KERNPHYSIK

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KERNPHYSIK
1.
ALLGEMEINE EIGENSCHAFTEN DER ATOME
1.1 ATOMODELLE
Atommodelle sind vereinfachte Darstellungen der Wirklichkeit, mit denen man versucht, die
Eigenschaften der Atome zu beschreiben. Im Laufe der Zeit konnten die Modelle der Atomphysik
die Beobachtungen immer exakter berechnen und erklären.

DEMOKRIT (gr. Philosoph aus dem 5. Jh. vor Chr.) stellte als erster die Theorie auf, dass
die Materie aus unteilbaren Grundbausteinen, den Atomen, aufgebaut sein könnte. Seine
Theorie stützte sich nicht auf Experimente, sondern auf Nachdenken. Ein zentraler Punkt
des Atomismus von Demokrit war die Existenz des leeren Raumes, in dem sich die Atome
bewegen sollen. Der Atomismus wurde von PLATON und ARISTOTELES abgelehnt, weil sie
die Existenz des leeren Raumes für unvorstellbar hielten.

John DALTON (englischer Chemiker des 18. Jh.) wies experimentell nach, dass chemische
Verbindungen sich stets in festen Verhältnissen der einzelnen Stoffe bilden. So verbinden
sich immer 14 g Stickstoff mit 16 g Sauerstoff zu 30 g Stickstoffoxid. Damit war die Idee
geboren, chemische Verbindungen könnten durch das Aneinanderhaften einzelner Atome
zustande kommen.

Joseph J. THOMSON entdeckte 1897 erstmals, dass die bis dahin unbekannten Strahlen, die
aus einer Glühkathode austreten, ein Strom aus Teilchen ist, die aus den Atomen kommen.
Diese Teilchen heißen Elektronen. Man musste die Idee der Unteilbarkeit der Atome
aufgeben.
Atommodell von THOMSON
Das Atom besteht aus einer kugelförmigen, positiv
geladenen Masse, in der die negativen Ladungen
eingebettet sind. Das Modell wird auch „plum-pudding“
Modell genannt, weil die negativen Ladungen wie Rosinen in
einem Teig positiver geladener Masse sitzen.

Ernest RUTHERFORD entdeckte 1911, indem er radioaktive Teilchenstrahlung auf Goldfolie
schoss (Streuexperiment), dass die Atome zum größten Teil aus Nichts bestehen und die
Materie in sehr kleinen Kernen konzentriert ist. Die meisten Teilchen der radioaktiven
Strahlung gingen ungehindert durch die Goldfolie durch, nur wenige wurden abgelenkt.
Das Atommodell von RUTHERFORD besagt:
o Das Atom (Durchmesser 10-8 cm) besteht aus einer Hülle und einem kleinen
(idealisiert punktförmigen), massiven Kern (Durchmesser 10-13 cm), der fast die
ganze Masse des Atoms enthält.
o Um den positiv geladenen Kern gibt es ein starkes elektrisches Feld; die negativ
geladenen Elektronen bilden die Atomhülle.
Kernphysik  2 
Die Anzahl positiver Elementarladungen im Kern (Kernladungszahl) ist ebenso groß
wie die Zahl der Elektronen des ganzen Atoms, so dass es nach außen hin neutral
erscheint.
o Die Ladung Z des Atomkerns ist ein ganzzahliges, Vielfaches der Elementarladung e,
Z stimmt mit der Ordnungszahl des betreffenden Elementes in dem periodischen
System überein.
 1932 wurde von IVANENKO und HEISENBERG ein Kernmodell entwickelt. Nach diesem
Modell besteht der Atomkern aus Protonen und Neutronen.
o
Wir fassen das zu der Zeit bekannte Wissen zusammen :
Der Atomkern hat die positive Ladung Ze. Die Kernladungszahl Z stimmt mit der Ordnungszahl
entsprechenden chemischen Elementes im Periodensystem der Elemente überein.
Elementarladung e ist gleich dem Betrag der Ladung eines Elektrons. Der Atomkern besteht
Protonen und Neutronen. Diese Kernbausteine nennt man Nukleonen. Atomkerne mit
Massenzahl A bestehen aus Z Protonen und aus N Neutronen. Es gilt : A = N + Z.
des
Die
aus
der
Diese Modelle sind sehr einfach und nicht geeignet, weitergehende Aussagen der Kernphysik zu
interpretieren. Deshalb wurde 1937 von GAMOV das Tröpfchenmodell des Atomkerns entwickelt,
das wir im Weiteren anwenden wollen.
Im Tröpfchenmodell wird der Atomkern als Gesamtheit betrachtet. Die Atomkerne
werden als kleine Tropfen einer aus Protonen und Neutronen bestehenden
Kernflüssigkeit angesehen. Wie in einem Wassertropfen die einzelnen Moleküle durch
Kohäsionskräfte zusammengehalten werden, verbinden Kernkräfte die Nukleonen.
Die Größenordnung der Kräfte, die im Atomkern wirken, ist sehr unterschiedlich. Als
Vergleichseinheit dienen die Kernkräfte.
Kernkräfte (Bindungsenergie des Kerns) :
1
Elektrische/Coulomb-Kräfte (abstoßend) :
10-3
Massenanziehungskräfte (sehr schwach) :
10-40
1.2 MASSE DES ATOMKERNS
a) Nuklid und Isotop
Die Atomkerne werden durch Angabe von Massenzahl A und Kernladungszahl Z am
Elementsymbol K gekennzeichnet.
Ein Nuklid wird beschrieben durch ein chemisches Elementsymbol, eine Massenzahl A und
eine Kernladungszahl Z.
Isotope sind Atomkerne mit gleicher Protonen- aber verschiedener Neutronenzahl.
Fast jedes chemisches Element kommt in der Natur als Isotopengemisch vor.
Kernphysik  3 
b) Atomare Masseneinheit
1
der Atommasse mA des Kohlenstoffisotops
12
1 u = 1,6605 · 10-27 kg
Die atomare Masseneinheit u ist
12
6C
.
Die Masseneinheit schließt die Elektronen mit ein. Dies ist nur deshalb möglich, weil die
Elektronenmasse gegenüber der Masse des Kerns verschwindend klein ist.
c) Absolute und relative Atommasse
Die absolute Atommasse mA gibt die Masse eines bestimmten Atoms in Kilogramm an. Die
relative Atommasse Ar ist der Quotient aus der absoluten Masse eines Atoms und dem
12ten Teil der Masse des Kohlenstoffisotops 126C .
Ar

mA
1
 mA
12
 C
12
6

mA
u
Beispiel : Wir berechnen aus der relativen Atommasse des Kohlenstoffs (Isotopengemisch)
seine absolute Atommasse.
Isotop
A
Ar
Häufigkeit
12
6
C
12
12,000
98,9 %
13
6
C
13
13,003
1,1 %
14
6
C
14
14,003
3·10-11 %
Ar = 0,989 · 12 + 0,011 · 13,003 + 3·10-13 · 14,003
Ar = 12,011
Die relative Atommasse des Isotopengemischs von Kohlenstoff beträgt 12,011.
Diesen gebrochenen Zahlenwert finden wir im Periodensystem der Elemente unter
Kohlenstoff, obwohl eigentlich ein glatter Zahlenwert auf Grund der Definition der
atomaren Masseneinheit zu erwarten wäre. Die Ursache liegt dafür in der Existenz
dreier Isotope und deren Häufigkeit.
Die absolute Atommasse mA beträgt also :
mA = Ar · u
mA = 12,011 · 1,6605 · 10-27 kg
mA =19,9 · 10-27 kg
Die absolute Masse des Kohlenstoffatoms und damit des Kerns (die
Elektronenmasse ist gegenüber der Masse des Kerns verschwindend klein) beträgt
19,9 · 10-27 kg.
d) Größe und Dichte der Atomkerne
Die Rutherfordschen Streuversuchen haben gezeigt,
dass die Größe der Atomkerne im Vergleich zur
Größe der Gesamtatome äußerst klein ist. Der
Kerndurchmesser beträgt weniger als der 105te Teil
des Atomdurchmessers von einigen 10-8 cm.
Die Dichte der Atomkerne ist im Vergleich zu den
aus dem Alltag bekannten Materiedichten äußerst
groß. Man erhält den unvorstellbar großen Wert von
ρ = 1015 kg/dm3.
Kernphysik  4 
2.
RADIOAKTIVITÄT
2.1 DIE ENTDECKUNG DER STRAHLUNG VON URAN
Im Jahre 1896 entdeckte der französische Physiker H. BECQUEREL (1852-1908), dass Uranerze
(z.B. Pechblende) in der Nähe befindliche Fotoplatten schwärzen, selbst dann, wenn diese in
Papier oder dünne Metallfolien eingehüllt waren. Zwischen Erz und Platte gestellte dickere
Metallgegenstände zeichneten sich dagegen hell auf der Platte ab. Er fand auch, dass in der Nähe
dieser Uranerze die Luft ionisiert war und manche Stoffe dort zum Leuchten angeregt wurden
(Zinksulfid). Allerdings glaubte er noch, dass die Ursache dafür das in den Erzen enthaltene Uran
sei.
Das Ehepaar PIERRE UND MARIE CURIE (1867-1934) untersuchte daraufhin diese Vorgänge genauer
und stellte fest, dass das Uranerz noch andere, bis dahin unbekannte strahlende Stoffe enthielt. In
mühseligen chemischen Trennverfahren konnten sie aus vielen Tonnen Uranerz knapp 1g eines
strahlenden Stoffes isolieren, der die Hauptursache dieser Erscheinungen war. Sie gaben dem Stoff
den Namen Radium (das Strahlende). Einen weiteren strahlenden Stoff, den sie fanden, nannten
sie Polonium, zu Ehren der polnischen Heimat Marie Curies.
Radioaktivität ist die Eigenschaft von Kernen einiger Isotope, sich von selbst umzuwandeln
und dabei eine charakteristische Strahlung auszusenden.
Je nachdem, ob das zerfallende Nuklid natürlich vorkommt oder künstlich erzeugt wurde, spricht
man von natürlicher oder künstlicher Radioaktivität.
In den radioaktiven Stoffen verwandeln sich die Atomkerne entweder in andere Atomkerne, oder
in gleiche Atomkerne mit verschiedenem Energiegehalt.
2.2 STRAHLUNGSARTEN
In zahlreichen Experimenten, unter anderem von Rutherford und Marie Curie wurden die
Eigenschaften der Kernstrahlung untersucht.
Schickt man radioaktive Strahlung durch ein magnetisches Feld der
Flussdichte B, so lassen sich drei Strahlungsarten unterscheiden :



-Strahlung
-Strahlung unterteilt in +-Strahlung und --Strahlung
-Strahlung
a) Alphastrahlung / -Strahlung
Die -Strahlung besteht aus zweifach positiv geladenen Heliumkernen (2 Protonen und 2
Neutronen) mit der Massenzahl 4.
Beim -Zerfall geht der Ausgangskern K1 mit der Kernladungszahl Z in den Folgekern K2 mit
der Kernladungszahl Z – 2 über :
Zerfallsgleichung beim -Zerfall:
A
Z
K1  24 α +
A 4
Z 2
K2
Das ursprüngliche Isotop K1 ändert sich in ein Isotop eines anderen Elements K2, zwei Stellen
weiter vorne im Periodensystem.
Kernphysik  5 
Beispiel: -Zerfall von Radium in Radon
226
4
88 Ra2
  222
86 Rn
b) Betastrahlung / -Strahlung
Die β--Strahlung besteht aus Elektronen. Ein Neutron des Kerns zerfällt dabei in ein
Elektron und ein Proton ( 10 n01 e 11 p ), das Proton bleibt im Kern während das Elektron
herausgeschleudert wird. Die Energiebilanz dieses Prozesses stand anfänglich im
Widerspruch zum Energieerhaltungssatz. Dieser Widerspruch bestand darin, dass das
emittierte Elektron einen wesentlich kleineren Energiebetrag als vorausberechnet hatte.
Dieser Energiebetrag entsprach etwa einem Drittel der berechneten Energiedifferenz
zwischen dem ursprünglichen Atomkern und dem nach der Emission vorliegenden Atomkern.
Das hat zur Postulierung eines neuen Teilchens, des Antineutrinos  , geführt. Dieses
Teilchen besitzt keine elektrische Ladung. Ein Antineutrino stellt eine Portion "Energie" dar.
Beim β--Zerfall geht der Ausgangskern K1 mit der Kernladungszahl Z in den Folgekern K2 mit
der Kernladungszahl Z + 1 über:
Zerfallsgleichung beim β--Zerfall:
A
Z
K1  01β +
A
Z+1
0
K 2 + 0
Das ursprüngliche Isotop K1 ändert sich in ein Isotop eines anderen Elements K2, eine Stelle
weiter hinten im Periodensysem.
Beispiel: --Zerfall von Caesium in Barium
0
137
0
137
55 Cs  1  56 Ba  0 
Im Gegensatz zur natürlichen Radioaktivität treten beim Zerfall künstlich erzeugter
Radioisotope häufig Positronen auf. Sie haben alle Eigenschaften eines Elektrons, nur dass
sie positiv geladen sind  β+-Strahlung
Positronen werden von solchen Kernen emittiert, die einen Überschuß an Protonen besitzen.
Dabei wird ein Proton in ein Neutron und in ein Positron umgewandelt ( 11 p  01 e  01 n ). Das
Neutron bleibt im Kern und das Positron wird ausgestrahlt.
Die Energiebilanz der β+-Strahlung hat zur Vorhersage eines bis dahin noch unbekannten
Teilchens, des Neutrinos  , geführt. Diese Teilchen ist ebenso wie das Antineutrino
ungeladen. Beim β+-Zerfall geht der Ausgangskern K1 mit der Kernladungszahl Z in den
Folgekern K2 mit der Kernladungszahl Z – 1 über :
Zerfallsgleichung beim β+-Zerfall:
A
Z
K1  +10 β +
A
Z1
K 2 + 00
Kernphysik  6 
Das ursprüngliche Isotop K1 ändert sich in ein Isotop eines anderen Elements K2, eine Stelle
weiter vorne im Periodensystem.
Beispiel: +-Zerfall von Phosphor in Silizium
30
0
30
0
15 P1  14 Si  0 
Die Neutrinohypothese bringt zum Ausdruck, dass es zwei, fast identische Arten neutraler
Teilchen gibt, die mit dem β-Zerfall verbunden sind. Jedes dieser Teilchen gleicht bei den
entsprechenden Prozessen die Energiedifferenzen aus. Diese Hypothese wurde durch spätere
Experimente bestätigt.
c) Gammastrahlung / -Strahlung
Die -Strahlung ist eine kurzwellige elektromagnetische Strahlung, die von angeregten
Atomkernen ausgesandt wird. Infolge der -Strahlung wird der Kern K* aus einem
angeregten Zustand in einen energetisch niedrigeren, meist den Grundzustand K, versetzt.
Die Anregung kann durch Einfangen eines Photons erfolgen. Es entsteht kein neues Element!
Zerfallsgleichung beim -Zerfall:
A
Z
K*  AZ K + γ
wobei K* ein Atomkern im angeregten Zustand bedeutet.
Auf die Massenzahl und die Ordnungszahl hat dies keinen Einfluss und das Isotop K bleibt
erhalten.
Beispiel : Barium geht aus dem angeregten Zustand in den Grundzustand über
137
*
137
56 Ba  56 Ba

2.3 Eigenschaften der radioaktiven Strahlung
-, β- und -Strahlung lassen sich am einfachsten voneinander unterscheiden aufgrund

ihres unterschiedlichen Ionisationsvermögens
Atome werden durch Kernstrahlung ionisiert und damit elektrische Ladungsträger in der
entsprechenden Substanz erzeugt.

ihres unterschiedlichen Durchdringungsvermögens von Stoffen
Die Intensität der Strahlung wird durch Stoffe reduziert. Die Abnahme der Intensität ist
vom Material und von der Stoffschicht abhängig.
o Alphastrahlung hat ein geringes Durchdringungsvermögen und kann schon durch ein Blatt
Papier abgeschirmt werden.
Kernphysik  7 
o Betastrahlung kann durch dünnes Blech oder einige Millimeter dickes Aluminium
abgeschirmt werden.
o Gammastrahlung kann je nach Energiegehalt nur durch mehr oder weniger dickes Blei
bzw. mehr als 1 m dicke Betonmauern abgeschirmt werden.

ihrer unterschiedlichen Reichweite in Luft
Ohne Absorptionseffekt nimmt die Strahlung mit dem Quadrat des Abstandes von ihrem
Ausgangspunkt ab. Die Reichweite ist von der Art des emittierenden Kerns abhängig.

ihrer magnetischen Ablenkbarkeit
-, β-Strahlen werden im Magnetfeld aufgrund der Lorentzkraft abgelenkt.
2.4 Ionisierung der Luft
Ein Stromkreis mit 6 kV Gleichspannung wird durch 2 Kohleelektroden, die um 3 mm voneinander entfernt sind,
unterbrochen. Der Abstand der Kohleelektroden wird verringert,
bis (bei etwa 2 cm) Funken überspringen. Bei einem bestimmten
Abstand der Kohleelektroden bildet sich eine Funkenstrecke: der
Stromkreis ist über die Luft geschlossen.
Die Atome der Luft werden durch die große Spannung in Elektronen und Ionen getrennt. Es erfolgt
eine Ionisation der Luft. Die Beschleunigung der Teilchen ist so groß, dass sie beim Auftreffen
auf andere Atome auch hier Elektronen herausschlagen. Es erfolgt eine Stoßionisation: die Luft
zwischen den Kohleelektroden ist durch die lawinenartig anwachsende Ionisation leitend
geworden.
Nun werden die Kohleelektroden so weit auseinandergezogen, dass die Stoßionisation aufhört und
die Funkenstrecke abreißt. Dann wird ein Präparat aus Radium-226 in die Nähe des Luftzwischenraumes gebracht: Die Funkenbildung setzt wieder ein und bleibt bestehen, solange das Präparat in
der Nähe ist. Da nur Ionen bzw. Elektronen bewegliche Ladungsträger sind, muss die Strahlung
des Radiums die Luft ionisiert haben. Die Strahlung des Radiums trifft auf die Luftmoleküle und
löst ein Elektron aus der Atomhülle. Dadurch entstehen ein positives Ion und ein Elektron.
2.4 Nachweis der Strahlung
Das älteste Messgerät der Kernphysik, mit dem es möglich ist, die Strahlung makroskopisch zu
beobachten, ist die Ionisationskammer. Radioaktive Strahlung fällt in eine gasgefüllte Kammer,
in der ein Plattenkondensator eingeschlossen ist. Die Strahlung ionisiert das Gas. Das elektrische
Feld zwischen den Platten des Kondensators beschleunigt die entstandenen Ionen und Elektronen.
Es kann deshalb ein Stromstoß (Ionisationsstrom) gemessen werden.
Eine Ionisationskammer besonderer Bauart und Verwendungsweise ist das Geiger-MüllerZählrohr.
Das Zählrohr besteht aus einem Metallrohr, in dessen Mitte ein
dünner Draht isoliert gespannt ist. Zwischen Draht und Rohr liegt
eine hohe elektrische Spannung. Das Zählrohr ist mit einem Edelgas
gefüllt. Durchquert ein geladenes Teilchen das Rohr, so ionisiert es
auf seinem Weg einige Gasatome. Die so entstandenen Elektronen
gelangen in das starke elektrische Feld in Drahtnähe. Sie werden
beschleunigt, stoßen gegen weitere Atome und lösen dadurch
Ionisationswellen im Gas aus (Stoßionisation). Es fließt ein Strom
durch das Zählrohr, der mittels eines in den Stromkreis
eingeschalteten Widerstandes in ein Spannungssignal umgewandelt
wird. Dieses Signal wird dann elektronisch verstärkt und ist als
akustisches Signal hörbar.
Kernphysik  8 
Zur Untersuchung der Strahlungsintensität eines radioaktiven Präparats wird die Anzahl der in
einem Zeitabschnitt registrierten Impulse gemessen. Diese Zahl heißt Impulsrate oder
Zählrate z.
Auch ohne radioaktives Präparat werden Impulse gezählt. Dieses ist der sogenannte Nulleffekt.
Er ergibt sich aus der natürlichen Umgebungsstrahlung, der wir ständig ausgesetzt sind. Wenn wir
die Impulsrate eines radioaktiven Präparates bestimmen, müssen wir die Nullrate vom
gemessenen Werte subtrahieren.
2.5 Aktivität
Bei jeder Aussendung eines - oder -Teilchens wandelt sich ein Atom des radioaktiven Stoffes in
das eines anderen Elementes um. Dabei nimmt die Zahl der in einem radioaktiven Präparat
enthaltenen Atome dauernd ab. Die Anzahl der ausgesandten Teilchen entspricht also der
Abnahme der Anzahl der radioaktiven Atome. Als Aktivität bezeichnet man die Anzahl der
radioaktiven Atomen ΔN welche pro Zeitintervall Δt zerfallen:
A
N
t
mit ΔN < 0 (Abnahme der Anzahl radioaktiver Atome)
Δt > 0
A >0
Die Aktivität eines Radionuklids ist nicht konstant. Experimentell zeigte sich, dass die Aktivität stets
proportional zu der Zahl der noch vorhandenen radioaktiven Kerne N ist:
N
A
N
t
Die Proportionalitätskonstante  ist kennzeichnend für das jeweilige radioaktive Element. Man
nennt sie Zerfallskonstante.
Die Einheit der Aktivität ist das Becquerel (Bq). Eine Aktivität von 1 Bq = 1 s-1 entspricht genau
einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde.
Unter Aktivität versteht man die Anzahl der je Sekunde stattfindenden Kernumwandlungen :
N
A
N
t
Ihre Einheit ist 1 Becquerel: 1 Bq = 1 s–1.
2.6 Grundgesetz des radioaktiven Zerfalls
Es ist üblich, dass als Maß für die Geschwindigkeit des
Zerfalls die Zeit angegeben wird, in der die Zahl der
unzerfallenen Kerne auf die Hälfte gesunken ist. Diese
Zeit nennt man Halbwertszeit T1/2 . Sie beträgt für
manche Präparate 1010 Jahre, für andere nur Bruchteile
einer Sekunde.
Wenn wir die Anzahl der noch nicht zerfallenen in
einem Diagramm über die Zeit auftragen, so erhalten
wir eine für das radioaktive Präparat charakteristische
Zerfallskurve. Diese Kurve zeigt, dass die Anzahl N(t)
der zur Zeit t noch vorhandene Kerne einem
Eponentialgesetz genügt. Im Folgenden wollen wir
dieses Gesetz herleiten.
Kernphysik  9 
Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass zur Zeit t die Anzahl der zerfallenden Kerne ΔN(t)
proportional der Gesamtzahl der zur Zeit t vorhandenen Kerne N(t) ist:
 N (t )
   N (t )   t

 N( t ) d N( t )
erhalten wir die Gleichung

 t 0
t
dt
Mit lim
d N (t )
dt

   N (t )
d N (t )
N (t )

dt
Integration der letzten Gleichung ergibt
ln N (t )     t  konst.
Falls zur Zeit t = 0, N(0) Kerne vorhanden sind, gilt
ln N (0)  konst.
Durch Subtraktion von der vorangehenden Gleichung folgt
ln N (t )  ln N (0)     t
ln
N (t )
N (0)
  t

Wir entlogarithmieren und erhalten
N (t )
 e   t
N (0)
N (t )
N (0)  e  t

Das ist das Grundgesetz des radioaktiven Zerfalls. Diese Gesetzmäßigkeit lässt sich auch für die
noch vorhandene Masse bzw. für die noch vorhandene Aktivität des radioaktiven Präparats
umschreiben :

Aus der Masse eines Atoms läßt sich die Anzahl der Atome in einem Körper gegebener Masse
berechnen. Es gilt :
N
N Anzahl der Atome des Körpers
m Masse des Körpers
mA Masse eines Atoms
m
mA
So erhalten wir eine 2. Form des Zerfallsgesetz :

N (t )

N (0)  e  t
N (t )  mA

N (0)  mA  e   t
m(t )

m(0)  e  t
Da die Aktivität A(t) eines Präparats direkt proportional zur Anzahl N(t) der zur Zeit t
vorhandenen Atome ist gilt:
A(t )    N (t )
So erhalten wir eine 3. Form des Zerfallsgesetz :
N (t )

N (0)  e  t
N (t )  

N (0)    mA  e   t
A(t )

A(0)  e  t
Kernphysik  10 
Aus diesem Gesetz wollen wir nun die Halbwertszeit T1/2 ableiten. Wir gehen davon aus, dass zu
der Zeit t = T1/2 die Zahl der nicht zerfallenen Kerne nur N (t ) 
Wir logarithmieren:
N (t )

N (0)  e t
1
 N (0)
2
1
2

N (0)  e

e
1
2
 ln 2

   T1

   T1
ln
  T1
T1 
2
  T1
1
 N (0) sei. Dann gilt
2
2
2
2
2
ln 2

Weiterhin folgt für die Aktivität:
A

  N (t )
A

N (t )
 ln 2
T1
2
Die Aktivität A ist demnach die zeitliche Änderung der Zahl der unzerfallenen Kerne.
2.7 NATÜRLICHE ZERFALLSREIHEN
Der Zerfall der Kerne kann weder durch physikalische noch durch chemische Veränderungen
beeinflusst werden. Ist eine radioaktive Substanz, z.B. in einem Kernreaktor, einmal erzeugt
worden, so kann man nur warten, bis ihre Aktivität von selbst wieder allmählich abklingt. Dieser
Vorgang kann zehntausende Jahre beanspruchen. Die Menge eines radioaktiven Elements
verringert sich durch den Zerfall ständig. Nach 10 Halbwertszeiten ist nur noch ein Promille der
ursprünglich vorhandenen Substanzmenge übrig. Bei den meisten radioaktiven Umwandlungen
sind die entstehenden Tochtersubstanzen auch wieder radioaktiv.
Die heute vorhandenen radioaktiven Elemente sind Relikte aus der Entstehungszeit des
Sonnensystems. Sie haben sich vermutlich bei Kernumwandlungen in früheren Sterngenerationen
gebildet. Überreste dieser Sterne waren Teile der Gaswolke, aus der das Sonnensystem vor rund 5
Milliarden Jahren entstanden ist. Die kurzlebigen radioaktiven Elemente zerfielen bald. Einige sehr
langlebige Elemente, wie z.B. Uran mit einer Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren, sind noch
vorhanden. Sie bilden den Ausgangspunkt der natürlichen Zerfallsreihen. Es wurden im
235
wesentlichen drei natürliche Zerfallsreihen gefunden, eine von 238
92 U , eine von 92 U und eine von
232
90Th
ausgehend. Sie enden alle bei einem Bleiisotop, die erste bei
206
82 Pb ,
die zweite bei
207
82 Pb ,
die letzte bei 208
82 Pb . Das natürliche Blei ist ein Isotopengemisch hauptsächlich aus diesen
Endprodukten.
Diese Reihen beginnen jeweils mit einem langlebigen Element, bei dessen Zerfall fortlaufend
radioaktive Elemente neu entstehen. Die kurzlebigen Elemente, wie z.B. Radium mit einer
Halbwertszeit von 1600 Jahren, werden dadurch ständig nacherzeugt.
Radioaktive Elemente sind in unterschiedlicher Konzentration in allen Gesteinen enthalten. Die
beim Zerfall frei werdende Energie ist die Hauptquelle der Erdwärme. Besonders radioaktiv ist
Granit. Ein Kubikmeter Granit liefert 2770 Watt.
Kernphysik  11 
2.7 Anwendungen von Radionukliden
a) Radioaktive Altersbestimmung
Eine der wichtigsten Methoden zur Bestimmung des Alters von archäologischen Funden ist
das C-14-Verfahren. Die Lufthülle der Erde enthält einen kleinen Anteil (310-11 %) des
Kohlenstoffs als radioaktives Isotop C-14. Es entsteht, wenn aus dem Weltraum kommende
Neutronen (kosmische Strahlung) Stickstoffkerne treffen. Sie wandeln sich dann unter
Aussendung von Protonen in radioaktive Kohlenstoffkerne um:
14
1
7 N 0
n146C  11p
Die so entstehenden C-14-Kerne zerfallen mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren. Die
zerfallenden Kerne werden fortlaufend durch neuentstehende Kerne ersetzt, so dass sich
eine Gleichgewichtsverteilung von radioaktivem Kohlenstoff in der Luft ausbildet. Dieser
verbindet sich mit O2 zu C*O2. Er wird von den Pflanzen in Form von CO2 genau wie
gewöhnlicher Kohlenstoff assimiliert, solange die Atmung der Pflanze anhält. Dadurch bildet
sich in lebenden Pflanzen ein bestimmter Anteil C-14 aus. Alle Lebewesen ernähren sich von
diesen Pflanzen und so gelangt auch 14C in ihren Organismus (z.B. Knochen). Nach dem
Absterben der Pflanze bzw. der Lebewesen wird aber kein neuer radioaktiver Kohlenstoff
mehr aufgenommen, und das gespeicherte C-14 zerfällt allmählich.
14
0
6 C  1
0
  147N  0
Daher nimmt der C-14 Gehalt des abgestorbenen Materials mit einer Halbwertszeit von 5730
Jahren ab. Der entstehende Stickstoffkern ist stabil.
Durch Bestimmung des C-14-Gehalts kann man deshalb ermitteln, seit wann eine Pflanze
bzw. ein Lebewesen kein CO2 mehr assimiliert hat. Auf diese Weise sind Altersbestimmungen
an Holzresten, aber auch anderen organischen Materialien (Knochen, Leder,...) möglich.
Kernphysik  12 
b) Radioaktive Indikatoren
Die Lage und Ausbreitung radioaktiver Materialien kann man anhand der von ihnen
ausgesendeten Strahlung leicht feststellen. Deshalb dienen radioaktive Isotope heute in
vielen Bereichen der Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Technik als Indikatoren. Sie
erlauben es, in der Medizin Stoffwechselvorgänge zu verfolgen. Hierzu muss dem
Organismus eine geringe Menge eines geeigneten radioaktiven Isotops zugeführt werden.
Dieses Isotop, z.B. radioaktives Iod, unterscheidet sich in seinem chemischen Verhalten
(wird von den Elektronen bestimmt und nicht vom Kern) nicht von den stabilen Isotopen des
Elements und nimmt daher im Organismus den gleichen Weg. Weil das radioaktive Iod
ständig Strahlung aussendet, kann es mit Hilfe von geeigneten Nachweisgeräten
(Detektoren) jederzeit lokalisiert werden.
Aber nicht nur in der Diagnose, sondern auch in der Therapie werden radioaktive Isotope
eingesetzt. Durch Einlagerung radioaktiver Stoffe und durch Bestrahlung kann das
Zellwachstum beeinflusst werden. Bei der Krebstherapie versucht man, Krebszellen durch
gezielte Bestrahlung zu zerstören, ohne dabei das gesunde Gewebe in der Umgebung zu
schädigen.
c) Künstliche Isotope
Neben der bisher betrachteten natürlichen radioaktiven Strahlung, unterscheidet man aber
auch radioaktive Strahlung, welche durch einen äußeren Anlass künstlich hervorgerufen
wurde. Eine derartige Radioaktivität bezeichnet man als künstliche Radioaktivität. Die
dabei erzeugten Atomkerne sind künstliche Isotope, die in der Natur nicht vorkommen. Sie
entstehen dadurch, dass ein Teilchen oder Atomkern mit ausreichender Energie mit einem
anderen Atomkern zusammenstößt. Diese Kernreaktionen löst man in speziellen
Beschleunigeranlagen aus.
Beispiel :
Ein -Teilchen stößt gegen einen Aluminiumkern. Es entsteht ein hochangeregter Zwischenkern des
Elements Phosphor. Dabei wird ein Neutron emittiert.
30 * 1
  27
13 A  15P  0 n
4
2
Ein freies Neutron ist instabil. Es zerfällt in ein Proton und ein Elektron sowie ein Antineutrino:
1
0n
0
 11p 10e 0
Hochangeregte Phosphorkerne zerfallen mit einer Halbwertszeit T1/2 = 150 s in Siliziumkerne, wobei
ein Positron ausgesendet wird.
30 *
15 P


30
0
0
14Si 1e 0
+
Das Auftreten einer β -Strahlung bei Kernreaktionen ist der gravierende Unterschied zwischen
natürlicher und künstlicher Radioaktivität. Ein Positron kann bei künstlicher Radioaktivität entstehen.
Ein freies Positron kann nicht lange existieren, da es sich mit einem Elektron vereinigt und zerstrahlt.
Bei dem beobachteten Vorgang wandelt sich ein Proton im Atomkern in ein Neutron um. Bei der
Reaktion entsteht auch ein Neutrino :
1
1
0
0
1 p0 n 1 e 0

Zur Erzeugung künstlicher Isotope verwendet man meist die intensive Neutronenstrahlung, die im
Innern von Kernreaktoren entsteht. Diese Isotope dienen nicht nur als radioaktive Indikatoren,
sondern auch zur Energieerzeugung. Die beim radioaktiven Zerfall freiwerdende Wärme dient als
Energiequelle für Satelliten, Wetterstationen, usw.
Kernphysik  13 
3.
AUFGABEN
1. Geben Sie für folgende Umwandlungen die Kernreaktionsgleichungen an:
a) Si-31 in P-31
b) U-238 in Th-234
c) Na-22 in Ne-22
d) Co-60 in Ni-60
2. Überprüfen Sie folgende Reaktionsgleichungen auf Richtigkeit !
a)
b) 94 Be 42 He126 C 01 n
14
4
14
1
7 N 2 He 7 O1 H
c)
210
83

Bi 210
84 Po  e
d)
10
1
6
4
5 B 0 n  3 Li 2 He
3. Die Zerfallskonstante von Radium beträgt   1,431011s 1 . Innerhalb welcher Zeit zerfällt die
Hälfte der Radiumkerne ?
( T1/2 = 1536 a )
4. Die Halbwertszeit von U-238 beträgt 4,5 109 Jahre. Wie viele Kerne zerfallen pro Sekunde in
einem Kilogramm ?
( A = 1,235107Bq )
5. Cs-131 zerfällt mit einer Halbwertszeit von 9,7 Tagen. Wie viel Prozent des Anfangsmaterials
sind vorhanden:
a) nach 30 Tagen,
( 11,5% )
b) nach einem Jahr ?
( 4,610-10 % )
6. Für Radium-226 ist die Zerfallskonstante  = 1,3810-11 s-1.
a) Wie viel Gramm Radium sind von einem Gramm Anfangsmasse nach 50 a noch aktiv ?
b) Welche Aktivität besitzt 1 Gramm Radium-226 ?
c) In welcher Zeit hat die Aktivität des Radiums um 90% abgenommen ?
Wie viele Atomkerne sind in dieser Zeit zerfallen ?
( 0,978 g / 3,681010 Bq / 5287 a ; 2,41021Kerne )
7. Die Halbwertszeit von Jod-131 beträgt 8,02 d. Wie viel Nanogramm dieses Isotops weisen eine
Aktivität von 108 Bq auf ?
( m = 21,8 ng )
8. Berechnen Sie die Zeit, nach der die Aktivität eines Präparats um 95% abgenommen hat, wenn
seine Halbwertszeit 140 d beträgt ? ( t = 605 d )
9. Heute besteht das in der Natur vorkommende Uran aus 99,29 % 238U und 0,71 % 235U. Schätze
das Alter der Erde ab, wenn man annimmt, dass bei der Entstehung der Erde die zwei Isotopen
in gleicher Menge vorhanden waren. Die Halbwertszeit von Uran-238 ist 4,5109 Jahre und die
von Uran-235 ist 7,1108 Jahre.
( t = 6109 a )
10. Ein Student misst mit einem Geiger-Müller-Zähler die von einer Francium-223-Quelle emittierte
radioaktive Strahlung. Er lässt den Zähler dauernd laufen und schreibt, zu unregelmäßigen
Zeitpunkten, die angezeigte Impulszahl auf  Tabelle. Die Hintergrundstrahlung beträgt 26
min-1.
Ermittle die Zählrate zQ. Trage ln(zQ) in Funktion der Zeit auf und ermittle daraus die
Zerfallskonstante und die Halbwertszeit !
Vergleiche deine Resultate mit dem Sollwert von 22 min und rechne die relativen
Abweichungen aus !
Zeit (s)
0
10
80
90
200
210
320
330
500
510
800
810
Impulszahl
0
1000
7800
8791
18986
19884
29470
30300
43960
44742
65310
65978
Kernphysik  14 
11. Lies, von der Anfangsaktivität A0 ausgehend, 3 Werte für die Halbwertszeit aus der Graphik ab.
225 A
(Bq)
A0
200
175
150
125
100
75
50
25
0
0
20
40
60
80
t (s)
100
12. Lies, einmal von A und dann von B ausgehend, 2 Werte für T1 / 2 ab.
46
44
42
40
38
36
34
32
30
28
26
24
22
20
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
A (Bq)
A
B
0
20
40
60
80
100
120
t (s)
140
13. Ein anderer Student hat den radioaktiven Zerfall vom Isotop Fermium-239 gemessen und seine
Resultate in untenstehende Tabelle eingetragen. Die Hintergrundstrahlung beträgt 26 min-1.
Trage die Zählrate zQ graphisch in Funktion der Zeit auf und miss dann möglichst genau die
Halbwertszeit diese Isotops ! (Der genaue Wert beträgt 2,6 min).
Rechne die relative Abweichung vom exakten Wert aus !
Zeit (s)
0
20
50
70
100
120
130
150
170
180
210
Impulszahl
0
1877
4390
5893
7913
9110
9684
10741
11720
12190
13470
14. Eine Holzprobe einer antiken Kommode ist in Kohlenstoff überführt worden. Es zeigt sich, dass
1 g dieses Kohlenstoffs eine Aktivität von 14,5 Bq aufzeigt. 1 g Kohlenstoff der natürlichen
Isotopenzusammensetzung aus dem zum jetzigen Zeitpunkt geschlagenen Holz, hat dagegen
eine Aktivität von 16,2 Bq. Die Halbwertszeit des C-14-Isotops beträgt T1/2 = 5730 a.
Bestimmen Sie das Alter dieser Holzkommode!
(t = 916 a)
Kernphysik  15 
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