Julius Springer Wolf 09

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Julius Springer-Preis
Preis für Ophthalmologie
gestiftet vom Springer Medizin Verlag
Preisträger: Dr. med. Armin Wolf/München
Jurymitglieder
Prof. F. Holz/Bonn (Juryvorsitzender), Prof. H. Hoerauf/Göttingen,
Prof. G. Krieglstein/Köln, Prof. T. Reinhard/Freiburg
Reinhard/Freibu
Laudatio
Prof. F. Holz, Juryvorsitzender
Springer Preis 2009 wird
Der Julius-Springer
Herrn Dr. med. Armin Wolf,
Wolf München
zuerkannt für seine Arbeit
A.Wolf, D.Kook, T.Kreutzer, A. Gandorfer, C. Haritoglou,
Harito
A.
Kampik, M. Ulbig: Intravitreale Anti-VEGF-Therapie
Anti
retinaler
angiomatöser Proliferationen. Ophthalmologe 2008,105:8452008,10
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Retinale angiomatöse Proliferationen (RAP) stellen eine
besondere Manifestationsform der neovaskulären AMD dar. Initiale
Untersuchungen zum natürlichen Verlauf legten nahe, dass der
Verlauf und die Visusprognose im Allgemeinen ungünstiger
ungünstiger sind als bei anderen
an
Varianten der neovaskulären AMD. Ein bilaterales, symmetrisches
symmetrisches Auftreten ist
häufig. Es wird davon ausgegangen, dass ca. ¼ der Patienten
Patienten mit Abhebungen des
retinalen Pigmentepithels retinale angiomatöse Proliferationen
Proliferationen aufweisen, was bei
Kaukasiern bei ca. 10 % aller Patienten mit neovaskulärer AMD der Fall ist. In der
Vergangenheit wurden verschiedene therapeutische Ansätze
Ansätze angewandt inklusive
Laserkoagulationen, photodynamische Therapie und chirurgischen
chirurgischen Interventionen.
Insgesamt waren hierbei jedoch
jedo die Therapieeffekte enttäuschend.
Herr Wolf hat in seiner Publikation bei einer großen
großen Anzahl von Patienten mit präzise
charakterisierten RAP - insgesamt 82 Auge bei 82 PatientenPatienten eine Therapie mittels
des VEGF-Inhibitor
Inhibitor Bevacizumab (Avastin) durchgeführt.
durchgeführt. Dabei wiesen 17 Patienten
einen RAP-Stadium
Stadium 1, 43 Patienten ein Stadium 2 und 22 Patienten
Patienten ein Stadium 3
auf. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Durchschnitt
Durchschnitt 7,4 Monate. Bezüglich der Reinjektion nach der Aufsättigungsphase wurden funktionelle und morphologische
orphologische
Kriterien zugrunde gelegt (unter anderem mehr als fünf
fünf Zeichen Seeverlust auf der
ETDRS-Sehtafel,
Sehtafel, und Zunahme der zentralen Netzhautdicke um
u • 100 µm im OCT).
Die Analyse zeigte, dass während der Aufsättigungsphase
Aufsättigungsphase eine Visusbesserung von
durchschnittlich
chschnittlich 5,1 Buchstaben auftrat. Allerdings ergab sich während der
Erhaltungsphase im Mittel eine funktionelle Verschlechterung,
Verschlechterung, weshalb die Autoren zu
dem Schluss kommen, dass engmaschige, vierwöchentliche
vierwöchentliche Kontrollen zur
rechtzeitigen Detektion eines Rezidiv und einer frühzeitigen Reinjektion
njektion erforderlich
sind.
Herrn Wolf ist insgesamt bei einer sehr großen Anzahl
Anzahl von Patienten mit RAP eine
sehr sorgfältige und differenzierte Analyse der anti-VEGF-Therapieeffekte
ant
Therapieeffekte gelungen.
Die Daten sind von hoher Relevanz
Relevanz für das klinische Management von Patienten mit
m
dieser Sonderform der altersabhängigen Makuladegeneration.
Makuladegeneration. Die Aussagekraft der
klinischen Studie liegt deutlich über anderen bisher
bisher veröffentlichen Arbeiten mit sehr
107. DOG-Kongress 2009
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Julius Springer-Preis für Ophthalmologie
gestiftet vom Springer Medizin Verlag
Preisträger: Dr. med. Armin Wolf/München
viel kleinerer Anzahl von Patienten. Die Ergebnisse legen weiterhin nahe, dass in
Gegenwart einer RAP die Behandlung mittels VEGF-Inhibitor die Therapie der ersten
Wahl darstellt und bisherigen Verfahren wie der fokalen Laserkoagulation, der
intravitrealen Triamcinolon-Injektion oder der photodynamischen Therapie überlegen
sind.
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft und der Springer Verlag gratulieren
Herrn Wolf herzlich zum Julius-Springer Preis 2009. Die Auswahl durch die Preisjury
erfolgt unter Heranziehung aller in DER OPHTHALMOLOGE erschienenen
Originalarbeiten im Jahr 2008.
Grußwort: Dr. Esther Wieland, Geschäftsleitung Springer Medizin Verlag,
Verlagsleitung Fachzeitschriften Medizin/ Psychologie
Im Bereich Fachzeitschriften Medizin/Psychologie des Springer Medizin Verlags
erscheinen zurzeit 44 deutschsprachige Zeitschriften aus allen Bereichen der
Medizin. Ziel ist es, Ärzte in Praxis und Klinik über alle wichtigen diagnostischen und
therapeutischen Entwicklungen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet aktuell und
umfassend zu informieren.
Der Springer Medizin Verlag sieht seine Aufgabe aber nicht nur darin,
wissenschaftliche Ergebnisse der Fachöffentlichkeit zu präsentieren und mit seinen
Autoren die medizinische Fachöffentlichkeit im deutschsprachigen Raum
herzustellen. Nicht zuletzt geht es ihm auch um eine Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses.
Um gezielt im Bereich der Augenheilkunde einen Beitrag zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses zu leisten, und um der engagierten Tätigkeit seiner
Autoren Rechnung tragen stiftet der Springer Medizin Verlag, Heidelberg, den Julius
Springer-Preis für Ophthalmologie. Der Preis ist mit 2500,00 EUR dotiert und wird
jährlich auf der Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft
verliehen.
Der Springer Medizin Verlag stiftet den Preis für eine herausragende
wissenschaftliche Arbeit, die in der Rubrik „Originalien“ in der Zeitschrift „Der
Ophthalmologe“ erschienen ist. Diese Rubrik ist nach wie vor ein wichtiges Kernstück
der Zeitschrift „Der Ophthalmologe“ und zeugt wie keine andere von der engen
Zusammenarbeit zwischen dem Springer Medizin Verlag und der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft. In dieser Rubrik publizieren traditionell die
Referenten der DOG-Jahrestagung ihre Forschungsergebnisse.
Prämiert wird auch in diesem Jahr wieder eine wissenschaftlich Originalarbeit, die
eine ganz besondere Relevanz für die augenärztliche Klinik und Praxis aufweist.
Wir gratulieren dem Preisträger ganz herzlich!
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