Flächen gewinnen durch Innenentwicklung Mit freundlicher Unterstützung und Begleitung durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Städtebauliches Entwicklungs- und Zukunfts-Konzept Freiburg-Haslach zwischen Uffhauser Straße und Feldbergstraße Impressum Herausgeberin: Stadt Freiburg im Breisgau Dezernat für Stadtentwicklung und Bauen, Tiefbau mit Verkehrsplanung, Stadtgrün und Gebäudemanagement Fehrenbachallee 12 79106 Freiburg 1. Auflage, 11/2011 Redaktion: Stadt Freiburg im Breisgau Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung Roland Veith Stadtplanungsamt Gabi Lebherz Rüdiger Kunst-KommunalKonzept GmbH Sybille Hurter, Rüdiger Kunst Gestaltung: „Die Zeichensetzer“, Konzept-, Designund Werbeagentur Hartmann, Heitersheim Druck: Holzer Druck und Medien Weiler im Allgäu Gebietsanalyse und Wirtschaftlichkeitsberechnung: Rüdiger Kunst-KommunalKonzept GmbH Burkheimer Straße 10 79111 Freiburg im Breisgau Städtebauliche Konzepte: MoRe Architekten Kartäuserstr. 153 79117 Freiburg im Breisgau Roller Architekten Kupfertorstraße 46 79206 Breisach am Rhein Pfeifer Kuhn Architekten Gartenstrasse 19 79098 Freiburg im Breisgau Flächen gewinnen durch Innenentwicklung Mit freundlicher Unterstützung und Begleitung durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Städtebauliches Entwicklungsund Zukunfts-Konzept Freiburg-Haslach zwischen Uffhauser Straße und Feldbergstraße Seite 3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 4-5 Seite 12-23 Seite 24-53 Vorwort der Stadt Freiburg Ergebnisse der Bestandsaufnahme Mehrfachbeauftragung – städtebauliche Untersuchung Baurecht Seite 6-9 Ausgangssituation Eigentümerstruktur und Städtebau – städtebauliche Typologie Ziele der Mehrfachbeauftragung Maß der baulichen Nutzung Bewertung der vorgeschlagenen Konzepte Konzepte 1-3 Wohnflächenanalyse Bevölkerungsstruktur Seite 54-57 Grundlagen und Aufgabenstellung Gebäudezustand und Modernisierungsbedarf Kosten-Nutzen-Analyse mit Bewertung des Flächenpotentials Ausgangslage im Stadtteil Haslach Beschreibung und Bewertung Freiräume Lage des Stadtteils / Untersuchungsgebiet Ruhender Verkehr Kostenvergleich Innenentwicklung / Außenentwicklung Vorbemerkung Seite 10-11 Zielsetzung für das Gebiet Öffentlicher Personennahverkehr „Weiche Faktoren“ und Vorteile einer Innenentwicklung in Haslach Seite 58 Bürgerbeteiligung Seite 59 Zusammenfassung Seite 5 Vorwort Vorwort der Stadt Freiburg In Freiburg-Haslach bewegt sich was – noch vor dem Abschluss des erfolgreichen Programms „Soziale Stadt Alt-Haslach“ werden die Vorbereitungen für die behutsame Weiterentwicklung des nächsten Quartiers getroffen. Der Bereich zwischen der Uffhauser Straße und der Feldbergstraße ist ein typisches städtebauliches Zeugnis der 1950er und 1960er Jahre. Die Zeilenbauten sind jedoch inzwischen in die Jahre gekommen und bedürfen einer Modernisierung – auch unter energetischen Gesichtspunkten. Um der steigenden Einwohnerzahl und dem Bedarf an bezahlbaren Wohnungen Rechnung tragen zu können, wurden über eine Mehrfachbeauftragung erste Ideen entwickelt, wie im Quartier zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden könnte. Die vorliegende Gebietsanalyse sowie die Konzepte von drei Architekturbüros bilden den Auftakt für eine intensive Diskussion um die künftige Entwicklung im Stadtteil Haslach. Das nun vorliegende Kurzgutachten konnte durch die freundliche Unterstützung und Begleitung durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft durchgeführt werden. Wir danken allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihr Engagement dieses Quartier in den Fokus weiterer Überlegungen gebracht haben und fordern Sie heute schon auf, sich auch in die weiteren Diskussionen einzubringen. Freiburg, den 09.11.2011 Prof. Dr. Martin Haag Bürgermeister Seite 7 Ausgangssituation Ausgangssituation Ausgangslage im Stadtteil Haslach Haslach ist heute ein lebendiger Stadtteil mit zahlreichen Kultur- und Gemeinschaftsinitiativen. Die erste urkundliche Erwähnung Haslachs stammt aus dem Jahre 786. Ausgehend vom mittelalterlichen Kern um die Melanchthonkirche gab es nach der Eingemeindung im Jahre 1890 mit der Errichtung der sog. Gartenstadt (1913 – 1928) in den 1930er Jahren größere Siedlungserweiterungen. Die größte Erweiterung, die auch das Untersuchungsgebiet betrifft, erfolgte unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg bis in die 1960er Jahre. Im Zuge der städtebaulichen Erweiterung ist auch die Infrastrukturausstattung des Stadtteils mit gewachsen. Vorbemerkung Eine der künftig größten städtebaulichen Herausforderungen ist die hohe Flächeninanspruchnahme. Diese erreichte allein in Baden-Württemberg im Jahr 2009 einen Wert von 7,0 ha pro Tag. Die Folgen der Flächeninanspruchnahme sind sehr vielfältig. Es kommt zur Zerschneidung von Landschaften und der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen, zur Versiegelung und Zerstörung wertvoller Böden und damit auch zum Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche. Auch auf Kommunen wirkt sich der anhaltende Flächenverbrauch, z. B. in Form von steigenden Kosten für die Bereitstellung der Infrastruktur in der Gemeinde, aus. Um auch in Zukunft eine nachhaltige Entwicklung des Landes Baden-Württemberg zu gewährleisten, muss die Flächeninanspruchnahme reduziert werden (Homepage Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg). Dieser Zielsetzung steht der nachgewiesene Bauflächenbedarf in der Stadt Freiburg entgegen. Aufgrund der allgemeinen demografischen Veränderungen wäre an sich mittel- bis langfristig ein Rückgang der Bevölkerungszahl zu erwarten. Das Wachstum durch Zuwanderung hält jedoch in Freiburg weiter an. Darüber hinaus konnte Freiburg als einzige Stadt in Baden-Württemberg 2010 einen Geburtenüberschuss verbuchen. Zumindest bis 2014 wird mit einem weiteren Bevölkerungswachstum gerechnet. Zusätzlich wird von einer jährlichen Zunahme der Wohnfläche pro Person – bei gleichbleibender Bevölkerungszahl von derzeit ca. 224.000 Einwohner (Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg) – von 0,2 m² ausgegangen. Allein durch diesen inneren Bedarf beträgt der jährliche Bauflächenbedarf 4,5 ha Nettobauland. Von 2011 bis 2020 werden damit 64 ha neue Bruttobaufläche benötigt. Diese Prognose setzt jedoch voraus, dass die der Berechnung zugrunde gelegten Innentwicklungspotentiale vollumfänglich reaktiviert werden können. Luftbild Quelle Stadtarchiv undatiert, ca. 1960 Grundlagen und Aufgabenstellung Das zur Ermittlung möglicher Flächenpotentiale aufgelegte Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ nutzt die Stadt Freiburg, um den Stadtteil Haslach bezogen auf einen Teilbereich (zwischen Uffhauser Straße und Feldbergstraße) einer detaillierteren Bestandsaufnahme zu unterziehen. Das Innenentwicklungspotential und die Realisierung werden unter Berücksichtigung bestimmter Voraussetzungen als sehr hoch eingestuft. Die Stadt Freiburg wird auf der Grundlage der Ergebnisse der Untersuchung die geeigneten Rahmenbedingungen schaffen, damit eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet wird. Diese städtebaulichen Erweiterungsgebiete wurden überwiegend in Zeilenhausbauweise errichtet. Der Mietwohnungsanteil ist überdurchschnittlich hoch. Es gibt eine große Zahl preisgebundener und preiswerter Wohnungen. Dementsprechend besteht ein hoher baulicher und energetischer Sanierungsbedarf der Gebäude. Seite 9 Ausgangssituation Lage des Stadtteils / Untersuchungsgebiet Durch die 2004 in Betrieb genommene Stadtbahnlinie ist der Stadtteil optimal an die Gesamtstadt angebunden. Das Stadtteilzentrum Carl-Kistner-Straße Markgrafenstraße bietet ein gewachsenes, vielfältiges und tragfähiges Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebot, ergänzt durch zwei dezentrale Lebensmitteldiscounter im Westen (Carl-Mez-Straße) und Südosten (Basler Straße). Das Untersuchungsgebiet ist geprägt durch einen durchweg älteren Geschosswohnungsbau bzw. Zeilenbebauung mit ausschließlicher Wohnnutzung. In zwei Bereichen wurden Einfamilienhäuser als Reihenhäuser errichtet. Dennoch ist das städtebauliche Erscheinungsbild recht homogen. Im Bereich der Uffhauser Straße befinden sich eine deutsch-französische Schule mit Kindergarten und Kindertagesstätte, sowie eine weitere Kindertagesstätte und die Werkstätten St. Georg der Caritas. Östlich an das Untersuchungsgebiet angrenzend liegt ein Bolzplatz mit Kindertagesstätte (Kampffmeyerstraße). Am östlichen Rand befindet sich die Vigelius-Grund- und Werkrealschule. Das nordwestlich angrenzende Gebiet „Alt-Haslach“ befindet sich seit 2001 im Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“. Seite 11 Zielsetzung für das Gebiet Zielsetzung für das Gebiet Im Zuge der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2020 wurde im Jahr 2010 das Innenentwicklungspotential für die Gesamtstadt Freiburg erhoben und bewertet. Für das Untersuchungsgebiet wurden dabei für den Bereich der Uffhauser Straße durch Abbruch und Neubau allein 40 zusätzliche Wohneinheiten prognostiziert. Das Innenentwicklungs- und Neuordnungspotential ist jedoch bei genauerer Betrachtung als deutlich höher einzustufen. Darüber hinaus weist der Untersuchungsbereich in baulicher Hinsicht erhebliche Defizite auf. Die Eigentümerstruktur im Untersuchungsgebiet weist die Besonderheit auf, dass sich der Gebäudebestand auf wenige Eigentümer öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Natur konzentriert. Deren Interesse an einer städtebaulichen Entwicklung und Verbesserung der Gebäudesubstanz ist nachweislich vorhanden. Im Zuge der Bestandsaufnahme und auf der Grundlage der Ergebnisse der städtebaulichen Mehrfachbeauftragung wird die Stadt Freiburg die Rahmenbedingungen schaffen, um das Innenentwicklungspotential stufenweise zu aktivieren. Seite 13 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Ergebnisse der Bestandsaufnahme Baurecht Der überwiegende Teil des Untersuchungsgebietes wird baurechtlich nach § 34 Baugesetzbuch (BauGB) beurteilt. Für Teilbereiche existieren rechtsgültige Bebauungspläne (siehe farbige Markierung). Eigentümerstruktur und Städtebau – städtebauliche Typologie Ausgehend von der Historie der Siedlungserweiterungen in den 1950er/1960er Jahren befinden sich nur wenige Gebäude in privater Hand. Als Eigentümer überwiegen öffentlich-rechtliche Körperschaften (Stadt Freiburg, Bundesfinanzverwaltung, Kirche) bzw. privat-rechtliche Gesellschaften und Genossenschaften. Die Gebäudestruktur ist bestimmt durch Geschosswohnungsbau in Zeilenbebauung mit drei, maximal vier Geschossen und einem leichten Satteldach mit nicht genutztem Dachraum. Die äußere Gestaltung der Gebäude ist eher schlicht, dennoch erreicht die Struktur eine besondere Qualität durch ihre Homogenität und die begrünten, wohnungsnahen Freiräume. Insgesamt weist das Untersuchungsgebiet eine städtebauliche Struktur auf, die dem typischen Baustil der 1950er Jahre entspricht. Mitten im Gebiet liegend und städtebaulich störend sowie maßstabssprengend wirkt das Hochhaus, Belchenstraße 8. Deplatziert wirkt der daran angrenzende Flachdachpavillon, Belchenstraße 10. Eigentümererhebung: Die entlang der Uffhauser Straße befindlichen Sondernutzungen (Schule etc.) sind in größeren Solitärgebäuden untergebracht, die jedoch stark eingegrünt sind und u.a. dadurch nicht störend wirken. Südlich an das Untersuchungsgebiet grenzt ein großes Reihenhausgebiet aus den 1960er Jahren an. In nördlicher Richtung befindet sich der Haslacher „Dorfkern“, der noch dörfliche Strukturen aufweist. Stadt Bundesfinanzverwaltung/BIMA Kirche Caritas Lebenshilfe Siedlungsgesellschaft/FSB Privat Familienheim Seite 15 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Maß der baulichen Nutzung Grundflächenzahl (GRZ) 0-0,5 0,5-0,8 0,8-1,0 Anhand der überbauten Grundstücksfläche wird das Maß der Grundstücksnutzung bestimmt. Hierzu wird das Verhältnis von überbauter Grundstücksfläche zu Grundstücksgröße gebildet (sog. Grundflächenzahl – GRZ). Eine Grundflächenzahl von 1,0 bedeutet Bebauung des Grundstückes zu 100%, eine Grundflächenzahl von 0,4 bedeutet eine 40%ige Bebauung der Grundstücksoberfläche. Obergrenzen und Anhaltspunkt für ein gebietstypisches Maß bildet die Baunutzungsverordnung. Für allgemeine Wohngebiete gilt eine Obergrenze von 0,4, besondere Wohngebiete und Mischgebiete dürfen eine GRZ von 0,6 aufweisen. Die Ermittlung der GRZ zeigt, dass die Grundstücksflächen im Untersuchungsgebiet insgesamt weit geringer als 50% überbaut sind und damit keine innerstädtische Dichte aufweisen. Eine weitere Kennzahl für die Intensität der Ausnutzung des Grundstückes ist die Geschossflächenzahl (GFZ), die das Verhältnis aller Geschossflächen zur Grundstücksgröße abbildet. Die Baunutzungsverordnung lässt in allgemeinen Wohngebieten und Mischgebieten eine GFZ von bis zu 1,2 zu, in besonderen Wohngebieten beträgt die GFZ max. 1,6. Geschossflächenzahl (GFZ) Die Auswertung zeigt, dass nur drei Grundstücke über eine GFZ größer als 1,0 verfügen. Für die überwiegende Zahl der Grundstücke wurde eine GFZ zwischen 0,5 und 1,0 ermittelt. Die Grundstücke verfügen damit über ein geringes Maß an baulicher Ausnutzung. Unter der Maxime eines verantwortungsvollen Umgangs mit Grund und Boden, ist für ein Wohngebiet in der vorliegenden innerstädtischen Lage von Planern und kommunalen Entscheidungsträgern das Verbesserungspotential zu prüfen. Gleichzeitig bedeutet die geringere Dichte und die geringere Ausnutzung im Untersuchungsgebiet nicht automatisch eine höhere Wohnumfeldqualität, wie die Beschreibung und Bewertung der Freiräume aufzeigt. Eine qualitative und maßvolle Verdichtung unter gleichzeitiger Berücksichtigung und Aufwertung des Wohnumfeldes ist aufgrund der vorliegenden städtebaulichen Kennzahlen abschnittsweise möglich und zu empfehlen. 0-0,5 0,5-1,0 1,0-1,5 Seite 17 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Wohnflächenanalyse Im Untersuchungsgebiet befinden sich insgesamt 116 Wohngebäude. Mit Ausnahme der Reihenhäuser in der Drei-Ähren-Straße (10 Reihenhäuser) und in der Feldbergstraße (9 Reihenhäuser) sind die Gebäude in Geschosswohnungs- bzw. mehrstöckiger Zeilenhaushausbebauung errichtet worden. Die Zahl der Wohneinheiten im Untersuchungsgebiet insgesamt beträgt 799. Die Bereiche, die in der städtebaulichen Mehrfachbeauftragung untersucht wurden (Bereiche 1 – 8, vgl. Seite 24) befinden sich im Eigentum der Freiburger Stadtbau GmbH und der Bundesfinanzverwaltung. Hierauf entfallen insgesamt 437 Wohneinheiten, von denen Angaben zur detaillierten Wohnfläche erhoben werden konnten. Die Gebäude Feldbergstraße 35 – 41 (24 Wohneinheiten) gehören anderen Eigentümern, sind jedoch baugleich mit den Gebäuden Feldbergstraße 27 – 29, so dass die Angaben rechnerisch übernommen wurden. Bevölkerungsstruktur Für 461 Wohneinheiten (437 + 24) der insgesamt 799 Wohneinheiten konnte die Wohnfläche ermittelt werden. Sie beträgt 30.388 m², was einer durchschnittlichen Wohnfläche je Wohneinheit von rd. 66 m² entspricht. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung beträgt in der Gesamtstadt dagegen 75 m² Im Untersuchungsgebiet lebten im Jahr 2010 insgesamt 1.704 wohnberechtigte Personen (Haupt- und Nebenwohnsitz), die gesamte Wohnfläche beträgt 51.415 m². (Quelle: Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung, Freiburg , Jahr 2010). Diese Zahl wird statistisch bereinigt um 117 Personen bzw. 18.255 m², da sich in diesem statistischen Bezirk die Vigelius-Schule befindet. Damit stehen rein rechnerisch 1.587 Menschen insgesamt 33.160 m² Wohnfläche gegenüber, was einem Durchschnittswert von rd. 21 m² pro Person entspricht. Der Vergleichswert in der Gesamtstadt Freiburg beträgt dagegen 39 m² (Wohnbevölkerung inklusive Zweitwohnungen) bzw. 37,5 m² (Wohnberechtigte Erstwohnsitz). 80% Im Untersuchungsgebiet leben 1.704 sogenannte wohnberechtigte Menschen, davon 261 Kinder (15,32%). Dieser Wert entspricht dem der Gesamtstadt (33.180 Kinder von 213.922 Personen – 15,51%). Beim Vergleich der übrigen Altersgruppen im Untersuchungsgebiet zu Werten der Gesamtstadt, des Landkreises und des Bundeslandes zeigt sich eine tendenzielle Überalterung der Bevölkerung im Untersuchungsgebiet 70% bis unter 18 18 bis unter 65 65 und älter Haslach Gebiet 15,38% 63,85% 20,77% Freiburg Stadt 15,65% 67,89% 16,46% Landkreis Brsg.Hochschw. 18,24% 61,67% 20,10% 40% Land B.-W. 17,46% 63,09% 19,45% 30% 60% 50% (Quellen: Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung, Freiburg , Jahr 2010 und Statistisches Landesamt Baden-Württemberg). 20% 10% 0% bis unter 18 18 bis unter 65 65 und älter Haslach Gebiet Freiburg Stadt Landkreis Brsg.-Hochschw. Land B.-W. Seite 19 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Gebäudezustand und Modernisierungsbedarf Stufe Kriterien Die Zahl der untersuchten Wohn- und gewerblichen Gebäude beträgt im Untersuchungsgebiet 107. Die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (Caritas, DeutschFranzösische Schule und Kindergarten, Kindertagesstätte) entlang der Uffhauser Straße sowie die Reihenhäuser in der DreiÄhren-Straße wurden bei der Aufnahme und äußerlichen Bewertung der Gebäudesubstanz außen vor gelassen. 1-2 Bei der Begutachtung der Gebäude wurde eine Bewertungsskala von eins bis fünf verwendet. Das Bewertungsschema mit den dazugehörigen Bewertungskriterien ergibt sich aus der Tabelle. 3-4 Die Tabelle zeigt, dass von den untersuchten 107 Hauptgebäuden lediglich vier dem heutigen baulichen und energetischen Standard entsprechen. Bei den übrigen Gebäuden zeigt sich teilweise ein umfassender Modernisierungsbedarf (52%). Erhebliche bauliche Mängel weist das Hochhaus Belchenstraße 8 auf. 4-5 Neubau nicht älter als 10 Jahre oder wie Neubau, bereits umfassend modernisiert Anzahl Hauptgebäude % 5 3,74 47 43,93 55 51,40 1 0,93 107 100 Beschreibung und Bewertung Freiräume Das Untersuchungsgebiet verfügt über umfassende Grün- und Freiflächen, die dem Gebiet eine besondere städtebauliche Qualität verleihen. Infolge der überwiegend vorkommenden Zeilenhausbebauung liegen diese Grünflächen als Abstandsflächen zwischen den Gebäudezeilen. Sie sind einerseits der Bebauung zugeordnet, sind andererseits jedoch öffentlich begehbar, nutzbar und direkt einsehbar, verfügen somit über einen halböffentlichen Charakter und entziehen sich einer privaten Inanspruchnahme. Da der Erdgeschossbereich als Hochparterre ausgestaltet wurde, ist zudem die direkte Anbindung der Außenbereiche nicht gegeben. Gebäude mit guter Substanz, aber leichten Mängeln, renovierungsbedürftig 2-3 Merkmale: Zustand der Hauseingänge, Treppen, Türen, Fenster, Simse, kleine Putzschäden Gebäude mit schlechter Substanz, modernisierungsbedürftig Merkmale: Dach, Putz, Tapeten, Wandverkleidung, Kamine, Fenster- und Türstürze, Treppenstufen, Belichtung, fehlende Isolierung, Raumaufteilung, sanitäre Anlagen Gebäude mit angegriffener Substanz Renovierung nur unter Einsatz erheblicher Mittel Merkmale: Stützen, Träger, Dachkonstruktion, Kamine, Fach- und Mauerwerk, sanitäre Anlagen Gebäudebewertung gesamt Note 1-1,5 Note 2-3 Note 3,5-4 Note 4,5-5 Note 1-1,5 Note 2-3 Note 3,5-4 Note 4,5-5 Insbesondere bei den an der Uffhauser Straße und der Feldbergstraße liegenden Gebäudezeilen öffnen sich die Grünflächen zur Straße und sind damit sehr stark dem Straßen- und Verkehrslärm ausgesetzt. Dies wirkt sich sehr negativ auf die Aufenthaltsqualität aus. Den Grünflächen fehlt eine gewisse Abgeschiedenheit und eindeutige Differenzierung von öffentlichen und privaten Räumen. Sie weisen zumeist keine gestalterische Seite 21 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Freiräume/ Nutzungen Hohe Aufenthaltsqualität/ hohe ökologische Wertigkeit Mittlere Aufenthaltsqualität, mittlere/geringe ökologische Wertigkeit Geringe Aufenthaltsqualität geringe ökologische Wertigkeit Öffentliche Grünfläche/Park Privatgarten Kinderspielplatz/- bereich Qualität auf und es gibt nur wenige Aufenthaltsmöglichkeiten (Bänke, abgeschiedene Sitzbereiche) für die Bewohner. Sie werden deshalb eher nicht als Aufenthalts- und Erholungsflächen verstanden und in Anspruch genommen. Spielmöglichkeiten in Form von Spielplätzen für Kinder sind in unterschiedlicher Qualität und Ausstattung nur in einigen Teilbereichen zu finden. Einige Freiflächen sind als Rasenflächen angelegt und könnten als Spielflächen dienen, sie werden aber dennoch nicht genutzt. Die gestalterische und die ökologische Qualitäten der Freiflächen sind sehr unterschiedlich. In einigen Bereichen überwiegen gestalterisch wenig attraktive Rasenflächen, die mit einer geringen ökologischen Wertigkeit einzustufen sind und lediglich als begrünte Abstandsflächen zwischen den Gebäuden fungieren. Einige Freiflächen weisen üppige Baum- und Strauchvegetation auf, die als Lebensraum für Vögel und andere Tiere dienen. Sie sind von hohem ökologischem Wert und haben u.a. aufgrund ihrer Schattenwirkung auch eine wichtige kleinklimatische Funktion. Aber auch diese Bereiche sind in den überwiegenden Fällen für die Bewohner nicht attraktiv gestaltet. Mit einer Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten der Freiflächen bei einer konfliktfreien Zuordnung der Nutzungsbereiche kann zu einer erheblichen Aufwertung des Wohnumfeldes beigetragen werden. Dazu gehören die Schaffung von Plätzen und Räumen (Sitzgruppen, Pavillons u.a.) für gemeinschaftliche Aktionen oder für einen geschützten Aufenthalt im Freien. Für Kinder ist die Bereitstellung von Aufenthalts- und Spielbereichen im direkten Wohnumfeld notwendig. Mit einer Umwandlung von Gemeinschaftsfläche in privat nutzbare kleine Gartenbereiche, z.B. für die Erdgeschossbereiche mit Zugänglichkeit über die Balkone, werden zusätzliche Räume für die Mieter geschaffen und damit wird zu einer Erhöhung des Wohnwertes beigetragen. Ruhender Verkehr Die Stellplätze für die Bewohner der Mehrfamilienhäuser werden überwiegend durch ein den jeweiligen Gebäuden zugeordnetes, ebenerdiges Stellplatzangebot auf dem Grundstück gedeckt. Größere ebenerdige Parkierungsanlagen stehen für die Bewohner des Hochhauses zur Verfügung (ein Stellplatz pro Wohneinheit). Darüber hinaus existieren ergänzend größere, flächen- intensive und vollständig versiegelte Parkierungsanlagen in Form von Garagenhöfen und Garagenanlagen (Uffhauser Straße, Blauenstraße, Drei-Ähren-Straße). Im Untersuchungsgebiet existiert nur eine Tiefgarage, die dem Wohngebäude (Feldbergstraße 24 a-c) zugeordnet ist. Für eine Parkraumbilanz wurden die im Gebiet vorhandenen privaten Stellplätze (auf Privatgrundstücken, Garagenanlagen, sonstige Stellplatzanlagen) der Anzahl der Wohneinheiten gegenübergestellt. Unter Zugrundelegung der Vorgaben der Landesbauordnung (ein Stellplatz pro Wohneinheit) kann festgestellt werden, dass für viele Gebäude und Gebäudeeinheiten nicht ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen. Für das Gesamtgebiet wurde ein Defizit von 184 Stellplätzen ermittelt. Zum Teil kann die Unterversorgung über das vorhandene Parkplatzangebot im öffentlichen Straßenraum mit insgesamt 96 legalen Parkplätzen abgedeckt werden. In der Drei-Ähren-Straße, der Belchenstraße und der Uffhauser Straße stehen öffentliche Parkplätze im Straßenraum zur Verfügung. Vor allem in der Uffhauser Straße werden diese tagsüber jedoch nahezu nicht in Anspruch genommen. Seite 23 Ergebnisse der Bestandsaufnahme Ruhender Verkehr/ Öffentlicher Personennahverkehr Öffentliche Parkplätze im Straßenraum 5P Anzahl Stellplätze 5P Private Stellplätze /Anzahl 8GA Garagen/Anzahl/Stellplätze illegales (Gehweg-) Parken TG Einfahrt Tiefgarage H Bus - Haltestelle (VAG) Auch die an der Drei-Ähren-Straße befindlichen offenen Stellplätze, die den Gebäuden Uffhauser Straße 19-23 zugeordnet sind, werden zumeist nicht zum Parken genutzt, sondern als Abstellfläche für Schrottautos, Anhänger u.a. zweckentfremdet. Die eher geringe Nutzung öffentlicher Parkplätze trotz des insgesamt hohen Parkraumdefizits kann damit begründet werden, dass einige Haushalte wahrscheinlich über kein Auto verfügen. In der Feldbergstraße hingegen wird auf dem Gehweg zwischen den Bäumen, z.T. auch auf den dort angelegten Grasflächen geparkt. Da eine entsprechende Beschilderung fehlt, sind diese Parkmöglichkeiten jedoch als unzulässig einzustufen. Hier konnte tagsüber eine intensive Inanspruchnahme festgestellt werden, was auf einen Mangel an Parkierungsmöglichkeiten in diesem Bereich schließen lässt. Im südlichen Abschnitt der Feldbergstraße (z.T. außerhalb des Untersuchungsbereiches) sind einige Betriebe und Dienstleistungseinrichtungen angesiedelt, die zum Teil den stärkeren Parkdruck verursachen. Die großen offenen Parkierungsanlagen und Garagenhöfe sind sehr flächenintensiv und mit einer vollständigen Versiegelung der Fläche verbunden. Diese Bereiche könnten einer sinnvolleren, der Wertigkeit des Standortes angemessenen hochwertigeren, z.B. einer wohnbaulichen Nutzung zugeführt werden. Die Kompensierung der dadurch entfallenden und notwendigen Stellplätze müsste über die Herstellung von Tiefgaragen erfolgen. Auch die kleineren Parkierungsanlagen auf den Grundstücken sind z.T. flächenintensiv (z.B. Feldbergstraße) und beanspruchen großzügig Flächen, die nicht mehr als Freiund Aufenthaltsbereiche zur Verfügung stehen können und die Gestaltung der Freibereiche teils negativ bestimmen. Im Zuge einer baulichen Verdichtung sollten auch hier Lösungen gefunden werden, diese Parkierungsflächen wieder einer höherwertigen Nutzung zuzuführen. Öffentlicher Personennahverkehr Im Untersuchungsgebiet befinden sich zwei Haltepunkte der Buslinie 14 der VAG Freiburg (Belchenstraße, Uffhauser Straße). Von keinem Punkt des Untersuchungsgebietes sind Wege zur Haltestelle, die über die zumutbare Entfernung von 200-300 m hinausgehen, zurück zu legen. Der nächstgelegene Anschluss an das Stadtbahnnetz (Linie 5) sind die Halte- punkte Scherrerstraße und Dorfbrunnen, die vom Untersuchungsgebiet mit einem Fussweg von 5 bis 10 Minuten zu erreichen sind. Das Gebiet ist daher gut durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen. Seite 25 Mehrfachbeauftragung Mehrfachbeauftragung – städtebauliche Untersuchung Ziele der Mehrfachbeauftragung Neben der quantitativen Erhebung der Innenentwicklungspotentiale bildet ein Schwerpunkt dieser Erhebung die qualitativen städtebaulichen und architektonischen Aussagen zu einer möglichen Umsetzung. Es wurden drei regionale Büros beauftragt, jeweils für insgesamt acht Teilflächen Konzepte und Ideen zu entwickeln. Diese Teilflächen unterscheiden sich in zwei Kategorien. 5 15 9 2 19 38 13 8 17 44 5 11 20 27 13 22 Im Ergebnis werden nachfolgend die drei Konzepte der Büros 25 46 3 17 18 12 14 20 22 7 26 Roller Architekten und 32 34 Pfeifer Kuhn vorgestellt. 28 27 29 44 44 8 10 46 3 30 24 48 18 12 Fläche für städtebauliche Neuordnung Bauliche Ergänzung z.B. Dachaufstockung 22 7 32 34 28 27 29 33 31 37 41 66 Anlage 1 zur Mehrfachbeauftragung LEGENDE 20 26 16 33 6 39 22 25 14 35 27 42 16 31 20 23 21 MoRe 30 24 88 40 8 10 2 19 38 42 48 15 9 23 21 4 1 •exemplarische Lösungsvorschläge für eine Wohnraumerweiterung der bestehenden Zeilenbebauung in Verbindung mit der Gebäudemodernisierung 11 40 Es handelt sich dabei um zwei untergenutzte Flächen für Garagen (Fläche 1 – ruhige, innerstädtische Fläche am Friedhof, Fläche 5 – entlang der Uffhauser Straße), weiterhin um Zeilenbauten mit schlechter Bausubstanz an der Uffhauser Straße (Fläche 4) sowie in der Feldbergstraße (Fläche 2) und die ebenfalls abgängige Bausubstanz des Hochhauses nebst Pavillon an der Belchenstraße (Fläche 3). Für die drei weiteren Bereiche (Flächen 6, 7 und 8) an der Belchen- und an der Feldbergstraße sollte exemplarisch untersucht werden, wie im Kontext der anstehenden Gebäudesanierung zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann. •städtebauliche und architektonische Ideen für die Innenentwicklungsbereiche 1 35 Flächen für städtebauliche Neuordnung Bauliche Ergänzung z.Bsp.. Dachaufstockung 37 Anlage 1 zur Mehrfachbeauftrag LEGENDE 39 41 Flächen für städtebauliche Neuordnung Bauliche Ergänzung z.Bsp.. Dachaufstock Stadtplanungsamt Flächen-gewinnen durch Innenentwicklung Stadtplanungsamt Seite 27 Mehrfachbeauftragung Konzept Städtebauliches Konzept 1 Konzept 1 Seite 29 Mehrfachbeauftragung FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND HASLACH FELDBERGSTRASSE FREIBURG ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND HASLACH FELDBERGSTRASSE FREIBURG ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG Freiraum-Konzept FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE “Entrees” zu den Grünräumen Verbesserung der Zugänglichkeit Für das Gebiet zwischen Uffhauser Straße und Feldbergstraße ist eine moderate Verdichtung in Form von Aufstockung der Bestandsgebäuden, Anbau an Bestandsgebäuden und Neubau vorgesehen. Der Grundzug der offenen Bauweise als prägende städtebauliche Form des Stadtteils wird beibehalten. Dabei sollen jedoch neue Baukörpertypen wie Punkthäuser oder L-förmige Baukörper das Spektrum der vorgefundenen Gebäude ergänzen und bereichern. Die Zugänglichkeit und die Attraktivität der A Übergeordnete Zielsetzung Grünzüge des Quartiers soll verbessert •offene Bauweise •moderate Verdichtung: E Energiekonzept B Aufwertung werden. Hierzu erhalten die Grünbereiche im Innenbereich der Freiräumeder Belchenstraße und die Brandel-Anlage klar ablesbare und neue, zentral gelegene „Entrées“. Im unmittelba- C Östliches Planungsgebiet Q 2,3,6,7,8 Unmittelbar den Gebäuden zugeordnete Vorgelagerte Terrassen halbprivate Spielund Aufenthaltsflächen Zugänglichkeit aus den EGs ren Wohnumfeld werden neue Spiel- und statt trennender Grünstreifen Aufenthaltsflächen geschaffen. Die Parkierung erfolgt über neue zentral gelegene, gut an die Wohngebäude angebundene unterirdische Quartiersgaragen. Oberirdisch sind noch Besucherparkplätze vorgesehen. D Nördliches und westliches Planungsgebiet Q 1, 4, 5 Bestand: GFZ < 1,0 max. 4 Geschosse Neubau •GFZ bei 1,2 max. 5 Geschosse •Auflockerung der Zeilenstruktur •Aufwertung der Freiräume •zentrale unterirdische Quartiersgaragen der F R E I R Ä AUUM FEZugänglichkeit W E R T U N G D E R •vorgelagerte F R E I R Ä UTerrassen ME A U F W E R T U N G D E R F R E I R ÄA UU MFEW E R T U N G D E R •Verbesserung der Grünräume durch „Entrées“ •halbprivate Spiel- und Aufenthaltsflächen GLIEDERUNG •Zugänglichkeit aus den Erdgeschosswohnungen Konzept FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE 1 Parkierungskonzept Konzept 1 FLÄCHEN DURCH INNENENTWICKLUNG FlächeGEWINNEN 1 FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE Quartiersgaragen unter Neubauten Quartiersgaragen unter Neubauten TG Q1: 75 STP Quartiersgaragen unter Neubauten TG 104 STP TGQ2:Q1: 75 STP TG Q3: 160 STP TGQ4:Q2: 104 STP TG Q1: 75 STP TG 99 STP TG Q2: 104 TGQ5:Q3: 160 STP TG 65STP STP TG Q3: 160 STP99 STP TG Q4: TG Q4: 99 STP TG Q5: 65 STP TG Q5: 65 STP AUFWERTUNG DER FREIRÄUME AUFWERTUNG DER FREIRÄUME NÖRDLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q1 Seite 31 Mehrfachbeauftragung Konzept FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE 1 Konzept Fläche 3 1 Seite 33 Mehrfachbeauftragung Fläche 4 FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE die einen wohltuenden Kontrast zu den Das Quartier im Herzen des Gebiets am umliegenden Zeilenbauten erzeugen. Die Endpunkt der Brandel-Anlage nimmt innerabschnittweise Realisierung ist möglich. halb des Viertels eine Sonderstellung ein. Hier sind über einer übergreifend genutzten Tiefgarage fünf „Parkvillen“ FLÄCHEN GEWINNENvorgesehen, DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE 2 Zi 65qm 3 Zi 85qm ÖsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q3 2 Zi 50qm 3 Zi 85qm 2 Zi 55qm 2 Zi 65qm FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE Westlich dieses Quartiers entstehen derzeit mehrere Gebäude als Reihenhäuser mit einem kleinen Platz, der sichFLÄCHEN zur Grenze GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG Regelgeschoss Winkelbau: des Quartiers orientiert. Die winkelförmigen FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE Durchwohngrundrisse neuen Baukörper mit einer Zeile als Sonderelement, greifen die Raumkanten des Bestandes auf, sind jedoch als eigenständige Stadtbausteine wahrnehmbar und schaffen somit eine eigene Identität. Die Winkel orientieren sich mit der offenen Seite nach Südwesten, dadurch entsteht ein attraktiver Hofbereich. Die Grundrisse sind aufgrund der Nähe zur Uffhauser Straße fast durchgängig als Durchwohntypen konzipiert, mit einem vorgeschalteten Wintergarten als Schallpuffer. Regelgeschoss Winkelbau: Regelgeschoss Winkelbau: Durchwohngrundrisse Durchwohngrundrisse 2 Zi 50qm 2 Zi 55qm Wirtschaftlicher 4-Spänner 3 x 2-Zi-Whg 1 x 3 Zi-Whg ÖsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q3 Wirtschaftlicher 4-Spänner 3 x 2-Zi-Whg 1 x 3 Zi-Whg WEsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q4 WEsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q4 Konzept Fläche 5 FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE 1 FLÄCHEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURGGEWINNEN HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE Konzept 1 Seite 35 Mehrfachbeauftragung Fläche 6, 7 und 8 FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE In den Bestandsgebäuden kann durch Veraufnimmt. Die thermisch nicht entkoppelten breiterung, Aufstockung und Anbau (Fläche 6 und 7) zusätzlicher Wohnraum entstehen. Die Höfe werden über einen kleinen villenartigen Baukörper nach Norden bzw. Westen gefasst. Die Bestandsgebäude erhalten eine neue vorgelagerte Balkonschicht, die auch die Erweiterung des Wohnzimmers Bestandsloggien werden in das beheizte Volumen integriert. Die neuen Dachgeschosse, die Ergänzungsbauten und eines der Treppenhäuser werden über eine Brücke an einen Aufzug angebunden und somit barrierefrei erschlossen (Statik Ingenieurbüro Egloff, Freiburg). Aufstockung mit Laubengang Aufstockung mit Laubengang Aufstockung mit Laubengang Regelgeschoss mit Erweiterung FLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE ÖsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q7 ÖsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q7 WEsTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q5 Ö s T L I C H E s P LÖ A NUNGsGEBIET - Q7 -Q8 sTLICHEs PLANUNGsGEBIET - Q7 -Q8 Regelgeschoss mit Erweiterung Regelgeschoss mit Erweiterung � Konzept � Energiekonzept Neubau: Freiburger Effizienzhaus Standard 60 Photovoltaik mit Netzeinspeisung Zentrale Wärmeversorgung über Biogas-Blockheizkraftwerk 2 Neubau: Freiburger Effizienzhaus Standart 60 Städtebauliches Konzept Nullemissionsquartier: Nutzung regenerativer Energiequellen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung 1 Konzept Sanierungsobjekte: KFW 55-Standart Ziel des Energiekonzeptes ist das Erreichen eines Nullemissions-Standards für die zu überplanenden Quartiere. Dadurch soll das Gebiet eine Vorbildfunktion für den Stadtteil Haslach einnehmen und weitere positive Synergieeffekte nach sich ziehen. (Energiekonzept: solares bauen GmbH, Freiburg) Sanierungsobjekte: KFW 55-Standard � Nutzung regenerativer Energiequellen E Lüftungsanlagen mit Eine wesentliche Stärke der Siedlung ist die kleinmaßstäbliche Gebäudestruktur, Wärmerückgewinnung deren kennzeichnendes Gestaltungsmerkmal ein typischer für die Nachkriegszeit Photovoltaik mit Netzeinspeisung bescheidener, schlichter Heimatstil ist. Dazu kommt die besondere Qualität des offenen, durchlässigen und durchgrünten Zentrale Wärmeversorgung Charakters derüber wohnungsnahen Freiräume. Die Schwächen der Siedlung zeigen Biogas-Blockheizkraftwerk zugleich Potentiale auf: Die wohnungsnahen Freiflächen entziehen sich zwar durch die Gebäude- und FreiraumkonzepFLÄCHEN GEWINNEN DURCH INNENENTWICKLUNG tion weitestgehend einer privaten Nutzung, FREIBURG HASLACH ZWISCHEN UFFHAUSERSTRASSE UND FELDBERGSTRASSE sind aber wunderbar durchgrünt. Der Mangel an öffentlichen Freiflächen mit spezifischen Aufenthaltsqualitäten bietet NERGIEKoNZEPT die Chance, in der neuen Mitte an der Belchenstraße spannende neue StadtNullemissionsquartier: räume zu entwickeln. Die städtebauliche ��� � Strategie besteht darin, den angenehmen Nutzung regenerativer Energiequellen Maßstab der Siedlung zu erhalten und kleinmaßstäblich in gleicher Bauhöhe Neubau: � � - aber verdichtet - weiter zu führen. Freiburger Effizienzhaus Standart 60 Sanierungsobjekte: KFW 55-Standart Lüftungsanlagen mit Seite 37 Mehrfachbeauftragung Konzept 2 Konzept Städtebauliches Konzept Fläche 1 Freiraumkonzept Wegenetz Energiekonzept Öffentliche Räume stiften Identität Die durchlässige und netzartige Wegestruktur wird nicht nur erhalten, sondern als Erschließungsprinzip bei den neuen Gebäudestrukturen durch die Anordnung von vernetzten Wegen, Gassen und kleinen Platzräumen thematisiert. Statt langer Wege- und Gebäudefluchten werden unterschiedliche Stadträume geschaffen, Fluchten durch versetzte Anordnungen der neuen Baukörper aufgebrochen. - Wohnhäusern mind. Energieeffizienz häuser KfW 40 oder Passivhäuser - Kompakte Bauformen mit hoch gedämmter und luftdichter Hülle - Ausgewogener Fensterflächenanteil inkl. sommerlicher Verschattung - Kontrollierte Lüftungsanlage über Wärmetauscher - Zentrale Wärmeerzeugung und Aufbau eines Nahwärmenetzes faktorgruen Freiburg Der Aufwertung der öffentlichen Räume kommt eine hohe Bedeutung zu, da dies die Urbanität und Identität mit dem Quartier stärkt. Die wichtigen Straßenachsen bilden als Alleen das Gerüst des öffentlichen Raums, an den der Park der Brandel-Anlage und der Friedhof angedockt sind. 2 Seite 39 Mehrfachbeauftragung Konzept Fläche 2 2 Konzept 2 Fläche 3 Seite 41 Mehrfachbeauftragung Konzept Fläche 4 2 Konzept 2 Fläche 5 Seite 43 Mehrfachbeauftragung Konzept 2 Konzept Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Fläche 6, 7 und 8 Aufstockungen Erhalt des Siedlungscharakters Für die Zeilen an der Belchenstraße werden Aufstockungen mit je einem Geschoß à drei zusätzlichen Wohnungen vorgeschlagen. Um den ursprünglichen Charakter der 1960er Jahre im Gesamtzusammenhang zu erhalten und zu stärken, orientiert sich der Vorschlag an der Viergeschossigkeit der Umgebung zuzüglich einem geneigten Satteldach. Die Satteldächer sind jedoch keinesfalls funktionslose Formalitäten, sondern ermöglichen Maisonettewohnungen und somit eine weitere Wohnung je Aufstockung. Die Feldbergstraße soll einen durchgehenden Charakter als Allee erhalten. Dies wird durch eine Neukonzeption der Stellplätze als Senkrechtparker unter den Bäumen erreicht. Die gebäudebezogenen Freiflächen können dadurch von PKWs befreit und hochwertig gestaltet werden. 3 Seite 45 Mehrfachbeauftragung Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Haslach – Mehr Raum für Konzept Wohnen Natur Städtebauliches Haslach – Mehr Raum fürund Wohnen und Natur Pfeifer Kuhn Architekten Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 21.10.11 Konzept 3 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach – Mehr Raum Pfeifer für Wohnen Kuhn Architekten und Natur 21.10.11 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Fläche 2 und 3 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Konzept 3 Seite 47 Mehrfachbeauftragung Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Fläche 4 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Konzept 3 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach – Mehr Raum Pfeifer für Wohnen Kuhn Architekten und Natur 21.10.11 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Fläche 5 3 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Konzept Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Seite 49 Mehrfachbeauftragung Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Fläche 6 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Konzept 3 Konzept Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach – Mehr Raum Pfeifer für Wohnen Kuhn Architekten und Natur 21.10.11 Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Fläche 7 und 8 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 3 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Seite 51 Mehrfachbeauftragung Haslach – Mehr Raum für Wohnen und Natur Energiekonzept Gebäudestruktur und Typologie Die Neubauten sind grundsätzlich im Bezug Erschließung, Zonierung und Ausrichtung auf der Grundlage passiver Energiegewinne aufgebaut. Die Bausteine sind typologisch so gewählt, dass sie in der Gebäudehöhe und Ausrichtung variabel sind. In den Baufeldern 1, 2 und 3 sind die Typen grundsätzlich Dreispännertypen, die optional barrierefrei in allen Geschossen (Aufzug) generiert werden können. Überdies sind die Wohnungsgröße sowohl typen - als auch geschossweise unterschiedlich; so können Zwei - bis Fünfzimmerwohnungen durch einfache Schalt- und Kombinationsprinzipien variiert werden. Im Baufeld 4 werden Zweispänner-Typen angeboten, die ebenfalls unterschiedliche Wohnungsgrößen haben. Im Baufeld 5 wird ein Laubengangtyp angeboten, der einseitig nach Südosten orientiert ebenfalls unterschiedliche Wohnungsgrößen ermöglicht. Die PKW Stellplätze werden wahlweise in Tiefgaragen oder oberirdisch angeboten. Die energetischen Sanierungen der dreigeschossigen Zeilenbauten werden zu- sammen mit den Aufstockungen und einer Wohnraum- bzw. Loggienerweiterung auf den West-, respektive Südseiten erreicht. Energiekonzept Grundlage des Energiekonzeptes ist die Maximierung der solaren Energiegewinne. Die wird über klimaaktive Fassaden und Dächer erreicht. Die Loggien werden hauptsächlich als Energiegärten, die Fenster als Kastenfenster und Teile der Fassade als Luftkollektoren ausgebildet, welche die solaren Gewinne passiv und ggf. aktiv im Gebäude verteilen. Die Fassaden werden mit einer lasierten Holzschalung verkleidet. Die Dachflächen werden vollflächig mit integrierten Luftkollektorund Solarpaneelen gedeckt. Die solaren Gewinne werden einerseits mit den luftgeführten Modulen der Fassade gekoppelt, andererseits werden die solaren Gewinne der wassergeführten Solarabsorber zur Warmwassergewinnung und Heizung eingesetzt. Jedes Haus erhält einen Latentwärmespeicher der mit einer Wärmepumpe kombiniert eine vollkommen energieautarke Versorgung ermöglicht. Pfeifer Kuhn Konzept Haslach Mehr Raum für Wohnen und Natur Haslach ––Mehr Raum für Wohnen und Natur 3 Seite 53 Mehrfachbeauftragung Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Pfeifer Kuhn Architekten 21.10.11 Bewertung der vorgeschlagenen Konzepte Energiekonzept •Maximierung der solaren Energiegewinne •Klimaaktive Fassaden und Dächer •Loggien als Energiegärten •Kastenfenster und Teile der Fassaden werden als Luftkollektoren ausgebildet •Solare Gewinne passiv und ggf. aktiv im Gebäude verteilen •Die Dachflächen werden vollflächig mit integrierten Luftkollektoren und Solarpanelen gedeckt •Solare Gewinne der wassergeführten Solarabsorber zur Warmwasser gewinnung und Heizung •Vollkommen energieautarke Versorgung der Hausgruppen möglich •Latentwärmespeicher und Wärmepumpe Alle drei Vorschläge bewegen sich mit einer GRZ von unter 0,4 und einer GFZ von unter 1,2 unterhalb der sonst üblichen innerstädtischen Dichte. Das Ziel einer moderaten Bestandserweiterung wurde aus fachlicher Sicht sehr gut erreicht. Die dargestellten Ideen wurden einer Kommission, bestehend aus Vetreterinnen und Vertretern des Gemeinderats, der Eigentümer, der Fachämter und des Lokalvereins, vorgestellt. Da es sich nicht um einen Wettbewerb handelt und die weitere Vorgehensweise noch offen ist, formulierte die Kommission für die weitere Bearbeitung ausschließlich Empfehlungen. Vorschläge für eine städtebauliche Neuordnung Für das lange und wenig tiefe Grundstück an der Uffhauser Straße wurde die Entwicklung in Form der winkelförmigen Gebäude empfohlen. Die Gebäudehöhe beträgt an der Uffhauser Straße fünf Geschosse und reduziert sich in Richtung der bestehenden Reihenhäuser auf drei Geschosse. Der Anschluss an den kleinen Quartiersplatz wird gewährleistet. Für die nördliche Uffhauser Straße wurde eine Riegelbebauung empfohlen, um die bestehenden Innenbereiche vor Lärm zu schützen. Die dabei neu entstehenden Wohnungen orientieren sich ebenfalls zur ruhigen Gartenseite. Die Gebäudehöhe orientiert sich am bestehenden dreigeschossigen Bestand. Für die Fläche am Friedhof wird eine Reihenhausbebauung vorgeschlagen, entweder als schmaler Split-Level-Typ oder in Form des etwas breiteren Stadthauses, der aus zwei gestapelten MaisonetteWohnungen besteht. Diese Fläche ist jedoch im weiteren Verfahren nur dann zu realisieren, wenn die wegfallenden Stellplätze kompensiert werden können. Dies könnte beispielsweise im Zusammenhang mit der Neubebauung der Fläche an der Feldbergstraße erfolgen. Für diesen Bereich soll an die lockere Zeilenbebauung angeknüpft werden und das Grundstück über ein Punkthaus einen Abschluss finden. Der Bereich des heutigen Hochhauses soll ebenfalls durch Punkthäuser gestaltet werden. Allerdings in einer differenzierten Geschossigkeit. Die Zugänglichkeit zur Brandel-Anlage soll dabei besondere Berücksichtigung finden. Die nach Landesbauordnung benötigten privaten Stellplätze werden in Tiefgaragen angeordnet, die auch teilweise den Wohnungsbestand mit Stellplätzen mit versorgen können. Bestandserneuerung Die Lösungsvorschläge für den Gebäudebestand gehen jeweils von einer Gebäudeaufstockung in unterschiedlichen Varianten aus. Neben größeren Balkonen oder Loggien werden in einzelnen Varianten auch Wohnungsvergrößerungen in der Gebäudetiefe dargestellt. In einem Konzept wurde die straßenseitige Ergänzung durch einen kleinen Baukörper empfohlen. Dadurch könnte zusätzlicher Wohnraum entstehen, der den privaten Freiraum abschirmt und einen Teil der Bestandsgebäude barrierefrei erschließt. Auch die Idee, die Bestandsgebäude mit vorgestellten Aufzügen barrierefrei zu erschließen, soll weiter verfolgt werden. Allen Neubaukonzepten liegt ein behutsamer Umgang mit Grund und Boden, eine hohe Qualität der öffentlichen Freiräume und ein zukunftsweisendes Energiekonzept zugrunde. Diese bewegen sich zwischen dem Ansatz des Nullemmissionsquartiers und dem Konzept einer energieautarken Gebäudestruktur durch optimale Energiegewinnung und -speicherung. Die gute Ausarbeitung der drei beauftragten Büros bietet eine gute Diskussionsgrundlage für die weiteren Betrachtungen. Seite 55 Kosten-Nutzen-Analyse Kosten-Nutzen-Analyse mit Bewertung des Flächenpotentials Auf der Grundlage der zuvor dargestellten Mehrfachbeauftragung wurde der planerische Entwurf des Architekturbüros MoRe herangezogen. Dieser Entwurf und die darin gemachten Aussagen hinsichtlich der Anzahl neu hinzukommender Wohnungen und deren Verteilung liegt die nachfolgende Ermittlung der Flächenpotentiale bzw. die Kosten-/Nutzenanalyse zugrunde. Danach könnten in dem untersuchten Gebiet einerseits durch Abbruch und anschließenden Neubaumaßnahmen, aber auch durch Aufstockungen von Gebäuden im Bestand insgesamt 262 zusätzliche Wohneinheiten neu geschaffen werden. Hierbei handelt es sich um eine bereits bereinigte Anzahl der Wohnungseinheiten. Das heißt, bei den zum Abbruch vorgesehenen Gebäuden wurde der untergehende Wohnungsbestand entsprechend berücksichtigt. Die Planung sieht weiterhin vor, dass ein Wohnungszuwachs im Bestand / Verteilung breit gefächertes Angebot von Ein- bis (insgesamt 262) Fünf-Zimmer-Wohnungen gemacht wird. Die Größenverteilung der Wohnungen ist 100 aus der beigefügten Grafik zu entnehmen. Der Schwerpunkt liegt mit insgesamt 74 % 90 86 bei den größeren Wohnungen mit drei bis fünf Zimmern. 81 Hinsichtlich des Wohnflächengewinns wurde von Durchschnittsgrößen ausgegangen, wobei die von-bis Werte, soweit vorhanden, den vorliegenden Planunterlagen entnommen wurden. Der daraus resultierende Wohnflächenzuwachs von insgesamt 20.760 m² sowie die in Freiburg durchschnittliche Inanspruchnahme von Wohnfläche je Einwohner von 37,5 m² waren Grundlage für die Ermittlung des Einwohnerzuwachses von insgesamt 710 Personen. Entsprechend der für Freiburg geltenden Altersverteilung ergab sich ein Bevölkerungszuwachs innerhalb der jeweiligen Altersgruppen entsprechend der unten dargestellten Grafik. In neueren Planungen der Stadt Freiburg zu möglichen Baugebieten wird in der Regel von einem Bevölkerungszuwachs von 75 Personen je ha Bruttobauland ausgegangen. Legt man diesen Schlüssel zugrunde, so bedarf es bei einem Bevölkerungszuwachs von 710 Personen der Ausweisung von neuem Bruttobauland von 9,5 ha. Diese Fläche, die stattdessen über den Bestand bereitgestellt werden kann, deckt somit rechnerisch den sogenannten inneren Bedarf (siehe Vorbemerkung) der nächsten zwei Jahre ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Verteilung MoRe: Anzahl neue WE Anzahl neue Fläche bei durchschn. Größe Bewohnerzuwachs 30 1 ZW 2 ZW 3 ZW 4 ZW 5 ZW 26 20 10 0 8 162 151 144 1 ZW 3% 8 247,59 8 2 ZW 23% 60 3.464,95 118 3 ZW 33% 86 6.527,73 223 4 ZW 31% 81 7.715,90 264 5 ZW 10% 26 2.803,40 96 Gesamt 100% 262 20.759,57 710 90 90 50 40 170 108 60 60 180 126 80 70 Bevölkerungszuwachs / Verteilung nach Altersgruppen (insgesamt 710) 71 72 unter 6 6-10 10-18 18-25 25-30 30-45 45-65 65-75 älter 75 61 54 36 48 39 24 18 0 55 Seite 57 Kosten-Nutzen-Analyse Kostenvergleich Innenentwicklung / Außenentwicklung wird auf einen Kostenansatz sowohl im Bestand wie auch bei der Ausweisung von Neubauflächen verzichtet. Die Planung geht davon aus, dass in dem Untersuchungsgebiet einzelne Gebäude modernisiert bzw. aufgestockt werden können, andere Gebäude werden abgebrochen und die Grundstücke vollständig neu bebaut. Diese Baulandbereitstellungen im Bestand verursachen nach teilweise vorliegenden, anderseits aber auch geschätzten Kosten einen Aufwand von rund 2,4 Mio. € für Abbruchmaßnahmen und Flächenentsiegelung. Die hier entstehenden Kosten könnten zum Teil über städtebauliche Erneuerungsprogramme des Landes und Bundes gefördert werden. Anders verhält es sich jedoch bei den sonstigen Kosten der Baulandbereitstellung, insbesondere bei den Erschließungskosten und Kosten von entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen, die im Bestand nicht, jedoch bei der Ausweisung von Neubaugebieten in erheblichem Umfang anfallen. Weiterhin ist bei einem Bevölkerungszuwachs im Bestand davon auszugehen, dass zusätzliche Einrichtungen insbesondere im Kindergarten- und Kita-Bereich notwendig werden. Diese Annahme ist auch aus der berechneten Verteilung des Bevölkerungszuwachses nach Altersgruppen zu entnehmen. Da keine entsprechenden Kapazitäten bei den bestehenden Einrichtungen im Stadtteil Haslach zur Verfügung gestellt werden können und dieser Umstand auch bei der Ausweisung von Neubauflächen im derzeitigen Außenbereich notwendig wird, Auf der Grundlage von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von aktuell in Planung befindlicher Flächen in Freiburg, wurden die dort angestellten Überlegungen zu den entstehenden Kosten herangezogen. Die grundsätzliche Annahme bei der Ausweisung eines neuen Baugebietes ist dabei, dass es sich um ein Gebiet ohne besondere Anforderungen oder Schwierigkeiten handelt. Das heißt, dass mögliche, besondere Aufwendungen hinsichtlich Gewässerschutz, Naturschutz, Lärmschutz, etc. nicht berücksichtigt wurden. Im Falle eines somit modellhaften durchschnittlichen Baugebietes entstehen Erschließungs- bzw. Entwicklungskosten (einschließlich entsprechender Ausgleichsflächen) in Höhe von rund 120,-- €/m² Nettobauland. Geht man weiter davon aus, dass bei einem Bruttobauland von 9,5 ha letzten Endes eine Fläche von rund 6,1 ha Nettobauland verbleibt, entstehen somit Gesamtkosten in Höhe von rund 7,4 Mio. €. Wer hierbei welche Kosten zu tragen hat, sei es nun die Stadt, private Investoren oder letztlich der private Eigentümer, spielt zunächst keine Rolle. Bereinigt man die Gesamtkosten, um die im Bestand anfallenden Kosten für Abbruch und Entsiegelung von rund 2,4 Mio. €, so verbleibt ein finanzieller Vorteil zugunsten einer Flächenbereitstellung im Bestand von rund 5 Mio. €. „Weiche Faktoren“ und Vorteile einer Innenentwicklung in Haslach Neben den genannten monetarisierbaren Vorteilen der Innenentwicklung lassen sich noch eine Reihe weiterer positiver Effekte nennen, die mit der Nachverdichtung in Haslach erreicht werden können. So wird die nachhaltige Stärkung des Stadtteils auch durch eine konsequente Fortführung der bereits erfolgreich realisierten Maßnahmen im städtebaulichen Erneuerungsprogramm „Die Soziale Stadt – AltHaslach“ angestrebt. besteht. Dies bedeutet entsprechenden Organisationsaufwand und Fahrtzeiten für die Bewohner. In Haslach ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gegeben. Durch die Nachverdichtung werden diese besser ausgelastet und in ihrem Bestand gesichert. Damit ist auch die Erreichbarkeit der (Versorgungs-)Zentren besser als von den peripheren Standorten der Neubaugebiete. Insbesondere für ältere Menschen ist dies eine wichtige Voraussetzung für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die vorhandene Gebäudesubstanz und Infrastruktur wird erhalten und verbessert. Es existieren Einrichtungen für die Nahversorgung, die durch den Bewohnerzuwachs gestärkt werden. In neuen Baugebieten kann die Ansiedlung einer Versorgungsinfrastruktur hingegen sehr schwierig sein, da für eine Standortentscheidung gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen. Während der Erschließung und Errichtung von neuen Baugebieten, die einige Jahre in Anspruch nehmen kann, muss mit einer verstärkten Belastung der Anwohner z.B. durch Baulärm, Staub u. a. gerechnet werden. Eine vergleichbare Beeinträchtigung wird von den eher punktuellen (Hoch-) Baumaßnahmen im Bestand allenfalls kleinräumig ausgehen. Ähnliches gilt auch für Betreuungseinrichtungen wie Kitas, Kindergärten, Schulen, die in Haslach bereits vorhanden sind und mit dem Bewohnerzuwachs langsam erweitert werden können. In Neubaugebieten werden diese Einrichtungen erst dann eröffnet, wenn ein gewisser Bedarf bereits Ein weiterer Vorteil bei Maßnahmen im Bestand liegt bei einer relativ schnellen Verfügbarkeit von zusätzlicher, neuer Wohnfläche, wenn man Bauzeiten bei Hochbaumaßnahmen im Bestand zwischen ein und zwei Jahren annimmt. Dagegen sind längerfristige Planungs- und Vorberei- tungszeiten bei Neubaugebieten einzukalkulieren (Vorbereitung und Bauleitplanung zwei bis drei Jahre, Entwicklung und Erschließung ca. zwei Jahre, Hochbau ein bis zwei Jahre, gesamter Realisierungszeitraum zwischen fünf und acht Jahren). Haslach als Bestandsgebiet ist bereits gut durchgrünt (z.B. Straßengrün), wodurch eine gewisse gestalterische Qualität und klimatisch optimalere Bedingungen des öffentlichen Raumes vorliegen. Dies kann in Neubaugebieten nicht in gleichem Maße von Anfang an vorhanden sein. Weiterhin handelt es sich vorliegend um ein gewachsenes Stadtgebiet mit einer heterogenen Bevölkerungsstruktur. Gebietscharakter, Struktur und Nachbarschaften sind damit für mögliche neue Bewohner erkennbar. Dies vermittelt Sicherheit und ein gewisses Maß an Vertrauen in das Gebiet. Für Bewohner und Stadtplaner bzw. kommunale Entscheidungsträger kann hingegen die soziale Entwicklung eines neuen Baugebiets nur schwer abgeschätzt und beeinflusst werden. Seite 59 Bürgerbeteiligung / Zusammenfassung Bürgerbeteiligung Zusammenfassung Projekte der Innenentwicklung sind häufig komplexer als Erschließungs- und Baumaßnahmen „auf der grünen Wiese“ und berühren eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen, Belange und Empfindungen. Häufig ist mit Widerstand der betroffenen Anwohner und Bürger gegen das Projekt zu rechnen, da sich die Situation der Betroffenen infolge einer Intensivierung der baulichen Nutzung in ihrem Umfeld verändern wird und Unsicherheiten bestehen. Im Ergebnis waren alle Projektbeteiligten durch das ermittelte Innenentwicklungspotential in der Größenordnung von rund 250 Wohneinheiten überrascht. Die gewählte Methode, die Potentiale nicht nur über statistische Werte zu ermitteln, sondern über stadtplanerische Entwürfe zu konkretisieren, hat sich bewährt. Die architektonische Qualität, die im Rahmen des Kurzgutachtens erstellt wurde, ist sehr hoch. Gleichzeitig lösen die vorgeschlagenen Konzepte zur Schaffung von mehr Wohnraum auch Ängste im Quartier aus. Es ist nun das Anliegen der Stadt Freiburg, dieses Quartier mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen weiter zu entwickeln. Fest steht, dass Veränderungen viel Zeit brauchen um zu reifen. Zeit wird auch benötigt, um für den Bestand ein Sanierungskonzept zu entwickeln, das im Ergebnis noch bezahlbare Warmmieten bietet. Daher erfordern diese Projekte ein etwas höheres Maß an Öffentlichkeitsarbeit, z.B. durch die frühzeitige Einbindung der Betroffenen in den Planungs- und Realisierungsprozess. Zu der Bürgerinformationsveranstaltung am 10.11.2011, die die Stadt Freiburg gemeinsam mit dem Lokalverein Haslach veranstaltet hat, kamen rund 140 interessierte Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei äußerten die Teilnehmenden ihre Sorgen bezüglich der anstehenden Veränderungen, der noch nicht absehbaren Auswirkungen auf das Wohnumfeld und der künftigen Mietentwicklung. Es wurde der Verlust an Grünfläche kritisiert und durch die vorgeschlagenen zusätzlichen Wohnungen ein Druck auf die bestehenden Einrichtungen befürchtet. Gleichzeitig wurde auch der Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Familien mit mehreren Kindern und die fehlende energetische Ausstattung der Bestandsgebäude angemahnt. Diese Ambivalenz zwischen dem Wunsch nach einem attraktiven zukunftsfähigen Quartier einerseits und der Sorge um den eigenen Wohnstandort andererseits besteht in allen Wohnquartieren, in denen die bauliche Substanz in Stand gesetzt, erneuert oder ergänzt werden soll. Durch die frühzeitige Einbindung der Betroffenen werden die Anliegen ernst genommen und die Beteiligten von Beginn an in den weiteren Prozess eingebunden. Für das nächste Jahrzehnt steht die Aufgabe im Quartier an, den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, ohne den Stadtteil zu überfordern. Über den Erhalt von bezahlbaren Wohnungen kann der soziale Frieden gewahrt werden. Flächen gewinnen durch Innenentwicklung Mit freundlicher Unterstützung und Begleitung durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Dezernat für Stadtentwicklung und Bauen, Tiefbau mit Verkehrsplanung, Stadtgrün und Gebäudemanagement Fehrenbachallee 12 79106 Freiburg im Breisgau