Androgyn - gitti-t.de

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Androgynes Auftreten in der Gesellschaft des 21.
Jahrhunderts und in früheren Zeiten
Ein kritischer Ansatz von Rabea Harnisch
© 2007
Begriffserklärung:
Androgyn (gr. andro- von ανήρ, gen.: ανδρος = Mann, -gyn von γυνή = Frau),
weibliche und männliche Merkmale vereinigend; in der Biologie: zwittrig.
Was eigentlich sind Zwitter?
Geborene Hermaphroditen
In der Biologie kommen jedoch nicht nur eindeutige Hermaphroditen vor, welche den
Anschein
erwecken,
dass
sie
zwischen
den
Geschlechtern
stehen
und
entsprechende Merkmale beider Geschlechter aufweisen. (reine Androgynität),
welche durch eine Schwangerschaftsstörung im Mutterleib hervorgerufen werden
könnte. Die Neugeborenen haben Geschlechtsmerkmale von Mann und Frau. D.h.
während ihrer Entwicklung hat sich bei einem Jungen der weibliche Teil nicht
zurückgebildet, bei einem Mädchen, der Männliche Teil. In den ersten Wochen
verfügen die Babys über beide Ansätze, wobei sich der gegengeschlechtliche Anteil
zurückbildet und nachher keine Rolle / Funktion mehr spielt / hat. Die Wissenschaft
geht heute davon aus, dass bei jedem 1000 Baby eine Störung auftritt. In der
Vergangenheit wurden die gegengeschlechtlichen Merkmale meist kurz nach der
Geburt, bzw. im Kleinkindalter entfernt, In den letzten 50 Jahren sind jedoch viele
Fälle aufgetreten, wo sich als Baby operierte Hermaphroditen im Erwachsenenalter
für
das
andere
Geschlecht
entschieden
haben
und
sich
erneut
eine
geschlechtsanpassenden Operation unterzogen haben.
Künstliche Hermaphroditen
Zu diesen sogn reinen Zwittern kommen noch diejenigen Personen dazu, welche im
Regelfall transsexuell sind und sich einer Hormontherapie mit gegengeschlechtlichen
Hormonen unterziehen. Bei einem geborenen Mann wachsen Brüste, die Behaarung
an Beinen und Armen nimmt ab, bzw. verschwindet ganz, das Gesicht wird glatter,
weiblicher. Viele der Transsexuellen Mann-zu-Frau betonen auch, dass sich ihr
Wesen verändern, d.h. weicher wäre. Inwieweit dieses ein Wunschdenken ist, kann
nicht nachvollzogen werden. Ich gehe an dieser Stelle von einem Wunschdenken der
Betroffenen aus, welche sich eine Frau als zart und weich vorstellen, dass eine Frau
in der heutigen Zeit jedoch taff und sehr energisch sein kann, wollen sie nicht hören.
Hier spielt die Selbstsuggestion eine große und entscheidende Rolle.
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Ähnliches gilt in umgekehrter Weise für Frau-zu-Mann Transsexuelle. Bei diesen
setzt eine Behaarung an Armen und Beinen ein, ein Stimmbruch wird erzeugt, die
Stimme wird dunkler, es stellt sich auch Bartwuchs ein.
In der heutigen Medizin ist man soweit, dass man transsexuellen Personen, wie auch
Zwittern helfen kann das „richtige“ Geschlecht operativ zu erreichen.
Zwitter selbst gibt es solange es Menschen gibt und auch in der griechischen Antike
und bei den Römern ist von transsexuellen Personen zu lesen.
Bekannte Persönlichkeiten sind: Achilles, Julius Cäsar, Albrecht Dürer, der
Simplicissimus.
Im Lauf der Zeiten betrachten Menschen ungewöhnliches immer sehr skeptisch.
Jede Neuerung wird erst ängstlich beäugt, bzw. niedergemacht etc, Das führte dazu,
dass im Laufe der Zeiten viele Hermaphroditen ein klägliches Ende nahmen, ua.
auch in den Hexenprozessen vor 500 Jahren,
Warum fallen diese Menschen auf. Sie sind doch eigentlich brav und bieder. Da sie
jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind, erregen Sie Misstrauen und Zorn der
Anderen, von Spott gar nicht zu reden. Bedingt durch dieses Unbehagen, was die
sogn. „normalen“ Menschen empfinden, werden Zwitter meist ignoriert, bzw. sogar
verachtet und für Paradiesvögel gehalten. In diesem Zusammenhang kann auf
Filmberichte aus den späten 70-ziger Jahren verwiesen werden. (Rosa von
Praunheim; „Tunten lügen nicht“.
Hierdurch werden Klischees weiter bedient und der Anschein erweckt, dass alle von
Hermaphroditismus und Transsexualität betroffenen Menschen so sind !
Wir leben in einer Welt, in welcher es nur 2 Geschlechter gibt. „Mann und Frau.“
Alles andere, was dazwischen liegt ist nicht richtig, ist abnorm. Wir leben nun einmal
in dieser Welt, welche wir uns nicht aussuchen können, warum sollen sich Personen
dann diesen Schwierigkeiten aussetzen, um eventuell einen Märtyrer zu spielen.
Transsexuelle Personen tun gut daran, so schnell wie möglich eine Anbindung an die
gegengeschlechtliche Partei zu erreichen. Hierdurch können sie Akzeptanz und
Ansehen erreichen.
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Eine graue Maus, welche nicht zuordbar ist, kann in dieser unserer Welt nichts
erreichen.
Hierfür sprechen die ersten 3 Fälle von transsexuellen Personen, welche Probleme
mit ihren Mitmenschen durch ihr eigenes Tun und Handeln erzeugten:
Fall 1:
Ein junger Mann ließ sich Ende der 80-ziger des letzten Jahrhunderts zur Frau
umoperieren, lebte hiernach einige Jahre als Frau, hatte Sex mit Frauen und
Männern, fühlte sich aber in beiden Lagern nicht wohl. Diese Person gab sich sehr
androgyn und lebte offen in beiden Welten. Da sie beruflich in einer Organisation
arbeitete, welche sich mit dem Thema Transsexualität / Zwittertum etc. beschäftigte,
wurde sie von anderen Betroffenen nicht für voll genommen, da diese Person sich
weder eindeutig zu den Frauen oder den Männern zugehörig fühlte. Das ganze ging
soweit, dass diese Person ihre Stellung aufgeben musste, weil die Konflikte
vorprogrammiert waren. Hinzu kam noch, dass sich diese Person wieder entschied in
ihrem ursprünglichen Geschlecht, d.h. wieder als Mann zu leben. Sie ließ sich die
Brustimplantate entfernen, nahm keine Hormone mehr ein und lebt heute in der
Männerrolle.
Da diese Person nicht eindeutig definierbar war, kam es zu Misstrauen und vor allem
zu Ablehnungen.
Fall 2:
Ein junger Mann ließ sich während seines Theologie-Studium´s zur Frau
umoperieren. Da er evangelische Theologie studierte, ist auch ein Einsatz in einer
evangelischen Kirche als weiblicher Kaplan und später als Pfarrerin möglich. Die
Frau hatte mehrere Stellen als weiblicher Vikar inne, stieß jedoch überall an, was zur
Folge hatte, dass sie als Pfarrerin ohne Pfarrkirche eingesetzt wurde. Ihr Auftreten ist
auch sehr androgyn bestimmt, auch hier ist davon auszugehen, dass diese
Androgynität Ängste erzeugt hat. Die Priesterin ging an die Presse und das
Fernsehen (B trifft), wo sie im letzten Jahrhundert auftrat. Hier erschien sie im grauen
Anzug, mit sehr kurzen Haaren und gab sich immer noch betont männlich Ich habe
sie 3 Jahre später einmal persönlich kennen gelernt und dieser Eindruck bestätigte
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sich. Durch weitere Aktionen in den letzten Jahren, breitete sich weiterer Unmut
gegen sie aus. Im Jahr 2006 legte sie ihr Priestergewand öffentlich ab, nachdem sie
1 Jahr vorher als Bürgermeister-Kandidatin einer kleinen Gemeinde am Niederrhein
gegen den CDU-Kandidaten gescheitert war.
Fall 3:
Ein Mann, 58 Jahre alt, beruflich sehr technisch tätig, langjährig in der katholischen
Kirche verankert, machte in seiner privaten und geschäftliche Umwelt ein ComingOut als „Mann-zur-Frau“ Transsexuelle. Jetzt schon in der Frauenrolle lebend, trägt
sie
weiterhin
flache
Männerschuhe,
Jeans,
und
T-Shirts.
Sofern
diese
Bekleidungsstücke eindeutig der Weiblichkeit vorbehalten wären, wäre alles ok. Es
handelt sich jedoch um sehr androgyne Kleidung. Sie legt Wert auf ihr androgynes
Auftreten. Die Familie lebt privat getrennt, will jedoch verheiratet bleiben. Die Ehefrau
ist lt. Aussage des Ehemannes lesbisch. Im Regelfall wäre dieses eine ideale
Verbindung und die Ehe müsste nicht scheitern.
Wie wird die Geschichte weitergehen. Wird sich die katholische Kirche, in welcher sie
ehrenamtlich tätig ist mit dieser Person zufrieden geben, bzw. erwartet diese von ihr
eine eindeutige Zuordnung zu Frauen oder Männern. Wie wird es dieser Person
ergehen, da sie nicht als Frau betrachtet werden wird.
Wie wird dieses Beispiel Schule machen auf andere „Mann.zu.-Frau“ Transsexuelle,
und schadet dieses denjenigen, welche sich eindeutig dem weiblichen Geschlecht
zuordnen lassen und sich so kleiden, so geben.
Auch wenn es sich bei dieser Person um einen Durchschnittsmensch handelt,
werden negative Störreffekte vorprogrammiert.
Diese Person ist augenblicklich der Meinung, dass sie mit ihrem androgynen
Auftreten Erfolg haben wird, aber welchen. Ist es Erfolg zu nennen, wie der „brave
Soldat Schwejk“ durch den I. Weltkrieg zu kommen, bzw. wie der Knappe hinter dem
„Ritter von der traurigen Gestalt“ hinterher zu trotten.
Fall 4:
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Ein junger Mann von Mitte 30 befindet sich seit einigen Jahren wegen
Transsexualität „Mann-zu-Frau“ in psychiatrischer Begleitung. Die Person ist ein
Scheidungskind, sie lebt bei ihrem Vater, welcher ihr auch den Haushalt führt. Ältere
Geschwister sind noch vorhanden, Kontakte zur Mutter bestehen. Die Person lebt im
südlichen Teil de Münsterlandes. Auffällig an dieser Person ist ihre Kleidung, welche
betont osteuropäisch, slawisch ist. Auch ihr gewählter Vorname kommt aus dem
polnischen, bzw. slawischen Teilen Europas. Sie weigert sich eine Perücke
aufzusetzen, obwohl sie sehr schütteres Haar hat. Diese Person ist ausgebildete
Bürofachkraft, jedoch schon über einen längeren Zeitraum arbeitslos. Aufgrund ihres
Auftretens hatte sie mehrfach Probleme mit dem behandelnden Arzt, welcher ihr
anschließend empfohlen hatte, die Praxis zu wechseln. Sie wechselte daraufhin zu
einer Ärztin in Ostwestfalen. Diese Ärztin stellte auch entsprechende Gutachten zur
Vornamensänderung,
bzw.
zur
bevorstehenden
geschlechtsangleichenden
Operation aus. Wörtlich stand in einem Brief dieser Ärztin: „Das Verhalten von Frau
… ist äußerst männlich, aus ihr wird nie eine Frau werden.“
Das ganze musste anwaltlich geklärt werden und mittlerweile schaltete sich aus der
medizinische Dienst ein. Die Frau hatte äußerste Schwierigkeiten eine Zulassung zur
Operation zu bekommen. Mittlerweile ist diese vollzogen, Frau … lebt weiterhin in
der Kleinstadt zusammen mit ihrem Vater.
Fall 5:
Ein Familienvater von Ende 40, Mitarbeiter in einem Pflegedienst, outete sich im
Jahre 2005 bei seinem Arbeitgeber und begab sich anschließend in ärztliche
Behandlung. Trotz gegebener Hinweise einen ausgesuchten Spezialisten zu
konsultieren, ging der Mann zu einer Praxis in seiner Heimatstadt. Das Auftreten
dieser Person ist immer noch sehr maskulin geprägt, auch wenn es durch weibliche
Hosen, Pullover etc. kaschiert wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die
Ehe trotz aller Widrigkeiten gehalten hat, die Kinder, mittlerweile erwachsen, sind
eingeweiht und weisen offenbar Verständnis für die Situation des Vaters auf. Die
Person stellte mehrfach den Antrag an ihre Krankenkasse auf Verabreichung von
gegengeschlechtlichen
Hormonen.
Dieses
wurde
bislang
immer
mittlerweile befindet sich die Akte vor dem medizinischen Dienst.
abgelehnt,
Diese Person
bezeichnet sich selbst als „Transgender“, ein Ausdruck, der nur als Oberbegriff
gelten kann und auch andere Personenkreise wie (Homosexuelle, Transvestiten,
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Tunten, etc.) beinhaltet. Das Auftreten dieser Person ist sehr androgyn und sie hat
offenbar große Angst bei ihrem Arbeitgeber im „weißen“ Kittel als Altenpflegerin
aufzutreten. Da es sich um einen sozialen Arbeitgeber handelt, wäre in diesem Falle
ein komplettes Outing am Arbeitsplatz angebracht.
Fall 6:
Eine Frau von Mitte 30 behauptet transsexuell zu sein. Sie ist bei der gleichen
Therapeutin wie Fall 5. Sie ist durchaus weiblich gekleidet, ihr Haarschnitt ist sehr
weiblich, Dauerwelle, ein klein wenig erinnernd an die 60ziger Jahre des letzten
Jahrhunderts. Da sich diese Person nicht einer Operation unterziehen will, wurde
ihre Hormonbehandlung durch eine Frauenärztin abgesetzt. Sie suchte sich einen
neuen Arzt. Die Krankenkasse reagierte ebenfalls agressiv, das Ganze ging
ebenfalls vor den medizinischen Dienst und das Sozialgericht. Die Betroffene bekam
jedoch vor dem Sozialgericht Recht. Zum Auftreten dieser Person muss gesagt
werden, dass dieses betont männlich ist und schon von weitem jeder Betrachter
erkennen kann, dass es sich um keine Frau handelt. Weiterhin reagiert sich auf gut
gemeinte Ratschläge äußerst agressiv und will diese nicht befolgen.
Wie im Beispiel 1 erzeugt Androgynität Misstrauen und vor allem Argwohn.
Wie werden die Gutachter auf diese Personen reagieren, wenn es um die
Vornamensänderung und später um eine Zulassung zur geschlechtsanpassenden
Operation gehen wird? Antworten hierauf sind schon in den Fallbeschreibungen
angezeigt worden.
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