V.27 ABCD sei ein Sehnenviereck. Die Gerade durch die Inkreismittelpunkte der Dreiecke ABC und ABD verläuft dann stets parallel zu der Winkelhalbierenden zwischen den Diagonalen AC und BD. V.27 Beweis: (Bild) Wir bezeichnen die Winkel ]CAB ≡ α, ]CBA ≡ β, ]DAB ≡ γ und ]DBA ≡ δ; der Inkreismittelpunkt von 4ABC sei I 1 , der von 4ABD entsprechend I2 . Damit ist ]I1 AB = β γ δ α , ]I1 BA = , ]I2 AB = , ]I2 BA = . 2 2 2 2 D w ε C ε S Nach dem Peripheriewinkelsatz ist ]ACB = ]ADB ≡ ε und demnach I1 α+β ε ◦ ◦ ]AI1 B = 180 − = 90 + I2 2 2 A B γ+δ = 180 ◦ − = ]AI2 B (V.105) 2 (vgl. Aufgabe D.9); somit ist auch ABI 1 I2 ein Sehnenviereck. Wir berechnen nun den Winkel η zwischen den Geraden I1 I2 und AB (vgl. Aufgabe V.4): ¯ γ ¯¯ |β − γ| ¯ ◦ ◦ η ≡ |180 − ]I1 I2 A − ]I2 AB| = ¯180 − (]I1 I2 B + ]AI2 B) − ¯ = . 2 2 Dabei wurde (V.105) und ]I1 I2 B = ]I1 AB = 12 α (Peripheriewinkel über BI1 ) benutzt. Andererseits ist der Winkel zwischen w und SB 12 (α + δ) (d. i. die Hälfte des Außenwinkels ]BSC im 4ABS), der Winkel zwischen w und der Geraden AB schließlich ¯ ¯ µ ¶ ¯ ¯ ¯180 ◦ − 180 ◦ − α − δ + α + δ − α¯ = |δ − α| = η. ¯ ¯ 2 2 Die beiden Geraden w und I1 I2 verlaufen daher parallel. ¤