NETHERLANDS RADIO PHILHARMONIC ORCHESTRA Die Niederländische Radio Philharmonie gab am 7. Oktober 1945 ihr erstes Konzert unter Leitung des Gründers und „ersten Dirigentens“ Albert van Raalte für „Radio Herrijzend Nederland“. Ursprünglich arbeitete das Orchester vor allem in Studios und machte zahlreiche Aufnahmen für den öffentlichen Rundfunk. Die Niederländische Radio Philharmonie spielte aber auch von Anfang an eine wichtige Rolle bei der sogenannten “Matinee am freien Samstag”, eine Konzertreihe, die 1961 ins Leben gerufen wurde. Seitdem konnte man das Orchester auch regelmäßig live im Konzertsaal hören. Im Rahmen dieser bemerkenswerten Reihe wurden viele legendäre Konzerte gespielt. Renommierte Künstler wie Kathleen Ferrier, Elisabeth Schwarzkopf, Clara Haskill und Jean-Pierre Rampal traten zusammen mit der Niederländischen Radio Philharmonie auf. 2004 wurden aus den damals drei verschiedenen niederländischen klassischen Rundfunk-Orchestern die heutige Niederländische Radio Philharmonie und die Radio Kammerphilharmonie geformt. Seit 2006 gehören diese Ensemble sowie der Niederländische Rundfunkchor und das Metropole Orchester zum Niederländischen Öffentlichen Rundfunk. Die Niederländische Radio Philharmonie wurde unter anderem von Bernard Haitink, Jean Fournet, Hans Vonk, Sergiu Comissiona, Edo de Waart und Jaap van Zweden geleitet. Ab August 2012 ist Markus Stenz Chefdirigent. Zu den berühmten Gastdirigenten des Orchesters gehören Leopold Stokowski, Kirill Kondraschin, Antal Doráti, Riccardo Muti, Kurt Masur und Valery Gergiev. Seit der Spielzeit 2011-2012 ist der amerikanische Dirigent James Gaffigan fester Gastdirigent der Niederländischen Radio Philharmonie. Im niederländischen Musikleben nahm die Niederländische Radio Philharmonie schon bald nach der Gründung was die Menge der Aufführungen, die Vielfalt des Repertoires und die Zahl von niederländischen und zeitgenössischen Werken betrifft eine führende Position ein. Darüber hinaus hat sich das Orchester einen Namen mit zahlreichen konzertanten Opernaufführungen gemacht. Die Niederländische Radio Philharmonie verfügt über eine umfangreiche Diskographie. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden legendäre Aufnahmen unter der Leitung von Dirigenten wie Leopold Stokowski und Antal Doráti gemacht. Unter der Leitung von Jean Fournet wurden hervorragende Aufnahmen von französischem Repertoire gemacht; unter der Leitung von Edo de Waart wurden neben den legendären Wagnerinterpretationen unter anderem auch sämtliche Orchesterwerke Rachmaninows eingespielt. CDs mit Werken von unter anderem Jonathan Harvey, Klas Torstensson, Jan van Vlijmen und Strawinski wurden mit Preisen ausgezeichnet und von der Kritik lobend erwähnt. Mit Jaap van Zweden nimmt die Niederländische Radio Philharmonie die Symphonien Bruckners auf. Die Symphonien Nummer 2, 4, 5, 7 und 9 wurden von dem Label Exton bereits veröffentlicht und kamen beim Publikum gut an. Die vollständigen Symphonien werden später bei Challenge Classics herausgegeben. Die Niederländische Radio Philharmonie hat im Rahmen der Konzertreihe NTR ZaterdagMatinee – mit dem Niederländischen Rundfunkchor und Sängern unter der Leitung von Jaap van Zweden die Wagneropern Lohengrin, Die Meistersinger von Nürnberg und Parsifal mit großem Erfolg konzertant aufgeführt. Die von Challenge veröffentlichte Live-Aufnahme des Parsifalwurde von der Jury 2012 mit dem Edison-Preis in der Kategorie Oper ausgezeichnet. Juni 2012 BIOGRAPHIE Markus Stenz – Dirigent Markus Stenz ist Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister sowie Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra mit Sitz in Manchester. Er ist zudem designierter Chefdirigent des Radio Filharmonisch Orkest ab 2012/2013. Ausgebildet an der Hochschule für Musik in Köln bei Volker Wangenheim und bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in Tanglewood profilierte er sich früh mit ungewöhnlichen Projekten und zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. 1989 übernahm Markus Stenz die musikalische Leitung des Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano (bis 1995) und leitete als Chefdirigent von 1994 bis 1998 die London Sinfonietta, das renommierteste britische Ensemble für zeitgenössische Musik. Parallel zu seiner Position als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Melbourne Symphony Orchestra von 1998 bis 2004 hat Markus Stenz sein Repertoire ständig in Richtung Klassik und Romantik erweitert. Seit der Spielzeit 2003/2004 ist Markus Stenz Gürzenich-Kapellmeister. Er leitete das Gürzenich-Orchester zum Jahreswechsel 2007/2008 auf dessen erster China-Tournee sowie im August 2008 in der Royal Albert Hall im Rahmen der BBC Proms in London. Im September 2010 kehrte er zurück nach China, um in Shanghai die erste Aufführung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ mit dem Gürzenich-Orchester und der Oper Köln aufzuführen. Markus Stenz debütierte als Operndirigent mit Hans Werner Henzes „Elegie für junge Liebende“ am Gran Teatro La Fenice in Venedig. Er hat zahlreiche Ur- und Erstaufführungen geleitet, z.B. Hans Werner Henzes „Das verratene Meer“ in Berlin, „Venus und Adonis“ an der Bayerischen Staatsoper und „L’ Upupa und der Triumph der Sohnesliebe“ 2003 bei den Salzburger Festspielen. Seit seinem Operndebüt gastierte Markus Stenz an den wichtigen internationalen Opernhäusern und bei internationalen Festivals wie z.B. am Teatro alla Scala in Mailand, am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, an der English National Opera, an der Lyric Opera Chicago, San Francisco Opera, in Los Angeles, am Staatstheater Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper München, der Staatsoper Hamburg, an der Oper Frankfurt (mit der Uraufführung von Detlev Glanerts „Caligula“) sowie beim Festival in Glyndebourne, beim Edinburgh International Festival und den Salzburger Festspielen. Im Juli 2012 wird er die Uraufführung von Detlev Glanerts Oper „Solaris“ im Rahmen der Bregenzer Festspiele dirigieren. Als Konzertdirigent hat Markus Stenz u a. das Königliche Concertgebouw Orchester, die Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Berliner Philharmoniker, das Tonhalle Orchester Zürich, die Wiener Symphoniker, das Hallé Orchestra Manchester, das NHK Symphony Orchestra Tokyo, die Staatskapelle Berlin, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg sowie die Sinfonieorchester des BR, HR, WDR und NDR geleitet. In den USA arbeitete er mit dem Chicago Symphony und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra sowie den Sinfonieorchestern von Boston, Dallas, Minnesota, Houston und Seattle. Mit dem Label OehmsClassics werden derzeit alle Sinfonien von Gustav Mahler sowie der Lieder „Des Knaben Wunderhorn“ mit Christiane Oelze (Sopran) und Michael Volle (Bariton) herausgebracht. Der Zyklus erscheint auf Hybrid-SACD. Den Auftakt des großen Mahler-Zyklus mit dem Gürzenich-Orchester Köln machte die 5. Sinfonie cis-Moll, die im Herbst 2009 in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen wurde sowie von dem Musikmagazin Rondo 2010 als Platte des Jahres ausgezeichnet wurde. Mittlerweile sind auch die 4. Sinfonie, die Wunderhorn-Lieder, die Zweite und die Dritte erschienen. Juni 2012 BIOGRAPHIE Carolyn Sampson – Sopran Equally at home on the concert and opera stages, Carolyn Sampson has enjoyed notable successes in the UK as well as throughout Europe and the US. Carolyn Sampson’s many roles for English National Opera have included the title role in Semele, Pamina (The Magic Flute) and roles in The Coronation of Poppea and The Fairy Queen. For Glyndebourne Festival Opera she sang various roles in Purcell’s The Fairy Queen and in 2012 will return to Glyndebourne for a revival of The Fairy Queen. During March 2012 she was Anne Truelove/The Rake’s Progress for Scottish Opera. In France she has appeared with Opéra de Paris, Opéra de Lille, Opéra de Montpellier and Opéra National du Rhin. Carolyn Sampson’s numerous concert engagements in the UK have included regular appearances at the BBC Proms and orchestras including The Orchestra of the Age of Enlightenment, The English Concert, Bach Collegium Japan, Manchester Camerata and The Sixteen. She is a frequent guest with the Hallé and has most recently performed with City of London Sinfonia, Scottish Chamber Orchestra, Royal Liverpool Philharmonic and City of Birmingham Symphony Orchestras. She featured in the BBC’s Purcell celebrations at Westminster Abbey in November 2009. In Europe her many appearances have included concerts with The Royal Concertgebouw Orchestra, Retrospect Ensemble, Freiburg Baroque Orchestra, Symphony Orchestra of the Bayerische Rundfunk, WDR Symphony Orchestra, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia and Leipzig Gewandhaus Orchestra. In the US Carolyn Sampson has featured as soloist with San Francisco Symphony, Detroit Symphony, St Paul Chamber Orchestra, Washington Bach Consort and Music of the Baroque, Chicago. In 2007 she sang the title role in Lully Psyché for the Boston Early Music Festival. A consummate recitalist, Carolyn Sampson appears regularly at the Wigmore Hall where a recital of lute songs with Matthew Wadsworth was recorded on the Wigmore Live label and released to huge critical acclaim. She appears regularly in recital at the Saintes Festival, made her recital debut at the Concertgebouw in 2007, to where she returned in January 2012, and gave a recital at the 2008 Aldeburgh Festival. Her many recordings for Hyperion with The King’s Consort include the music of Kuhnau, Knüpfer, Vivaldi, Zelenka, Monteverdi and Handel as well as Mozart on a highly acclaimed CD of Sacred Music selected as BBC Music Magazine’s “Record of the Month”. She recorded a highly-acclaimed CD of Stravinsky’s Les Noces and Mass for Harmonia Mundi and Bach’s Christmas Oratorio with the Leipzig Gewandhaus Orchestra and Riccardo Chailly for the Decca label. Her recording of Purcell songs for BIS was selected as Editor’s Choice in the December 2007 issue of Gramophone Magazine. Her numerous other recordings appear on the Harmonia Mundi, BIS, Virgin Classics, DG Archiv, Linn Records and Avie labels. The 2011-2012 season includes debuts with the Rotterdam Philharmonic Orchestra and the Boston Symphony Orchestra under Riccardo Chailly and the Gürzenich orchestra under Markus Stenz as well as concerts with Freiburg Baroque Orchestra, Orchestra of the Age of the Age of Enlightenment and Le Concert Lorrain. Plans for 2013 include Bach’s St Matthew Passion with the Rotterdam Philharmonic Orchestra and a tour of Dido and Aeneas with The King’s Consort. June 2012