Bäume und Sträucher Lebensraum für Tiere

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Bäume und Sträucher
Lebensraum für Tiere – Sachinformationen
Früher vor allem als Zäune und Arealgrenzen verwendet, sind Hecken heute meist lineare
Landschaftselemente, die oft der Vernetzung von verschiedenen Biotopen dienen. Da sie Schutz
sowohl vor Witterung wie auch vor Fressfeinden bieten, erlauben sie Tieren Unterschlupf zu finden.
Gleichzeitig sind Hecken auch Warten für die Nahrungssuche sowie Schlaf- und Brutplatz. Je nach
Grösse und darin vorkommenden Pflanzenarten sind sie für unterschiedliche Tierarten geeignet. Ihr
Angebot an Licht und Schatten, Feuchtigkeit und Trockenheit auf kurze Distanz schafft viele Nischen.
Sie werden von Tieren auch als Ausgangspunkt für Streifzüge ins umliegende Freiland genutzt.
Studien haben gezeigt, dass unterschiedliche Tiergruppen sich nur bis zu einer bestimmten
Entfernung von Hecken weg bewegen:
Ameisen, Laufkäfer
Erdkröte, Mauswiesel
Spitzmäuse, Wiesel
Steinmarder, Fuchs
bis 50 m
bis 100 m
bis 200 m
bis 250 m
Insgesamt ist der Artenreichtum in Hecken erstaunlich: über 1'000 Tierarten wurden in naturnahen
Hecken gefunden!
Schwarzdorn oder Schlehe
Dieser Strauch ist während der Blütezeit gut erkennbar, da er vor dem Blattaustrieb weiss blüht.
Dornen, die senkrecht zu den Ästen wachsen, schützen Tiere, die im Inneren nisten, vor Angreifern.
Einige Vogelarten nutzen diese Tatsache, beispielsweise der Neuntöter, Grasmücken und die Amsel.
Nektardrüsen befinden sich am Grund der Blattspreiten wie auch im Kelchbecher. Diese
Nektarspender sind im Frühling bei Insekten sehr begehrt; gerade Schmetterlinge finden sich oft auf
Schlehenbüschen ein. Vor allem die schlecht wachsenden Krüppelformen der Schlehe sind wichtig
für viele seltene Arten. Insgesamt wurden über 70 Falterarten nachgewiesen, die als Raupe oder
Falter auf Schlehenbüschen vorkommen. Die Pflanze ist ebenfalls eine wichtige Bienenweide im
Frühling und wird auch von einigen Käferarten besucht.
Die Steinfrucht wird vor allem durch Vögel verbreitet. Etwa 20 Arten ernähren sich von der blauen
Frucht. Eine andere Verwendung für die Pflanze hat der Neuntöter. Er spiesst seine Beute in Zeiten
des Überflusses auf den Dornen auf.
Kornelkirsche, Tierlibaum
Dieser Strauch blüht vor dem Blattaustrieb, dann stehen viele kleine, gelbe Blüten in Büscheln. Diese
sind eine wichtige Bienenweide im Frühling. Auch einige Fliegen- und Käferarten ernähren sich vom
Pollen und dem Nektar.
Die roten Früchte sind eine wichtige Nahrung für Vögel wie Kernbeißer, Gimpel, Kleiber und
Eichelhäher. Auch Kleinsäuger wie Haselmaus und Siebenschläfer fressen sie gerne. Blätter und
Triebe werden von verschiedenen Wildarten wie Feldhasen und Rehen gefressen.
Salweide
Dank der frühen Blüte – auch die Salweide blüht vor dem Blattaustrieb – ist sie ebenfalls eine
bedeutende Bienenweide. Das Laub wiederum ist wichtig als Nahrung für Schmetterlingsraupen.
Viele Falter ernähren sich zudem von den Kätzchen, vor allem die Edelfalter, die als ausgewachsene
Tiere überwintern. Nicht weniger als 59 Schmetterlingsarten werden im neuen Kosmos
Schmetterlingsführer aufgelistet, die sich als Raupe oder Falter auf dieser Pflanze aufhalten. Auch
einige Käferarten sind gerne auf der Salweide, beispielsweise der Moschusbock, der sich vom Saft
der Pflanze ernährt, oder der Weidenblattkäfer, der die Blätter frisst. Eine Untersuchung hat gezeigt,
dass die Salweide und andere Weidenarten bei Insekten äusserst beliebt sind. Nicht weniger als 728
verschiedene Insektenarten wurden gefunden, die auf Weiden leben und irgendwie von diesem
vielseitigen Gehölz Gebrauch machen. Wie aus anderen Weidenarten wurden auch aus Salweiden
Frühling erleben
Sachinfo Lebensraum
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Kopfweiden geschnitten. Früher wurden Weiden oft als Pfähle und für zahlreiche weitere Zwecke in
der Landwirtschaft eingesetzt. Diese Nutzungen sind heute verschwunden. Kopfweiden sind aber
Lebensraum zahlreicher Tierarten, auch von in ihrem Bestand bedrohten Arten wie Fledermäusen
und Eulen. Diese finden in den häufig hohlen Stämmen Unterschlupf und Nistgelegenheit.
Hasel
Das erste blühende Laubgehölz bei uns im Frühjahr wird vom Wind bestäubt. Zwar sammeln Bienen
Pollen von den männlichen Kätzchen, fliegen aber nicht zu den kleinen, roten, weiblichen Blüten. Der
Pollengehalt der Kätzchen ist riesig: rund zwei Millionen Pollen werden in einem einzigen Kätzchen
gebildet.
Die Nüsse werden durch Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Häher, Kleiber und Spechte
verbreitet. Zum Öffnen klemmen die Spechte die Nüsse in Spalten von Borken, so genannten
Spechtschmieden.
Durch vergessene oder nicht benötigte Vorräte sorgen all diese Arten dafür, dass sich die Hasel
ausbreitet. Viele verschiedene Insektenarten ernähren sich unter anderem von den Blättern, Früchten
oder dem Saft der Gemeinen Hasel. Dazu gehören auch einige Arten, die ausschliesslich von dieser
Pflanze leben. Beispiele sind der Haselnussbohrer, Zikaden wie die Haselmaskenzikade,
Ochsenlaubzikade oder Dornenlaubzikade und Pflanzenläuse wie die Haselnussblattlaus.
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