Fruchtbare Kühe – welche Rolle die Leber dabei spielt. Abgangsursache Nr. 1 bei Milchkühen sind trotz immenser Bemühungen nach wie vor die Fruchtbarkeitsstörungen. Im Schnitt bringt eine Milchkuh in Deutschland heutzutage nicht mal mehr drei Kälber zur Welt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Vollkosten der Jungviehaufzucht jedoch erst nach etwa drei Laktationen gedeckt sind, ist dies eine finanziell äußerst beunruhigende Tatsache. Regelmäßig werden bundesweit Zahlen zu den Abgangsursachen veröffentlicht, die jedoch kritisch zu bewerten sind, da die tatsächliche Ursache häufig sehr schwierig zu ermitteln ist. Die eigentlichen Ursachen für Unfruchtbarkeit, wie zum Beispiel vorangegangene Stoffwechselstörungen, werden oft nicht erkannt. Fruchtbarkeitsstörungen sind in der Regel multifaktorielle Erkrankungen, haben also selten nur eine Ursache. Dies erklärt auch, warum die bei Fruchtbarkeitsstörungen so oft propagierten und recht teuren ß-Carotingaben nur dann etwas bewirken können, wenn tatsächlich allein ein ß-Carotinmangel das Problem verursacht hat. Dies ist recht einfach anhand von Blutuntersuchungen zu klären. Die Multikausalität von Fruchtbarkeitsstörungen erschwert dem Hoftierarzt häufig die Behandlung. Grundsätzlich beeinträchtigt jede Mangelsituation, egal welcher Art, zunächst die Fruchtbarkeit. Es wird dem potentiellen Muttertier suggeriert, dass die Versorgungslage derzeit nur zum eigenen Überleben reiche, nicht jedoch noch zusätzlich zum erfolgreichen Durchbringen eines Kalbes. Der „Luxus“ Fruchtbarkeit wird also so lange aufgeschoben, bis besser versorgte Zeiten eintreten, die das Überleben des Mutter- sowie des Jungtieres sichern. Für Wildrinder ist das zweifelsohne ein sehr sinnvolles Prinzip; doch unseren heutigen Milchkühen sichert in der Regel nur das jährliche Kalb das Überleben auf den landwirtschaftlichen Betrieben… Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen Schwergeburten Hochleistung Ketosen / Gebärparesen / Gebärmutterentzündungen Krankheitserreger (MD/BVD, Chlamydien…) Besamungsmanagement Haltungsschäden (Anbindehaltung, Bewegung, Licht…) Futterkonservierung (Lagerungsbedingte Vitaminverluste, Schimmelbildung…) Futterqualität (Rohfaser, Kraftfutter, Mineralstoffe, Eiweiß, Leguminosen, Mais…) Überdüngung (Nitrat, Kalium „Güllekatarrh“) sowie sämtliche Mangelsituationen! Die Leber, ein „Fruchtbarkeitsorgan“? Häufig sind bei unseren Hochleistungskühen, die in der Regel eine steile Laktationskurve aufweisen, vorangegangene Stoffwechselerkrankungen die Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen. Vor allem die Ketose als Folge einer Energiemangelsituation, die sich in Form von Appetitmangel sowie Abmagern zeigt, und bis zu 6 Wochen nach der Kalbung auftreten kann, wird zum Problem. Sie wird auch als „Berufskrankheit“ der Hochleistungskuh bezeichnet. Händeringend versucht die Hochleistungskuh die nötige Energie zur Aufrechterhaltung der hohen Milchleistung aufzubringen und geht an ihre Körperreserven. Im Laufe dieser „Crash-Diät“ baut die frischmelkende Kuh nicht nur ihr Körperfett ab, sondern setzt dabei auch darin gespeicherte Hormone, wie das Progesteron, frei. Progesteron gilt als Gegenspieler des brunstauslösenden Östrogens und wirkt damit wie die Antibabypille. Kein Wunder also, dass gerade diese besonders guten Kühe nur schwer wieder trächtig zu bekommen sind. Darüber hinaus schädigen die beim raschen Körperfettabbau entstehenden Ketonkörper massiv die Leber und damit die Stoffwechselzentrale des Körpers. Studien zeigen eindeutig, wie mit steigendem Grad der Leberschädigung das Erstbesamungsergebnis drastisch abfällt. Wie wichtig die Leber für die Fruchtbarkeit der Kuh ist, zeigt sich auch darin, dass dieses Organ unter anderem für die Bildung von Hormonen aus der Essigsäure zuständig ist, die ihr aus dem Pansen zur Verfügung gestellt wird. Ein weiteres Problem: nur eine gesunde Leber ist in der Lage, Phytoöstrogene abzubauen, das sind auf weibliche Tiere hormonähnlich wirkende Substanzen. Diese kommen in bestimmten Futterpflanzen, etwa Mais, Soja und bestimmten Kleesorten, vor und können in größeren Mengen verabreicht in Addition mit den körpereigenen Hormonen der Kuh das Fruchtbarkeitsgeschehen durcheinander bringen (Zystenbildung). Sinkenden Milchpreisen durch steigende Nutzungsdauer begegnen Bedenkt man, dass nahezu alle Hochleistungskühe zumindest unterschwellig leberkrank sind, wird deutlich, dass in der Lebergesundheit und -gesundung ein enormes Potential im Hinblick auf das Fruchtbarkeitsgeschehen steckt. Übrigens auch für die Euter- und Klauengesundheit sowie das Immunsystem. Und damit für die Hauptabgangsursachen unserer Milchkühe in Deutschland! Längere Nutzungsdauer und Lebensleistung sind die Zauberworte, die die Milchwirtschaft rentabel machen. Der derzeit erschreckend niedrige Milchauszahlungspreis darf nicht den Blick auf die wahren Kostentreiber auf den Betrieben versperren. Eine Investition in die Gesundheit und vor allem Leberfunktion der vierbeinigen Mitarbeiterinnen im Stall rechnet sich! Milchkühe und Kräuter – eine fruchtbare Zusammenarbeit Die Leber ist ein Organ, welches durch die kurmäßige Beifütterung schlagkräftiger Kombinationen leberrelevanter Kräuter, wie etwa Mariendistelsamen, Wegwartwurzel sowie anderer Bitterstoffdrogen zu regenerieren oder durch geringere, tägliche Dosierungen in der physiologischen Funktion zu stabilisieren ist. Und welches somit unsere Hochleistungstiere da unterstützt, wo das System Stoffwechsel trotz ausgeklügelter Fütterung schwächelt. Nicht von ungefähr gibt es eine Nähe der Begriffe „Leber“ und „Leben“ - so wurde die Leber schon in früheren Zeiten als Organ der Lebenskraft angesehen. Heute lässt sich diese Sichtweise naturwissenschaftlich untermauern und für die landwirtschaftliche Praxis der Milchviehhaltung nutzen: Etwa in Form natürlicher Wirkstoffkomplexe, wie sie im Schweizer Kräuter-Fit, der RinderZucht Kräuter oder Varianten der Ursonne Rinder (Dr. Schaette GmbH) enthalten sind. Dr. Schaette GmbH, Stahlstraße 5, 88339 Bad Waldsee