Anmerkungen zum Komponisten Carl Maria von Weber und seiner

Werbung
Anmerkungen zum Komponisten Carl Maria von Weber
und seiner Oper Der Freischütz
Wussten Sie, dass....
…der Komponist der Oper Der Freischütz am 18. Nov. 1786 in Eutin, dem „nordischen
Weimar“, in Schleswig-Holstein geboren und auf den Namen Carl Maria Friedrich Ernst von
Weber getauft wurde?
…sein Vater, Franz Anton, das Adelsprädikat „von“ seinem Namen aus Geltungsbedürfnis
zufügte?
… der ältere Bruder von Franz Anton, Franz Fridolin, Schwiegervater von W.A. Mozart war?
Seine Tochter Constanze wurde Mozarts Frau und C.M. somit der angeheiratete Cousin.
… C.M. das Kind der zweiten Frau Genovefa seines Vaters Franz Anton war? Dieser hatte
bereits acht Kinder aus erster Ehe mit seiner Frau Anna.
… C.M., ein oft krankes und schwächliches Kind, nach einer Hüftgelenksentzündung erst mit
vier Jahren laufen lernte und Zeit seines Lebens wegen unterschiedlicher Länge seiner
Beine hinkte?
… C.M. einer der wenigen Komponisten ist, der sein Leben, seine Krankheit, seine
Arbeitswelt, seine Familie, sein hinterlassenes Oeuvre in seinen Tagebüchern und in seiner
Korrespondenz kommentiert hat und diese Schriften 1828 in Dresden zwei Jahre nach
seinem Tod erschienen sind?
… Max Maria von Weber, der Sohn des Komponisten, eine dreibändige Biografie über
seinen Vater C.M. 1864-1866 veröffentlicht hat?
… die musikalische Ausbildung von C.M. aufgrund des Wandertriebes seiner Eltern als
Theatergruppe an all jenen Orten erfolgte, an denen man gerade gastierte?
… anlässlich von Gastspielen in Salzburg C.M. Schüler von Michael Haydn war? Seine
Meinung über C.M., dem „… für sein Alter kleinen und gebrechlichen, etwas lahmen Knaben,
… dass er ein ganz ausgezeichnet starker Clavierspieler dieser Zeit sei und daher es für
gerecht und billig finde, diesen meinen lieben Zögling der ganzen musikalischen Welt zur
besten Aufnahme zu empfehlen.“
… 1802/1803 C.M. erstmalig Wien besuchte? „Es drängte mich nach der Tonwelt Wiens,
und zum ersten Mal trat ich hinaus in diese Welt und empfing in vollen Zügen die Eindrücke
der neuen farbglühenden Welt. Wien war damals die Stadt des wohlfeilen Weines, des guten
Gesanges und wie jetzt noch, der schönen leicht bewegten Weiber. Auf ihm, der klein und
schwächlich unter seinen Lebensgenossen stadt, ruhten die augen der Frauen wärmer als
auf den meisten jener elastischen Gestalten, die sich jubilierend durch das singende,
küssende und trinkende Wien trieben. Er hatte ein starke Leidenschaft für Frauenschönheit
und –reiz, die ihn, bis zur Verbindung mit seiner Gattin, unzählige Dornen- aber auch
Rosenkränze um die Stirn flocht.“ (Max Maria von Weber)
… sein Schüler Benedikt von den wunderschönen großen Händen und langen Fingern
seines Lehrers schwärmte? „Er war in der Lage, Dezimen mit derselben Leichtigkeit zu
spielen wie Oktaven.“
jOPERA jennersdorf festivalsommer intendanz DIETMAR KERSCHBAUM
Kirchenstraße 4 – 8380 Jennersdorf
+43 3329 430 37 – [email protected] – www.jopera.at
… es noch nicht lange her ist, dass sowohl die Person Carl Maria von Weber als auch seine
Musik als Inbegriff deutscher Nationalität verpolitisiert wurde? Doch hat „das Deutsche bei
C.M. von Weber nichts gemein mit dem platten, dröhnenden Chauvinismus späterer Zeiten.“
(J. Reiber)
… 1810 das Gespensterbuch von J.A. Apel und F. Laun im Druck erschien und die darin
enthaltene Volkssage Der Freischütz Friedrich Kind als Vorlage zum Libretto diente? 1817
begann C.M. mit der Kompositionsarbeit der Oper; wegen beruflicher Inanspruchnahme als
Operndirektor in Dresden wurde die Gesamte Oper erst am 3. Mai 1820 mit der Komposition
der Ouvertüre beendet.
… die Uraufführung der Oper Der Freischütz am 18. Juni 1821 in Berlin vom Publikum
enthusiastisch gefeiert wurde? Keiner Oper in den nachkommenden Jahrzehnten sollte ein
solcher Triumph beschert sein.
… die Erstaufführung des Freischütz am 13. Nov. 1821 in der Hofoper Wien aufgrund der
kaiserlichen Zensur in radikaler Verkürzung aufgeführt werden musste?
Die Jäger mussten mit Armbrüsten statt Gewehren hantieren, Freikugeln wurden durch
Freibolzen ersetzt (das Schießverbot sollte wohl „einige Damen nicht daran hindern, im
Theater einzuschlafen“ – Satiriker Castelli). Trotz dieser Einschränkungen wurde die
Aufführung ein toller Erfolg.
… C.M. 1813 Operndirektor in Prag und 1816 Musikdirektor der Deutschen Oper in Dresden
wurde?
… C.M.s Erkrankung, damals als „Schwindsucht“ bezeichnet, aus heutiger Erkenntnis jedoch
eine todbringende tuberkulose Erkrankung war, die bereits 1812 erstmalig aufgrund der
detaillierten Beschreibung in seinen Tagebüchern diagnostiziert werden konnte und zu
seinem Tod in der Nacht zum 5. Juni 1826 in London geführt hat, wo er zuvor mit großem
Erfolg die Uraufführung der Oper Oberon und vier weitere Aufführungen dirigiert hatte.
… die sterblichen Überreste von C.M. auf Initiative von Richard Wagner 1844 von London
nach Dresden überführt wurden und dort in einem Ehrengrab beigesetzt wurden? Richard
Wagner komponierte zu diesem Anlass einen Trauermarsch für 75 Blasinstrumente und 20
gedeckte Trommeln. Die Schlussworte seiner Grabrede lauteten: „Nie hat ein deutscherer
Musiker gelebt als du.“
… die Oper Der Freischütz häufig parodiert worden ist?
z.B. Der Freischütz oder Staberl in der Löwengrube, 1822
Samiel oder Die Wunderpille, 1824
Der Freischütz in Kamerun, 1877
Kommt ein schlanker Bursch gegangen, 1918
De Hamburger Freischütz oder De Bruutschuss, 1978
The black Rider, the dusting of the magic bullets, 1990
Swing frei, Jazzfassung, 2011
… Carl Maria von Weber in Hamburg von einem Matrosen einen kleinen Kapuzineraffen
erstand, der mit Freuden in die Familie Weber aufgenommen wurde und auf den Namen
hörte: Schnuff (von?) Weber?
Prof. Rupert Berger
jOPERA jennersdorf festivalsommer intendanz DIETMAR KERSCHBAUM
Kirchenstraße 4 – 8380 Jennersdorf
+43 3329 430 37 – [email protected] – www.jopera.at
Herunterladen