Peter Michael Hamel Eine faszinierende Persönlichkeit hatle Helga Schmidt für ein Podiumsgespräch im Hotel EdenW o l f f a m I l . N o v e m b e rg e w i n n e n können: den KomDonisten Perer Michael HameL där sich bereit fand. ihre Frasen zu beantworten. Wie er dastat ünd waser sagte,war so fesselnd,so bewegend,machte heiter und betroffen.so daß ausder zahlreichen Zuhörerschalt niemand mehr eine Frase stellen wo te. Peter M. Hamel ist gebürtiger Münchner,Jahrgang47, die Mutter Schauspielerin, der Vater Regisseur. auch von Ooern. Was das Kind am Klaviersoiel am meisten freut, ist das,,Klimpern": früheAnk ü n d i g u n gs e i n e rN e i g u n gz u i m provisierendern Musizieren. Eine andere Wurzel späteren Schaffens ist der im erzbischöflichen Konvikt geübte Scholagesang,wie denn . / H a m e l i n d e r E i n s t i m m i g k eei ti n e \ d u r c h a l l e K u l t u r e ns e h e n d eW e l t musik erkennt, und die er in der asiatischen.soeziell in der indischenMusik wiederfindet. Aus der religiösen Kindheitserfahruns. die ihn an den Priesterberuf h a t - d e n k e nI a s s e n i. s t i h m e i n e gleichsam umfassende Frömmigkeit geblieben. (Vielleicht schreibt er dbch eines Täges die große Messe- die sich ..Celi" von ihm wünscht.) Er studiertMusikwrssenschaft bei Georgiades in München und Dahlhausin Berlin, Komposit i o n i n M ü n c h e nb e i B ü c h t s e r - u n d - B l a l a 5d.e r 5 e r nt r e u n d u l r d . a r b e i tet mii Orff und Luc Ferrari iusammen. 1970wird er zum Initiator der I m p r o v i s a t i o n s g r u p p. .eB e w t een". ein Name. der nicht nur ..zwischen" ;-Ost und West, sondern auch ,,zwi\"schen" den bei uns üblichen Katesorien U- und E-Musik ausdrücken soll. Dieses,,Kästchen"-Denken lehnt Hamel ab. er würde am liebstenaus u uno E ern u macnen. Dieser Mann, dem eine ,,komplexe Persönlichkeitsstruktur" attestiert worden ist (WBurde). hätte ja alles mögliche anderewerden kön- Foto: IBS - welche nen, z. B.: Schauspieler, Nachahmungsgabe! Psychologe, d i e F ü l l es e i n e rB e i t r ä g ei n e i n schlägiger Fachliteratur, - Schriftsteller,- sein Buch ,,Durch Musik zum Selbst'(dtv). Den Komponisten Hamel lernten wir zunächstin einem wunderschönen Ausschnitt aus seiner in Irland entstandenen Suite ,,Lichtung" kennen, deren Naturempfindung und Vogelstimme mich an Beethovens Pastorale denken ließ, sodann in einer ergreifenden Liedkomposition zu einem Gedicht des zur Begnadigung anstehenden Exterroristen Book: ,,Lebenslänglich".Für das Musiktheater hat er bisher zwei hervorgebracht. Werke ,,Ein Menschentraum",in Anlehnung an die ,,Tiagödiedes Menschen" des ungarischen Dichters Imre Madäch, wurde in Kassel uraufgeführt. Regie: Dieter Dorn. Für ihn hat er dann in München an den Kammerspielen zu spektakulären InszenierungenBühnenmusik geschrieben, mit gemischten Gefühlen ob der undankbarenRolle, die die Musik dabei spielt. ,,Ein Menschentraum" müßte seiner Meinung nach wegen der Ungleichheit der beidenTeile umgearbeitet werden. Das zweiteWerk ,,Kassandra", eine Lyrikoper nach Gedichten von Erich Arendt, ist in Frankfurt in einer rein weiblichenBesetzung, auchdesOrchestersund Dirigentenpults zur Uraufführung gelangt: am weiblichenWesensoll die Welt genesen!Hieraus durften wrr e i n e n V i d e o - A u s s cnhi t t e r l e b e n , werden aber voraussichtlich die M ö g l i c h k e i th a b e n . d a s S t ü c k i n der Zeit 22. vom bis 29. Januar im Marstalltheater in einer etwas reduzierten Orchesterbesetzungkennenzulernen. Noch ein Wort zu Hamels Überlegung zum Gesang in einem Bühnenwerk: Warum singen die Menschen anstattzu sprechen?Sie tun e s n u r i n j e n e m t r a u m h a f tv i s i o n ä ren Ubergangsstadiumvom Leben zum Tod. So geschieht'sdann auch b e i d e nP r o t a g o n i s t esne i n er S c h ö p fungen. Das mag auch ein Grund sein, warum er eine ,,Oper" noch nicht schreibenwill. Ein Violinkonzert ist geplant, Gedichte seiner Frau will er vertonen, und er schreibt dann eben auch sanglich und, ohne sich anbiedern zu wollen, so, daß auch das weniger geübte Ohr solche moderne Musik versteht.,,Es gibt so viel Schrecklichesin der Welt, - warum muß die Musik es auchsein?" Ingeborg Giessler