Der Moorfrosch (Rana arvalis) Der Moorfrosch zählt wie Gras- und Springfrosch zu den Braunfröschen. Moorfrösche lassen sich an ihrer überwiegenden Braunfärbung und ihrem braun-schwarzen Schläfendreieck von den Wasserfröschen unterscheiden. Entscheidend für die eindeutige Bestimmung sind aber die so genannten Fersenhöcker an den Hinterbeinen, die bei den Moorfröschen groß und hart und gut zu sehen und zu fühlen sind. Lebensweise und Fortpflanzung Der Moorfrosch ist sowohl am Tag als auch nachts aktiv und hält sich außerhalb der Laichzeit fast ausschließlich an Land auf, wo er seiner Beute nachstellt. Die Hauptnahrung besteht aus Würmern, Insekten, Asseln, Spinnen und Schnecken. Bei der Jagd muss sich der Frosch allerdings vorsehen, denn er selbst steht wiederum auf dem Speiseplan von Störchen und Ringelnattern. Im Oktober sucht sich der Moorfrosch einen Platz zum Überwintern, z.B. unter einem Gehölz- oder Steinhaufen. Erst im März verlässt er an einem verregneten Abend wieder das Winterquartier, um zu seinem Laichgewässer zu wandern. Meist treffen die Männchen dort vor den Weibchen ein. Im Gegensatz zu den Wasserfröschen haben die Moorfrösche zwei innere, nicht ausstülpbare Schallblasen, mit deren Hilfe sie ihre Paarungslaute erzeugen. Diese gedämpft klingenden, glucksenden Rufe erinnern Manchen an einen in der Ferne bellenden Hund und Andere an das Blubbern einer leeren Flasche unter Wasser. Die Rufe sind von März bis Moorfrosch Foto: Andreas Matthews Anfang April vor allem bei Sonnenschein und in den frühen Abendstunden zu hören. In dieser Zeit entwickeln die männlichen Tiere ihre unverkennbare, imposant bläuliche Färbung. Die Weibchen legen ihre Laichballen in flaches, pflanzenreiches Wasser ab. Schon bald nach dem Ablaichen wandern die Weibchen in den Sommerlebensraum, ein paar Tage später folgen auch die Männchen. Am Gewässer selbst haben die Tiere dann nur ungefähr vier Wochen verbracht. Lebensraum und Verbreitung Der Moorfrosch bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand und Gebiete, die immer wieder Überschwemmungen ausgesetzt sind. Dazu gehören Moore, ErlenBruchwälder, Nasswiesen und Weichholzauen größerer Flüsse. Der Moorfrosch schätzt Laichgewässer, die von Sonne beschienen und in großen Teilen flach sind. Seine Verbreitung reicht vom westlichen Mitteleuropa (Niederlande) über Polen und das Baltikum bis weit nach Sibirien. Auch nördliche Teile Skandinaviens werden besiedelt. Innerhalb Deutschlands liegen die Verbreitungsschwerpunkte im Nord- und Ostteil, insbesondere im Nordostdeutschen Tiefland, in dem auch das Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin liegt. Im übrigen Deutschland ist er nur sehr lückenhaft vertreten. Im Grumsiner Forst wurde der Moorfrosch im Jahr 2010 an mindestens 58 Gewässern nachgewiesen. Das Gebiet ist mit seinen hunderten Gewässern, Mooren, Sümpfen und Brüchen, eingebettet in eine strukturreiche Umgebung mit vielen Versteckmöglichkeiten, ideal für den Moorfrosch. Die Tiere finden dicht beieinander zahlreiche Laichplätze und geeignete Landlebensräume. So ist es leicht verständlich, dass im Grumsiner Forst ein bedeutender Anteil der Moorfroschpopulation des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin lebt und das Weltnaturerbe eine große Bedeutung für den Erhalt der Art hat.