7.3.2 Flussdichte im homogenen Magnetfeld Versuchsaufbau zur Bestimmung der Flussdichte im homogenen Magnetfeld Bei der Messung der Kraft auf eine Leiterschleife im homogenen Magnetfeld haben wir festgestellt: ! Kleinere Stromstärke geringerer Ausschlag (= geringere Kraft auf den Leiter) ! Stromumpolung Ausschlag in die entgegengesetzte Richtung Dies lässt sich mit Hilfe der Formel für die magnetische Flussdichte begründen: B= B= konstant l = konstant ändert sich I, so muss sich auch die Kraft ändern F I ⋅l Wie ändert sich nun der Ausschlag (also die Kraft auf den Leiter), wenn wir folgende Leiterschleifen komplett in das homogene Magnetfeld hängen? 1) 2) Mit Hilfe der “Drei Finger Regel” (auch UVW Regel genannt), können wir die Kräfte auf jeden Leiterabschnitt bestimmen: 1) 1.1) X X X X X X X X X X X X X X X X F1 F1 X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X F2 F2* F2 X = F2* Da sich die Kräfte F1 und F2 jeweils aufheben, wirkt auf die Leiterschleife 1 die gleiche Kraft, wie sie auf die Leiterschleife 1.1 wirken würde 2) X X X X X X X X X F1 F1 X X X X X Auch in diesem Fall heben sich die Kräfte F1 und F2 gegenseitig auf, so dass diese Leiterschleife 2 im homogenen Magnetfeld nicht ausschlägt X X X X F2 F2 7.4 Lorentzkraft - Kraft auf bewegte Ladungen Versuch: Wir heben einen U-förmigen Magneten vor ein Oszilloskop und beobachten die Ablenkung des Elektronenstrahls S N Lorentz erkannte: Auf jeden Ladungsträger, der sich im Magnetfeld bewegt, wirkt eine Kraft. Die Ablenkung des Elektronenstrahls in unserem Fall lässt sich auch mit Hilfe der “Drei Finger Regel” begründen. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass bei der “Drei Finger Regel” der Daumen für die technische Stromrichtung steht und somit in die entgegengesetzte Richtung des Elektronenstrahls zeigen muss. Wer den Daumen jedoch in Elektronenflussrichtung halten möchte, sollte dafür dann seine linke Hand verwenden B= F I ⋅l ⇒ F = B ⋅ I ⋅l Mit ∆Q ∆t N ⋅e ⋅l F = B⋅ t l = N ⋅e⋅ B⋅ = N ⋅e⋅ B ⋅v t I= Q = Ladung t = Zeit N = Anzahl der Elektronen e = Elementarladung F = N ⋅ e ⋅ B ⋅ v ist die Kraft, die auf den ganzen Leiter wirkt. Die Kraft, die auf ein einzelnes bewegtes Elektron wirkt, ist folglich e ⋅ B ⋅ v Allgemein: Bei Bewegter Ladung Q (senkrecht zu B!): Fmag = Q ⋅ B ⋅ v Man setzt um das Q einen Betrag, da die Kraft immer Positiv sein sollte Aufgabe: In Abbildung a) ist AB die Seite einer rechteckigen Spule, welche um die Achse D in einem homogenen Magnetfeld drehbar ist. Der Strom (technische Stromrichtung) fließe bei A auf den Betrachter zu und dann längs AB. a) Geben Sie in einer Zeichnung die Richtung der Kräfte an, die auf die Spule ein Drehmoment ausüben. b) Sind die Kräfte, die auf die Drähte der Spule wirken, welche senkrecht zu den Feldlinien des Magnetfeldes verlaufen, von der Stellung der Spule im Magnetfeld abhängig? Begründung. c) Zeigen Sie, wie das Drehmoment auf die Spule von der Stromstärke und der Stellung der Spule abhängt. In Abbildung b) sind die Magnetpole kreisförmig angebohrt und im Inneren befindet sich ein Weicheisenzylinder, so wie es bei einem Drehspulinstrument der Fall ist. d) Zeichnen Sie Feldlinien im Luftspalt. Welche Struktur hat das Magnetfeld im Luftspalt? e) Welche Änderung gegenüber Teilaufgabe a) ergibt sich bei diesem Feld für die Kräfte, die auf die Spule ein Drehmoment ausüben? f) Bei einem Drehspulinstrument ist die Skala äquidistant. Begründen Sie, dass bei dem Feldverlauf von Abbildung b) der Drehwinkel der Spule direkt proportional zur Stromstärke ist. g) Wie groß ist das Drehmoment auf eine quadratische Spule mit 120 Windungen, wenn die Spulenfläche 1,21 cm' misst, die Stromstärke in der Spule 2,40 mA beträgt und die Spule wie in Abbildung a) zu einem Magnetfeld der Flussdichte 1,68 T steht? Lösungsvorschlag: a) Zu d) b)Nein, die Kräfte, welche auf die Drähte der Spule wirken sind nicht von der Stellung des Magnetfeldes abhängig, da die Kräfte vom Draht, welcher zu AB führt, sich mit den Kräften auf den Draht, welcher von AB wegführt, aufheben, da sie in entgegengesetzte Richtungen verlaufen c)Das Verhältnis von Drehmoment und Stromstärke ist linear, das heißt, eine doppelte Stromstärke hat ein doppeltes Drehmoment zur Folge. In Abbildung a) wirkt das größte Drehmoment auf den Leiter. Wenn sich der Leiter nun dreht, so ist ein immer geringeres Drehmoment vorhanden. Wenn sich der Leiter nun um 90° gedreht hat, ist gar kein Drehmoment mehr vorhanden, da der Dreharm a gleich Null ist. d)Hierzu muss man wissen, dass in dem Luftspalt kein homogenes Feld mehr ist. e)In Abbildung b) ändert sich das Drehmoment nicht, weil die Feldlinien innen senkrecht zum Radius stehen. In Abbildung a) ändert sich das Drehmoment im Gegensatz zu b) schon. f)Die Stromstärke ist deshalb zum Winkel der Spule direkt proportional, da das Drehmoment nicht von der Stellung der Spule abhängig ist. g) M = F ⋅ a = B ⋅ I ⋅ l M = 120 ⋅ 2,40mA ⋅1,68T ⋅1,21cm N −5 = 120 ⋅ 2,40mA ⋅1,68 ⋅1,21cm = 5,85 ⋅10 Nm Am