Education is NOT for $A£€! – Bewegungen für freie Bildung

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„Education is NOT for $A£€!“
Bewegungen für freie Bildung schließen sich weltweit zusammen!
Seit Jahren erleben Menschen auf der ganzen Welt wie Studiengebühren sprunghaft
ansteigen und infolge dessen viele noch Jahre nach ihrem Abschluss verschuldet sind.
Seit einiger Zeit ist die Präsenz von Unternehmen an (Hoch-)Schulen stark angestiegen.
Öffentliche Bildungseinrichtungen geraten verstärkt unter den Zugzwang wirtschaftlicher
Zwänge. Sie werden zunehmend in Wirtschaftsunternehmen umstrukturiert, in denen
Studierende, SchülerInnen, Lehrkräfte und sonstige Angestellte kaum noch
Mitspracherechte haben. Der Kundenstatus der Studierenden - und vermehrt auch der
SchülerInnen - schafft eine Atmosphäre, die dem autonomen Lernen grundsätzlich
widerspricht. Menschen weltweit leiden unter den Auswirkungen permanenter
Haushaltskürzungen sowie dem immer größer werdenden Einfluss (privat)wirtschaftlicher Interessen im öffentlichen Bildungsbereich.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen schließen sich diverse Gruppen des „Bundesweiten
Bildungsstreiks“ in Deutschland mit weiteren aktiven Bewegungen aus aller Welt
zusammen, um gegen die Missstände und die Ökonomisierung von Bildung vorzugehen
und für freie und emanzipatorisch ausgerichtete öffentliche Bildungssysteme zu streiten.
Am 5. November 2009 findet weltweit der „Warm-up Day of United Action“ für die
kommenden Bildungsproteste statt, welche in den Rahmen der „Education is NOT for
$A£€ - Global Week of Action“ eingebettet sind. Diese ist vom 9. bis 18. November 2009
vorgesehen. Fast 70 Gruppen in 30 Ländern (u.a. Kanada, Liberia, Kroatien, Indonesien,
Bangladesch, Italien und den U.S.A.) rufen aktuell zu öffentlichen Diskussionen,
Demonstrationen und Besetzungen im Laufe der Aktionswoche auf. In Deutschland sind
lokale Bildungsstreikbündnisse und Studierendenvertretungen aus u.a. München, Bonn,
Marburg, Frankfurt/M., Berlin, Heidelberg, Hamburg, Münster, Bochum involviert.
Nach den seit gut zwei Wochen anhaltenden Hochschulbesetzungen in ganz Österreich
wurde der 5. November zum landesweiten Aktionstag gegen den sogenannten „Bologna
Prozess“ und die Bildungsmissstände im Allgemeinen als Teil des „Warm-up Day“
ausgerufen.
Die Meldungen über die Besetzungen an den Hochschulen haben sich wie ein Lauffeuer
verbreitet. Menschen aus vielen Ecken dieser Welt identifizieren sich mit den Zielen der
Studierenden und der Lehrkräfte und treiben die internationale Vernetzung in Windeseile
voran.
Sogar in Kanada rufen Studierendenvertretungen an diesem Tag zu
Großdemonstrationen gegen Studiengebühren und die weitere Kommerzialisierung von
Bildung auf. Entschlossene Proteste werden ebenfalls u.a. in den U.S.A., Polen und der
Schweiz vorbereitet.
Nur wenige Tage später, werden am 17. November landesweit in Deutschland,
Frankreich, Italien, der Schweiz, Österreich und weiteren Ländern die Proteste
gemeinsam fortgesetzt werden.
Ein konstanter Informationsfluss unter den Bewegungen wird unter anderem durch
regelmäßige Chat-Treffen, die Nutzung diverser Foren, Email-Verteiler und einer
Homepage sicher gestellt. Das „Grundgerüst“ für die globale Aktionswoche wurde mit
Unterstützung dieser Hilfsmittel von Menschen aus unterschiedlichsten Ländern
koordiniert, welche sich als Teil der unabhängigen Plattform „International Student
Movement“ verstehen.
Die sich derzeit formierende internationale Bewegung verfolgt mehrere Ziele. Unter
anderem sollen öffentliche Debatten, sowohl über die Zusammenhänge zwischen lokalen
Problemen in Bildungseinrichtungen und globalen wirtschaftlichen Zwängen als auch über
die Notwendigkeit frei zugänglicher und unabhängiger Bildung für eine demokratische
Gesellschaft, angeregt werden.
Erst ein emanzipatorisches Bildungssystem befähigt die Menschen dazu, sich kritisch mit
ihrem Umfeld auseinander zu setzen. Diese Fähigkeit und das notwendige Wissen
müssen erst erlernt werden. Deshalb geht diese Angelegenheit nicht nur diejenigen
etwas an, die direkt von der Ökonomisierung im Bildungsbereich betroffen sind, sondern
jede Gesellschaft in ihrer Gesamtheit.
Außerdem ist dringend eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die globale Dimension
des Problems von Nöten.
Jede Gruppe formuliert zwar ihre eigenen genauen Forderungen, doch sie setzen sich alle
gemeinsam für freie und emanzipatorisch ausgerichtete öffentliche Bildung ein –
weltweit!
Die Woche und die damit einhergehenden Proteste werden der Auftakt einer neuen
Bildungsbewegung sein, die sich insbesondere durch ihre internationale Vernetzung und
Koordination auszeichnet.
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