Quecksilber(ll)-oxidchloride Hg5O4CI2 I. Zur Darstellung der braunen Form gibt man zu einer auf 50-55 °C erwärmten Lösung von 10 g HgCl2 in 2 l H2O eine ebenfalls auf 50-55 °C erwärmte Lösung von 15 g Borax in 1,5 1 H2O. Beim Erkalten scheidet sich die gewünschte Verbindung in 0,1-0,8 mm großen dünnen Blättchen mit einer Ausbeute bis zu 85% des eingesetzten HgCl2 aus. II. Zur Darstellung von schwarzem Hg5O4Cl2 erhitzt man 5,0 g der feinkristallinen braunen Form mit 10 ml 0,1 N HNO3 im Einschlußrohr etwa 72 h auf 180 °C. Das Präparat scheidet sich dabei in mehrere Millimeter langen, rhombischen Nadeln aus, die sich leicht von beigemengtem basischem Nitrat abtrennen lassen. Eigenschaften: I. Je nach Dicke goldgelbe (musivgoldähnliche) bis dunkelbraune, biegsame, dünne Blättchen; aus konzentrierten Lösungen leistenförmige, braune Kristalle. In heißem H2O unter teilweiser Zersetzung löslich. Unterscheidet sich von der schwarzen Form durch das Auftreten von Gitterstörungen; besitzt ferner eine merkliche Phasenbreite. II. Nadelförmige, schwarze Kristalle, in H2O wenig löslich. D 9,01. Kristallstruktur orthorhombisch, RG Ibam (a = 11,5, b = 6,0, c = 11,8 Å). Literatur: I.: A. Weiss, G. Nagorsen u. A. Weiss, Z. Naturforsch. 9 b, 81 (1954). II.: Private Mitteilung von A. Weiss.