INSTITUT FÜR HYDROLOGIE UND WASSERWIRTSCHAFT UNIVERSITÄT KARLSRUHE (TH) UNIV. PROF. DR.-ING. DR.-ING. E.h. ERICH J. PLATE Die Dürreych-Datenbank („DUE“) INHALT 1. Einleitung .................................................................................................................2 2. Datenbankstruktur ...................................................................................................2 2.1 Überblick ............................................................................................................2 2.2 Tabellenbeschreibung ........................................................................................2 3. In der Datenbank mögliche Datentypen (Beispiele) ................................................4 3.1 Einzelmessungen / -analysen an verschiedenen Orten .....................................4 3.2 Zeitreihe .............................................................................................................4 3.3 Klimastation .......................................................................................................5 3.4 Bodenprofil .........................................................................................................5 4.Tabelleninhalte .........................................................................................................6 4.1 Kennung der Messorte (feature_ID, 6-stellige Zahl) ..........................................6 4.2 Derzeitige Tabelleninhalte (Auswahl) .................................................................6 5. Erstellung eigener Datentabellen ............................................................................9 5.1 Feste Kennung...................................................................................................9 5.2 Kennungen, die i. A für alle Daten eines Datensatzes gleich sind: ....................9 5.3 Meßwertspezifische Kennungen ........................................................................9 5.4 Meßwert / Meßzeitpunkt.....................................................................................9 5.5 Beispiel ..............................................................................................................9 6. Literatur .................................................................................................................10 Autor: Markus Casper, IHW / IWK Stand: 09/1997 1. Einleitung Im Rahmen des Dürreych-Projektes wurde eine Datenbank eingerichtet. Das Datenbankmanagementsytem (DBMS) ist ORACLE (V8.0i). Die Datenbank hat eine spezielle Struktur, die es erlaubt, sowohl zeitlich variable als auch zeitlich feste Daten in einem gemeinsamen Format abzuspeichern. Die Idee stammt aus [1]. Die Daten haben zudem einen eindeutigen Raumbezug über ein gemeinsames Koordinatensystem. Dieser Text gibt einen Überblick über die Struktur und die Verwendungsmöglichkeiten der Datenbank. Die Datenbank liegt auch als MS-Access-Datenbank vor, hier fehlt jedoch die Umsetzung einige Constraints in der Datenmodellierung. Der Datenumfang ist jedoch der gleiche (Stand der Messdaten: Dezember 1999). 2. Datenbankstruktur 2.1 Überblick Die Datenbank enthält zur Zeit 7 Tabellen (SQL: select * from cat) 1. measure1 2. description 3. unit 4. method 5. quality 6. status 7. editor Die Datenbank ist jederzeit durch weitere Tabellen zu erweitern. Dabei ist sicherzustellen, daß Ort- und Zeitbezug über die bestehenden Tabellen hergestellt wird, dies erleichtert die zeit- und raumbezogene Datenabfrage. 2.2 Tabellenbeschreibung Eine genaue Beschreibung der Tabellen folgt in diesem Abschnitt. In der ersten Spalte ist angegeben, ob es sich um einen sogenannten Tabellenschlüssel handelt. Für den Anwender bedeutet dies, das diese Daten in jedem Fall vorliegen müssen. Ansonsten werden die Datensätze nicht akzeptiert. Die Namen der Felder entsprechen denen in der realen Datenbank. Die eigentlichen Daten (Meßwerte) der Datenbank werden in der Tabelle „measure1“ etwas verschlüsselt abgelegt. Wichtig ist jedoch, daß jedem Wert ein Ort (feature_ID), eine Methode (method_ID), eine (physkal.) Einheit (unit_ID), eine Qualitätskennung (quality_ID), eine Bearbeitungsstatus (staus_ID) und eine Herkunftskennung (editor_ID) zugeordnet 2 ist. Hiermit ist es immer sichergestellt, daß die Daten innerhalb der Datenbank vollständig beschrieben sind (Metainformation). 1. measure1 (Haupttabelle) FELD Schlüssel feature_ID Schlüssel time value Schlüssel unit_ID Schlüssel method_ID quality_ID status_ID editor_ID Beschreibung Messpunkt-ID Datum/Uhrzeit Messwert Physikal. Einheit des Messwertes Benutzte Methode Datenqualität Datenstatus Bearbeitungs-ID Format integer, 6-stellig TT.MM.JJJJ hh:mm:ss #####,### integer, 3-stellig integer, 4-stellig integer, 2-stellig integer, 2-stellig integer, 3-stellig Die nun folgenden Tabellen enthalten die Beschreibung der Attribute aus der Haupttabelle (feature_ID, unit_ID, method_ID, quality_ID, status_ID, editor_ID) 2. description (Messpunktbeschreibung) diese Tabelle beschreibt die einzelnen Messpunkte (feature) FELD Beschreibung Schlüssel feature_ID Messpunkt-ID X X-Koordinate (G-K) Y Y-Koordinate Z Hoehe relativ zur Gelaendeoberflaeche name Bezeichnung des Messpunktes location extent Bezeichnung des Messortes Bezugsflaeche Format s.o. integer,7-stellig integer,7-stellig #####,### Bel. Zeichen (char) char cha Das Feld extend beschreibt den Bezugsraum des Meßortes. Z.B. Gesamtgebiet für den Hauptpegel Dürreychbach 3. method (Methode) FELD Schlüssel method_ID type description imko_SN support unit_ID Beschreibung ID der Methode Art der Messung Genaue Beschreibung des Geraetes IMKO-Seriennummer, sonst 0 Messvol./Flächen-/Längenbezug Einheit des support Format s.o. char char integer, 4-stellig integer, 6-stellig s.o. Das Feld imko_SN ist für Sensoren der Firma IMKO vorbehalten. Sie werden vom IHW vielfach eingesetzt. In das Feld support ist eine Zahl einzugeben, die durch unit_ID genauer beschrieben wird. Dies ermöglicht eine Information über den Gültigkeitsbereich der einsetzten Meßmethode 4. unit (Einheit) FELD Beschreibung 3 Schluessel unit_ID ID- der (physikal.) Einheit description Bezeichnung der Einheit Über die unit_ID sind auch andere Kennungen möglich. Z.B. wenn das Feld value in der Tabelle measure1 eine Vegetationsaufnahme-Nummer bezeichnet. Für die Vegetationsaufnahmen wären wegen der völlig anderen Datenstrukur jedoch neue Tabellen anzulegen. 5. quality (Datenqualität) FELD Beschreibung Schluessel quality_ID description Datenqualitätskennung 6. status Schluessel FELD Beschreibung status_ID description Bearbeitungs-Status 7. editor (Datenquelle/Bearbeiter) FELD Beschreibung Schluessel editor_ID description Name des Autors/der Quelle address Adresse des Autors location Fund-/Archivierungsort/Bibliotheksnr. 3. In der Datenbank mögliche Datentypen (Beispiele) 3.1 Einzelmessungen / -analysen an verschiedenen Orten (z.B. Abflußmessungen, Nährstoffanalysen, Wasseranalysen) mehrere Orte, einer bis wenige Zeitpunkte 3.2 Zeitreihe 1 Ort, viele Zeitpunkte -> feature_ID fest; value, time variabel measure1(Beispieldatensatz) (SQL: select * on measure1 where (time between ‘01.01.1907 01:01:01’ and ‘01.01.1907 01:01:41’) and (feature_ID = 100001) 4 3.3 Klimastation 1 Ort, viele Meßpunkte, viele Zeitpunkte -> feature_ID, value, time variabel, identischer Eintrag in description.location. in Tabelle description steht dazu: (SQL: select * from description where location = ‘Klimastation Forsthaus’) 3.4 Bodenprofil 1 Ort, viele Messpunkte und -methoden, 1 Zeitpunkt -> feature_ID, value, unit_ID, method_ID variabel, time fest Beispiel: pH (unit_ID=103, method_ID=4010) und Ton-Gehalt (unit_ID=400, method_ID=4011) am Ort „Bodenprofil Seemisskar“ in 6 Tiefen; Größe der Probennahmezylinder: 100 cm2 -> support 100, unit_ID 11 in tabelle method) measure1 (SQL: select * from measure1 where (description.location=‘Bodenprofil Seemisskar’) and (description.feature_ID=measure1.feature_ID) description 5 method 4.Tabelleninhalte Für die Eingabe von Daten ist die Kenntnis der Tabellen 2 bis 7 wichtig. Andernfalls können die jeweiligen Kennungen nicht direkt eingeben werden. 4.1 Kennung der Messorte (feature_ID, 6-stellige Zahl) 1. Stelle 1 2 3 4 5 6 7-9 Messart Hydrologie: Flußpegeldaten/Wasserdaten Hydrogeologie: Quellpegel/Wasserdaten Klima-/Wetterdaten Bodendaten Vegetationsdaten Geologische Daten noch frei 2.-4. Stelle Meßort, somit pro Meßart 1000 Orte 5.+6.Stelle Messgerät-Nr., somit pro Messstelle 100 Sensoren, Profiltiefen bzw. Probennahmepunkte Die Nummer können von jedem Nutzer selbst vergeben werden. Allerdings ist vor der eigentlichen Dateneingabe (z.B. value in measure1) der Meßpunkt in der Tabelle description zu beschreiben. Andernfalls verweigert die Datenbank die Dateneingabe. 4.2 Derzeitige Tabelleninhalte (Auswahl) description FEATURE_ID 100001 300101 300102 300103 300104 300106 300200 300114 300108 300201 300110 300202 300112 300113 300100 300203 300204 X Y 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Z 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,2 -0,4 -0,8 -0,2 -0,4 -0,5 1,5 2 -0,4 2 -0,2 1,5 0 -0,1 -0,1 -0,35 NAME Pegel Bodentemperatur2 Bodentemperatur3 Bodentemperatur4 Bodenfeuchte Bodenfeuchte Bodentemperatur1 Regenmesser Wind Bodentemperatur2 Luft Bodentemperatur3 Strahlung Zentralstation Bodentemperatur1 Bodentemperatur4 Bodenfeuchte 6 LOCATION Hauptpegel Duerreych Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Freiflaeche Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Freiflaeche Klimastation Forsthaus Klimastation Freiflaeche Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche EXTENT Gesamtgebiet 300206 300208 300210 300212 300213 300214 300115 300117 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -0,2 2 2 1 0 1,5 -0,15 -0,3 Bodenfeuchte Wind Luft Strahlung Zentralstation Regenmesser Bodenfeuchte Bodenfeuchte Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche Klimastation Freiflaeche Klimastation Forsthaus Klimastation Forsthaus Anm.: die Z-Koordinate bezieht sich immer auf GOK (Geländeoberkante). Eine Unrechnung in m üNN kann über das DGM erfolgen. unit UNIT_ID 1 2 3 4 5 10 11 12 13 14 20 21 22 23 24 300 301 302 303 100 305 306 307 101 40 102 103 104 105 106 107 30 108 0 200 310 DESCRIPTION mm cm dm m km mm2 cm2 dm2 m2 km2 mm3 cm3 dm3 m3 km3 Grad Celsius Grad Kelvin %Luftfeuchte W/m2 mikroS (LF) Vol-% (Bodenfeuchte) Volt Grad (360) mS (LF) % S (LF) pH mmol/l mol/l mikrog/l mg/l m/s g/l keine Einheit l/s mm/h 7 status quality editor method METHOD_ID 1 2 3 5 6 10 11 12 1000 1001 1002 1003 1004 1005 1006 1007 1008 1009 1010 1011 1012 1013 1014 1015 1016 1017 1018 1100 1101 1102 1103 1104 1105 1106 1107 1108 1109 1110 1111 TYPE Pegel Pegel Pegel Pegel Pegel Temperatur Leitfähigkeit pH Temperatur Temperatur Temperatur Temperatur Bodenfeuchte rel. elektr. Leitfaehigkeit Bodenfeuchte Bodenfeuchte Windgeschwindigk eit Windrichtung Temperatur Luftfeuchte Strahlungsbilanz Zentralstation Regenmesser Bodenfeuchte Leitfähigkeit Bodenfeuchte Leitfähigkeit Temperatur Temperatur Temperatur Temperatur Bodenfeuchte rel. elektr. Leitfaehigkeit Bodenfeuchte DESCRIPTION Schreibpegel-Ott 1:2,5 Schreibpegel-Ott 1:5 Schreibpegel-Ott 1:10 Drucksonde-ISCO Ultraschallsonde Temperaturmodul YSI 600 Leitfähikeitsmodul YSI 600 pH-Modul YSI 600 Pt-100 Kanal1 Pt-100 Kanal2 Pt-100 Kanal1 Pt-100 Kanal2 TDR Kanal1 TDR Kanal2 TDR Kanal1 TDR Kanal2 Wind Kanal1 Wind Kanal2 Luft Kanal1 Luft Kanal2 Globalstrahlungsgeber Spannungsmesser Regenwippe TDR Kanal1 TDR Kanal2 TDR Kanal1 TDR Kanal2 Pt-100 Kanal1 Pt-100 Kanal2 Pt-100 Kanal1 Pt-100 Kanal2 TDR Kanal1 TDR Kanal2 TDR Kanal1 rel. elektr. TDR Kanal2 Leitfaehigkeit Windgeschwindigk Windgeschwindigkeit eit Kanal 1 Windrichtung Windrichtung Kanal 2 Temperatur Luft Kanal1 Luftfeuchte Luft Kanal2 8 IMKO_SN 0 0 0 0 0 0 0 0 1267 1267 1421 1421 1583 1583 3752 3752 1133 1133 5038 5038 5786 0 1460 1438 1438 5964 5964 1619 1619 1695 1695 3622 3622 3751 3751 5738 4992 1136 1136 SUPPORT UNIT_ID 10 10 10 10 20 20 20 20 10 10 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 13 13 23 23 13 200 20 20 20 20 10 10 10 10 20 20 20 20 10 10 1 1 11 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 13 13 23 23 1112 Strahlungsbilanz 1113 Zentralstation 1114 Regenmesser Globalstrahlungsgeber Spannungsmesser Regenwippe 5785 0 1461 1 0 200 13 0 11 measure11(Enthält alle Messdaten!!) Anm.: Dies ist auch das Format für alle eigenen Tabellen 5. Erstellung eigener Datentabellen Für die Erstellung eigener Datentabellen sollte das Programm MS-EXCEL verwendet werden. Eine Standard-Datei ist auf Diskette oder per E-mail erhältlich. Die Erstellung gliedert sich in vier Schritte: 5.1 Feste Kennung editor-ID: Für alle MitarbeiterInnen festgelegt, bleibt in allen Datensätzen gleich, die aus der Hand ein- und derselben Person kommen. 5.2 Kennungen, die i. A für alle Daten eines Datensatzes gleich sind: status-ID Bearbeitungsstand (Rohdaten, überprüft etc.) quality-ID: Datenqualität ist im Allgemeinen 1 (=ok), andere Daten sollten nicht in der Datenbank landen. Bei Zeitreihen ist die Fehlerlosigkeit jedoch nicht gewährleistet, hier markiert mensch Meßfehler, Datenverluste, unsichere Daten etc. 5.3 Meßwertspezifische Kennungen Jeder Meßwert muß einem Meßpunt (feature-ID) und einer physikalischen Einheit (unit-ID) zugeordnet werden. Desweiteren ist die Meßmethode (method-ID) zu spezifizieren. 5.4 Meßwert / Meßzeitpunkt Jeder Meßwert (value) ist durch eine Zeit (time) im Datumsformat (TT.MM.JJJJ hh:mm:ss) zu ergänzen. 5.5 Beispiel Es wird empfohlen für jeden Meßpunkt oder auch Meßort, jeweils eine neue Tabelle anzulegen, um die Tabellen übersichtlich zu halten. Beispiel: Nährstoffanalytik an einem Ort und in 5 Bodentiefen: 9 1. Kennung Bearbeiter: xy 2. Kennungen quality-ID: 1 (ok), status-ID: 3 (überprüft) 3. Kennungen Meßwerte: feature-ID: Meßort 5003xx, Meßpunkte 500301 bis 500305 unit-ID: 107 (mg/l), method-ID: 5003 (Mg-Bestimmung, photometrisch) 4. Meßwert: value / time 6. Literatur [1] Tindall, Isabella, C.; 1996: LandOceanInteraction Study: a new approach to managing spatial and time series for an interdisciplinary scientific research programme; In: HydroGIS’96;IAHSPubl. no. 235, 1996, Oxfordshire [2] Achilles, Albrecht; 1995: SQL: standardisierte Datenbanksprache vom PC bis zum Mainframe; von dBASE IV bis zu DB2 und SQL DS / von Albrecht Achilles. , 5.; durchges. Aufl.. - München : Oldenbourg, 1995. - XIII, 204 S. ISBN 3-486-23509-5 . [3] Marsch, Jürgen ; Fritze, Jörg; 1995: SQL: eine praxisorientierte Einführung / Jürgen Marsch ; Jörg Fritze. , 3., verb. Aufl.. - Braunschweig ; Wiesbaden : Vieweg, 1995. - XII, 258 S.; ISBN 3-528-25210-3 . 10