Geoinformationssysteme - Fragenpool 1. Fragenpool 1.1 Frage: Geometrie, Thematik und Topologie von Punkte, Linien und Flächen GIS ruht auf drei Säulen: Geometrie: o Geometrische Information ist verantwortlich für den Raumbezug wo liegen versch. Objekte des GIS (Punkt, Linie und Fläche in einem Koordinatensystem) o Koordinatensystem i.d.R. rechtwinkliges System (Gauß-Krüger, UTM,…), aber auch kartographische Abbildung o Aus Info des Koordinatensystem können geometr. Inhalte (Winkel, Flächeninhalte, Strecken) abgeleitet werden o Maßeinheiten: metrisch (m, km), alte historische (Wr. Klafter), Einheiten aus anderen Staaten (Fuß, Zoll) oder geographische Länge und Breite (ф, λ) Daten beschreiben reale oder abstrakte Objekte, daher Verfeinerungsstufen von GIS-Objekten wichtig, d.h. die Genauigkeit mit der ein Objekt im GIS abgebildet wird Bsp.: Straße im GIS als Vektorpolygon, Kurve oder Fläche abgebildet Entscheidung hängt von gewünschter Funktionalität des GIS ab Bsp.: Für Autonavi Vektorpolygon; für Grundstücksparzelle Flächenstruktur Thematik: 2 Gruppen: o Thematische Layer: „feature“ oder „coverage“ genannt Geben Auskunft, welchem Thema ein GISObjekt (Punkt, Linie, Fläche“ zugeordnet wird Bsp.: alle Flächen in einem themat. Layer können zu „Grundstücksparzellen“ gehören oder in weiteren themat. Layer alle Linie als „Straßen“ definiert werden Diese Info reicht nicht aus, ist qualitative Strategie, deswegen gibt es zusätzlich…. o Attribute oder Sachdaten: verfeinern die themat. Info und erlauben Zuordnung der GIS-Objekte zu seinen spezifischen Eigenschaften Zusätzlich noch „dynamische Attribute“: stehen im Zusammenhang mit anderen Attributen oder hängen von Geometrie ab Am häufigsten vorkommenden dyn. Attr., welche von der Geometrie abhängen, sin Flächeninhalt, -umfang und Länge einer Linie Ändert sich Geometrie, werden diese Attribute dynamisch aktualisiert o Topologie: Begriff von Johann Benedikt Listing (1847), Leibnitz verwendete „analysis situs“ Ausgangspunkt der Forschung: Suche nach einem Kalkül, das unabhängig von Maßverhältnissen war Teilgebiet der Topologie ist Graphentheorie Topologie wird als „Rechnen im nichtmetrischen Raum“ bezeichnet heute v.a. nichtmetrische Eigenschaften von GIS-Objekten Gegenstand von top. Betrachtungen Seite 1 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Man möchte v.a. die Beziehungen zu anderen Objekten (Nachbarschaftsbeziehungen) ermitteln Beziehung geometr. Objekte zueinander wird beschrieben (NICHT Lage, Größe, Form), v.a. Nachbarschaft, Enthaltensein, andere Beziehungen zw. Geometr. Objekten Bsp.: U-Bahnnetz mit versch. Darstellungsmöglichkeiten (genau und detailliert oder ungenau und abstrakt) 1.2 Frage: Geometrie, Thematik und Topologie – Zusammenfassung der Begriffe 1.3 Vektor GIS Modell Vektor GIS Modell baut auf drei Grundeinheiten auf: Punkt: o Träger der geometr. Info o Stellt Raumbezug her (durch Koordinaten) aus dem sich geometr. Aussagen ableiten lassen (Höhe, Entfernung, Flächeninhalt, etc.) Polygon (Linie): o Ist Verbindung von Punkten zu Vektoren (kann auch Orientierung haben) o Einzelnen Vektoren und Punkten kann auch Thematik zugeordnet werden o Normalerweise sind Vektoren geradlinige Verbindungen zw. Punkten, kann hier aber auch mathematisch definierte Kurve sein (Bsp.: Kreissegment) Fläche: o Wird durch geschlossenes Polygon od. mehrere Einzelpolygone abgegrenzt Grundlagen Raster GIS und Vektor GIS Modell Raster ist eine Matrixstruktur, bestehend aus Rasterelementen (können quadratisch oder rechteckig sein) werden als Pixel (engl. Picture-Element) oder Grid-Element genannt Vektor GIS Modell baut auf Vektoren auf (Linien mit Anfangs- und Endpunkt) aufeinanderfolgende Vektoren werden „Polygone“ oder „Linestrings“ genannt Heute haben moderne GIS-Software beide Datenmodelle integriert (beide haben Vor- und Nachteile) Topologie Geometrie Topologie Seite 2 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Punkt (point) Knoten (node) Linie (line) Kante (edge) Fläche (area) Fläche (area, face) Verbindung zweier Knoten Kante Größe oder Form (= geometr. Eigenschaften) spielen keine Rolle, somit sind z.B. Kreisbogen und Gerade topologisch äquivalent, geometrisch natürlich nicht Somit sind Kreis, Ellipse oder Fläche auch topologisch äquivalent Wird ein Punkt verschoben, hängt es davon ab, wie weit der Punkt verschoben wird, solange keine sich kreuzende Kanten entstehen, bleibt die Topologie gleich (Geometrie ändert sich natürlich) Schneiden sich jedoch die Kanten, ändern sich Geometrie und Topologie Wo sich Kanten kreuzen, entstehen neue Knoten und die Flächenstruktur verändert sich mit ihren Nachbarschaftsbeziehungen Thematik Thematische Attribute: bisher nur qualitative Strategie verfolgt, nun wird zusätzlich noch Quantität in der themat. Info hinzugefügt: o Themat. Attribute, Attribute oder Sachdaten o Sind jene Elemente, die eine Gruppe themat. Daten näher beschreiben Bei Flächen muss man zwischen zwei Fällen unterscheiden: o Fläche ist durch ein geschlossenes Polygon erzeugt Link wird zu den Attributen an dieses eine Objekt angehängt o Fläche ist durch einzelne Linienstücke erzeugt Link kann nicht mehr an geometr. Objekte angehängt werden (Ersatz: Zentroid- oder Labelpunkt, der innerhalt der Fläche liegt und stellvertretend für Attribute der Fläche ist) Normale Attribute: bilden Hauptklasse für Attribtuttypen (Vertreter: Nutzungscode, Alter eine Person,...) Dynamische Attribute: abhängig von Geometrie und Topologie eines Objektes, typische Vertreter: Flächeninhalt, Länge einer Linie; ändert sich die Geometrie, ändern sich auch dyn. Attribute; können auch von anderen Attributen abhängig sein, ändert sich der Wert, erhält auch dyn. Attribut einen neuen Wert Segmentierte Attribute: unterschiedlichen Segmenten werden untersch. Attribute zugeordnet (Bsp.: Flussnetz, Straßennetz) Inselflächen sind Flächen innerhalb von Flächen; Bsp.: Waldlichtung; Inselflächen sind aus der Fläche „herausgeschnitten“; können thematische Bedeutung haben, müssen aber nicht Netzwerke: unregelmäßige/regelmäßige Netze und verschiedene Formen von Dreiecksnetzen 1.4 Raster GIS Modell Geometrie: ist Matrixstruktur; Seite 3 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Elemente werden Rasterzellen, Grid-Elemente oder Pixel genannt o i.d.R. ist Rasterzelle quadratisch und überdeckt Gebiet mit homogener Bedeutung o Rasterzellen ohne Bedeutung bekommen Wert „VOID“ o Auch hier Verfeinerungsstufen entspricht der Genauigkeit mit der Objekte abgebildet werden, d.h. mit welcher räuml. Auflösung gearbeitet wird (Genauigkeit und Auflösung hängt von Pixelgröße ab o Faustregel für Größe des Pixels: räuml. Auflösung richtet sich nach dem kleinsten noch darzustellenden Element. Rasterzelle soll dann halb so groß sein Topologie: Verwendung von topol. Eigenschaften sehr eingeschränkt Nachbarschaftsbeziehung zw. Weit entfernten Pixel sehr schwer zu realisieren o Einige Möglichkeiten der Linienverfolgung od. zusammenhängende Flächen zu erkennen (Chain Coding Verfahren City-Block Methode oder Schachbrettmethode) o City-Block Methode: Richtung der einzelnen zusammenhängenden Rasterelemente verwendet (Norden, Osten, Süden, Westen) o Schachbrettmethode: Norden, Osten, Süden, Westen, Nord-West,… o Wenn Bedeutung wechselt, wird für Flächen neue Bedeutung und Anzahl der nachfolgenden Zellen angegeben erzeugt keine wirklichen Flächenstrukturen, reduziert aber die Größe von Rasterdaten und wird als Komprimierungsalgorithmus verwendet o Topol. Strukturen aufzubauen sehr eingeschränkt oder auch unmöglich Thematik: zusätzlich zur Spalten, Zeilen Ebene (x,y) kommt z Richtung dazu o Durch Einfachheit sehr einfach raumbezogene und thematische Abfrage in Raster GIS zu machen o Reduziert sich auf die gemeinsame Menge einer raumbezogenen und themat. Abfrage 1.5 Vor- und Nachteile Vektor GIS – Raster GIS Vektor vs. Raster Punkt durch Koordinaten bestimmt Punkt durch Pixel bestimmt Linie durch Anfangs- u. Endkoordinate eines Vektors gegeben Linie durch Reihe von aufeinanderfolgenden Rasterelementen gegeben Fläche ist durch Koordinaten der Umgrenzungspunkte definiert Fläche durch angrenzende Rasterelemente definiert + Speicherplatz - - Analysefunktion + + Overlays und Verschneidungen + + Nachbarschaftsbeziehungen, räuml. Operatoren - +/- Datenaustausch +/- In Summe: beide GLEICHWERTIG Speicherplatz: o Vektor: Anfangs- und Endpunkt reichen aus zu speichern o Raster: volles Raster muss über Projektgebiet gelegt werden, egal wie viele Rasterzellen eine Thematik bekommen. Erforderliche Speicherplatz ist beim Rastermodell immer gleich groß, beim Vektormodell variiert er Analysefunktion: (Modellierung von Prozessen) o Raster: Prozesse lassen sich leichter abbilden, softwaretechnisch besser realisierbar (Map-Algebra) Overlay und Verschneidungen: (Überlagerung von untersch. Themen und das Zusammenfassen zu einem neuen Thema) o Beide Systeme gleichwertig Nachbarschaftsbeziehungen: Seite 4 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool o Raster: Nachbarschaftsbeziehungen lassen sich nur sehr schwer realisieren, weil Topologie nur sehr kompliziert zu integrieren ist Datenaustausch: o Raster: immer schon standardisierte Formate (TIFF, JPEG) o Vektor: erst durch Einführung der „Open-GIS“ Systeme erleichtert o beide Systeme gleichwertig Räumliche Operatoren: Analysieren von räuml. Zusammenhängen o Vektor: leichtere Realisierbarkeit der Topologie Thematik, Attribute: o Raster: würde man einer Fläche Attribute zuordnen, müsste das für jedes einzelne Rasterelement geschehen o Vektor: einfacher, da Fläche ein einziges geometr. Element darstellt, Zusammenfassen von einzelnen geometr. Elementen zu Objekten einfacher Zusammenfassend: beide gleichwertig, Entscheidung aufgrund der besseren Funktionalität treffen; Umwandlung von Vektordaten in Rasterdaten und umgekehrt in modernen GIS-Systemen möglich 1.6 Was versteht man unter Metadaten? Bestände an räuml. Daten werden immer unüberschaubarer Daten an vielen Orten abgelegt und vergessen, ohne Zusatzangaben (Maßstab, Legende, Aktualität, etc.) nahezu wertlos Datenfriedhof Dadurch ergibt sich Bedarf nach Aussagen über vorhandene Datenbestände, deren Nutzbarkeit und Qualität Mehrfachnutzung ist anzustreben „meta“ stammt aus dem griech. Für inmitten, zwischen, hinter, nach Sind Daten über Daten oder auch beschreibende, deskriptive Daten Beschreibung des Inhalts, der Qualität, der Verfügbarkeit, etc. verwendet Erst Metadaten machen aus Daten Informationen beantworten wer, was, wann, wo, warum, wie Für Datennutzer soll Eignung von Daten für bestimmten Zweck beurteilt werden Kartenlegenden sind reine Metadaten Aufgaben von Metadaten: Perspektiven, Verwaltung durch Produzenten (Geodatenmanagement) und Benutzung durch den Konsumenten 2. Fragenpool 2.1 Datenbankmodelle Hierarchisches Datenbankmodell: o Für Daten, die immer durch eine 1:M und 1:1 Beziehung verknüpfbar sind, NICHT M:N o mit Baumstruktur vergleichbar zu jeden Element gibt es genau einen Vorgänger o leichte Modellierbarkeit bzgl. Softwareentwicklung und Datenbankdesign o schweres Realisieren von Querverbindungen von Astspitze zu Astspitze über Vergabelung Netzwerkmodell: o Sind allgemeiner, somit auch nichthierarchische Beziehungen möglich 1:1, 1:M, M:N o Können mit Kanten-Knotenstruktur verglichen werden o Verknüpfungen sind möglich, die dazu notwendigen Querverbindungen können nur durch bekannte „Pfade“ realisiert werden o Effiziente Abspeicherung und rasche Zugriffszeiten o Geringe Dynamik bzgl. Jeder Art von Veränderung o Durch Vernetzung wird konsistente Anpassung und Aktualisierung extrem aufwendig Relationales Datenbankmodell: o Sehr vielseitig und flexibel derzeit am meisten verwendete Modell Seite 5 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool o Erlaubt 1:1, 1:M, M:N o Grundidee: alle Daten werden in Tabellenform (wie Formulare) abgespeichert. Für jede Datengruppe wird eine Tabelle angelegt o Vorteile: interne Organisation einer Tabelle ist von den anderen völlig unabhängig. Tabellen entsprechen am ehesten der Art und Weise, wie wir normalerweise Zusammenhänge darstellen können einfach kombiniert, verändert und abgefragt werden. Für Operationen gibt es mathematisch definierte Regeln und standardisierte Sprache, die für die Manipulation von Tabellen geeignet ist (SQL, Structured Query Language), dabei nur wenige und einfache Sprachelemente notwendig. Das Anwenderprogramm formuliert eine Anfrage und muss keine Kenntnis davon haben, wie diese Anfrage intern behandelt wird. D.h. die Kommunikation ist nicht-prozedural und damit frei von den Problemen des Navigierens entlang von Zugriffspfaden (in anderen Modellen ist dies notwendig). Tabellen können im Nachhinein durch Hinzufügen und Löschen von Spalten und Zeilen editiert werden. Es gibt einfache Regeln, die bei der Erstellung von Tabellen für eine redundanzfreie Speicherung der Daten sorgt und auch die Datenstruktur stabil hält. Klare Trennung zwischen logischem und physischem Datenmodell. o Nachteile: Probleme der Datenhistorie noch nicht gelöst Keine Möglichkeit komplizierte Objekte abzubilden Objektorientierte Datenbanken: o Speichern Daten als Objekte mit Daten werden Methoden zur Veränderung, Speicherung und Handhabung der Daten gespeichert o Daten werden „gekapselt“, man hat keinen direkten Zugriff auf sie, sondern nur noch über die Methoden der Objekte auf sie zurückgreifen o Vererbungen, Unterobjekte, etc. sind möglich o Anwendung v.a. im techn.wissensch. Bereich wo man mit binären Datenstrukturen zu tun hat o Besteht aus Objekten, Klassen, Methoden und Spezialbeziehungen o Nachteil: keine einheitlichen Standards umfangreiche Verwaltung durch komplexe Struktur Schwierigkeiten bei Abbildung der Realität in vorgegebenes Schema o Vorteile: Schneller Zugriff durch Konzept zur Beschreibung komplexer Objekte Objekt-Identität gewährleistet Vererbung von Objekteigenschaften durch Klassenhierarchien Kapselung der Objekte Schutz! Objektrelationales Datenbankmodell: o Kombination aus relationalen und objektorientierten Datenbankmodell o Erweiterung des relationalen Modells um Fähigkeiten der Objektorientierung. o Erweiterung einer objektorientierten Datenbank um die Möglichkeiten der relationalen Modellierung und um die Abfragesprache SQL. o Gemeinsame Sprache SQL99/SQL3. 2.2 Was ist SQL, wie wird ein JOIN realisiert? SQL = Structured Query Language Einheitliche und genormte Sprache, unabhängig vom Datenbankhersteller Seite 6 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Nicht nur Abfragen formulieren, sondern auch Datenbanktabellen editieren, Werte einfügen, Spaltendefinitionen ändern und hinzufügen, etc. Mittels Kommandosprache (mühsam und zeitaufwändig) oder Benutzeroberflächen auf Datenbank zugreifen JOIN von zwei Tabellen: o Bei der Verknüpfung von Datengruppen geht es um die Herstellung einer Verknüpfung von zwei Tabellen über einen Fremdschlüssel oft gebrauchte und sehr nützliche Methode Datengruppen zu verbinden o Im GIS-Bereich wird ein „JOIN“ oft für Verknüpfung zu geometr. Objekten verwendet o So kann eine durchgehende Verbindung von geometr. Objekten zu Katasterdaten zu statistischen Daten erfolgen o Mehrere Varianten, die für Kontrolle und Fehlersuche geeignet sind: inner, left, right, full join 2.3 Welche Zugriffschlüssel gibt es bei Datenbanken? Zugriff auf Daten einer Datenbank erfolgt über Zugriffschlüssel sind jene Elemente einer Datenbank, die für deren Identifizierung geeignet sind und die für die Verknüpfung versch. Datengruppen sorgen Erlauben die Herstellung einer Querverbindung beider Datengruppen Primärschlüssel (primary key): o Gibt Zugriffspfad zu den Elementen einer anderen Datengruppe an o Mit jedem Element durch eine 1:1 oder 1:M Beziehung verbunden o In der Datengruppe, in der er als Primärschlüssel definiert ist, muss er eindeutig sein darf nicht zwei Mal auftreten sonst M:N möglich laut Primärschlüsseldefinition nicht erlaubt Sekundärschlüssel (secondary key): o Steht mit Kandidaten in einer 1:M Beziehung o Gewinnt erst an Bedeutung, wenn er als Fremdschlüssel dient Fremdschlüssel (foreign key): o Taucht ein Sekundärschlüssel in einer anderen Tabelle auf, wird er dort Fremdschlüssel genannt stellt Beziehung zw. Diesen beiden Tabellen dar o Dient zur Verknüpfung von korrespondierenden Datenelementen „join“ o Kann auch Relationen zw. Datenbanktabellen herstellen 2.4 Overlay Operatoren = definieren das logische Verhältnis zwischen zwei thematischen Ebenen Werden zwei thematische Ebenen übereinander gelagert, geschieht die Überlagerung immer begl. Geometrie, Topologie, Thematik, d.h. sich schneidende Linien werden geometrisch aufgebrochen, die sich ändernde Topologie wird neu erzeugt und beide Themen werden zusammengefügt Während der Überlagerung können logische Operatoren angewandt werden „Verschneidung“ AND (intersect) Operator: o Nur jene Flächen als Resultat geliefert, welche beide Themen ansprechen AND NOT (difference) Operator: o Bildet Differenz zwischen zwei Themen o Resultat: die Menge A minus B, also das „sauberste“ A OR (union) Operator: o Liefert gemeinsame Menge von A und B (Vereinigung der Menge oder union) XOR (excusive OR) Operator: o Liefert als Resultat jene Flächen, Linien, Punkte, welche reines Thema A und reines Thema B sind o Überlappungen werden nicht angezeigt 2.5 Räumliche Operatoren: Dienen zu Abfragen und Analysen, in denen der Raumbezug und Nachbarschaften verlangt sind; dabei stellen sich Fragen wie… Seite 7 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Endet, kreuzt, berührt eine Linie eine Fläche Liegen Punkte innerhalb einer Fläche Berühren sich Flächen Haben Flächen eine gemeinsame Grenzlinie, etc. Häufigsten verwendeten räuml. Operatoren: (ob implementiert, hängt von Herstellern ab) Overlap (überlappen) Entirely contain (beinhaltet vollständig) Entirely contained by (vollständig beinhaltet von) Contain (beinhalten) Contained by (beinhaltet von) Touch (berühren) Meet (angrenzen an einer Kante) Terminates in (endet in) Is terminus of (ist Ende von) Passes through (kreuzt) Is passed through by (wird gekreuzt von) On boundary of (liegt in der Umrandung) Has on boundary (hat an der Umrandung) Within a distance (innerhalb einer Distanz) Spatial equal (räumlich ident) 2.6 Was versteht man unter Beziehungen zwischen Datengruppen, welche gibt es? Daten werden in Gruppen gleichartiger Elemente eingeteilt können Beziehungen bestehen One to one (1:1): ein Element einer Gruppe kann genau einem Element einer anderen Gruppe zugeordnet werden (Punktnummer und passende Koordinate) One to many (1:M): Bundesland – Gemeinde einem Bundesland können M Gemeinden zugeordnet werden (Baumstruktur) Many to many (M:M): mehreren Elementen einer Gruppe können mehrere Elemente einer anderen Gruppe zugeordnet werden (beinhaltet 1:1 und 1:M) 3. Fragenpool 3.1 Welche Projektionen gibt es in Österreich? Je nach Typ und Lage der Projektionsfläche und Abbildungsgesetz sind einige wichtige Projektionen entstanden. In Ö: Soldner – Cassini Projektion Gauß’sche konforme Projektion Gauß-Krüger Projektion Bundesmeldenetz UTM (Universal Transversal Mercator Projection) Konforme Lambert’sche Kegelprojektion, „Alt“ und „Neu“ 3.2 Gauß-Krüger und UTM Koordinatensystem Gau-Krüger Projektion: o Krüger führte die formelmäßige Weiterentwicklung der Gauß’schen konformen Projektion für Erdellipsoid durch ist streng winkeltreu Streckentreue nur im Bezungsmeridian o 1921 in Ö eingeführt o Grundlage: Erdellipsoid von Bessel und die von Ferro ausgehende Zählung der Meridiane o Um Streckenverzerrung nicht zu groß werden zu lassen, wird das gesamte Staatsgebiet auf drei Meridianstreifen (M28,M31,M34) aufgeteilt (Überlappungsbereich 30‘) o Y-Koordinate vom Bezugsmeridian aus gezählt (O positiv, W negativ), x-Koordinate vom Äquator o M28: Vbg, T; M31: T, Sbg, OÖ, K, NÖ, Stmk; M34: Stmk, NÖ, Bgld, W o Wichtige Aufgabe: Umrechnung von geographischen Koordinaten (λ, ϕ) in Gauß-Krüger Koordinaten (x,y) und umgekehrt sowie Umrechnung von einem Streifen in Nachbarstreifen Seite 8 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool o X,y Koordinaten verdreht deswegen HOCHWERT und RECHTSWERT UTM (Universal Transversal Mercator Projektion) o Als Projektionsfläche wird Zylinder verwendet, der Ellipsoid schneidet größere Streifenbreiten Nachteil: keine Streckentreue im Grundmeridian o 6 Grad Streifen (Zonen) sind weltweit einheitlich definiert und durchnummeriert (Ö: Zone 32 und 33 überlappt) o Zu Rechtswerten werden konstante Zahlen addiert, um negative Rechtswerte zu vermeiden o Hochwerte werden vom Äquator weg gezählt o Ersetzt schrittweise Gauß-Krüger System Problem beider Projektionen: aufgrund von Verzerrungen werden die Gebiete in untersch. Meridianstreifen aufgeteilt ist sein eigenes lokales Koordinatensystem Andere Projektionen für Darstellung von ganz Ö besser 3.3 Welche digitale Daten gibt es in Österreich? Katasterdaten: o Grundsteuerkataster in Grenzkataster zur Sicherung der Eigentumsgrenzen übergeführt o Grenzkataster ist Rechtskataster (Grenzen sind rechtsgültig und können jederzeit hergestellt werden) o Dient im Sinne eines „Mehrzweckskataster“ zur Ersichtlichung der Benützungsarten, Flächenausmaße der Benützungsabschnitte und Grundstücke, Ertragsmesszahlen und Angaben zur leichteren Kenntlichmachung der Grundstücke o Besteht aus techn. Operat und Schriftoperat v.a. techn. Operat wichtig Techn. Operat: Kastralmappe, Festpunktfeld, Koordinatenverzeichnisse der Polygon- u. Grenzpunkte Schriftoperat: Grundstücksverzeichnis, Hilfsverzeichnis Geländehöhendatenbank (GHDB): o Enthält die Geländeform von ganz Ö in digitaler Beschreibung Geländehöhen in rasterförmig verteilte Punkte gegeben o Dichte des Rasters variiert je nach Geländeklasse (30-160m) o Daten liegen im BEV vor o Erfassung der Höheninformationen erfolgte mit photogrammetrischen Methoden, 1988 beendet o Derzeit Verfeinerung und Genauigkeitssteigerung durch photogrammetr. Messung von Bruchkanten o Wichtigste Anwendung: Herstellung von Orthophotos (durch digitale Entzerrung von Luftbildern) Amtliche Kartenwerke: o Verschiedene Maßstäbe zwischen 1:50 000 und 1:5 000 Fernerkundungsdaten – Luftbilder: o Von speziellen Kameras, in Flugzeugen montiert Qualität u.a. von Flughöhe und verwendete Kamera abhängig o BEV aktualisiert amtliche Kartenwerke regelmäßig alle 10 Jahre befliegen Revisionsflüge seit 1950 o BEV verwaltet auch private Luftbilder und vom Land viele versch. Messbilder aus versch. Zeitperioden zur Verfügung dienen der photogrammetr. Auswertung, Zeitreihenanalyse, Herstellung von Orthophotos, etc. o Luftbilder: Analog konventioneller Film Digital digitale Kamera o CIR-Bilder: bessere Interpretationsmöglichkeiten von Vegetationsdecke (Bsp.: absterbende Bäume) o Digital aufgenommene Bilder weisen höhere spektrale Auflösung auf bessere Auswertungsmögl. In dunklen Schattenbereichen Fernerkundungsdaten – Satellitenbilder: Seite 9 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool o Daten aus Aufnahmesystemen, die in Satelliten installiert sin o Je nach Sensor und Satellitenbahn untersch. Bodenauflösung, spektrale u. zeitl. Auflösung, etc. Advanced very high resolution Irs radiometer (AVHRR) Ikonos Landsat Quickbird Spot Radar-Sensoren 3.4 Digitale Höhenmodelle, Verwendung und Datenstrukturen Engl. Digital terrain model (DTM) Wichtiger Basisdatenbestand für alle GIS Projekte Nicht nur Höhenwerte, auch andere Werte wie Nitratwerte im Boden, etc. Besteht aus Vielzahl von Punkten (durch Koordinaten gegeben) und einem „Höhenwert“ für jeden dieser Punkte Lage kann beliebig verteilt sein oder auch in Rasterstruktur Digitale Oberflächenmodelle haben zwei wesentliche Aufgabenstellungen: o Darstellung der Erdoberfläche Höhen sind Gebrauchshöhen im herkömmlichen Sinne o Darstellung von Zuständen Höhen sind z.B. Nitratwerde, Einwohner, etc. Modelle bilden Wirklichkeit in vereinfachter Form ab hier: Höhenwerte nicht kontinuierlich, sondern nur an einzelnen diskreten Punkten vorliegt Wie gut Modell Wirklichkeit wiedergibt, hängt von Abständen zwischen diesen Punktinformationen ab Anwendung: o Unterschiedlichste Anwendungen im GIS Bereich, wichtigsten: o Bessere Darstellung von Daten (shaded relief Bild unter Annahme einer von links kommenden Sonnenbeleuchtung berechnet) o Schichtenlinien, Hangneigungen und Hangrichtung (Neigung und Exposition) o Ermittlung von Änderungen der Oberfläche (Volumina, Auftrag, Abtrag) (v.a. in Verkehrswegeplanung, bei Deponien,… bei Darstellung soll ersichtlich sein, wo Auftrag und wo Abtrag stattfand und wie groß sind die dazugehörigen Flächen) o Erstellung digitaler Orthophotos (= Parallelprojektion; ist wie Plan zu verwenden, Winkel und Strecken können gemessen werden, Objekte daraus digitalisiert werden) o Animationen von dynamischen Prozessen (Höhenmodelle mit übergelagerten Orthophotos und Ergebnissen aus Simulationsprogrammen eignen sich sehr gut, um dyn. Prozesse zu visualisieren) Datenstrukturen zur Modellierung von Oberflächen: o Durch Raumdreiecke (Dreiecksverkettung) Oberfläche wird durch Raumdreiecke gebildet, deren Ecken die gemessenen Höhepunkte sind Sollten Bruchkanten, Grate oder Rinnen vorhanden sein, ist die Seite eines Raumpolygons immer auch die Seite eines Raumdreieckes Gemessenen Punkte sind immer auch Punkte des Oberflächenmodells, d.h. alle Messpunkte bleiben mit ihren Originalwerten im Modell enthalten Unstetigkeit in der Oberflächenform (Rinnen, Grate, Bruchkanten) werden im Modell auch abgebildet o Durch ein regelmäßiges Raster Entspricht genau der im GIS verwendeten Rasterdatenstruktur Mitte jedes Pixelwertes ist Höhe zugeordnet Genauigkeit hängt von Rastergröße ab Keine Bruchkanten, Grate oder Rinnen direkt abgebildet 3.5 Lokale und fokale Funktionen in der Map Algebra = ähnlich wie SQL bei Datenbanken, eine standardisierte Sprache um Analysen mit Raster Daten durchzuführen Besteht aus 2 Teilen: o Kartographisches Modell: (beinhaltet Definitionen wie Layer, Resolution,…) Definiert Layer, Titles, Resolution (Auflösung), Orientation, Zones, Labels,… Seite 10 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool Values (Werte): jedes Rasterelement hat einen Wert, untersch. Typen (Ratio, Interval, Ordinal, Nominal) Location: jedes Rasterelement hat Koordinaten, werden als Spalten- und Zeilennummer dargestellt o Map-Algebra Sprache (beinhaltet Funktionen für fokale, inkrementale, lokale, zonale Anwendungen) Setzt sich aus einfachen Elementen zusammen 4 Gruppen von Funktionen: Local functions (an einzelnen, individuellen Rasterzellen ausgeführt, neue Werte für alle Rasterzellen des gesamten Rasters berechnet) Focal functions (zwei Arten: nur an direkt benachbarten Rasterzellen und definierte Nachbarschaft) 3.6 Was versteht man unter Georeferenzierung von Rasterdaten? Oft die Notwendigkeit, Daten eines Koordinatensystems in ein anderes zu transformieren Gründe: o Satellitenbild liegt nur im Rohformat vor nur Pixelwerte und in welcher Zeile/Spalte o Digitale Karte wird gescannt nur Pixelwert, Zeilen- und Spaltennummer o Vektordatenbestand wurde mit anderen Programm digitalisiert ist nur in einem lokalen Koordinatensystem definiert Sind Abmessung, Koordinaten einer Rasterzelle und Orientierung einer Spalte gegenüber Norden bekannt, ist auch Ableitung von Strecken, Winkeln und absoluten Koordinaten möglich Rasterdatenbestand ist dann georeferenziert Daten werden unterschiedlich gespeichert (Word File oder direkt im Rasterfile in einem Header) Passpunkte werden verwendet, denn i.d.R. kennt man nicht Elemente der Georeferenzierung Koordinaten von identen Punkten in beiden Koordinatensystemen müssen im Gebiet gut verteilt und erkennbar sein Welche Transformationsart hängt von Anzahl der verfügbaren Passpunkte ab und von Art und Weise wie Rasterdaten entstanden Grobe Regeln: o Helmert- oder affine Transformation für Satellitenbilder o Affine Transformation für gescannte Karten und Pläne o Projektive Transformation für Luftbilder 3.7 Inkrementale und zonale Funktion in der Map Algebra Incremental functions: o Erweitern die Funktionaliät bzgl. Direkter Nachbarschaft auf geometr. Formen wie Punkte, Linien und Flächen o Punkt: Immer nur zw. Direkt benachbarten Rasterzellen Bsp.: Hangneigung, -richtung, Abflussrichtung o Linie: Entfernungsanalysen können durchgeführt werden, erlaubt Linienstrukturen zu erkennen, d.h. Topologie der Linie aufzubauen Zonal functions: o Berechnet neue Werte an Positionen, die durch die Zonen eines andren Layers definiert sind 3.8 Geoid, Ellipsoid, gedätisches Datum Oberfläche der Erde ist eine Fläche, die mathematisch nicht definierbar ist nicht mit ihr rechnen Deswegen wird mit Kugel oder Ellipsoid gerechnet: o Erdoberfläche reale Erdoberfläche o Geoid physikalische Erdoberfläche o Ellipsoid mathematische Erdoberfläche Geoid (physikalische Erdoberfläche): Seite 11 von 12 Geoinformationssysteme - Fragenpool o Jene Fläche, auf der ein konstantes Gravitationspotential herrscht o Wird durch untersch. Massen im Erdkörper beeinflusst und verformt o Ist jene Fläche, auf die sich Höhen beziehen o Theodolit steht immer normal auf Geoid, Nivelement wird immer auf einer Fläche mit konstanten Potential geführt, etc. o Kann durch Satellitenverfahren relativ genau bestimmt werden o Wird durch Ellipsoid angenähert Ellipsoid (mathematische Erdoberfläche): o Ist mathematisch definiert Fläche, auf der gerechnet werden kann (jedoch schwierig, weil gekrümmt) o Punktbestimmungsverfahren können zur Vermessung der Ebene verwendet werden o Befindet sich Punkt nicht auf Geoid oder Ellipsoid, sondern im Raum, muss man zwischen zwei Höhendefinitionen unterscheiden: Geoidhöhe (Normale auf Geoidfläche Gebrauchshöhe genannt Höhenunterschiedsmessungen beziehen sich immer auf Geoidhöhe Ellipsoidhöhe (Normale auf Ellipsoidfläche kaum verwendet, aber notwendig, wenn Transformation von Punkten zw. Untersch. Bezugspunkten durchgeführt werden Geodätisches Datum (Geodetic datum) o Methode, wie das Ellipsoid an Geoid angepasst wird und welche Parameter das Ellipsoid hat o Unendlich viele Möglichkeiten, v.a. exzentrische und geozentrische Lagerung des Ellipsoids o Exzentrische Lagerung: Erdschwerpunkt und Mittelpunkt des Ellipsoids unterschiedlich Grund: für gewisses Gebiet kann Ellipsoid an Geoid optimal angepasst werden o Geozentrische Lagerung: Erdschwerpunkt und Mittelpunkt des Ellipsoids identisch o Geodätisches Datum MGI (Lagerung des Ellipsoids ist exzentrisch zum Erdschwerpunkt) und WGS84 (Lagerung des Ellpisoids ist geozentrisch) für Ö am wichtigsten Seite 12 von 12