Der aid infodienst 60 Jahre gebündeltes Wissen ERNÄHRUNG · LANDWIRTSCHAFT · VERBRAUCHERSCHUTZ Der aid auf den Punkt gebracht Damals und heute aid infodienst 1950 2010 Sitz Frankfurt/Main Bonn Mitarbeiter 14 68 Geschäftsführer Hans-Georg Littmann Dr. Margareta Büning-Fesel Fachreferate Generalreferat Acker- und Pflanzenbau Züchtung und Haltung Landtechnik Hauswirtschaft und Familie Pflanzl. Erzeugung/Gartenbau/ Forstwirtschaft Tierische Erzeugung/ Technik und Bauen Bildung/Ökonomie Lebensmittelkunde Grundlagen der Ernährung/ Ernährungsbildung Hauswirtschaft / Außer-Haus-Verpflegung Verbraucherschutz Zahl der verfügbaren Publikationen 18 ca. 600 Periodika Markt und Märkte Nutzen und Ordnung Praktische Hinweise aid PresseInfo Ernährung im Fokus B&B Agrar Typische Heftcover 1950 1960 1970 198 80 Liebe Leserinnen und Leser, Menschen blicken im Alter von 60 Jahren auf den bevorstehenden Ruhstand, der aid infodienst ist trotz seiner sechs Jahrzehnte weit von Alter und Ruhe entfernt, ganz im Gegenteil! Vielleicht hat das mit dem zupackenden Gründergeist zu tun, mit dem der erste Geschäftsführer Hans-Georg Littmann ans Werk ging. In wenig einladenden Räumlichkeiten musste er im Jahr 1950 mit nur 14 Mitarbeitern schnelle Erfolge vorweisen, um die neu geschaffene Einrichtung namens AID vor den Alliierten zu rechtfertigen. Neben großem Engagement vererbte sich aber eine zweite kostbare Fähigkeit an alle aid-Mitarbeitergenerationen weiter: fachliche Kompetenz. Egal welcher Trend gerade aktuell war, egal welche Technik den Markt revolutionierte, der aid hatte stets verlässliche Antworten: Wie schützt man sich vor radioaktiver Strahlung? Wie vermeidet man Pflanzenschutzmittel in Lebensmitteln? Sind Mikrowellen gefährlich? Wem nützt die Gentechnik? Ist BSE ansteckend? Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel? Rechnet sich eine Biogasanlage? – ein Fragenkatalog, der sich beliebig fort schreiben lässt. Aber es ging dem aid nicht nur um fundierte Antworten, es ging immer auch darum, Informationen auf kluge Weise zu vermitteln. Unvergessen die legendäre Flotte der aid-Filmwagen, die in den 50er Jahren durchs Land rollte. Fernseher gab es noch nicht und die Landbevölkerung war wenig mobil. Was lag da näher, als die Filme zum Publikum zu bringen? Diese Tradition der klugen Vermittlung setzte sich fort – in Form von Super-8-Filmen mit Lerninhalten für grüne Ausbildungsberufe in den 70er Jahren über Computerlernprogramme und eine frühe Internetpräsenz bereits Mitte der 90er Jahre bis zum aid-Ernährungsführerschein für Grundschüler seit 2007. Ich möchte Sie einladen zu einer kleinen Reise durch sechs bewegte Jahrzehnte, in denen sich in Landwirtschaft und Ernährung unglaublich viel verändert hat. Vielleicht fällt Ihnen beim Schwelgen in der Vergangenheit ein, wann und wo Sie den aid zum ersten Mal kennen gelernt haben. Herzliche Grüße aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstraße 16 53123 Bonn Internet: www.aid.de Mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Text/Konzept: Jürgen Beckhoff Redaktion: Harald Seitz, Renate Kessen, aid Grafik: www.dung.de Druck: Druckerei Gerhards, Bonn Fotos: Bildmaschine (Titel); Stock Foto (S. 5); Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (S. 5); JLU Gießen (S. 5); F1 Online (S. 6); Deutsches Tiefkühlinstitut (S. 7); iStockphoto (S. 7/8/9/10/ 11/13/15/17/19); Shutterstock (S. 7/11/12/13/17); Fotolia (S. 11) Ihre Margareta Büning-Fesel 1990 0328/2010 2000 2010 3 Am Anfang war der Hunger – die 50er Jahre Der aid nimmt seine Arbeit auf Wie sich Hunger anfühlt, das wusste im Jahr 1950 fast jeder – in sechs grausamen Kriegsjahren und einer entbehrungsreichen Nachkriegszeit war es purer Luxus, einmal richtig satt zu sein. Und Lebensmittel waren nach wie vor knapp, trotz großzügiger Nahrungsmittelimporte der Briten und Amerikaner. In den schwierigsten Phasen mussten die Alliierten die Energieversorgung der deutschen Bevölkerung auf 1 400 Kilokalorien pro Person und Tag rationieren, was nicht einmal die Hälfte des Tagesbedarfes eines erwachsenen Mannes deckte. Zwar gab es ein Jahr nach Gründung der Bundesrepublik mehr als zwei Millionen Landwirte. Aber es fehlten sowohl die großen Anbauflächen Ostdeutschlands als auch landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Zudem mangelte es an Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Um die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen, mussten die Erträge gesteigert werden. Es ging vor allem darum, das Wissen um die richtige Milchviehfütterung oder einen ertragreichen Kartoffelanbau zu verbessern. Den Amerikanern war klar, dass eine schnelle, eigenständige Lebensmittelversorgung der Schlüssel für den demokratischen Neuanfang in Deutschland war. „Produktionssteigerung“ lautete das Wort der Stunde. Deshalb investierten sie 1,7 Milliarden Dollar in den Aufbau der westdeutschen Landwirtschaft. Ein wichtiger Baustein dieses Aufbauprogramms war die Gründung einer neuen Einrichtung, die Landwirten das verloren gegangene Produktions-Know-how vermitteln sollte: Der Landund Hauswirtschaftliche Auswertungs- und Informationsdienst (AID) war geboren. Den ungewöhnlichen Namen verdankt der aid übrigens seinen englischsprachigen Geldgebern, denn 04 Der erste selbstfahrende Mähdrescher 2,10 Meter Schnittbreite und 30 PS: Die technischen Daten des ersten selbstfahrenden Mähdreschers klingen aus heutiger Sicht bescheiden. Dennoch war er ein Meilenstein für die Landwirtschaft. Schon das erste Modell ersetzt 15 Arbeitskräfte, die das Getreide bis dahin mit einer Sense schneiden mussten. 1950 1951 1952 1953 1954 Gericht des Jahrzehnts Kalorien kombiniert mit einem Schuss Exotik – der Hawaiitoast ist das Symbol für den wiedergewonnenen Wohlstand. „aid“ heißt nichts anderes als „Hilfe“. Mit nur vier Mitarbeitern nahm man am 5. Mai 1950 die Arbeit auf, damals noch in Frankfurt am Main. Durch eine schnell wachsende Mitarbeiterzahl kam man trotz widriger Arbeitsbedingungen schon Ende des ersten Jahres auf 18 Informationsschriften (Gesamtauflage 7,4 Millionen!) und 337 Filmvorführungen mit etwa 25 000 Besuchern. Die wiedergewonnene Kompetenz der Landwirte sorgte gemeinsam mit der finanziellen Aufbauhilfe für einen unerwartet raschen Anstieg des Lebensmittelangebotes. Entscheidenden Anteil daran hatten auch technische Innovationen, wie der Kunstdünger, die Melkmaschine oder die ersten selbstfahrenden Mähdrescher. Schon 1955 liefen 150 000 neue Traktoren vom Band. Die Bevölkerung genoss die lange vermissten paradiesischen Versorgungsverhältnisse. Man aß fett, süß und reichlich - üppige Mahlzeiten galten als Statussymbol, genauso wie ein Wohlstandsbauch. Doch der kulinarische Nachholbedarf zeigte schnell seine Wirkung. Schon Ende der 50er Jahre beklagten Ärzte einen Anstieg ernährungsbedingter Krankheiten, wie Bluthochdruck und Diabetes. Ein Trend, an dem sich in den nächsten 50 Jahren wenig ändern sollte … Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1950: 2 Millionen 05 Start der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik Mit Unterzeichnung der Römischen Verträge wird die Agrarpolitik Europasache. Die wichtigsten Ziele lauten: Steigerung der Produktion und Sicherung der Ernährung. Die unerwartet schnelle Umsetzung dieser Ziele sollte die EG später jahrzehntelang vor ein ganz neues Problem stellen … 1955 1956 Erster Lehrstuhl für „Menschliche Ernährungslehre“ Immer üppigere Erträge machten die Hungerjahre schnell vergessen. Satt werden war kein Problem mehr. Stattdessen stellte man sich die Frage, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Antworten lieferte der erste Lehrstuhl für Menschliche Ernährungslehre in Gießen. Leiter war Prof. Hans-Diedrich Cremer. 1957 1958 1959 3 Der Markt ruft – die 60er Jahre Der aid spricht Landwirte als Unternehmer an Wachstum, Wachstum, Wachstum – in allen Bereichen geht es steil nach oben. Die Erträge in der Landwirtschaft steigen auf bisher ungekannte Höhen, Milchkühe geben erstmals mehr als 3 000 Liter Milch pro Jahr. Die Landwirte bewirtschaften ihre Höfe immer professioneller, legen Flächen zusammen und setzen auf moderne Technik. Und die entwickelt sich ebenfalls im Rekordtempo weiter. Man züchtet Kühe auf melkmaschinengerechte Euter, Schweine auf optimalen Fleischzuwachs und entwickelt Pflanzenschutzmittel mit immer besserer Wirkung. Doch das enorm gewachsene Lebensmittelangebot drückt langsam auf die Preise. Die Europäische Gemeinschaft will die Landwirte schützen und führt 1962 Abnahmegarantien und feste Preise für Milch und Getreide ein – und legt damit den Grundstein für zukünftige Butterberge und Milchseen. Denn die Landwirte produzieren daraufhin so viel sie können. „Mehr Menge, mehr Einkommen“ lautet die schlichte Formel. Der Strukturwandel setzt sich trotzdem ungebremst fort. Bis 1970 geben 500 000 Betriebe auf. Die Anforderungen an die Betriebsleiter wachsen. Unternehmerisches Denken und der richtige Einsatz des Kapitals entscheiden über den Erfolg eines Betriebs. Das lässt sich auch an den Titeln der damaligen aid-Hefte ablesen: Statt um Produktionssteigerung geht es nun ums „Erzeugen, was der Markt braucht“ oder um „Mein Hof, mein Markt“. Die größeren Anforderungen des Marktes haben vor allem mit den wachsenden Ansprüchen der Verbraucher zu tun. Zwar wird nach wie vor auch reichlich gegessen, aber man achtet mehr auf Qualität und legt immer mehr Wert auf das Besondere. Und das sind fast immer Gerichte mit Fleisch. 06 Einführung der Interventionspreise auf EG-Ebene Abnahmegarantien und feste Preise für Getreide, Milch und Fleisch setzen den freien Markt außer Kraft und sollen Landwirten ihr Einkommen sichern. Das funktioniert – allerdings zum Preis gigantischer Kosten und einer jahrelangen Überschusswirtschaft. 1960 1961 1962 1963 1964 Gericht des Jahrzehnts Hausmannskost ist gefragt – ein knuspriges Grillhähnchen steht bei vielen Deutschen hoch im Kurs. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch schnellt auf 64 Kilogramm pro Jahr in die Höhe. Und es tauchen viele Convenience-Produkte auf, wie Tütensuppen oder die erste Tiefkühlpizza. Auch die Technik in der Küche hat sich gewaltig verändert. Kühlschrank, Waschmaschine und Tiefkühltruhe gehören in den meisten Haushalten zum Standard. Übergewicht und die damit verbundenen Ernährungskrankheiten bleiben ein Problem. Allerdings werden „ein paar Kilo zu viel“ mittlerweile als störend empfunden. Immer mehr Menschen möchten sich gesund ernähren und ihre Figur halten. Hilfe bekommen sie im Jahr 1969 in Form eines umstrittenen Bestsellers, dem noch viele weitere zum gleichen Thema folgen sollten: „Hurra, die Punktdiät ist da!“ Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1960: 1,5 Millionen 07 Beginn der Diätwelle – „Hurra, die Punktdiät ist da!“ Ein Wohlstandsbauch gilt schon lange nicht mehr als schick. Schlank sein heißt die Devise. Da kommt das erste Diätbuch wie gerufen. Die darin vorgestellte Punktdiät ist durchaus umstritten. Die Autoren raten zu weniger Brot, Obst und Gemüse, während Schlemmereien erlaubt sind. Wahrscheinlich wird es genau deshalb zum Bestseller … Erfindung der Tiefkühlpizza Nicht in Italien, sondern in den USA entstand die Idee, eine fertige Pizza tiefzufrieren und als ConvenienceFood anzubieten. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Allein 2007 ließen sich die Deutschen 768 Millionen Pizzen aus der Truhe schmecken. 1965 1966 1967 1968 1969 3 Woher kennen Sie den aid? In den letzten 60 Jahren hat der aid infodienst unzählige Medien für seine Zielgruppen veröffentlicht. Aber wer verbirgt sich eigentlich hinter dem sperrigen Begriff Zielgruppe? Wir haben nachgefragt, bei Landwirten, Professoren, Müttern, Lehrern und Kindern – wie und wann sie den aid kennengelernt haben, was sie an seinen Informationen schätzen und ob sie ihm bis heute treu geblieben sind. Renate Just Grundschullehrerin der Schlossbachschule in Bonn Daniela Umbreit Dipl. Oecotrophologin und Fachredakteurin in Stuttgart Der aid hat mich während des Studiums mehrmals gerettet, ich glaube, zum ersten Mal bei der Prüfung zum Lebensmittelrecht. Auch wenn in den Heften nicht das komplette Prüfungswissen steht: Es war immer extrem hilfreich, sich mit den leicht verständlichen Broschüren einen Überblick zu verschaffen. Die Lehrbücher verstand man dadurch gleich viel besser. Und ich war immer sehr dankbar für die Praxisnähe – denn die fehlte mir im Studium ehrlich gesagt ein wenig. Heute lese ich immer noch das aid-PresseInfo, obwohl ich gar nicht mehr in der Ernährungsbranche arbeite. Es ist meine Brücke zu den Ernährungswissenschaften. Ich bin zum ersten Mal durch den Ernährungsführerschein auf den aid gestoßen. Ich hatte so oft von dem Konzept gehört, dass wir es an unserer Schule einfach mal ausprobiert haben. Kurz gesagt: Die Kinder waren begeistert. Ich hätte ehrlich gesagt gar nicht erwartet, dass ihnen Gemüse schnippeln und Quark rühren so viel Spaß machen würde. Und zufriedene Schüler wünscht sich natürlich jeder Lehrer. Wenn alle Unterrichtskonzepte des aid so gut aufgehen, werde ich mit Sicherheit noch weitere Medien ausprobieren. Ruth Hoffmann Freie Journalistin und Mutter in Hamburg Im Jahr 2003 war ich festangestellte Redakteurin bei einem Gesundheitsmagazin und musste mich möglichst schnell in den Themenbereich Ernährung einarbeiten. Schon auf dem ersten Kongress stieß ich auf den Infostand des aid. Seitdem gehören die Medien und Experten des aid bei jeder Recherche für ein Ernährungsthema einfach dazu. Und durch meine Schwangerschaft und die Geburt unseres Sohnes wurden die aid-Infos für mich dann später auch auf ganz persönlicher Ebene spannend. Anna Kaiser 11 Jahre, Schülerin in Bonn Ich habe vor zwei Jahren den Ernährungsführerschein vom aid gemacht. Das war ganz cool. Wir haben ganz schöne Berge von Paprika, Gurken und Möhren zusammengeschnippelt. Einmal haben wir sogar richtige warme Gerichte mit Kartoffeln gekocht. Und das Beste war, dass alles super geschmeckt hat. Nur das Saubermachen später war ein bisschen blöd. Aber den Fragebogen habe ich mit links gemacht. Und den Führerschein habe ich natürlich immer in meiner Geldbörse dabei. Ist ja schließlich was Besonderes mit richtigem Foto und Stempel. Prof. Dr. Barbara Methfessel Professorin in der Abteilung für Ernährungs-und Haushaltswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Zugegeben, als junge Wissenschaftlerin Anfang der 80er Jahre fand ich die kleinen, gelben aid-Infoblätter immer etwas langweilig. Die Landwirtschaft spielte für uns darin eine zu große Rolle, der kritische Bezug zur Wirklichkeit der Haushaltsführung (wie z. B. bei Genderthemen) kam zu kurz. Aber irgendwann wurde das Informationsangebot breiter und die Inhalte innovativer. Heute sind das aid-PresseInfo und der schnelle Service für meine Arbeit unerlässlich. Entweder habe ich mich geändert oder der aid … Wilfried Tölkes Milchkuhhalter im Bergischen Land Prof. Dr. Enno Bahrs Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim Ich kenne den aid seit Beginn meines Studiums. Seitdem begleitet er mich in allen Lebenslagen der Landwirtschaft. Mich überzeugten von Anfang an die Vielfalt und Verständlichkeit der aid-Medien. Die Titel greifen aktuelle und grundlegende Fragen auf, bringen den Zeitgeist in Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz immer wieder auf den Punkt. Auch für meine heutige Arbeit sind die Veröffentlichungen des aid eine wertvolle Ergänzung in der Aus- und Weiterbildung. Von Kollegen und anderen Beteiligten aus Ernährungs- und Landwirtschaftspraxis, aber auch von vielen Studenten weiß ich, dass sie die Informationsangebote des aid gerne und intensiv nutzen. Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn der aid seine Leistungsstärke als moderner Informationsdienstleister weiterhin aufrecht erhält und es noch viele Jubiläen zu feiern gibt. Für mich als Halter von 60 Milchkühen tun sich natürlich regelmäßig Fachfragen auf. Da geht es dann um Details zur Fütterung, zur Klauenpflege oder, wie neulich beim Gespräch mit dem Nachbarn, um den richtigen Weidezaun für Mutterkühe. Wir hatten beide das Gefühl, darüber schon mal etwas gelesen zu haben. Irgendwann kam ich auf die Idee, in einem älteren aid-Heft nachzuschlagen. Und siehe da, es gab eine Antwort – sogar mit Begründung und Alternativen. Und so geht es mir eigentlich immer mit den Heften vom aid. Überschussgesellschaft – die 70er Jahre Neue Aufgaben für den aid Auf den ersten Blick ist die Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaft (EG) ein voller Erfolg. In nur sieben Jahren hat sich das durchschnittliche Einkommen der Landwirte bis 1970 verdoppelt. Und das System der Abnahmegarantien und festen Preise für Agrarerzeugnisse wird weiter fortgesetzt. Die Folgen dieser Politik werden aber immer offensichtlicher: riesige Butter- und Getreideberge türmen sich in den teuren Lagern der EG. Die Agrarsubventionen machen bereits 65 Prozent des EG-Haushaltes aus, Tendenz steigend. Doch nicht nur hier werden die Landwirte Opfer ihrer hohen Produktivität. Denn die konsequente Ausrichtung auf maximale Erträge belastet auch die Umwelt. Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln tauchen erstmals in Lebensmitteln und Grundwasser auf, die Flurbereinigung sorgt für baum- und heckenfreie Landschaften. Mit Titeln wie „Wohin mit dem Müll?“ oder „Essen wir Gift?“ greift auch der aid erstmals Umweltund Verbraucherschutzthemen auf. Die negativen Entwicklungen schaffen aber auch Freiräume für neue Ideen. Betriebe in attraktiven Regionen verdienen sich mit Städtern ein Zubrot, die Urlaub auf dem Bauernhof machen wollen. Und zum ersten Mal bewirtschaftet eine Handvoll Landwirte ihre Äcker ganz bewusst umweltschonend und nachhaltig: die Biobauern. In der Gesellschaft hat sich der Stellenwert des Essens grundlegend gewandelt. Internationale Küche mit Ragout fin und italienischer Pasta ist in. Außerdem bekommt das Essen erstmals Eventcharakter, kaum eine Feier kommt noch ohne Fondue oder Raclette aus. Im Alltag wird die Zeit für das Essen dagegen knapper, es soll schnell gehen und satt 10 Mais beginnt seinen Siegeszug Der Exot aus Südamerika taucht immer häufiger auf deutschen Äckern auf. Dass er im kühlen Klima gedeiht, ist ein Erfolg der Züchtung. Heute zählt Mais zu den wichtigsten Kulturen überhaupt, macht Kühe und Geflügel satt und „füttert“ sogar Biogasanlagen. Inzwischen liegt die Anbaufläche bei über 2 Millionen Hektar – Tendenz steigend! Der Hamburger erobert Deutschland Am 4. Dezember 1971 eröffnet eine große amerikanische Fastfoodkette ihre erste deutsche Filiale in München. In den USA gilt sie vielen als Inbegriff für minderwertiges Essen, bei den Deutschen kommen Hamburger und Milchshakes gut an. Sogar so gut, dass man heute im Schnitt alle 16 Kilometer auf eine Filiale stößt. 1970 1971 1972 1973 1974 Gericht des Jahrzehnts Er gehört zur Feier im Partykeller wie die bunte Tapete: der berühmte Käse-Igel. machen. Ideale Voraussetzungen für Fastfood und Fertiggerichte, die sich immer mehr durchsetzen. An der ungesunden Ernährung der Deutschen ändert das nichts, Übergewicht bleibt eine Volkskrankheit. Aufgrund der Dringlichkeit der Problematik wird dem aid im Jahr 1977 eine völlig neue Aufgabe übertragen. Per Satzungsänderung erhält er den Auftrag, über gesunde Ernährung und Verbraucherschutz im Lebensmittelbereich zu informieren. Der Bundesausschuss für volkswirtschaftliche Aufklärung und das Kontaktbüro Verbraucheraufklärung werden mit dem aid zusammengelegt und bilden fortan die Abteilung „Ernährung und Verbraucher“. In kurzer Zeit entstehen etliche neue Titel, nicht nur für Verbraucher, auch für Berater, Schulen und andere Multiplikatoren. Aus dieser Zeit stammen Grundlagentitel wie „Küchenkräuter und Gewürze“ und „Nährwert erhalten durch richtige Zubereitung“, die in ständig aktualisierter Form bis heute aufgelegt werden. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1970: 1,08 Millionen 11 Das erste alkoholfreie Bier ist da. Was von gestandenen Pilstrinkern anfangs nur mitleidig belächelt wird, entpuppt sich schnell als echte Marktlücke. Denn alkoholfreies Bier kombiniert uneingeschränkten Pilsgenuss mit anhaltender Fahrtüchtigkeit. Das kommt so gut an, dass alle namhaften Brauereien schnell mit eigenen Produkten nachziehen. Über den Geschmack der Innovation streitet man sich allerdings bis heute. Der aid macht Ernährung! Der aid übernimmt die Aufgaben der BAVA und der KVA – was nach schlichtem Zusammenführen von Kürzeln klingt, ist ein historischer Einschnitt. Denn der aid erhält neben der Landwirtschaft einen komplett neuen Fachbereich. Ab dem 1. Januar 1978 heißt der erweiterte Auftrag: Alle Bundesbürger sollen über gesunde Ernährung und Verbraucherschutz informiert werden. 1975 1976 1977 1978 1979 3 Man isst Müsli – die 80er Jahre Der aid führt durch den Ernährungsdschungel Die Ausgaben zur Stützung der Agrarmärkte der Europäischen Gemeinschaft steigen weiter. Doch bei den Landwirten kommt von dem vielen Geld immer weniger an. 1988 liegt ihr Einkommen 40 Prozent unter dem deutschen Durchschnittsverdienst. Besonders findige Bauern erschließen sich deshalb neue Einkommensquellen, abseits der EU-Bürokratie. Sie machen aus Wiesen Golfplätze, bauen Kuhställe zu Pferdeboxen um oder säen erstmals Raps als Rohstoff für Bioethanol aus. Der dominierende Begriff des Jahrzehnts ist „Umweltschutz“. Pflanzenschutzmittel im Grundwasser, sterbende Wälder und vor allem der Reaktorunfall in Tschernobyl sensibilisieren die Gesellschaft für das Thema. Der aid reagiert und erweitert sein Medienangebot um zahlreiche Naturschutztitel, vom „Schutz von Kleingewässern“ über „Neuartige Waldschäden“ bis zu „Streuobstwiesen schützen“. Parallel zum Naturschutz boomt auch die Nachfrage nach Titeln zum Verbraucherschutz. Besonders beliebt sind die Hefte über „Unerwünschte Stoffe in Lebensmitteln“ und „Lebensmittelbestrahlung“. Die Probleme der konventionellen Landwirtschaft schlagen sich in veränderten Ernährungsgewohnheiten nieder. Vollwert- und Biokost werden angeboten und propagiert. Müsli wird zum Symbol einer alternativen, umweltschonenden Lebensführung. Das aid-Heft „Alternative Wege bewusster Ernährung“ spiegelt diesen Zeitgeist wider. In den gehobenen Schichten grenzt man sich dagegen mit ausgefallenen und besonders teuren Gerichten wie Hummer, Kaviar und Trüffeln ab. Wer weniger Geld fürs Essen übrig hat, weicht auf Fastfood aus. Es beginnt die große 12 Die Mikrowelle setzt sich als Standardgerät durch Einführung der Milchquote Mit Beginn der 80er Jahre hörte man in deutschen Küchen immer häufiger ein „Pling“ – der Mikrowellenherd war bezahlbar geworden und mauserte sich zum Standardgerät. Die anfängliche Begeisterung über das schnelle und energiesparende Verfahren legte sich allerdings nach und nach, weil Mikrowellen angeblich die Gesundheit gefährden – was bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Die EG sitzt auf Butterbergen und schwimmt in Milchseen. Die Lösung: Die erzeugte Milchmenge wird begrenzt, jeder Bauer darf nur noch eine von der EG festgesetzte Menge produzieren. Das hilft, Überschüsse abzubauen, auch wenn die vorgegebenen Quoten die Nachfrage regelmäßig übertreffen. 1980 1981 1982 1983 1984 Gericht des Jahrzehnts Bis heute ein beliebter Klassiker der Imbisskultur – die Currywurst mit Pommes rotweiß. Zeit von Dönertaschen, Hamburgern und Pommes rotweiß. Vor allem Jugendliche lieben die fettige Kost und handeln sich damit oft schon vor dem Erwachsenenalter Übergewicht ein. Mit Heften wie „Fastfood“, aber auch mit Foliensätzen und Diaserien für Schule und Beratung versucht der aid, möglichst früh ein Bewusstsein für gesunde Kost zu entwickeln. Dazu tragen auch mehrfach prämierte Filme bei, etwa „Nahrung und Verdauung“ oder „Was kann das bisschen Salz schon schaden?“. Durch die Ausstrahlung in vielen dritten Programmen wird damit ein Millionenpublikum erreicht. Am Ende des Jahrzehnts steht der Fall der Mauer, der dem aid in den folgenden Jahren neue, große Herausforderungen beschert. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1980: 836 000 13 Reaktorunfall in Tschernobyl Am 26. April 1986 explodiert im russischen Kernkraftwerk Tschernobyl ein Reaktor. Die austretende radioaktive Wolke erreicht auch den Süden Deutschlands. Experten warnen davor, Pilze, Beeren und Wildfleisch aus dieser Region zu essen. Die Katastrophe verunsichert Verbraucher zutiefst und macht Umweltschutz zum beherrschenden Thema des Jahrzehnts. 1985 1986 1987 1988 1989 3 Zwischen Sushibar und Biomarkt – die 90er Jahre Der aid geht ins Netz Die Mauer ist gefallen, Deutschland wieder vereint. Aus den früheren Produktionsgenossenschaften entstehen landwirtschaftliche Betriebe in völlig neuen Dimensionen. 1 000 Hektar Ackerfläche, 300 Milchkühe oder weit mehr als 1 000 Mastschweine sind keine Seltenheit. Dazu wird gleich die passende Technik geliefert: Satellitengestützter Ackerbau per Global-Positioning-System (GPS) und der erste Melkroboter wirken wie ein Blick in die ferne Zukunft der Landwirtschaft. Genetisch veränderte Mais- und Kartoffelsorten sollen der Lebensmittelindustrie maßgeschneiderte Rohstoffe liefern. Doch die Verbraucher trauen der neuen Biotechnologiewelt nicht. Gentechnik wird zum großen Streitthema – und bleibt es bis zum heutigen Tag. Auch der aid bleibt technisch auf der Höhe der Zeit. Schon 1996 geht man mit einer eigenen Website online. Ein Jahr später präsentiert der aid als erster deutschsprachiger Anbieter ein Computerlernprogramm zur Ernährung. Für eine professionelle Außendarstellung sorgt das neu eingerichtete Dezernat „Kommunikation“. Die aid-Medien erhalten ein einheitliches Design und werden kostenpflichtig. Durchschnittlich vier Millionen D-Mark Einnahmen pro Jahr stärken das aid-Budget und entlasten den Steuerzahler. In Sachen Ernährung wird Deutschland immer internationaler. Früher nahezu unbekannte Gerichte wie Sushi, Tortillas und Thaieintöpfe finden Anklang in breiten Schichten der Bevölkerung. Verunsichert durch neue Skandalmeldungen über Rückstände in Lebensmitteln, kommen die Deutschen zudem zunehmend auf den Geschmack von 16 Der erste melkende Roboter ist da Mit dem ersten Melkroboter geht für die meisten Milchbauern ein Traum in Erfüllung: Nie wieder selber melken! Dass man den komplizierten Melkvorgang einer Maschine anvertrauen kann, ist für viele Landwirte lange unvorstellbar. Aber es funktioniert. Heute sind in deutschen Kuhställen über 9 000 Melkroboter im Einsatz. 1990 1991 1992 1993 1994 Gericht des Jahrzehnts Die Deutschen lernen freiwillig das Essen mit Stäbchen. Wer in die Sushibar geht, liegt voll im Trend. Biolebensmitteln. Bio wird zu einem echten Wachstumsmarkt. Genau wie funktionelle Lebensmittel. Säfte mit Extra-Vitaminen oder darmstärkende Joghurts versprechen ein Plus an Gesundheit, das die Verbraucher gerne annehmen – allerdings nur, wenn keine Gentechnik im Spiel ist. Genfood ist deshalb auch das Thema einer Veranstaltung, die der aid 1998 zum ersten Mal ausrichtet: das aid-Forum. Die Mischung aus hochkarätigen Fachvorträgen und intensiven Diskussionen unter Experten und Journalisten kommt so gut an, dass das Forum zu einer festen Einrichtung wird, bei der sich die Teilnehmer frühzeitig um Plätze kümmern müssen. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1990: 667 000 17 Klonschaf Dolly kommt zur Welt Schottischen Biotechnologen gelingt es erstmals, ein Säugetier zu klonen, d. h. zwei Tiere mit identischen Genen zu „erzeugen“. Es folgt eine intensive ethische Debatte über Sinn und Unsinn des technisch Machbaren. Klonschaf Dolly stirbt mit 6,5 Jahren und wird damit nur halb so alt wie normale Artgenossen. Noch heute kann man es ausgestopft im Royal Museum of Scotland bewundern. 1995 1996 1997 1998 1999 3 Vom Wahnsinn zum Ernährungsführerschein – die Nullerjahre Der aid macht Schule Das neue Jahrzehnt beginnt für die Landwirtschaft mit einem Schock: In SchleswigHolstein wird der erste Fall von boviner spongiformer Enzephalopathie, kurz BSE, amtlich bestätigt. Da der Erreger des sogenannten Rinderwahnsinns möglicherweise auch auf Menschen übertragbar ist, reagieren die Verbraucher mit einem Rindfleischboykott. Der Absatz bricht zeitweise um über 50 Prozent ein. BSE führt zu einer Wende in der Agrarpolitik. Der Schutz der Verbraucher steht bei der Erzeugung von Lebensmitteln ab sofort ganz oben. Und die ohnehin stark wachsende Biolandwirtschaft erhält noch mehr Unterstützung. Als erster Meilenstein wird 2001 ein einheitliches Biosiegel eingeführt – allen Kritikern zum Trotz sehr erfolgreich. Heute ist das Siegel auf über 56 000 Lebensmitteln zu finden. Auch konventionelle Landwirte verdienen ihr Geld immer häufiger mit dem Schutz der Umwelt und alternativen Energien. Sie erzeugen Ökostrom, den sie aus Biogasanlagen, Windrädern und Solaranlagen auf Stallund Scheunendächern gewinnen. Staatliche Förderungen machen die Nutzung rentabel. Der aid bleibt bei allen Entwicklungen eine unverzichtbare Instanz. Der allgemeinen Hektik rund um die BSE-Krise setzt er sachliche und gewohnt fundierte Informationen für Verbraucher und Landwirte entgegen. Das 2002 online gestellte Internetportal „was-wiressen.de“ zeigt die Wege die Wege der wichtigsten Lebensmittel vom Acker bis zum Teller. Auch zu den Erneuerbaren Energien entstehen zahlreiche neue Medien. Das Heft „Biogasanlagen in der Landwirtschaft“ entwickelt sich schnell zum Bestseller. Beim Essen 18 Einführung eines einheitlichen Biosiegels Biolebensmittel sind schon seit Jahren gefragt. Doch mehr als 100 unterschiedliche Biosiegel verwirren die Verbraucher. Das zuständige Verbraucherschutzministerium schafft Fakten und führt ein einheitliches Siegel für Bioprodukte ein. Kritiker mahnen, die Anforderungen seien zu niedrig. Handel und Verbrauchern ist´s egal. 2009 tragen über 56 000 Lebensmittel das Bioemblem. 2000 2001 2002 2003 2004 Gericht des Jahrzehnts Gesunde Öle, viel Fisch und reichlich Gemüse – die leichte mediterrane Küche kommt bei Ernährungsberatern und Verbrauchern gleichermaßen gut an. driften die Trends immer weiter auseinander: Es gibt reine Biosupermärkte, man kauft Saisonales aus der Region und gleichzeitig sind Nahrungsergänzungsmittel gefragt wie nie. Selbst in Kantinen werden Bioprodukte selbstverständlich. Vor allem in den vielen neuen Ganztagsschulen legt man Wert auf abwechslungsreiches und gesundes Essen. Das scheint auch nötig. Denn trotz aller Anstrengungen, gesunde Ernährung zu vermitteln, werden deutsche Kinder immer dicker. Immerhin jedes fünfte Kind ist übergewichtig. Der aid reagiert darauf mit einem völlig neuen Konzept: dem aid-Ernährungsführerschein für Grundschulen. Das spielerische Erarbeiten von Ernährungsgrundlagen und vor allem der praktische Umgang mit Lebensmitteln kommen an – bei Schülern und Lehrern. Bis heute wurden mehr als 300 000 Kinder stolze Führerscheinbesitzer. Aus dem Erfolg dieses Konzeptes ergibt sich automatisch das erste große aid-Projekt des kommenden Jahrzehnts: die Ernährungsbildung in weiterführenden Schulen. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe 2000: 416 000 19 Das erste Schnitzel aus dem Toaster Selbst erfahrene Convenience-Fans sind überrascht, als 2008 erstmals ein Schnitzel zum Toasten im Supermarktregal auftaucht. Ob es an die Erfolge von Tiefkühlpizza, Tütensuppe und Co. anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. In ersten Tests bemängeln Kritiker den niedrigen Fleischanteil und den hohen Preis. Doch auch die erste Tütensuppe stieß am Anfang nicht überall auf Gegenliebe ... Der aid-Ernährungsführerschein erobert die Grundschulen Einen Führerschein für´s gesunde Essen? Was auf den ersten Blick irritiert, trifft bei Lehrern und Schülern voll ins Schwarze. Bundesweit schnippeln Kinder begeistert Gurken und Tomaten, rühren Quark an und stellen per Ankreuztest ihr Ernährungswissen unter Beweis. Bis heute sind mehr als 300 000 Kinder stolze Führerscheininhaber und beweisen, dass gesundes Essen Spaß machen kann. 2005 2006 2007 2008 2009 3 … und wie geht´s weiter? Die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, eine gesunde Ernährung und der Schutz der Verbraucher bleiben auch in Zukunft die großen Themen des aid. Dazu werden wir die Bereiche „Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung“ noch enger verzahnen – und beginnen damit schon bei den Kleinsten. Kinder sollen wissen, dass Radieschen nicht an Sträuchern wachsen und Erdbeeren nur im Sommer aus der Region kommen. Deshalb werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen und die Entwicklung neuer Konzepte und Medien für die Agrar- und Ernährungsbildung weiter forcieren. Unser Ziel ist es, möglichst vielen Menschen in Deutschland die Fähigkeit zu vermitteln, ihren Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und genussvoll zu gestalten.