GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Es gibt weder „schlechte“ noch „gute“ Lebensmittel – es kommt auf die Zusammensetzung der täglichen Nahrung an. Religion, Kultur, Region und Klima haben verschiedene Ernährungsmodelle entstehen lassen: MISCHKOST Die Mischkost bestehend aus pflanzlichen und tierischen Produkten ist weit verbreitet. Lediglich das Verhältnis zwischen Fisch, Fleisch, Milchprodukten, Getreide, Obst und Gemüse ist regional verschieden. Mittels Mischkost ist es prinzipiell am einfachsten, den Körper mit ausreichend Energie und allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Tendenziell gilt je abwechslungsreicher desto besser. Besonders bei Obst ist der rohe, unbehandelte Genuss wer tvoll. Bei Gemüse trifft dies nicht immer zu. Kar toffel werden erst durch Garen wirklich genießbar. Karotten kann der Körper am besten in Form von frischgepresstem Saft oder in Kombination mit wenigen Tropfen Öl verwer ten. Milchsauer vergorenes Sauerkraut oder Oliven geben dem menschlichen Organismus gar die Dieses Bild zeigt die – für Österreich – typische Aufteilung zwischen Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Der Gesundheit zuliebe sollte die Fleischportion eher der Menge der Karottenportion entsprechen. Möglichkeit, das „tierische“ Vitamin B12 selbst herzustellen. VEGETARISMUS Vegetarismus ist ein Überbegriff. Diese Ernährungsweise hat sich eher aus ethischen, religiösen Gründen entwickelt. Der Verzehr von Tieren ist tabu. Es wird zwischen drei Formen unterschieden: Ovo-Lakto-VegetarierInnen essen neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Eier und Milchprodukte. Lakto-VegetarierInnen Die asiatische Küche kommt dem Trend der leichten Küche entgegen – viele kleine Happen anstatt großer deftiger Mahlzeiten. verzichten zusätzlich auf Eier, da diese potentielles Leben enthalten können. VeganerInnen nehmen ausschließlich pflanzliche Lebensmittel zu sich. Da selbst sehr umsichtig agierende Imker einzelne Bienen bei der Entnahme der Honigwaben töten können, wird Honig ebenfalls abgelehnt. Mehrfach haben Studien bewiesen, dass sich eine vegetarische Ernährung positiv auf Lebensalter und -qualität auswirkt. Zum Beispiel steigt das Dickdarmkrebs-Risiko mit der Menge des aufgenommenen tierischen Eiweißes. Im Gegensatz zu Asien gibt es in Europa keine lange Tradition einer vegetarischen Küche. Deshalb – will man die Vorzüge der vegetarischen Küche für die Gesundheit nutzen – gilt Linsen und Gewürze sind aus der orientalischen Küche nicht wegzudenken. Linsen decken einen Großteil des Eiweißbedarfs ab und die entsprechenden Gewürze sorgen für eine optimale Verdauung. es Einzelnes zu beachten bzw. vom Osten „abzuschauen“: Proteine (Eiweiße): daraus bestehen 20% der Trockensubstanz jeder Zelle. Sie sind für den Körper lebensnotwendig. Proteine sind „Riesenmoleküle“, welche sich aus Aminosäuren zusammensetzen. G ES U NDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 4.2 SACH I N F O R M ATION GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ALTERSGRU PPE 6 -10 Tierische Proteine bieten die gesamte Aminosäuren-Palette an. In der VeganKüche erreicht man den optimalen „Protein-Mix“ mittels Kombination von Hülsenfrüchten mit Getreide, Mais- mit Sojaprodukten, Weizen mit Hefeflocken oder Hafer mit Erdnüssen. Pflanzliche Fette: Für den Körper besonders wer tvoll sind die ZUSAMMENFASSUNG: Fast jede Kultur, Religion oder Region hat „ihr“ Ernährungsmodell her vorgebracht: Die Mischkost mit tierischen und pflanzlichen Produkten. Die vegetarischen Modelle ohne Fleisch oder ohne tierische Produkte stehen einander gegenüber. Einerseits ist bewiesen, dass die vegetarische Küche für den menschlichen Organismus gesünder ist, andererseits ist die Versorgung mit allen Stoffen mittels Mischkost leichter. Ein Mindestmaß an Interesse für die Zusammenhänge und Bedingungen einer ausgewogenen Ernährung ist notwendig, will man sich (als VegetarierIn) gesund ernähren. INFO SERVICE: Wertvolle Tipps und Informationen erhalten Sie im Ordner Gesundheit, Kapitel Ernährung, Kapitel Essgewohnheiten und Kapitel Hygiene. Broschüren zum Thema Ernährung erhalten Sie beim Gesundheitsforum NÖ und bei „die umweltberatung“, siehe Vorsorge Service. einfach- oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie können mittels Distel-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja- oder Kürbiskernöl und Nüssen problemlos zugeführ t werden. Kohlenhydrate: enthalten in Kar toffeln, Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst. Besonders Vollkornprodukte sind reich an unverdaulichen Ballaststoffen. Von Bedeutung für den Körper sind ebenfalls die langsam abbaubaren Mehrfachzucker. Bestimmte Darmbakterien können Zellulose aufschließen und die darin gebundenen Mineralstoffe, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Zink etc., für den Organismus nutzbar machen. Grundsätzlich wird in Mengenelemente (Phosphor, Chlor, Kalium usw.) und Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Selen usw.) unterschieden. Frisches Obst, Nüsse, rohes Gemüse und gekeimtes Getreide sind neben den typischen Kohlehydraten die wichtigsten vegetabilen MineralstoffLieferanten. Vitamine müssen dem Körper mittels Nahrungsaufnahme regelmäßig zugeführ t werden. Mit Ausnahme der fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) Oliven zählen zu den „alten“ Konserven der Menschheit. Wussten doch schon Griechen und Römer sie für das ganze Jahr zu konservieren. An den Mittelmeerküsten werden unzählige Sorten angeboten: grüne (unreife), gefüllt mit Paprika oder Mandeln oder fast schwarze Oliven. und des Vitamin B12 kann kein „Depot“ angelegt werden. Weshalb sich das Gerücht vom/von der VegetarierIn mit Vitaminmangel har tnäckig hält, besonders was den Mangel am „tierischen“ Vitamin B12 betrifft. Fermentier te Sojaprodukte wie Tamari, Miso, Shoju, milchsaure Mixpickles oder Tempeh regen den Körper bei regelmäßigem Genuss jedoch zur Eigenproduktion an. Vitamin B12 ist sehr hitzeempfindlich, daher möglichst unerhitzt verzehren. GESUN DH EIT GESUNDE ERNÄHRUNG 4.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Unser körperliches Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit werden durch unsere Ernährung beeinflusst. Nur die Summe der verschiedenen Substanzen, die jedes Nahrungsmittel beinhaltet, garantier t einen optimalen Gesundheitszustand. Gesunde Ernährung muss daher vor allem abwechslungsreich sein, damit unser Körper ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt wird. LERNZIELE: ■ Kritisches Auseinandersetzen mit speziellen Kinderlebensmitteln. ■ Erkennen der Vor teile, die Vollwer tnahrung dem Körper bietet. ■ Kennenlernen der Zusammensetzung einer gesunden Jause. KINDERLEBENSMITTEL Rohes Gemüse enthält viele Vitamine, die für unseren Körper lebensnotwendig sind. ORT: Klassenraum. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtseinheit. MATERIALIEN: verschiedene Kinderlebensmittel und vergleichbare Produkte, Arbeitsblatt. KOSTEN: je nach Auswahl ca. 10 bis 20,- Euro. UMSETZUNG: Unter Kinderlebensmittel sind Produkte zu verstehen, die speziell Kinder ansprechen, weil sie auf ihre typischen Geschmacksvorlieben abzielen und damit werben, besonders gesund für Kinder zu sein. Vergleicht man diese Produkte jedoch mit herkömmlichen Lebensmitteln, zeigt sich häufig, dass sie zum Getreideprodukte sollten mehrmals am Tag gegessen werden. Vollkornbrot beinhaltet unter anderem wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Beispiel meist mehr Fett und Zucker enthalten oder mehr Zusatzstoffe beinhalten als Vergleichsprodukte. Außerdem sind sie meist aufwändiger verpackt und teurer als herkömmliche Lebensmittel. ■ Die Produkte speziell für Kinder und die Vergleichsprodukte sind auf einem Schautisch ausgestellt. An jedem Produkt ist ein Preisschild angebracht. ■ Feststellen der Unterschiede in der Verpackung. ■ Anstellen von Preisvergleichen. ■ Untersuchen der Inhaltsstoffe eines Kinderlebensmittels und eines vergleichbaren „normalen“ Produktes in der Gruppe. Eine Portion Pommes frites und eine Dose Cola liefern dem Körper ca. 360 kcal und enthalten viel Fett und Zucker. Für die gleiche Menge Kalorien könnte man beispielsweise fünf vitaminreiche Äpfel essen. ■ Geschmackstests durchführen. G ES U NDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 4.2 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ALTERSGRU PPE 6 -10 VOLLKORNPRODUKTE ORT: Schulklasse bzw. Lehrausgang zu einem Bäcker. ZEITAUFWAND: eine Schulstunde für den Lehrausgang, eine Schulstunde für die Nachbereitung in der Klasse. MATERIALIEN: verschiedene Brotsor ten, Clip-Boards, Bleistift, Lupe, Arbeitsblatt. KOSTEN: je nach Auswahl ca. 10 bis 20,- Euro. Genuss und Geschmack sind bei Kindern die wichtigsten Aspekte bei der Auswahl der Nahrungsmittel. Mit geschmackvoll zubereiteten und appetitlich angerichteten Vollwertprodukten lässt sich das Essverhalten von Kindern steuern. UMSETZUNG: Erkundigen Sie sich in der Bäckerei, welche Brotsor ten es gibt. Danach bereiten Sie die Auftragskär tchen vor, die die Kinder bekommen (Arbeitsblatt dementsprechend vor dem Kopieren ausfüllen). Jede Gruppe erhält ein Auftragsblatt. In der Bäckerei wird von jeder Gruppe eine bestimmte Brotsor te gekauft, und die VerkäuferIn über die Inhaltsstoffe des Brotes befragt. In der Klasse wird das Brot untersucht und verkostet. Zum Abschluss fer tigt die Gruppe Informationsplakate über die einzelnen Brotsor ten an. GESUNDE JAUSE Ungefähr 30-35% des Tagesenergiebedarfes sollten von Frühstück und Vormittagsjause abgedeckt werden. Die Schuljause liefer t den notwendigen Energienachschub und ist somit für die Leistungsfähigkeit und Konzentration der SchülerInnen mitverantwor tlich. Ein Gesundheitstag in der Schule oder ein Projekttag in der Klasse, bei dem gemeinsam gekocht und gegessen wird, förder t das Ernährungsbewusstsein der SchülerInnen. Nutzen Sie außerdem Elternabende um mit den Erziehungsberechtigten über die Notwendigkeit einer gesunden Schuljause zu sprechen. Einige Vorschläge für eine gesunde Jause: ■ Vollkornbrot mit fettarmem Topfen oder Ger vais bestreichen und dekorativ mit Gemüse garnieren (Radieschen, Gurken, Vollkornprodukte sind zu Schnittlauch, Tomaten, Paprika, Kresse usw.). bevorzugen, da sich viele ■ Vollkornbrot dünn mit Butter bestreichen, wichtige Nährstoffe besonders in den Randschichten des Getreides befinden. INFO SERVICE: mit Honig und gehackten Nüssen oder Obstscheiben garnieren. ■ Milch, Joghur t oder Topfen mit frischen Früchten verrühren, mit Honig süßen. Weitere Informationen erhalten sie auch im Ordner Gesundheit, Kapitel Ernährung oder im Ordner Konsum, Kapitel Produktion Regional – Getreide. ■ Obstsalat zubereiten. ■ Müsli mit frischen Früchten und Naturjoghur t. GESUN DH EIT GESUNDE ERNÄHRUNG 4.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H A R B EIT S B LAT T GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG A LTERS GRU PPE 6 -10 IST DAS WIRKLICH SO GESUND? Namen der Kinder in der Gruppe: ________________________________________ ___ Kinderlebensmittel Vergleichsprodukt Verpackung Preis Füllmenge Inhaltsstoffe Vergleicht die Inhaltsstoffe und stellt die Unterschiede fest! Welches Produkt hat mehr Zucker, Fett, Vitamine, Mineralstoffe, Zusatzstoffe etc.? _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ Kostet beide Produkte mit geschlossenen Augen. Ihr sollt beim Kosten nicht wissen, welches Produkt ihr gerade testet. Könnt ihr Geschmacksunterschiede feststellen? _____________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ Was könnt ihr abschließend über eure Untersuchung von diesem Kinderlebensmittel sagen? ________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ G ES U NDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 4.2 A R BEIT S BLATT GESUNDHEIT GESUNDE ERNÄHRUNG ALTERSGRU PPE 6 -10 BROT UNTER DER LUPE Namen der Kinder in der Gruppe: __________________________ Auftrag: Kauft beim Bäcker ein halbes Kilogramm dieser Brotsor te: ______________________________________________ Erkundigt euch bei dem/der VerkäuferIn nach den Inhaltsstoffen und notier t diese hier : ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Bevor ihr weiter macht: Hände waschen nicht vergessen! Schaut euer Brot genau an! Beschreibt es nach Farbe, Ar t des Teiges und Geruch! ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Schneidet eine Scheibe des Brotes ab und betrachtet sie mit der Lupe! Was könnt ihr sehen? _________________________________________________ _____________________________________________________ _____________________________________________________ Kostet das Brot und versucht den Geschmack zu beschreiben! Gestaltet ein Informationsplakat über euer Brot! Schneidet das Brot in mundgerechte Bissen und ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ legt es für die anderen Kinder zum Kosten auf! GESUN DH EIT GESUNDE ERNÄHRUNG 4.2 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H