem Durchschnittspreis ab: Der Bestand und der Wert im
Materialstammsatz erhöhen sich nicht proportional zur Wareneingangsmenge, dadurch ändert
sich der gleitende Durchschnittspreis.
Storno Wareneingang
Das Bestandskonto wird mit dem durchschnittlichen Zugangswert entlastet.
Wareneingangswert
Menge *
Wareneingangsmenge
10 St. *
220 EUR
= 110 EUR
20 St.
Die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Wertbildung
Die Rücklieferung wird auf Basis des gleitenden Durchschnittspreises gebucht: Der Wert und der
Bestand vermindert sich proportional zur Wareneingangsmenge. Der gleitende
Durchschnittspreis bleibt unverändert.
Rechnung
Das WE/RE-Verrechnungskonto wird mit dem durchschnittlichen Zugangswert ausgeglichen. Die
Gegenbuchung erfolgt auf Basis des Rechnungspreises auf das Kreditorenkonto. Die Differenz
44
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang
zwischen dem WE/RE-Verrechnungskonto und dem Kreditorenkonto wird bei Bestandsdeckung
auf das Bestandskonto gebucht.
Wertbildung
Der Rechnungspreis weicht vom durchschnittlichen Zugangswert ab: Beim Buchen der
Rechnung erfolgt eine Wertkorrektur im Materialstammsatz, der Bestand bleibt unverändert;
dadurch ändert sich der Materialpreis im Materialstammsatz.
Siehe auch:
Storno Wareneingang nach Wareneingang und Rechnungseingang [Seite 44]
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge [Seite 46]
April 2001
45
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang nach Wareneingang und Rechnungseingang
Storno Wareneingang nach Wareneingang und
Rechnungseingang
46
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang nach Wareneingang und Rechnungseingang
Material mit
GLD-Preis à 10,00 EUR
Bestellung:
Rechnung
100 Stück
à 10,00 EUR
10 Stück
à 11,00 EUR
=110,00 EUR
Wareneingang
10 Stück
Storno
Wareneingang
10 Stück
Rechn
ung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
April 2001
Rechnung
Storno
Wareneingang
100 +
10 +
110 -
100 -
100 +
110 +
Materialstammsatz
A
A B
C
D
110 Bestand
Wert
GLD-Preis
10
100
10,00
10
110
11,00
0
0
11,00
47
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang nach Wareneingang und Rechnungseingang
Wareneingang
Das Bestandskonto wird mit dem Zugangswert auf Basis des Bestellpreises bebucht:
Gelieferte Menge * Bestellpreis
10 Stück * 10 EUR/St. = 100 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Wertbildung
Der Bestand und der Wert im Materialstammsatz erhöhen sich proportional zur
Wareneingangsmenge. Der Materialpreis bleibt unverändert.
Rechnung
Das WE/RE-Verrechnungskonto wird auf Basis des Bestellpreises ausgeglichen:
Rechnungsmenge * Rechnungspreis
10 Stück * 11 EUR/St. = 110 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf Basis des Rechnungspreises auf das Kreditorenkonto.
Die Differenz zwischen dem WE/RE-Verrechnungskonto und Kreditorenkonto wird bei einem
Material mit gleitendem Durchschnittspreis bei Bestandsdeckung auf das Bestandskonto
gebucht.
Wertbildung
Der Rechnungspreis weicht vom Bestellpreis ab: Beim Buchen der Rechnung erfolgt eine
Wertkorrektur im Materialstammsatz, der Bestand bleibt unverändert; dadurch ändert sich der
gleitende Durchschnittspreis im Materialstammsatz.
Storno Wareneingang
Das WE/RE-Verrechnungskonto wird auf Basis des Rechnungspreises ausgeglichen. Die
Gegenbuchung erfolgt auf das Bestandskonto.
Wertbildung
Der Bestand und der Wert im Materialstammsatz vermindern sich proportional zur stornierten
Wareneingangsmenge, dadurch bleibt der gleitende Durchschnittspreis unverändert.
48
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Storno Wareneingang bei abweichender
Bestellpreismenge
In der Bestellung ist eine von der BME (Bestellmengeneinheit) abweichende BPRME
(Bestellpreismengeneinheit) definiert.
Eine Bestellpreismengenabweichung beim Wareneingang liegt in folgenden Fällen vor:
·
Wareneingang vor Rechnungseingang
Das Verhältnis (Wareneingangsmenge in BPRME) : (Wareneingangsmenge in BME)
weicht von dem Verhältnis (Bestellte Menge in BPRME) : (Bestellte Menge in BME) ab.
·
Wareneingang nach Rechnungseingang
Das Verhältnis (Wareneingangsmenge in BPRME) : (Wareneingangsmenge in BME)
weicht von dem Verhältnis (Rechnungsmenge in BPRME) : (Rechnungsmenge in BME)
ab.
Das System bucht Wareneingänge und Rücklieferungen mit abweichender
Bestellpreismengeneinheit wie folgt:
April 2001
49
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Beispiel 1:
Buchungen und Auszug aus Materialstammsatz für Material mit gleitendem
Durchschnittspreis:
50
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Material mit
GLD-Preis à 10 EUR
Bestellung:
100 Stück
à 1 EUR/kg
1 Stück BME
entsprechen
10 kg BPME
100 Stück
1000 kg
à 1 EUR/kg
= 1000 EUR
Bestand: 100
Wareneingang
50 Stück
= 300 kg
Wareneingang
40 Stück
= 600 kg
Storno
Wareneingang
40 Stück
= 200 kg
Rechn
ung
1000 +
1000 -
BME = Bestellmengeneinheit
BPRME = Bestellpreismengeneinheit
April 2001
A B
C
D
Rechnung
Rechnung
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
A
Wareneingang
Storno
Wareneingang Wareneingang
300 +
600 +
200 -
300 -
600 -
200 +
Materialstammsatz
A
A B
C
D
Wert
GLD-Preis
100
1000
10,00
150
1300
8,57
190
1900
10,00
150
1700
11,33
Bestand
51
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Rechnung
Die Rechnung wird vor dem Wareneingang gebucht, dadurch wird das WE/REVerrechnungskonto auf Basis des Rechnungspreises bebucht:
Rechnungsmenge * Rechnungspreis
1000 kg * 1 EUR/kg = 1000 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf das Kreditorenkonto.
Wertbildung
Der Wert, der Bestand und der Materialpreis im Materialstammsatz bleiben unverändert.
Erster Wareneingang
Die Rechnung wurde vor dem Wareneingang gebucht, dadurch wird das WE/REVerrechnungskonto wie folgt ausgeglichen:
Wareneingangsmenge in BPRME * Rechnungspreis
300 kg * 1 EUR/kg = 300 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis bei Bestandsdeckung
auf das Bestandskonto.
Zweiter Wareneingang
Die Rechnung wurde vor dem Wareneingang gebucht, dadurch wird das WE/REVerrechnungskonto wie folgt ausgeglichen:
Wareneingangsmenge in BPRME * Rechnungspreis
600 kg * 1 EUR/kg = 600 EUR
Wertbildung
Der Wert und der Bestand im Materialstammsatz ändern sich nicht proportional zum
Wareneingang, somit verändert sich auch der gleitende Durchschnittspreis.
Rücklieferung
Bei der Rücklieferung wird das Bestandskonto auf Basis des Rechnungspreises um die
Stornomenge des Wareneingangs vermindert.
Stornomenge Wareneingang in BPRME * Rechnungspreis
500 kg * 1 EUR/kg = 600 EUR
Die Gegenbuchung erfolgt auf das WE/RE-Verrechnungskonto.
Wertbildung
Der Wert und der Bestand im Materialstammsatz vermindern sich nicht proportional zum
Wareneingang, somit verändert sich auch der gleitende Durchschnittspreis.
52
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Beispiel 2:
Ein besonderen Fall bildet das folgende Beispiel:
Wenn die Wareneingangsmenge in Bestellmengeneinheit (BME) gleich der Rechnungsmenge ist
und die Wareneingangsmenge in Bestellpreismengeneinheit (BPRME) größer als die
Rechnungsmenge ist, finden folgende Kontobewegungen statt:
April 2001
53
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Material mit
GLD-Preis à 10 EUR
Bestellung:
Rechnung
100 Stück
à 1 EUR/kg
1000 kg
à 1 EUR/kg
= 1000 EUR
1 Stück BME
entsprechen
10 kg BPRME
1000 1000 +
BME = Bestellmengeneinheit
BPRME = Bestellpreismengeneinheit
54
A B
C
D
Wareneingang
90 Stück
= 950 kg
Bestand: 0
Wareneingang
10 Stück
= 100 kg
Rücklieferung
10 Stück
= 105 kg
Rechn
ung
Rechnung
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
A
Wareneingang
Wareneingang
Rücklieferung
950 +
50 +
55 -
950 -
50 -
55 +
Materialstammsatz
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
0
0
10,00
90
950
10,56
100
1000
10,91
90
945
10,50
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Storno Wareneingang bei abweichender Bestellpreismenge
Siehe auch:
Bestellpreismengenabweichung [Extern]
April 2001
55
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wertveränderung in der Logistik-Rechnungsprüfung
Wertveränderung in der Logistik-Rechnungsprüfung
Verwendung
Beim Buchen einer Rechnung bleibt die Bestandsmenge des Materials unverändert; es kann
also nur zu einer Änderung des Bestandswerts kommen, wenn sich der Materialpreis ändert. Das
ist für ein Material mit gleitendem Durchschnittspreis dann der Fall, wenn es bei einer Rechnung
zu Abweichungen zwischen Bestellpreis und Rechnungspreis kommt. In diesem Fall ist das
zugegangene Material beim Wareneingang nicht mit den tatsächlichen Einstandskosten bewertet
worden; die Bewertung wird beim Buchen der Rechnung nachträglich an die tatsächlichen
Einstandskosten angepaßt.
Rechnungen zu Bezugsnebenkosten [Seite 54] ändern die Bewertung dann, wenn sie als
ungeplante Bezugsnebenkosten erfaßt werden; geplante Bezugsnebenkosten verändern den
Wert nur dann, wenn sie von dem beim Wareneingang gebuchten Betrag abweichen.
In der Rechnung gewährter Skonto [Seite 57] wird dann in der Bewertung berücksichtigt, wenn
die Rechnung netto gebucht wird. Wurde bereits der Wareneingang netto gebucht, so kommt es
nur zu einer Wertveränderung, wenn der in der Rechnung gewährte Skonto von dem in der
Bestellung vereinbarten abweicht.
Siehe auch:
Rechnung zu Bestellung [Seite 50]
Nachbelastung [Seite 52]
Gutschrift [Extern]
Pflege des WE/RE-Verrechnungskonto [Seite 55]
Standardpreis: Wertberechnung [Seite 15]
Gleitender Durchschnittspreis: Wertberechnung [Seite 16]
56
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Rechnung zu Bestellung
Rechnung zu Bestellung
Verwendung
Im allgemeinen steht die Rechnungsprüfung am Ende der Materialbeschaffung: Zu einer
Lieferung auf Grund einer Bestellung stellt der Kreditor einen Betrag in Rechnung.
Funktionsumfang
Im SAP-System erfolgt die Abwicklung von Waren- und Rechnungseingang über ein WE/REVerrechnungskonto; dabei ist es möglich, zuerst den Wareneingang oder zuerst den
Rechnungseingang zu einer Bestellung zu erfassen. Im ersten Fall gleicht das Buchen der
Rechnung dann das WE/RE-Verrechnungskonto aus, im zweiten Fall gleicht das Buchen des
Wareneingangs das WE/RE-Verrechnungskonto aus. Bei Preisabweichungen zwischen
Bestellung und Rechnung sind die Kontobewegungen je nach der Reihenfolge unterschiedlich.
·
Rechnungseingang vor Wareneingang
Wird der Rechnungseingang vor dem Wareneingang gebucht, so bildet der
Rechnungspreis die Basis der Buchung; der folgende Wareneingang wird mit dem Wert,
der beim Rechnungseingang berechnet wurde, gebucht.
·
Wareneingang vor Rechnungseingang
In der Regel wird der Wareneingang vor dem Rechnungseingang erfolgen; in diesem
Fall wird der Wareneingangswert auf Basis des Bestellnettopreises gebucht. Weicht nun
der Rechnungspreis von dem Bestellnettopreis ab, so muß die beim Wareneingang
erfolgte Wertbuchung durch das Buchen der Rechnung korrigiert werden.
In beiden Fälle wird der Rechnungseingang mit dem Wert aus Rechnungsmenge *
Rechnungspreis gebucht; die Kontobewegungen hängen von der Preissteuerung des Materials
ab:
·
Standardpreis
Bei einem Material mit Standardpreis wird die Preisdifferenz auf ein Ertrags- oder
Aufwandskonto gebucht.
·
gleitender Durchschnittspreis (GLD-Preis)
Bei einem Material mit gleitendem Durchschnittspreis wird die Preisdifferenz auf das
Bestandskonto gebucht, vorausgesetzt, es besteht Bestandsdeckung für die berechnete
Menge. Ist dies nicht der Fall, so wird nur der Betrag für die vorhandene Menge auf das
Bestandskonto gebucht; der restliche Betrag geht auf ein Ertrags- oder Aufwandskonto.
Buchungen bei Preisabweichung bei Material mit Standardpreis [Extern]
Buchungen bei Preisabweichung bei Material mit GLD-Preis mit Bestandsdeckung
[Extern]
Buchungen bei Preisabweichung bei Material mit GLD-Preis ohne Bestandsdeckung
[Extern]
Buchungen bei Preis- und Mengenabweichung bei Material mit Standardpreis
[Extern]
April 2001
57
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Rechnung zu Bestellung
Buchungen bei Preis- und Mengenabweichung bei Material mit GLD-Preis mit
Bestandsdeckung [Extern]
58
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Nachbelastung
Nachbelastung
Verwendung
Eine Nachbelastung liegt dann vor, wenn ein Vorgang bereits abgerechnet wurde und
nachträglich weitere Kosten berechnet werden. Mit diesen Kosten können Sie das Material
belasten.
Ebenso ist es möglich, das Material zu entlasten, wenn bereits gebuchte Kosten nachträglich
vermindert werden.
Funktionsumfang
Beim Erfassen einer Nachbelastung müssen Sie angeben, für welche Menge die Kosten gebucht
werden müssen. Besteht für diese Menge keine Bestandsdeckung, so wird nur der Anteil für den
vorhandenen Bestand auf das Bestandskonto gebucht; der Rest geht auf ein
Preisdifferenzenkonto.
Bei einem Material mit Standardpreis wird die Nachbelastung auf ein Preisdifferenzenkonto
gebucht. Damit ergibt sich keine Wertänderung im Materialstammsatz.
Buchungen und Auszug aus Materialstammsatz für Material mit gleitendem
Durchschnittspreis (GLD-Preis) bei Nachbelastung
Material mit
GLD-Preis à 1,20 DM
A
A B
C
D
Bestellung:
Rechnung
100 Stück
à 1,20 DM
100 Stück
à 1,20 DM =
120,00 DM
Wareneingang
100 Stück
Bestand: 100 Stück
Rechnung
über ungeplante
Zwischenlagerkosten
zu dieser Lieferung:
20,00 DM
Rech
nung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
April 2001
120 +
120 -
Rech
nung
Rechnung Rechnung
1
2
Materialstammsatz
20 +
120 +
120 -
20 -
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
100
200
200
200
120
240
240
260
1,20
1,20
1,20
1,30
59
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Gutschrift
Gutschrift
Definition
Unter Gutschrift wird hier immer eine Gutschrift vom Lieferanten verstanden; das Buchen einer
Gutschrift führt also immer zu einer Belastung des Kreditorenkontos.
Verwendung
Gutschriften beziehen sich wie Rechnungen auf bestimmte Bestellungen oder Wareneingänge.
Sie korrigieren die Bestellentwicklung, wenn eine zu große Menge berechnet wurde; z.B. wenn
eine Rechnung zu hoch war oder eine Teilmenge zurückgeliefert wurde.
Mit dem Buchen der Gutschrift wird in der Bestellentwicklung die gesamt berechnete Menge um
die Gutschriftsmenge vermindert.
Wenn die gesamt berechnete Menge nicht reduziert werden soll, müssen Sie die
Gutschrift als Nachbelastung [Extern] buchen.
Siehe auch:
Gutschrift buchen [Extern]
Buchungen bei Gutschrift [Extern]
60
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bezugsnebenkosten
Bezugsnebenkosten
Verwendung
Im SAP-System werden Bezugsnebenkosten unterschieden in
·
geplante Bezugsnebenkosten
·
ungeplante Bezugsnebenkosten
Geplante Bezugsnebenkosten
Geplante Bezugsnebenkosten werden bereits beim Erfassen der Bestellung eingegeben. Beim
Wareneingang werden entsprechende Rückstellungen auf ein Fracht- oder
Zollverrechnungskonto gebucht. Dieses Verrechnungskonto wird beim Buchen der
dazugehörigen Rechnung ausgeglichen.
Treten keine Preisdifferenzen zwischen den in der Bestellung geplanten Bezugsnebenkosten
und den dann in der Rechnung geforderten Bezugsnebenkosten auf, so ändert sich der
Materialstammsatz beim Buchen der Rechnung nicht.
Treten Preisdifferenzen auf, so werden diese genauso behandelt wie Preisabweichungen bei
bestellten Materialien.
Ungeplante Bezugsnebenkosten
Ungeplante Bezugsnebenkosten sind Bezugsnebenkosten, die nicht in der Bestellung vereinbart
wurden und erst beim Rechnungseingang erfaßt werden. Sie werden genauso gebucht wie
Nachbelastungen.
Bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis erfolgt die Buchung der ungeplanten
Bezugsnebenkosten auf das Bestandskonto, vorausgesetzt, daß Bestandsdeckung vorhanden
ist; bei Material mit Standardpreis geht die Buchung der ungeplanten Bezugsnebenkosten auf ein
Preisdifferenzenkonto.
April 2001
61
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Pflege des WE/RE-Verrechnungskontos
Pflege des WE/RE-Verrechnungskontos
Verwendung
Wenn zu einer Bestellung eine Mengenabweichung zwischen Wareneingang und Rechnung
auftritt, entsteht ein Saldo auf dem WE/RE-Verrechnungskonto; das System erwartet einen
weiteren Wareneingang oder eine weitere Rechnung, die diesen Saldo ausgleicht. Wenn dies
ausbleibt, muß das WE/RE-Verrechnungskonto manuell ausgeglichen werden.
Funktionsumfang
Die Gegenbuchung zum Ausgleich des WE/RE-Verrechnungskontos erfolgt bei Material mit
gleitendem Durchschnittspreis auf das Bestandskonto, vorausgesetzt, daß Bestandsdeckung für
die Mengendifferenz vorliegt:
·
Wenn auf dem WE/RE-Verrechnungskonto ein Lieferüberschuß ist, dann ist das Material
beim Wareneingang mit einem zu hohen Betrag belastet worden. Beim Ausgleichen des
WE/RE-Verrechnungskontos wird das Material entsprechend entlastet.
·
Wenn auf dem WE/RE-Verrechnungskonto ein Rechnungsüberschuß ist, dann ist das
Material beim Wareneingang mit einem zu niedrigen Betrag belastet worden. Beim
Ausgleichen des WE/RE-Verrechnungskontos wird das Material entsprechend belastet.
Material mit
GLD-Preis à 1,20 DM
A
A B
C
D
Bestand: 100 Stück
Bestellung:
Rechnung
100 Stück
à 1,20 DM
90 Stück
à 1,20 DM =
108,00 DM
Wareneingang
100 Stück
Rech
nung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
120 +
120 -
Rech
nung
Rechnung Rechnung
1
2
108 +
108 -
Materialstammsatz
12 12 +
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
100
200
200
200
120
240
240
228
1,20
1,20
1,20
1,14
Besteht für die Mengendifferenz keine Bestandsdeckung, so wird nur der Anteil für
den vorhandenen Bestand auf das Bestandskonto gebucht; der Rest geht auf ein
Preisdifferenzenkonto.
62
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Pflege des WE/RE-Verrechnungskontos
Bei Material mit Standardpreis erfolgt die Gegenbuchung zum Ausgleich des
WE/RE-Verrechnungskontos auf ein Preisdifferenzenkonto; es erfolgt also keine
Wertänderung im Materialstammsatz.
April 2001
63
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wertveränderung durch Skonto
Wertveränderung durch Skonto
Verwendung
Beim Anlegen einer Bestellung hat der Einkäufer die Möglichkeit, mit dem Kreditor vereinbarte
Skontobedingungen einzugeben. Diese Skontobedingungen werden in der Rechnungsprüfung
vorgeschlagen, sind dort aber änderbar, falls sich die Bedingungen geändert haben sollten.
Die Skontobeträge können auf zwei Arten gebucht werden:
·
Bruttobuchen
Beim Bruttobuchen bleibt der Skontobetrag beim Buchen des Wareneingangs und des
Rechnungseingangs unberücksichtigt. Erst beim Zahlungslauf wird der Skontobetrag
gebucht; die Buchung erfolgt nicht auf das betreffende Bestandskonto, sondern auf ein
neutrales Ertragskonto.
·
Nettobuchen
Beim Nettobuchen wird der Skontobetrag direkt dem Bestandskonto gutgeschrieben. Bei
Materialbuchungen wirkt sich dieses Verfahren jedoch nur dann auf das Bestandskonto
aus, wenn das Material mit gleitendem Durchschnittspreis bewertet wird. Bei Material mit
Standardpreis wird der Skonto als eine Art von Preisabweichung gebucht. Das
Nettobuchen ist sowohl für den Wareneingang als auch für die Rechnungsprüfung
möglich. Wenn Sie den Wareneingang netto buchen, sollten Sie auch die Rechnung
netto buchen, da sonst die Nettobuchung im Wareneingang wieder aufgehoben wäre.
Ob Brutto- oder Nettobuchen angewendet werden soll, wird durch die Belegart gesteuert:
·
Für den Wareneingang wird die Belegart über das Customizing fest eingestellt; es werden
also alle Wareneingänge entweder brutto oder netto gebucht.
·
In der Rechnungsprüfung können Sie bei jedem Beleg wählen, ob Sie die Rechnung brutto
oder netto buchen wollen. Diese Wahl ist aber nur dann sinnvoll, wenn der Wareneingang
brutto gebucht wurde.
Siehe auch:
Wareneingang brutto - Rechnungseingang brutto [Seite 58]
Wareneingang brutto - Rechnungseingang netto [Seite 59]
Wareneingang netto - Rechnungseingang netto [Seite 60]
64
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Wareneingang brutto - Rechnungseingang brutto
Wareneingang brutto - Rechnungseingang brutto
Buchungen und Auszug aus Materialstammsatz bei Bruttobuchen von Wareneingang und
Rechnungseingang
Material mit
GLD-Preis à 1,20 DM
A
100 Stück
à 1,20 DM =
100 Stück
abzgl. 5% Skonto
Wareneingang
100 Stück
Rech
nung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
Neutrales Ergebnis
Bank
Bestand: 100 Stück
Rechnung
Bestellung:
100 Stück
à 1,20 DM
5% Skonto
A B
C
D
120 +
120 -
Rechnung
120 +
120 -
Rech
nung
FIZahlung
120 +
6 114 -
Materialstammsatz
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
100
200
200
120
240
240
1,20
1,20
1,20
Da sowohl Wareneingang als auch Rechnungseingang brutto gebucht werden, bleibt der Skonto
in der Materialwirtschaft unberücksichtigt; aus diesem Grund ändert sich der gleitende
Durchschnittspreis des Materials nicht.
Erst beim Zahlungslauf wird der Skontobetrag auf ein neutrales Ertragskonto gebucht.
April 2001
65
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Wareneingang brutto - Rechnungseingang netto
Wareneingang brutto - Rechnungseingang netto
Buchungen und Auszug aus Materialstammsatz bei Bruttobuchen von Wareneingang und
Nettobuchen von Rechnungseingang
Material mit
GLD-Preis à 1,20 DM
A
Bestand: 100 Stück
Rechnung
Bestellung:
100 Stück
à 1,20 DM
5% Skonto
A B
C
D
100 Stück
à 1,20 DM =
120,00 DM
abzgl. 5% Skonto
Wareneingang
100 Stück
Rech
nung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
Skontoverrechnung
Bank
120 +
120 -
Rechnung
6
120
120
6
+
+
FIZahlung
120 +
6 114 -
Materialstammsatz
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
100
200
200
120
240
234
1,20
1,20
1,17
Der Skontobetrag wird beim Buchen der Rechnung berücksichtigt; da der Wareneingang brutto
gebucht wurde, führt das Nettobuchen beim Rechnungseingang zu einer Korrektur des
Bestandswerts und damit des gleitenden Durchschnittspreises. Die Gegenbuchung erfolgt auf
ein Skontoverrechnungskonto; dieses wird bei der Zahlung ausgeglichen.
66
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Wareneingang netto - Rechnungseingang netto
Wareneingang netto - Rechnungseingang netto
Buchungen und Auszug aus Materialstammsatz bei Nettobuchen von Wareneingang und
Rechnungseingang
Material mit
GLD-Preis à 1,20 DM
A
100 Stück
à 1,20 DM =
120,00 DM
abzgl. 5% Skonto
Wareneingang
100 Stück
Rech
nung
Wareneingang
Bestandskonto
WE/RE-Konto
Kreditorenkonto
Skontoverrechnung
Bank
Bestand: 100 Stück
Rechnung
Bestellung:
100 Stück
à 1,20 DM
5% Skonto
A B
C
D
114 +
114 -
Rech
nung
Rechnung Rechnung
1
2
114 +
120 6 +
120 6 114 -
Materialstammsatz
A
A B
C
D
Bestand
Wert
GLD-Preis
100
200
200
120
234
234
1,20
1,17
1,17
Der Skontobetrag wird bereits beim Wareneingang berücksichtigt; die Buchung erfolgt nur in
Höhe des um 5%, also 6 DM verminderten Lieferwerts.
Durch die Buchung der Rechnung erfolgt keine Wertveränderung im Materialstammsatz.
Wenn die Rechnung brutto gebucht worden wäre, so wären die 6 DM statt auf das
Skontoverrechnungskonto auf das Bestandskonto gebucht worden. Der Effekt des
Nettobuchens beim Wareneingang wäre damit wieder aufgehoben.
April 2001
67
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Getrennte Bewertung
Getrennte Bewertung
Verwendung
Für bestimmte Materialien ist es erforderlich, die Bestände im Bewertungskreis getrennt zu
bewerten. Dies kann zum Beispiel folgende Gründe haben:
·
unterschiedliche Herkunft
·
unterschiedliche Qualität
·
unterschiedlicher Zustand
·
Unterscheidung in Eigenfertigung und Fremdbezug
·
Unterscheidung in verschiedene Lieferungen
Funktionsumfang
Ist für ein Material getrennte Bewertung vorgesehen, wird das Material in verschiedenen
Teilbeständen geführt; jeder Teilbestand wird für sich bewertet.
Jeder bewertungsrelevante Vorgang, sei es Wareneingang, Warenausgang, Rechnungseingang
oder Inventur, wird auf Ebene des Teilbestandes durchgeführt; beim Bearbeiten eines dieser
Vorgänge müssen Sie stets angeben, welcher Teilbestand betroffen ist. Damit kann es also
jeweils nur zu einer Wertänderung des betroffenen Teilbestandes kommen; die anderen
Teilbestände bleiben unberührt.
Neben den Teilbeständen wird auch der Gesamtbestand fortgeschrieben; die Wertbildung des
Gesamtbestandes ergibt sich aus der Summe der Bestandswerte und Bestandsmengen der
einzelnen Teilbestände.
In der Buchhaltungssicht des Materialstammsatzes wird festgelegt, ob für das Material getrennte
Bewertung vorgesehen ist. Dazu dienen zwei Felder:
·
Der Bewertungstyp gibt an, nach welchem Kriterium die Unterscheidung der Teilbestände
erfolgen soll.
·
Die Bewertungsart gibt die Ausprägung eines Teilbestandes an.
Siehe auch:
Bewertungstyp [Seite 62]
Bewertungsart [Seite 63]
Material mit getrennter Bewertung anlegen [Seite 65]
Getrennt bewertete Bestände [Seite 66]
68
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bewertungstyp
Bewertungstyp
Verwendung
Der Bewertungstyp gibt an, nach welchem Kriterium die Unterscheidung der Teilbestände
erfolgen soll.
Im Standardsystem sind mehrere Bewertungstypen eingerichtet, zum Beispiel:
·
B für Beschaffungsart
Der Bestand wird danach unterteilt, ob das Material eigengefertigt oder fremdbezogen
ist.
·
H für Herkunft
Das Material wird danach unterteilt, woher es geliefert wurde.
Voraussetzungen
Ihre Systemverwaltung kann weitere Bewertungstypen über das Customizing einrichten; für
jeden Bewertungstyp muß festgelegt werden, in welchen Bewertungskreisen er gelten soll.
Funktionsumfang
Jedes Material, für das getrennte Bewertung vorgesehen ist, wird im Materialstammsatz
eindeutig einem Bewertungstyp zugeordnet. Gemäß diesem Bewertungstyp kann das Material
dann in den dazugehörigen Bewertungsarten geführt werden.
Eine Besonderheit bildet der Bewertungstyp X: für diesen Typ werden keine Bewertungsarten
vordefiniert. Beim Wareneingang wird für das Material eine Charge angelegt, die gleichzeitig die
Bewertungsart darstellt. Damit besteht die Möglichkeit, jeden Wareneingang getrennt zu
bewerten, indem Sie zum Beispiel als Bewertungsart die Bestellnummer nehmen.
Bei Teillieferungen zu einer Bestellung allerdings kann jede Teillieferung nur dann für sich
bewertet werden, wenn in der Bestellung wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung vereinbart
ist (dazu muß im Bestellpositionsbild das Feld WE-bez.RP markiert sein); ist keine
wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung vorgesehen, so wird die Bewertungsart, die Sie für
die erste Teillieferung eingeben, für die weiteren Teillieferungen verbindlich.
April 2001
69
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Bewertungsart
Bewertungsart
Verwendung
Für jeden Bewertungstyp gibt es Bewertungsarten, die festlegen, welche Ausprägungen es zu
einem Bewertungstyp gibt. Wenn Sie für die Bewertungsarten sprechende Schlüssel vergeben,
so stellt jede Bewertungsart gewissermaßen die Bezeichnung eines Teilbestandes dar.
Mit Ausnahme des Bewertungstyps X werden zu jedem Bewertungstyp feste Bewertungsarten im
System definiert.
Voraussetzung
Ihre Systemverwaltung kann über das Customizing beliebige Bewertungsarten festlegen. Jede
Bewertungsart muß einem Bewertungstyp zugeordnet werden.
Funktionsumfang
In der folgenden Abbildung sind drei Beispiele für getrennte Bewertung enthalten.
Getrennte
Getrennte Bewertung
Nach
Nach
Beschaffungsart
Beschaffungsart
Nach
Nach
Herkunftsland
Herkunftsland
Nach
Nach
Qualität
Qualität
B
B
H
H
Q
Q
Bewertungstyp
Bewertungsart
Eigen
Eigen
Fremd
Fremd
Italien
Italien
Schweiz
Schweiz
A
A
B
B
C
C
D
D
Beispiel 1:
Sie beziehen ein Material sowohl aus der eigenen Fertigung wie auch durch externe Bestellung;
Sie wollen die Bestände getrennt bewerten. In diesem Fall wählen Sie als Bewertungstyp
Beschaffungsart und als Bewertungsarten Eigen und Fremd.
70
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bewertungsart
Beispiel 2:
Sie beziehen ein Material aus verschiedenen Ländern; Sie wollen die Bestände getrennt
bewerten. In diesem Fall wählen Sie als Bewertungstyp Herkunft; als Bewertungsarten
definieren Sie die entsprechenden Länder, z.B. Italien und Schweiz.
Beispiel 3:
Sie beziehen ein Material in verschiedenen Güteklassen; Sie wollen die Bestände getrennt
bewerten. In diesem Fall wählen Sie als Bewertungstyp Qualität; als Bewertungsarten können
Sie z.B. A, B, C und D definieren.
April 2001
71
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Material mit getrennter Bewertung anlegen
Material mit getrennter Bewertung anlegen
1. Legen Sie zunächst einen Bewertungskopfsatz für dieses Material an; in diesem
werden die Einzelbestände summiert geführt.
Dazu füllen Sie beim Anlegen des Materialstammsatzes auf dem Buchhaltungsbild
zunächst nur das Feld Bewertungstyp aus; das Feld Bewertungsart bleibt leer. Im Feld
Preissteuerung geben Sie V ein, da aus den Werten und Mengen der Einzelbestände im
Bewertungskopfsatz ein gleitender Durchschnittspreis gebildet wird. Wenn Sie sichern,
so ist der Bewertungskopfsatz angelegt.
2. Legen Sie dann das Material für eine Bewertungsart an.
Dazu rufen Sie das Material erneut zum Anlegen auf; auf Grund des bestehenden
Bewertungskopfsatzes wird nun die Eingabe einer zum Bewertungstyp passenden
Bewertungsart verlangt.
3. Sie wiederholen den 2. Schritt für jede geplante Bewertungsart.
72
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Getrennt bewertete Bestände
Getrennt bewertete Bestände
Die Bestände zu einem Material mit getrennter Bewertung werden für jede Bewertungsart
getrennt geführt. Zusammengeführt werden sie im Bewertungskopfsatz: hier werden die
einzelnen Bestandsmengen und Bestandswerte summiert geführt; aus den Werten der einzelnen
Bewertungsarten und den Bestandsmengen wird ein gleitender Durchschnittspreis gebildet.
Ein Beispiel der getrennten Bewertung zeigt die folgende Grafik:
Werk
Werk
Bewertung
Bewertung
Werk
Werk
Material
Material
0001
0001
11
Lagerort
Lagerort
Bewertungsart
Bewertungsart
Bewertungskreis
Material
Bewertungstyp
Menge
V-Preis
Lagerort
Lagerort 0001
0001
Menge
30
Menge
30
Lagerort
Lagerort 0002
0002
Menge
70
Menge
70
Italien
Italien
Menge
Menge 10
10
Italien
Italien
Menge
Menge 30
30
Schweiz
Schweiz
Menge
Menge 20
20
Schweiz
Schweiz
Menge
Menge 40
40
Bewertungsart
Italien
Menge
40
V-Preis 4,00
0001
1
H
100
5,20
Bewertungsart
Schweiz
Menge
60
S-Preis 6,00
Das Material 1 wird getrennt nach H (= Herkunft) geführt, die Bewertungsarten Italien und
Schweiz haben Bestände. Daß diese Bestände in verschiedenen Lagerorten liegen, ist für die
Bewertung ohne Bedeutung.
Im Bewertungskopfsatz werden die Einzelbestände zusammengeführt:
·
Der Gesamtbestand im Werk beträgt 100.
·
Der gleitende Durchschnittspreis errechnet sich aus den Einzelbewertungen:
Durchschnittspreis = Gesamtwert : Gesamtmenge
Wert Italien:
40 * 4,00 = 160,00
Wert Schweiz:
60 * 6,00 = 360,00
Gesamtwert:
= 520,00
Durchschnittspreis:
520,00 : 100 = 5,20
April 2001
73
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Umbewertung
Umbewertung
Materialpreise ändern [Seite 79]
Materialbelastung/-entlastung [Seite 72]
Buchungen bei Umbewertung [Seite 85]
74
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Preisänderung
Preisänderung
Verwendung
Mit dieser Komponente können Sie Preise für die Bewertung von Materialien ändern, zur
Änderung vormerken und freigeben.
Ist das Material-Ledger aktiv, so ist eine Preisänderung für ein Material mit
Preisermittlungssteuerung 3 (ein-/mehrstufige Materialpreisermittlung) nur dann möglich, wenn
für das Material in der Periode keine bewertungsrelevanten Warenbewegungen erfolgt und keine
Rechnungen eingegangen sind.
Ist das Material-Ledger nicht aktiv, so ist eine Änderung des Preises für jedes Material immer
möglich, unabhängig davon, welche Preissteuerung für das Material festgelegt ist.
·
Wird ein Material mit Standardpreis bewertet, so erfolgt die Bewertung stets mit dem selben
Preis; die Entwicklung der Einstandspreise wird zwar zu statistischen Zwecken mitgeführt,
aber nicht zur Bewertung herangezogen. Die Preisdifferenzen werden dabei auf ein
Preisdifferenzenkonto gebucht.
·
Wird ein Material mit gleitendem Durchschnittspreis bewertet, so ändert sich der Preis mit
jedem Wareneingang und Rechnungseingang, wenn der Bestellpreis oder der
Rechnungspreis vom gleitenden Durchschnittspreis abweichen; der Preis paßt sich also
automatisch den Einstandspreisen an.
Sie können eine Preisänderung auf zwei Arten vornehmen:
·
Änderung in einem Arbeitsschritt mit sofortiger Wirkung.
Weitere Informationen finden Sie unter Materialpreise ändern [Seite 79].
·
Änderung in einem Zwei-Schrittverfahren.
Weitere Informationen finden Sie unter Zukünftige Preise festlegen [Seite 73] und Geplante
Preise freigeben [Seite 75].
Beim Ändern mit sofortiger Wirkung können Sie eine Preisänderung in die Vorperiode oder in
das Vorjahr buchen. Lesen Sie dazu weiter unter Preisänderung in die Vorperiode oder in das
Vorjahr buchen [Seite 80].
Funktionsumfang
Wenn Sie das Material-Ledger aktiviert haben, können Sie die Bewertungspreise unabhängig
voneinander in bis zu drei Währungen bzw. Bewertungen pflegen. Ist das Material-Ledger nicht
aktiv, so pflegen Sie die Bewertungspreise nur in der Buchungskreiswährung mit legaler
Bewertung. Die folgenden Funktionen können Sie durchführen:
Materialpreis ändern
Sie können aktuelle Bewertungspreise zu Materialien rückwirkend und zum Tagesdatum ändern.
Dazu geben Sie im Selektionsbildschirm das Buchungsdatum und den Buchungskreis ein.
Materialien be-/entlasten
Sie können Materialien rückwirkend und zum Tagesdatum be- und entlasten. Dazu geben Sie
im Selektionsbildschirm das Buchungsdatum und denBuchungskreis ein.
April 2001
75
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Preisänderung
Zukünftige Preise festlegen
Sie können zukünftige Preise für Materialien pflegen
·
in Zusammenhang mit einem Gültigkeitsdatum manuell im Materialstamm.
·
über selbstdefinierte Umrechnungsregeln zwischen Währungen/Bewertungen in der
Regelpflege der Transaktion Zukünftige Preise festlegen [Seite 73].
·
über die manuelle Einzelpflege in der Transaktion Zukünftige Preise festlegen [Seite 73]. Mit
der Regelpflege legen Sie die Umrechnungsregeln zwischen Währungen/Bewertungen fest,
anhand derer die zukünftigen Preise errechnet werden. Wenn Sie die manuelle Einzelpflege
durchführen, können Sie die vom System errechneten Preise manuell überschreiben.
Geplante Preise freigeben
Es gibt folgende Möglichkeiten, diese eingeplanten Preise für die Bewertung eines Materials
freizugeben:
·
manuell über die Funktionen der Preisfreigabe.
·
automatisch über die Einstellung zur dynamischen Preisfreigabe im Customizing.
Hier werden geplante Preise bei der ersten Warenbewegung oder der ersten Rechnung in
einer Periode automatisch freigegeben. Für nicht bewegte Materialien ist dennoch eine
manuelle Preisfreigabe notwendig.
Zukünftige Planpreise werden in der Plankalkulation errechnet. Die Ergebnisse einer
Plankalkulation werden bei Materialien mit der Preissteuerung S immer vorrangig als
Bewertungspreis verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Produktkostenplanung
[Extern].
Wenn mehrere geplante Preise für ein Material existierten, werden sie bei der Freigabe mit
folgender Priorität vom System behandelt:
1. vorgemerkte Plankalkulation
76
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Preisänderung
Freigabe
Plankalkulation
Plan
Stück
-
liste
Zukünftiger
Aktueller
Standard-
Standard-
preis
preis (S)
Periode 1
2. manueller zukünftiger Bewertungspreis
Manueller
Freigabe
zukünftiger
Bewertungspreis
Zukünftiger
Bewertungspreis
Aktueller
Bewertungs
preis
(S/V)
Preis gültig ab
5.5.2000
April 2001
77
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Preisänderung
Einfluß auf Währungsumrechnung
Um die Pflege der Bewertungspreise in der Transaktion Zukünftige Preise festlegen unabhängig
voneinander in den verschiedenen Währungen bzw. Bewertungen zu erleichtern, können Sie
beeinflussen, wie die Beträge in den jeweiligen Währungen bzw. Bewertungen untereinander
umgerechnet werden. Sie können die umgerechneten Beträge manuell überschreiben, wenn Sie
in der Transaktion die manuelle Einzelpflege aktivieren.
Die Pflege des zukünftigen Bewertungspreises im Materialstammsatz ist in allen
eingestellten Währungen möglich. Die Umrechnung in die weiteren Währungen
erfolgt zu den Kurs, der im Finanzwesen hinterlegt ist.
Siehe auch:
Materialien be-/entlasten [Seite 72]
Zukünftige Preise festlegen [Seite 73]
Geplante Preise freigeben [Seite 75]
Materialpreise ändern
[Seite 79]Preisänderungsbeleg anzeigen [Seite 84]
Die Materialbewertung im SAP-System [Seite 7]
78
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Materialien be-/entlasten
Materialien be-/entlasten
Wenn Sie das Material-Ledger aktiviert haben, so werden Ihnen neben der
Buchungskreiswährung auch alle weiteren Währungen angezeigt. Ist das Material-Ledger nicht
aktiv, so sehen Sie lediglich die Buchungskreiswährung.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Logistik ® Materialwirtschaft ® Bewertung ® Materialpreisänderung ® Material
be-/entlasten
oder
wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Istkalkulation/Material-Ledger ® Material-Ledger ® Preise bestimmen ® Materialien be/entlasten
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein, und wählen Sie Weiter.
Sie gelangen auf das Übersichtsbild.
3. Füllen Sie das Übersichtsbild aus.
4. Wählen Sie Sichern.
Ergebnis
Das System führt folgende Buchungen durch:
·
Bei S-Preis gesteuerten Materialien wird der Umbewertungsbetrag auf ein
Preisdifferenzenkonto gebucht.
·
Bei V-Preis gesteuerten Materialien wird der Umbewertungsbetrag abhängig von der
Bezugsmenge auf ein Preisdifferenzenkonto oder auf ein Materialbestandskonto gebucht.
Beispiel:
Die Bezugsmenge eines Materials, das mit dem V-Preis bewertet wird, beträgt 100 Stück, die
Bestandsmenge beträgt 50 Stück bei einem Bestandswert von 500 DM. Bei einer
Nachbelastung von 100 DM werden 50 DM auf das Bestandskonto und 50 DM auf das
Preisdifferenzenkonto gebucht.
April 2001
79
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Zukünftige Preise festlegen (automatisch)
Zukünftige Preise festlegen (automatisch)
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Logistik ® Materialwirtschaft ® Bewertung ® Materialpreisänderung ®
Zukünftige Preise pflegen
oder
wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Istkalkulation/Material-Ledger ® Material-Ledger ® Preise bestimmen ® Zukünftige
Preise festlegen.
2. Geben Sie die Daten zu den Materialien ein, deren zukünftigen Bewertungspreise Sie
pflegen wollen.
3. Geben Sie das Gültigkeitsdatum der Vormerkung an.
4. Wenn Sie die zukünftigen Bewertungspreise automatisch pflegen wollen, wählen Sie
Regelpflege.
Das Material-Ledger ist nicht aktiv
Legen Sie die Kriterien zur Bestimmung der zukünftigen Bewertungspreise fest:
i.
welcher bestehende Preis (z.B. Standardpreis oder periodischer Verrechnungspreis)
verwendet werden soll
ii.
mit welchem Faktor das Ergebnis multipliziert werden soll (z.B. bei einem Faktor von
0,5 wird der Preis halbiert)
Das Material-Ledger ist aktiv
Legen Sie je Währung bzw. Bewertung die Kriterien zur Bestimmung der zukünftigen
Bewertungspreise fest:
i.
welche Währung bzw. Bewertung verwendet werden soll
ii.
welcher bestehende Preis (z.B. Standardpreis oder periodischer Verrechnungspreis)
verwendet werden soll
iii. zu welchem Datum umgerechnet wird (nur bei unterschiedlichen Währungen)
iv. mit welchem Kurstyp (z.B. Mittelkurs) umgerechnet wird (nur bei unterschiedlichen
Währungen)
v.
mit welchem Faktor das Ergebnis multipliziert werden soll (z.B. bei einem Faktor von
0,5 wird der Preis halbiert)
5. Pflegen Sie die Werte.
6. Wählen Sie Ausführen.
Ergebnis
Die neuen zukünftigen Bewertungspreise werden in allen Währungen bzw. Bewertungen in den
Material-Ledger-Daten und in der Währung der Buchungskreises in den Materialstammsätzen
fortgeschrieben.
80
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Zukünftige Preise festlegen (automatisch)
Wenn Sie die Istkostenschichtung aktiviert haben, werden bei der automatischen Preispflege die
Schichtungsdaten des Vorlagepreises übernommen.
Die neuen zukünftigen Bewertungspreise können Sie freigeben. Weitere Informationen finden
Sie unter Geplante Preise freigeben [Seite 75].
Siehe auch:
Zukünftige Preise festlegen (manuell) [Extern]
April 2001
81
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Geplante Preise freigeben
Geplante Preise freigeben
Voraussetzungen
Die geplanten Preise müssen im System vorliegen und zeitlich gültig sein. Wenn keine gültigen
geplanten Preise für das Material vorliegen, wird weiterhin mit dem bisherigen Bewertungspreis
bewertet.
Ist das Material-Ledger aktiv, und haben Sie im Materialstamm das Kennzeichen Preisermittlung
3 gesetzt, so müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
·
Der Status der Material-Ledger-Daten für die aktuelle Periode lautet: Periode eröffnet oder
Preisänderung erfolgt. Das heißt, für das Material wurde noch keine Warenbewegung,
Rechnung oder Auftragsabrechnung nach dem Ausführen des Programms zur
Periodenverschiebung gebucht.
·
Die Abschlußbuchungen zur Materialpreisermittlung für die Vorperiode sind noch nicht
erfolgt.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Logistik ® Materialwirtschaft ® Bewertung ® Materialpreisänderung ®
Geplante Preise freigeben
oder
wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Istkalkulation/Material-Ledger ® Material-Ledger ® Preise bestimmen ® Geplante Preise
freigeben.
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
3. Legen Sie gegebenenfalls Schwellwerte für die Preisänderungen fest.
4. Legen Sie fest, ob das Programm tatsächlich oder im Testlauf durchgeführt werden soll.
5. Wählen Sie Ausführen.
Sie gelangen auf eine Liste mit Informationen über die Preisänderungen und daraus
entstehenden Umbewertungen.
6. Um das Protokoll zu erreichen, wählen Sie Meldungsliste.
Ergebnis
Das System
·
schreibt die gültigen zukünftigen Preise in den jeweiligen Währungen bzw. Bewertungen als
aktuelle Standardpreise bzw. Bewertungspreise fort
·
errechnet entsprechend der Bestandsmenge einen Umbewertungsbetrag und erhöht den
Bestandswert um diesen Betrag
Die Gegenbuchung erfolgt entsprechend der Kontenfindung auf ein Umbewertungskonto.
Wenn kein Materialbestand vorhanden ist, wird nur der Preis geändert.
·
82
erzeugt Belege zur Preisänderung
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Geplante Preise freigeben
·
erzeugt Änderungsbelege für den Materialstamm
Siehe auch:
Preisänderungsbeleg anzeigen [Seite 84]
April 2001
83
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Dynamische Freigabe von geplanten Preisen
Dynamische Freigabe von geplanten Preisen
Verwendung
Sie können im Customizing unter
Controlling ® Produktkosten-Controlling ® Istkalkulation/Material-Ledger ® Bewertungskreise
für das Material-Ledger aktivieren
pro Werk [Extern] bestimmen, daß ein geplanter Preis bei der ersten Warenbewegung in einer
neuen Periode als Bewertungspreis freigegeben wird, wenn das Gültigkeitsdatum des geplanten
Preises erreicht ist. Bei dieser dynamischen Preisfreigabe werden die geplanten Preise mit
folgender Priorität vom System behandelt:
1. vorgemerkte Plankalkulation
2. manueller zukünftiger Bewertungspreis
Die dynamische Preisfreigabe ist dann sinnvoll, wenn es für Sie organisatorisch
schwierig ist, die geplanten Preise zwischen dem Programm zur
Periodenverschiebung und der ersten Warenbewegung freizugeben. In diesem Fall
verwenden Sie die dynamische Preisfreigabe, damit die Warenbewegungen in dieser
Zeit mit dem neuen Preis bewertet werden. Für Materialien, die in dieser Zeit nicht
bewegt werden, müssen Sie trotzdem vor Ende der Periode die geplanten Preise
freigeben.
Eine dynamische Preisfreigabe erfolgt bei Auftragsabrechnungen, der Erfassung
einer Rechnung und bei jeder Warenbewegung eines Materials.
Weitere Informationen finden Sie unter Geplante Preise freigeben [Seite 75].
Integration
Diese Funktion können Sie auch dann verwenden, wenn Sie das Material-Ledger nicht
einsetzen. Wenn Sie das Material-Ledger einsetzen, können Sie diese Art der Aktivierung für
beide Einstellungen der Materialpreisermittlung verwenden.
Funktionsumfang
Die erste Warenbewegung, die die dynamische Preisfreigabe anstößt, wird bereits mit dem
neuen Preis bewertet.
Die vorhandenen Bestände werden vom System umbewertet, und es werden folgende Belege
erzeugt:
·
Materialbeleg zur Warenbewegung
·
Buchhaltungsbeleg zur Preisänderung
·
Material-Ledger-Beleg mit folgenden Zeilen:
84
-
Fortschreibung (UP)
-
Materialpreisermittlung (CL) bei Materialien, bei denen die Preise vorgangsbezogen
errechnet werden
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Dynamische Freigabe von geplanten Preisen
·
Preisänderung (PC) mit den neuen und alten Preisen zum Material sowie den
Umbewertungsbetrag
Änderungsbeleg im Materialstamm
April 2001
85
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Materialpreise ändern
Materialpreise ändern
Voraussetzungen
Wenn das Material-Ledger aktiv ist, können bei Materialien mit Preisermittlungskennzeichen 3
die Materialpreise nur am Periodenanfang vor jeglichen preisrelevanten Vorgängen geändert
werden.
Wenn das Material-Ledger nicht aktiv ist, können Sie die Materialpreise immer ändern.
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Logistik ® Materialwirtschaft ® Bewertung ® Materialpreisänderung ®
Materialpreise ändern
oder
wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Istkalkulation/Material-Ledger ® Material-Ledger ® Preise bestimmen ® Materialpreise
ändern
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
3. Sie gelangen auf ein Übersichtsbild.
4. Füllen Sie das Übersichtsbild aus.
5. Wählen Sie Sichern.
Ergebnis
Bei allen Preissteuerungen, also sowohl bei Bewertung mit Standardpreis als auch bei
Bewertung mit periodischem Verrechnungspreis, wird der Bestand umbewertet.
86
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Preisänderung in Vorperiode oder in Vorjahr buchen
Preisänderung in Vorperiode oder in Vorjahr buchen
Verwendung
Im Customizing der Rechnungsprüfung kann Ihre Systemverwaltung zwei Möglichkeiten für das
Rückbuchen einer Preisänderung einstellen:
·
Die Preisänderung gilt nur für die Vorperiode bzw. für das Vorjahr.
In diesem Fall ändert das System nur den Preis der Vorperiode bzw. des Vorjahres. Die
Kontobewegungen, die in der Vorperiode bzw. im Vorjahr stattfinden, werden in der
laufenden Periode wieder zurückgenommen.
Siehe: Beispiel [Seite 81]
·
Die Preisänderung gilt sowohl für die Vorperiode bzw. das Vorjahr als auch für die laufende
Periode.
In diesem Fall ändert das System den Preis der Vorperiode bzw. des Vorjahres und den
Preis der laufenden Periode. Sind die Mengen und bisherigen Preise in der Vorperiode
bzw. im Vorjahr gleich, so finden nur in der Vorperiode Kontobewegungen statt. Ist dies
nicht der Fall, so erfolgen auch in der laufenden Periode Kontobewegungen, die die
Buchungen der Vorperiode zurücknehmen und die laufende Preisänderung durchführen.
Siehe: Beispiel [Seite 82]
Sie buchen eine Preisänderung in die Vorperiode oder in das Vorjahr, indem Sie auf dem
Einstiegsbild der Preisänderung ein Buchungsdatum aus der Vorperiode oder dem Vorjahr
eingeben.
April 2001
87
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Preisänderung nur in Vorperiode
Preisänderung nur in Vorperiode
Materialstammsatz
Vorperiode
laufende Periode
Menge
150
200
Preis
10,00
11,00
Wert
1500
2200
Preisänderung, nur in der Vorperiode gültig:
Neuer Preis: 12,00
Kontobewegungen
Vorperiode
laufende Periode
Bestandskonto
300 +
300 -
Aufwand/Ertrag
300 -
300 +
Materialstammsatz nach der Preisänderung
Vorperiode
laufende Periode
Menge
150
200
Preis
12,00
11,00
Wert
1800
2200
88
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Preisänderung in Vorperiode und laufender Periode
Preisänderung in Vorperiode und laufender Periode
Materialstammsatz
Vorperiode
laufende Periode
Menge
150
200
Preis
10,00
11,00
Wert
1500
2200
Preisänderung in der Vorperiode und der laufenden Periode:
Neuer Preis: 12,00
Kontobewegungen
Vorperiode
laufende Periode
Bestandskonto
300 +
100 -
Aufwand/Ertrag
300 -
100 +
Materialstammsatz nach der Preisänderung
Vorperiode
laufende Periode
Menge
150
200
Preis
12,00
12,00
Wert
1800
2400
April 2001
89
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Preisänderungsbeleg
Preisänderungsbeleg
Definition
Beleg, der vom System erzeugt wird bei
·
Materialbe-/entlastung
·
Preisänderung
·
Preisfreigabe
-
eines zukünftigen Preises
-
einer Kalkulation
Verwendung
Der Preisänderungsbeleg dokumentiert Preisänderungen sowie Materialbelastungen und entlastungen.
90
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Preisänderungsbeleg anzeigen
Preisänderungsbeleg anzeigen
Vorgehensweise
1. Wählen Sie Rechnungswesen ® Controlling ® Produktkosten-Controlling ®
Istkalkulation/Material-Ledger ® Infosystem ® Weitere Berichte ® Preisänderungsbeleg.
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
3. Um die Kopfdaten des Belegs anzuzeigen wählen Sie Kopf.
Ergebnis
Sie sehen den Preisänderungsbeleg.
April 2001
91
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Buchungen bei Umbewertung
Buchungen bei Umbewertung
Preisänderung
Bei einer Preisänderung wird der Wert des Bestandes verändert, da sich der Wert aus dem Preis
berechnet:
Gesamtwert = Gesamtmenge * Preis
Eine Preisänderung erzeugt somit eine Buchung auf das Bestandskonto in Höhe von
Gesamtmenge * Preisdifferenz; die Gegenbuchung erfolgt auf ein Ertrags- oder Aufwandskonto.
Materialbe-/entlastung
Eine Materialbe-/entlastung bewirkt folgendes: Der Bestand eines Materials bleibt unverändert,
der Wert des Material erhöht oder vermindert sich. Dadurch entsteht eine Änderung des Preises;
dies ist aber nur bei einem Material mit gleitendem Durchschnittspreis zulässig. Somit
unterscheiden sich die Kontobewegungen einer Materialbe-/entlastung in Abhängigkeit der
Preissteuerung.
Material mit Standardpreis
Bei einem Material mit Standardpreis wird die Materialbe-/entlastung auf ein Preidifferenzenkonto
gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt auf ein Ertrags- oder Aufwandskonto. Somit führt die
Materialbe-/entlastung bei einem Material mit Standardpreis nicht zu einer Umbewertung.
Material mit gleitendem Durchschnittspreis
Für ein Material mit gleitendem Durchschnittspreis erzeugt eine Materialbe-/entlastung eine
Buchung auf das Bestandskonto; dabei prüft das System, ob für die zu be-/entlastende Menge
Bestandsdeckung vorhanden ist.
·
Die zu be-/entlastende Menge ist kleiner als oder gleich dem Gesamtbestand
Der zu be-/entlastenden Betrag wird auf das Bestandskonto gebucht; die Gegenbuchung
erfolgt auf ein Ertrags- oder Aufwandskonto.
·
Die zu be-/entlastende Menge ist größer als der Gesamtbestand
Der zu be-/entlastende Betrag wird proportional aufgeteilt; auf das Bestandskonto wird
nur ein Anteil des zu be-/entlastenden Betrags gebucht, nämlich
Gesamtbestand
Zu belastender Betrag *
-------------------------Zu belastende Menge
oder
Gesamtbestand
Zu entlastender Betrag *
--------------------------Zu entlastende Menge
Der Rest wird auf ein Preisdifferenzenkonto gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt auf ein
Ertrags- oder Aufwandskonto.
92
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Rückbuchen in die Vorperiode
Rückbuchen in die Vorperiode
Verwendung
Am Ende jeder Periode läßt Ihre Systemverwaltung ein Programm ablaufen, das die Daten der
laufenden Periode in die Vorperiode stellt und die Daten der Vorperiode in die Vorvorperiode und
so fort; dieses Programm heißt Periodenverschieber. Davon betroffen sind insbesondere
folgende Daten:
·
Bestandsmengen und -werte
·
Preise und Preiseinheiten
Funktionsumfang
Für die neu beginnende Periode werden die Enddaten der Vorperiode als Anfangsdaten
übernommen.
Sind nun nach dem Lauf des Periodenverschiebers Vorgänge zu buchen, deren Buchungsdatum
in der Vorperiode liegt, werden nicht nur die Daten der laufenden Periode fortgeschrieben,
sondern auch die Daten der Vorperiode.
Das Rückbuchen von Warenbewegungen ist grundsätzlich nur in die Vorperiode möglich;
Vorgänge aus der Rechnungsprüfung können in die Vorperiode oder in das Vorjahr, d.h. die
letzte Periode des Vorjahres, gebucht werden.
Voraussetzung für das Rückbuchen ist, daß in der Finanzbuchhaltung die für die zu
bebuchenden Konten gültigen Buchungsperioden richtig eingestellt sind.
Das Rückbuchen wird dadurch erreicht, daß Sie beim Erfassen des Vorgangs im Feld
Buchungsdatum ein Datum aus der Vorperiode eingeben.
Siehe auch:
Rückbuchen von Warenbewegungen [Seite 87]
Rückbuchen von Rechnungen [Seite 88]
Buchungen beim Rückbuchen [Seite 90]
Rückbuchen nach Preisänderung [Seite 91]
April 2001
93
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Rückbuchen von Warenbewegungen
Rückbuchen von Warenbewegungen
Verwendung
Im SAP-System können Warenbewegungen in die Vorperiode rückgebucht werden. Dadurch
verändern sich Bestandsmenge und Bestandswert sowohl in der Vorperiode als auch in der
laufenden Periode.
Rückbuchen eines Wareneingangs für ein Material mit gleitendem Durchschnittspreis
(GLD-Preis)
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
Vorperiode
Vorperiode
400
400
4000
4000
10,00
10,00
laufende
laufende Periode
Periode
800
800
9600
9600
12,00
12,00
Wareneingang zu einer Bestellung
200 Stück à 10,00 DM rückgebucht in die Vorperiode
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
Vorperiode
Vorperiode
laufende
laufende Periode
Periode
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
600
600
6000
6000
10,00
10,00
1000
1000
11600
11600
11,60
11,60
Aus den Daten vor dem Wareneingang ist abzulesen, daß in der laufenden Periode bereits
Wareneingänge (400 Stück mit einem Wert von 5600) gebucht wurden.
Durch das Rückbuchen des Wareneingangs verändern sich Bestandsmenge und Bestandswert
sowohl in der Vorperiode als auch in der laufenden Periode. Da in diesem Beispiel der
Bestellpreis zu dem Wareneingang nicht von dem gleitenden Durchschnittspreis der Vorperiode
abweicht, verändert sich der GLD-Preis der Vorperiode nicht; in der laufenden Periode dagegen
ändert sich der GLD-Preis.
94
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Rückbuchen von Rechnungen
Rückbuchen von Rechnungen
Verwendung
Im SAP-System können Rechnungen in die Vorperiode oder in das Vorjahr rückgebucht werden.
Zu Änderungen des Bestandswerts kann es dabei nur kommen, wenn für ein Material mit
gleitendem Durchschnittspreis Preisabweichungen vorliegen; in diesem Fall ändert sich der
Bestandswert sowohl in der Vorperiode als auch in der laufenden Periode.
Funktionsumfang
Buchen in die Vorperiode einer Rechnung für ein Material mit gleitendem
Durchschnittspreis
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
600
600
6000
6000
10,00
10,00
1000
1000
11600
11600
11,60
11,60
Vorperiode
Vorperiode
laufende
laufende Periode
Periode
Rech
nung
A B
C
D
Rechnungseingang zu einer Bestellung
bestellt: 200 Stück à 10,00 DM
in der Vorperiode geliefert: 200 Stück
Rechnung über 200 Stück à 13,00 DM = 2600 DM
Die Rechnung wird rückgebucht in die Vorperiode
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
600
600
6600
6600
11,00
11,00
1000
1000
12200
12200
12,20
12,20
Vorperiode
Vorperiode
laufende
laufende Periode
Periode
Da der Rechnungspreis um 3,00 über dem Bestellpreis liegt, wird der Bestand mit den Kosten
der Preisabweichung (200 * 3,00) belastet. Der Bestandswert erhöht sich also sowohl in der
Vorperiode als auch in der laufenden Periode um 600. Dadurch ändert sich jeweils der gleitende
Durchschnittspreis.
Buchen in das Vorjahr
Sie können eine Rechnung in die letzte Periode des Vorjahres buchen; der Ablauf ist der gleiche
wie beim Buchen in die Vorperiode.
Folgende Besonderheit müssen Sie beachten: Wenn Sie einen Rechnungseingang vor dem
Wareneingang ins Vorjahr buchen, so entsteht auf dem WE/RE-Verrechnungskonto ein Saldo.
April 2001
95
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Rückbuchen von Rechnungen
Da Sie einen Wareneingang nicht in das Vorjahr rückbuchen können, läßt sich dieser Posten
nicht im Vorjahr ausgleichen. Der offene Posten wird als Saldovortrag in das laufende
Geschäftsjahr übertragen; hier kann er vom Wareneingang ausgeglichen werden.
96
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Buchungen beim Rückbuchen
Buchungen beim Rückbuchen
Beim Rückbuchen eines Wareneingangs und eines Rechnungseingangs erfolgen die gleichen
Buchungen wie beim Buchen in der laufenden Periode:
·
Beim Wareneingang werden das Bestandskonto und das WE/RE-Verrechnungskontos
bebucht.
·
Beim Rechnungseingang wird das WE/RE-Verrechnungskonto durch die Buchung auf das
Kreditorenkonto ausgeglichen.
Automatische Korrekturen beim Rückbuchen
In zwei Fällen ist es notwendig, zu Rückbuchungen in die Vorperiode Korrekturbuchungen
vorzunehmen:
·
Rückbuchen nach Preisänderung bei Material mit Standardpreis [Seite 91]
·
Bestandsunterdeckung in der laufenden Periode bei Material mit gleitendem
Durchschnittspreis [Seite 92]
Diese Korrekturbuchungen werden vom System automatisch beim Rückbuchen durchgeführt; in
diesen Fällen werden also mit dem Buchen des Wareneingangs bzw. der Rechnung in die
Vorperiode zwei Belege erstellt.
April 2001
97
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Rückbuchen nach Preisänderung
Rückbuchen nach Preisänderung
Bei einem Material mit Standardpreis kann das Bestandskonto nur mit dem Wert aus
Wareneingangsmenge * Standardpreis belastet werden; beim Rückbuchen wird hierbei der
Standardpreis der Vorperiode genommen. Wurde der Standardpreis für die laufende Periode
geändert, so muß die Buchung auf dem Bestandskonto korrigiert werden; für die zugegangene
Menge wird gewissermaßen nachträglich der Preis geändert.
Buchungen bei Material, dessen Standardpreis zu Beginn der laufenden Periode geändert
wurde
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
StandardStandardpreis
preis
Vorperiode
Vorperiode
400
400
4000
4000
10,00
10,00
laufende
laufende Periode
Periode
400
400
4800
4800
12,00
12,00
Wareneingang zu einer Bestellung
200 Stück à 10,50 DM rückgebucht in die Vorperiode
WE-Beleg
WE-Beleg
in
in Vorperiode
Vorperiode
Bestandskonto
WE/RE-Verrechnungskonto
Preisdifferenzkonto
Aufwand/Ertrag
aus Umbewertung
Umbewertungsbeleg
Umbewertungsbeleg
in
in lfd.
lfd. Periode
Periode
2000
2000 ++
2100
2100 -100
100 ++
400
400 ++
400
400 --
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
StandardStandardpreis
preis
Vorperiode
Vorperiode
600
600
6000
6000
10,00
10,00
laufende
laufende Periode
Periode
600
600
7200
7200
12,00
12,00
Zu Beginn der laufenden Periode wurde der Standardpreis um 2,00 DM/St. erhöht. Durch das
Rückbuchen des Wareneingangs verändern sich die Bestandsmenge und der Bestandswert
sowohl in der Vorperiode als auch in der laufenden Periode, und zwar um 200 Stück und 2000
DM. Damit in der laufenden Periode der Standardpreis erhalten bleibt, erfolgt automatisch eine
Umbewertungsbuchung. Dadurch wird die Preisänderung zu Beginn der laufenden Periode
berücksichtigt: der Bestandswert der laufenden Periode wird um 200 St * 2,00 DM/St = 400 DM
erhöht.
98
April 2001
SAP AG
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
Bestandsunterdeckung in der laufenden Periode
Bestandsunterdeckung in der laufenden Periode
Kommt es bei einer Rechnung zu einem Material mit gleitendem Durchschnittspreis zu
Preisabweichungen, so wird der daraus resultierende Wert dem Bestandskonto belastet,
vorausgesetzt, es besteht Bestandsdeckung für die berechnete Menge. Ist nun für eine
Rechnung in der Vorperiode Bestandsdeckung vorhanden, in der laufenden Periode aber nicht,
so kann der gesamte Rechnungswert zwar rückgebucht werden; für die laufende Periode muß
jedoch eine Korrekturbuchung erfolgen.
Buchungen bei Material mit gleitendem Durchschnittspreis, für die in der Vorperiode
Bestandsdeckung vorhanden ist, in der laufenden Periode aber nicht
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
Vorperiode
Vorperiode
500
500
5000
5000
10,00
10,00
laufende
laufende Periode
Periode
100
100
1100
1100
11,00
11,00
Rech
nung
Rechnungseingang zu einer Bestellung
bestellt: 300 Stück à 10,00 EUR
in der Vorperiode geliefert: 300 Stück
Rechnung über 300 Stück à 12,00 EUR = 3600 EUR
Die Rechnung wird rückgebucht in die Vorperiode
Bestandskonto
WE/RE-Verrechnungskonto
Kreditorenkonto
Aufwand/Ertrag
aus Umbewertung
RE-Beleg
RE-Beleg
in
in Vorperiode
Vorperiode
Umbewertungsbeleg
Umbewertungsbeleg
in
in laufender
laufender Periode
Periode
600 +
3000 +
3600 -
400
400 -400
400 ++
Materialstammsatz
Materialstammsatz
A
A B
C
D
BestandsBestandsmenge
menge
BestandsBestandswert
wert
GLDGLDPreis
Preis
Vorperiode
Vorperiode
500
500
5600
5600
11,20
11,20
laufende
laufende Periode
Periode
100
100
1300
1300
13,00
13,00
Beim Rückbuchen in die Vorperiode wird zunächst der Wert aus der Preisabweichung ( 300 St. *
2,00 EUR/St.) dem Bestandskonto belastet; der Bestandswert in der Vorperiode verändert sich
entsprechend. In der laufenden Periode sind nur 100 Stück vorrätig; also kann das
Bestandskonto nur mit 200 EUR (= 100 St. * 2,00 EUR/St.) belastet werden. Die Differenz in
Höhe von 400 EUR wird durch die automatische Umbewertungsbuchung auf ein
Umbewertungskonto gebucht; der Bestandswert in der laufenden Periode erhöht sich also nur
um 200 EUR.
April 2001
99
Materialpreisänderung (MM-IV-MP)
SAP AG
Bestandsunterdeckung in der laufenden Periode
100
April 2001
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