-Spektrochemische Reihe Komplexe ∆o- Werte [kJ/mol] [Mn(H2O)6]2+ [Co(H2O)6]2+ [Fe(H2O)6]2+ [Fe(H2O)6]3+ [Cr(H2O)6]3+ [Co(NH3)6]3+ [Fe(CN)6]4[Co(CN)6]3- 93 111 124 164 208 274 395 401 wachsende Orbitalaufspaltung: Mn2+<Ni2+<Co2+<Fe2+<Fe3+<Cr3+<Co3+<Mn4+<Pd4+<Pt4+ Liganden: I-<Br-<SCN-<Cl-<F-<H2O<py<NH3<en<NO2-<CN-≈CO ∆o ergibt sich nach C.K.Jorgensen näherungsweise als Produkt von Feldfaktoren gM und fL der Metallzentren M und Liganden L: ∆o = gMfL. Will man ∆o in kJ erhalten, dann beträgt: gM= 96 (Mn2+),104(Ni2+),120(Co2+), 167(Fe3+),208(Cr3+),218(Co3+),431(Pt4+) fL= 0,72(Br-);0,73(SCN-);0,78(Cl-);0,9(F-) ; 1,00(H2O);1,25(NH3);1,7(CN-) 1 - Chelateffekte Die Bildungskonstanten der Ammin- und EthylendiaminKomplexe zeigen, daß das Komplexkation [Ni(en)]2+ wesentlich stabiler ist, als das Komplekation [Ni(NH3)6]2+: Reaktion 1: [Ni(H2O)6]2+ + 6 NH3 → [Ni(NH3)6]2+ + 6 H2O lgKo = 8,748 Reaktion 2: [Ni(H2O)6]2+ + 3 en → [Ni(en)3]2+ + 6 H2O ∆H2 - ∆H1 = 0 KB= exp(-∆GB/RT) ∆G=∆HB-T∆S ∆S= -∆GB/T ..... lgKo = 18,146 ∆SB = 179,8kJ/mol ∆GB(en-Komplex) = -103,5 kJ/mol → starke Erwärmung - Redoxstabilität von Komplexen Reaktion von gelbem Blutlaugensalz mit Brom: K4[Fe(CN)6] + ½ Br2 → K3[Fe(CN)6] + KBr (17 e- ) (18 e- ) Das entstehende rote Blutlaugensalz ist weniger stabil, als das Ausgangsprodukt und wird als mildes Oxidations mittel verwendet ( Wiedererlangen des Edelgaszustandes am Eisen ! ). [Fe(CN)6]4-/3- 0,361 V 2 - Erniedriegung des Standartpotentials durch Komplexbildung Aufgrund des Redoxpotentials Cu/Cu+ ( Eo = +0,52 V ) sollte sich Kupfer nicht in Wasser auflösen. In wässriger CN- -Lösung löst es sich aber unter Freisetzung von Wasserstoff. Cu + 4 CN- + H2O → [Cu(CN)4]3- + OH- + ½ H2 Eo = -0,44V → Potentialerniedrigung um 0,96 V! Mit der Nernst- Gleichung errechnet sich eine Komplexbildungskonstante von logKB= 28 für den Tetracyanokomplex. - Stabilisierung von in Wasser unstabilen Oxidationsstufen durch Komplexierung Ag2+ ist in Wasser ein sehr starkes Oxidationsmittel: Eo (Ag+/Ag2+) = 1,980 V. Demzufolge müßte es sich sofort unter Sauerstoffentwicklung zu Ag+ reduzieren. Durch Komplexierung mit geeigneten Liganden ist es aber stabilisierbar: 2 Ag+ + 3 S2O82- + 8 py → 2[Ag(py)4]S2O8↓ + 2SO42- - Metallorganische Komplexe 3 Ferrocen, ein orangeroter, wasserunlöslicher Feststoff, läßt sich mit Silberionen zum Ferrocenium-Ion oxidieren: Cp2Fe + Ag+ → Cp2Fe++ Ag↓ Eo (Cp2Fe/Cp2Fe+)= 0,33V (rot) (blau) xz,yz + ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ z2 Fe ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↓↑↓↑ x2-y2 xy Der Cp - Ring stabilisiert die positive Ladung. - Solvatisierte Elektronen als Pseudo - Komplexe Beim Lösen von Lithium in Aminen (hier: Ethylendiamin) disproportionieren das Metall in geringen Umfang unter Bildung farbloser Kationen Li+, sowie tief blauer solvatisierter Elektronen, die sich aber rel. schnell unter Wasserstoffentwicklung zersetzen: Li + n(en) → Li+ + e-n(en) ( farblos) (blau) e-n(en) + H+ → ½ H2 + n en Durch Zusatz von Kronenether oder Cryptanden, die die Kationen abfangen, läßt sich das Gleichgewicht deutlich in Richtung auf die solv. Elektronen verschieben. 4