Übersicht: Sensoren für die Instandhaltung - Beachten Sie auch die folgenden Kriterien Neben den oben genannten Regeln sollten Ihnen bei der Auswahl der Sensoren auch die folgenden Begriffe geläufig sein, um deren Einfluss abschätzen zu können: Messfehler Auflösung, Empfindlichkeit Sättigung Linearität Lookup-Table (LUT) Ansprechzeit (Trägheit) Hysterese Kompensation Lebensdauer, Langzeitstabilität Kein Sensor ist fehlerfrei. Der Messfehler kann entweder als maximaler Fehler für den ganzen Sensor angegeben werden, oder Sie erhalten eine Fehlerkurve, die angibt, bei welchem Wert der Sensor konkret welchen absoluten Fehler aufweisen kann. Solange der Maximalfehler unter Ihren Anforderungen liegt, reicht die erste Angabe aus. Diese Größe ist vor allem bei digitalen Sensoren maßgeblich. Sie wird gern von den Herstellern zu Werbeaussagen genutzt, ist aber ohne den Zusammenhang mit dem Messfehler nicht sehr aussagekräftig. Die Auflösung gibt die kleinste Schrittweite an, die die Sekundärgröße annehmen kann. Bei einem Zollstock ist das 1 mm, alle Werte dazwischen können Sie nur mehr oder weniger genau schätzen. Bei digitalen Temperaturmessgeräten erzeugt eine Anzeige mit einer Auflösung von 0,01 °C schnell den Eindruck hoher Genauigkeit, der Fehler kann aber trotzdem beliebig hoch sein – die hinteren Nachkommastellen sagen dann schlicht nichts aus. Praktisch jeder Sensor hat eine obere (und manchmal auch untere) Grenze, bei der eine weitere Änderung der Primärgröße keinen Einfluss mehr auf die Sekundärgröße hat. Wenn sich die Sekundärgröße im gleichen Verhältnis ändert wie die Primärgröße, besteht zwischen beiden Werten ein linearer Zusammenhang. Ein absolut lineares System lässt sich sehr einfach berechnen. In der Praxis weicht die reale Kurve aber von der idealen Linie ab, und es ergibt sich ein Linearitätsfehler. Existiert kein mathematisch fassbarer Zusammenhang zwischen Primär- und Sekundärgröße, wird der gesamte Messbereich mit der maximalen Auflösung aufgeteilt. Für jeden einzelnen Messpunkt werden dann die Werte des Sensors ermittelt und in einer Tabelle, der LUT, gespeichert. Das ist ein kleiner Speicher im Sensor. Beim Messvorgang selbst wird die Primärgröße erfasst und dann in der Tabelle nachgeschlagen, welcher Sekundärwert in diesem Fall ausgegeben werden muss. Viele Sensoren (z. B. Temperatur, chemische Größen) benötigen vom Einwirken der Primärgröße bis zum Einstellen der entsprechenden Sekundärgröße eine gewisse Zeit. Wenn Sie den Wert erfassen, bevor diese Einschwing- oder Ansprechzeit abgelaufen ist, erhalten Sie eine fehlerhafte Größe. Ideal sind intelligente Sensoren, die den Wert erst freigeben, wenn die Ansprechzeit abgelaufen ist. Bei einigen Sensoren (z. B. Magnetfeldsensoren) ist die Sekundärgröße auch davon abhängig, ob sich die Primärgröße dem aktuellen Wert von oben (fallender Messwert) oder von unten (steigender Messwert) annähert. So kann ein Magnetfeld den Sensor oder dessen Umfeld selbst magnetisieren und misst dieses Eigenfeld mit. Das Eigenfeld ist aber größer, wenn zuvor ein starkes Magnetfeld vorhanden war. Häufig wird die Sekundärgröße nicht nur durch die Primärgröße beeinflusst, sondern auch durch andere physikalische Einflüsse. Einige Lichtsensoren arbeiten auf Widerstandsbasis. Der elektrische Widerstand wird aber auch fast immer durch die Temperatur bestimmt. Ein Sensor ist voll kompensiert, wenn er nur auf die gewünschte Größe reagiert. Wird z. B. nur der Einfluss der Temperatur unterdrückt, wird er als temperaturkompensiert bezeichnet. Praktisch alle Sensoren verändern sich im Laufe der Zeit. Dabei kann der Zeitraum der zuverlässigen Verwendbarkeit entweder als Zeitangabe (z. B. in Jahren) oder in Messzyklen angegeben sein. Dokumentieren Sie den Einsatz der Sensoren, und tauschen Sie diese nach Ablauf der jeweiligen Angabe aus.