Kalium-trijodoplumbat(II) KPbI3 • 2 H2O Pb(NO3)2 + 3 KI + 2 H2O -> KPbI3 • 2 H2O + 2 KNO3 331,2 498,0 36,0 663,0 202,2 Zur Darstellung werden 4 g Pb(NO3)2 in 15 ml warmem dest. Wasser gelöst und unter Rühren mit einer gleichfalls erwärmten Lösung von 15 g KI in 15 ml dest. Wasser versetzt. Zunächst scheidet sich gelbes PbI2 ab, das beim Erkalten allmählich in blaßgelbes KPbI3 • 2 H2O übergeht. Das Salz wird auf einer Glasfrittennutsche scharf abgesaugt und durch Abpressen zwischen Filtrierpapier oder auf einem Tonteller getrocknet. Die wasserfreie Verbindung kann aus dem Dihydrat entweder durch längeres Aufbewahren im Vakuumexsikkator über konz. Schwefelsäure oder durch Auflösen in 15-20 ml Aceton und anschließendes Fällen mit dem doppelten Volumen Äther erhalten werden. KPbI3 wasserfrei dient als empfindliches Reagens auf Feuchtigkeit, da es mit Wasser nicht unter Rück-bildung des Hydrates, sondern unter PbI2-Abscheidung (Gelbfärbung) reagiert. Näheres über den Nachweis von Spuren H2O in Gasen oder organischen Lösungsmitteln mit festem oder in Aceton gelöstem KPbI3 siehe bei Biltz. Synonym: Kaliumblei(II)-jodid. Eigenschaften: KPbI3 ∙ 2 H2O bildet blaßgelbe, nadelförmige Kristalle, luftbeständig. D (18 °C) 4,21. Kristallstruktur orthorhombisch (a = 10,10 Å, b = 22,41 Å, c = 4,56 Å). Bei schärferem Trocknen im Exsikkator wird das Kristallwasser abgegeben unter Bildung von weißlichem, pulverförmigem KPbI3, das an feuchter Luft unter PbI2-Abscheidung sofort gelb wird. Beim Erhitzen wird zwischen 30 und 97 °C das Hydratwasser ebenfalls abgegeben; es reagiert eventuell mit dem wasserfreien Salz unter Zersetzung. F. von KPbI3 349 °C unter beginnender I2-Dissoziation. KPbI3 ∙ 2 H2O wird von reinem Wasser teilweise unter PbI2-Bildung zersetzt; beständig in wäßriger Lösung nur in Gegenwart eines größeren KI-überschusses; leicht löslich in Aceton mit hellgelber Farbe. Literatur: C. H. Herty, Amer. Chem. J. 14, 107 (1892). W. Biltz, Ber. 40, 2182 (1907). M. Nardelli, L. Cavalca u. A. Braibanti, Ric. Sei. 26, 1886 (1956).