Die Kreuzzüge Die Hintergründe der Kreuzzüge Die Verhältnisse in Asien Die Europäer im 11. Jahrhundert Das Konzil von Clermont Die Kreuzzüge in ihrer Reihenfolge Ungeordneter Zug (1096): Der 1. Kreuzzug (1096 - 1099): Der 2. Kreuzzug (1147 - 1149): Der 3. Kreuzzug (1189 – 1192): Der 4. Kreuzzug (1202 – 1204): Der Kinderkreuzzug (1212): Der 5. Kreuzzug (1228 - 1229): Der 6. Kreuzzug (1248 - 1254): Der 7. Kreuzzug (1270): Häresien Der Kreuzzug gegen die Albigenser - der Ketzerkreuzzug Waldeser Weitere Glaubensgemeinschaften Auswirkungen und Folgen der Kreuzzüge Wirtschaftliche und kulturelle Gesichtspunkte Christliche Gesichtspunkte Politische Gesichtspunkte Die Ritterorden Die Tempelritter Untergang der Templer: Die Johanniter Die Entwicklung des Ordens nach dem Fall des hl. Landes: Der Deutsche Orden Die Litauerkreuzzüge Quellenangaben Websites Bücher Die Hintergründe der Kreuzzüge Das waffenlose Wallfahren war im 11. Jahrhunderts bereits zur Tradition geworden. Oft waren das nicht nur Fahrten einzelner Ritter und Fürsten, sondern Züge mit mehreren hundert Teilnehmern. Ende des 11. Jahrhunderts haben sich die Verhältnisse sowohl im Christentum als auch im Islam geändert. Die Verhältnisse in Asien Der Islam war nach dem Ende des Djihad in der Defensive und verwickelte sich in Streitigkeiten untereinander. Das Kalifat verlor schnell an Macht und die Vorrangstellung der Araber wurde durch die der Turkmenischen Völkerschaften abgelöst. Aufgrund der Konfessionsunterschiede und territorialer Streitigkeiten war die Situation in Vorderasien äußert instabil. Zu diesen islamischen Gebieten kamen noch christliche Territorien wie Armenien. Der östliche Teil Armeniens ging dem römischen Reich an die Sassaniden verloren und wurde später abwechselnd byzantinisch und islamisch regiert. Der kleinere Teil Armeniens in Kleinasien wurde weitgehend von Konstantinopel beherrscht, erlangte aber um 1080 die Unabhängigkeit. Zur Zeit des ersten Kreuzzuges wurde Edessa von einem Armenier kontrolliert. Eine weiteren Gefahr war auch die (schiitische) Sekte der Assassinen, deren Name Haschaschin war, er entstand weil ihre Mitglieder pflegten Haschisch zu rauchen. Nachdem sie 1096 von einem Emir nach Vorderasien geholt wurden bedeuten sie wegen ihrer Anschläge und Meuchelmorde eine ständige Gefahr bis ihre Festungen in Persien 1256 von den Mongolen zerstört wurden und in Syrien 1273 von Ägypten her. Byzanz hat seit der Zeit Justinians (6. Jh. n. Chr.) große Gebiete an den Islam verloren.. Die Kaisernachfolge war oft umstritten und durch Intrigen und Revolutionen unterbrochen. In der Reihe "schwacher" Herrscher fanden sich auch Kaiser wie Alexios I (1081-1118-n.Chr) die das Reichsgebiet sogar vergrößern konnten. Wie in der Spätzeit Roms bestand das Heer kaum noch aus Bürgern des Reiches sondern aus angeworbenen Söldnern, unter anderem auch Germanen Skandinaviens welche sich besonders durch ihren Mut auszeichneten. Im Gegensatz zu den christlichen Rittern haben die griechischen Heerführer bereits aus Niederlagen der Vergangenheit gelernt und wendeten Taktiken der Araber, wie die der beritten Bogenschützen und Plänkler, an. Mit diesem Heer gelang es ihnen auch namhafte Siege zu erringen. Die Kultur des Hellenismus wurde bewahrt und sowohl Medizin als auch Kunst war den "Europäern" überlegen. Der byzantinische Kaiser sah sich immer noch als rechtmäßiger Nachfolger des römischen und behandelte den (deutschen) Kaiser des heiligen römischen Reiches nie als gleichgestellt. Daher bat der griechische Herrscher nie um Hilfe aus dem Abendland, die Situation wurde durch das Schisma von Ost und West Kirche auch nicht gebessert. Obwohl die Angriffskraft der Sarazenen durch die Aufsplitterung in Kleinreiche gemindert wurde, erschien Kaiser Alexios I bei Urban II am Konzil von Piacenza, um ihm um Hilfe zu bitten. Die Eroberung Jerusalems durch die Türken und die Klagen der Pilger über Behinderungen fassten viele als Verpflichtung auf ihren Glaubensbrüdern zu helfen. Die Europäer im 11. Jahrhundert Während der Herrschaft der Ottonen hatten die Päpste nur eine schwache Position. Aber nach dem Investiturstreit in dem die Päpste gegenüber den deutschen Königen einen Sieg errungen hatten, war das Papsttum gestärkt und selbstsicher. Sie konnten unangenehme Herrscher mit ihrem Bann belegen und im Gegensatz zu früherer Zeit auch durch das gute Verhältnisse zu den Normannen, meist auch zu den franz. Königen, weltlichen Schutz erhalten. Jetzt, nachdem sie nicht mehr abgelenkt waren, strebten die Päpste nach der Verbreitung des Christentums über die ganze Welt und allgemein wurde unter den Christen die Meinung vertreten man müsse einen Sünder aus seinem Irrtum befreien, sei es auch mittels Gewalt, durch ein solch edles Ziel sei Gewalt auch zu vertreten. Während derartige Pläne Gregor VII noch an den Problemen im Abendland scheiterten, hatte Urban II nun die nötige Unterstützung dafür. Der wichtigste Herrscher des Abendlandes der Kaiser des hl. römischen Reiches (Heinrich IV) war gebannt und nahm daher ebenso nicht Teil wie der König von Frankreich (Phillip I). Die adeligen Teilnehmer waren vielmehr besitzlose Söhne adeliger Herren, die aufgrund des Erstgeborenenrechtes keine Erbschaft erhalten haben. Fromme Herren und die einfache Bevölkerung wurden vor allem von dem Streben nach Vergebung der Sünde getrieben. Diese Ablässe wurden später auch eine wichtige Einnahmequelle der Ritterorden. Das Konzil von Clermont Als Reaktion darauf nahm Urban II Kontakt zu Adeligen Europas auf. Denn " Die Wiege unseres Heils nun, das Vaterland des Herrn, das Mutterland der Religion, hat ein gottloses Volk in seiner Gewalt. Das gottlose Volk der Sarazenen drückt die heiligen Orte, die von den Füßen des Herrn betreten worden sind, schon seit langer Zeit mit seiner Tyrannei und hält die Gläubigen in Knechtschaft und Unterwerfung."* Die anwesenden Geistlichen, der Adel und das Volk waren sofort begeistert. Überall erscholl der Ruf "Deus lo volt"-"Gott will es". Die Kunde vom Aufruf wurde von Bettelmönchen und Wanderpredigern in ganz Europa verbreitet. Wie bereits erwähnt, waren vor allem die Adelssöhne die nicht erbberechtigt waren und das niedere Volk begeistert, da die meisten hohen Adeligen zu sehr in die europäischen Machtkämpfe verwickelt waren. Eine Folge daraus waren die sog. Bauernkreuzzüge, deren berühmtester unter der Leitung von Peter von Armiens, einem vom Papst gesandten Mönch, stattfand. Im Jahr 1096 brachen schließlich die ersten der Kreuzfahrer in das hl. Land auf. Der 1.Kreuzzug hat begonnen... *W i l h e l m v o n T y r u s, llistoria rerum in partibus transmarinis gestarum, 1, 14 ff. Nach der Übersetzung von E. und R. Kausler als ,,Geschichte der Kreuzzüge und des Königreiches Jerusalem". Die Kreuzzüge in ihrer Reihenfolge Ungeordneter Zug (1096): Ein erster, ungeordneter Zug von extrem schlecht ausgerüsteten Männern unter der Leitung von Peter von Amiens wurde unternommen. Diese lösten in ihrer Erregung blutige Judenpogrome aus. Er endete schon bald, da die Abenteurer immer wieder von Bulgaren und Seldschuken aufgerieben wurden. Der 1. Kreuzzug (1096 - 1099): Nach dem Kreuzzugsaufruf von Urban II., schlossen sich eine große Zahl von Rittern zusammen. Unter anderem waren dies Gottfried von Bouillon, dessen Bruder Balduin von Boulogne, Raimund von Toulouse, Robert von Flandern, der Normanne Bohemund und dessen Neffe Tancred. Ihre Truppen vereinigten sich in Konstantinopel. Kaiser Alexios von Byzanz sah sich durch das Heer bedroht, denn nach so viel Unterstützung hatte er nicht gebeten, und schickte die Kreuzfahrer sofort gegen die Seldschuken um sie von Byzanz fernzuhalten. Nacheinander nahmen sie Nicäa, Doryläum und nach siebenmonatiger Belagerung Antiochia ein. Im Juni 1099 begannen sie Jerusalem zu belagern. Durch Gottesdienste gestärkt und unter Einsatz von Belagerungsmaschinen gelang es ihnen eine Bresche in den Mauerring zu schlagen und in die Stadt einzudringen. Viele Einwohner flüchteten sich in den heiligen Tempel, doch auch das half ihnen nichts. Nach einem schrecklichen Massaker, welches aus religiöser Inbrunst und Verbitterung, wegen hoher Blutzölle in den eigenen Reihen, entstand, hatten sie Jerusalem am 15. Juli 1099 erobert und das gleichnamige Königreich wurde gegründet. Gottfried von Bouillon lehnte jedoch den Titel König ab und nannte sich statt dessen "Beschützer des heiligen Grabes." Nach seinem Tod folgte ihm sein Bruder Balduin, der den Königstitel annahm. Bohemund errichtete in Antiochia eine eigene Herrschaft und eroberte Gebiete des christlichen Kaisers von Byzanz. Balduin wurde von Thoros, einem christlichem Armenier, um Hilfe für Edessa gebeten. Darauf zog er dorthin und riß die Herrschaft an sich. Nun begannen sich die Beziehungen zwischen Byzanz und den Kreuzfahrern zu verschlechtern. Dies lag zum Teil an religiösen Differenzen zwischen der lateinischen- und der byzantinischen Kirche, andererseits daran, dass der byzantinische Kaiser den neu gegründeten Kreuzritterstaaten Antiochia, Edessa, Jerusalem und Tripolis die Unabhängigkeit gewähren musste. Der 2. Kreuzzug (1147 - 1149): Durch Streitigkeiten unter den Kreuzfahrerstaaten gelang es Sultan Atabeg 1144 Edessa einzunehmen. Dies erschütterte die Fränkische Streitmacht sehr und die Söhne Atabegs, Saif-et Din Ghazi und Nur ad-Din, eroberten weiter. Von diesen Ereignissen erregt, rief Papst Eugen III. zum 2. Kreuzzug auf. König Ludwig VII. hielt sich erst noch etwas zurück und schließlich war es Bernhard von Clairvaux, der die Massen mobilisierte. Es wurde zu einem umfassenderem militärischem Unternehmen als sein Vorgänger. Es fanden nicht nur Kämpfe im heiligen Land, sondern auch in Spanien und im Baltikum statt. 1147 brachen Französische Ritterscharen und der deutsche König Konrad III. in Richtung Konstantinopel auf. Nach zahlreichen Plünderungen im byzantinischen Reich ließen sie sich auf Gefechte mit den Türken ein und mussten beide mit schweren Verlusten bezahlen. Dann teilten sie sich: Während die Franzosen von Laodikeia nach Attaleia (Antalya) und weiter mit dem Schiff nach Antiochia übersetzten, gingen die Deutschen nach Konstantinopel zurück und fuhren von dort aus direkt nach Tyrus (Akkon (Haifa)). Nur ein Bruchteil des ursprünglichen Heeres kam in Antiochia und Akkon an. Die beiden Heere vereinten sich wieder in Jerusalem um von dort Damaskus anzugreifen. Dies stellte sich als ein weiterer schwerer Fehler heraus, da Damaskus die einzige muslimische Macht war, die den Franken wohlgesonnen und Feind Nur ad-Dins war. Angesichts dieser Bedrohung, verbündete sich Damaskus mit Atabeg. 1149 marschierten die Kreuzfahrer gegen die große syrische Stadt. Unter den Anführern herrschte Zwietracht, es wurde ungeschickt manövriert und nur kleine Scharmützel gewagt. Ihr Rückzug endete in einer Katastrophe. Die Torheiten der Kreuzfahrer vernichteten im ganzen Orient, was das abendländische christliche Europa sich noch an Prestige bewahrt hatte. Der 3. Kreuzzug (1189 – 1192): Ohne Aufruf, aufgrund der Einnahme Jerusalems (1187) und den fortschreitenden Rückeroberungen der Kreuzfahrerstaaten durch Sultan Saladin, formierte sich in Europa ein neues Kreuzzugsheer. Kaiser Friedrich Barbarossa, König Richard I. Löwenherz und Philipp- August von Frankreich hefteten das Kreuz an sich. Nachdem der Kaiser am 10. Juni 1190 im Kalykadnus (Saleph) ertrunken war, löste sich das Kreuzzugsheer aufgrund des Verlustes seiner Autorität beinahe auf. Sein Sohn Herzog Friedrich von Schwaben führt einen Teil seines Heeres nach Akkon, um den König von Jerusalem bei seiner Belagerung der Stadt zu unterstützen. Jedoch stirbt auch Herzog Friedrich 1191. Schließlich kapitulierte Akkon am 12. Juni 1191. Danach kehrte Philipp nach Frankreich zurück, Richard setzte seinen Zug gegen Saladin fort und befreite einen Küstenstrich zwischen Tyros und Jaffa. Jerusalem blieb jedoch in muslimischer Hand. Durch eine Konvention abgeschlossen von Richard und Saladin wurde den Christen freier Zugang zur hl. Stadt gewährt. Saladin starb 1193 in Damaskus. Die Reste des lateinischen Orients vermochten noch einige Zeit den Italienischen Handelsrepubliken die Kontrolle des östlichen Mittelmeerraumes zu erhalten: das einzige positive Resultat des dritten Kreuzzuges. Der 4. Kreuzzug (1202 – 1204): Papst Innozenz III. demonstrierte seinen weltlichen Führungsanspruch und rief 1198 zum Kreuzzug gegen Ägypten auf. Er schickte Abgesandte nach Venedig um mit dem Dogen Heinrich von Dandolo die Überfahrt nach Kairo auszuhandeln. Es kamen entgegen allen Vermutungen nur etwa 10000 Mann. Als die Teilnehmer feststellten, dass sie zahlungsunfähig waren, stundete Dandolo die Schulden unter der Bedingung für Venedig Zara zu erobern. Er wurde zum Führer des Kreuzzuges ausgerufen und befahl die christliche Stadt Zara zu erobern. Als Reaktion exkommuniziert der Papst das Kreuzfahrerheer, erteilte kurz darauf den Pilgern wieder die Absolution. Dann ließ Dandolo das Kreuzfahrerheer nach Konstantinopel fahren. Da die Widervereinigung der Kirchen nach der ersten Eroberung (1203) nicht gehalten wurde, griff das Heer Byzanz erneut an (1204) und eroberten die Stadt. Am 16. Mai 1204 wird Balduin von Flandern zum ersten Kaiser des lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel gekrönt. Die Vereinigung der Römischen und der griechischen Kirche scheiterte jedoch, und der Spalt zwischen der Ost- und der Westkirche wurde vertieft und unheilbar gemacht. Der Kinderkreuzzug (1212): Man dachte, Gott würde sich eher wehrloser Jungfrauen und Kinder bedienen und schickte Tausende Jugendliche unter der Führung von Stephan dem Hirtenjungen und dem 10jährigen Nikolaus ins hl. Land. Diese wurden jedoch von Marseille aus von betrügerischen Reedern nach Alexandria verschifft und als Sklaven verkauft. Auch die friedliche Missionierung der Franziskaner im hl. Land nahm zwischen dem 4. und dem 5. Kreuzzug ihren Anfang. Franz von Assisi verstand den wahren Kern des Kreuzzugsgedankens und missionierte friedlich. Er besuchte bei Damiette sogar den Sultan, doch eine Predigt ließ diesen nicht überzeugen. Der 5. Kreuzzug (1228 - 1229): Hier gelang es Kaiser Friedrich II. ohne militärische Auseinandersetzungen die christlichen Pilgerstätten für 15 Jahre zurückzugewinnen. Der Papst Honorius fühlte sich durch Friedrich II. bedroht, also versuchte er seine Macht durch einen Kreuzzug zu stärken. Im Vertrag von San Germano verpflichtete sich Friedrich im August 1227 aufzubrechen, sonst drohte ihm eine Geldstrafe und der Kirchenbann. Er erwarb durch geschickte Heirat den Königstitel von Jerusalem. Als das Kreuzfahrerheer aufbrach, erkrankte Friedrich an Malaria und fuhr nicht mit. Papst Gregor IX. hält die Krankheit für einen Vorwand und exkommuniziert daraufhin den Kaiser. Er untersagt ihm eine Kreuzfahrt ohne Absolution anzutreten. Wer aber Jerusalem eroberte, der hatte seinen Anspruch auf die Weltherrschaft gerechtfertigt. Deshalb fuhr Friedrich II. 1228 trotzdem nach Akkon und erhielt einen zweiten Bannspruch. In Akkon verweigerten ihm ein Teil seiner Truppen, vor allem die Templer, Johanniter und der Klerus, aufgrund seiner Exkommunikation die Unterstützung. Er konnte also nicht mehr militärisch gegen Jerusalem vorgehen. Trotzdem gelang es ihm durch Verhandlungen mit al-Kamil Jerusalem, Jaffa, Betlehem, Nazareth und einen Teil Galiläas dem Königreich Jerusalem wieder anzugliedern. Als päpstliche Truppen in Italien gegen Friedrichs Gebiete vordrangen, da er als Exkommunizierter nicht in die Rechtslage eines Kreuzfahrers fiel, welche unter normalen Umständen ihren Besitz unangetastet sahen, sah er sich gezwungen zurückzukehren. Schließlich hob der Papst seinen Bann 1230 wieder auf, weil Friedrich durch die Rückeroberung zu sehr als Held verehrt wurde. 1244 fiel Jerusalem überraschend an die Türken, es werden Tausende Christen niedergemetzelt und die Stadt war nun für immer verloren. Der 6. Kreuzzug (1248 - 1254): 1248 startete König Ludwig IX. von Frankreich, auch als "Ludwig der Heilige" bekannt, einen Kreuzzug nach Ägypten. Im Juni 1249 nahm er Damiette kampflos ein. Die Kolonisierung Ägyptens scheiterte jedoch und der König geriet 1250 in Gefangenschaft. Als Lösegeld mußte er in Zahlungen der Steuereinnahmen von 2 Jahren sowie in die Räumung von Damiette einwilligen. Nach der Befestigung von Akkon, Jaffa und Caesarea geht ihm 1254 das Geld aus und er muss nach Frankreich zurück. Der 7. Kreuzzug (1270): Nachdem der 6. Kreuzzug fehlschlug und Ludwig einen Teil seiner Truppen zurückgelassen hat, wurden diese immer wieder in Kämpfe zwischen Venedig und Genua verwickelt. Erst 1270 konnte Ludwig diesen Krieg beenden. Jetzt rief er einen Kreuzzug gegen Tunis aus. Er wollte die Stadt als Truppenstützpunkt im Kampf gegen Ägypten einsetzen. Während der Belagerung erlag er jedoch der Beulenpest. Mit ihm starb der Letzte der großen Kreuzfahrer. Da von nun an die Unterstützung aus Europa ausblieb, wurden nach und nach Kreuzfahrerstützpunkte erobert. Am 18.Mai 1291 fiel schließlich die Kreuzfahrerhochburg Akkon. Die verbliebenen Städte wurden kampflos geräumt und die Kreuzfahrerstaaten existierten nicht mehr. Knapp 200 Jahre Krieg im und um das heilige Land haben ein Ende. HÄRESIEN Der Kreuzzug gegen die Albigenser - der Ketzerkreuzzug Diese Häresie, eine ketzerische Bewegung aus Bulgarien, eroberten Norditalien, den Süden des Königreiches Arelat und Südfrankreich. Ihre Anhänger hießen "Katharer" - die "Reinen"; man nannte diese Ketzer auch "Albigenser", weil sie in Albi (Stadt in Südfrankreich) und seiner Umgebung zahlreich vertreten waren. In der nichtchristlichen Religion dieser Albigenser fehlten fast alle Sakramente. Auch mussten ihre Anhänger vom Geschlechtsverkehr, dem Fleischgenuss und materiellen Dingen absagen, da ihre Lehre darin begründet wurde, dass die Welt vom Teufel (Gott des AT) erschaffen und so jedwede Materie sündig sei, und Gott (des NT) seinen Engel (Christus) schickt um uns von der sündigen Schöpfung zu befreien (durch völlige Askese). Bei den Gläubigen fand diese Art der Religion regen Zulauf, denn die christliche Kirche war durch ihre ausufernde Besitzgier in Verruf geraten, und wurden von den Katharern als Synagoge Satans bezeichnet. Nach einer erfolglosen friedlichen Bekehrungsaktion erklärte Innozenz III. 1209 das Land von Graf Raimund VI. von Toulouse, Beschützer der Albigenser, für frei und befreite seine Untertanen von ihrer Treuepflicht. Das war der Aufruf zum Kreuzzug gegen die Ketzer im Süden. Schon im Jahre 1197 wurden die Katharer zu Staatsfeinden deklariert, welche die christliche Gesellschaft angriffen. 20 Jahre lang währte das unchristliche Morden und die 1233 in Frankreich eingeführte Inquisition, geführt von den Dominikanern, bemühte sich sehr die Ketzerei im Süden des Landes auszulöschen. Größter Nutznießer war die französische Monarchie, die durch den Schutz der Religion sich nach und nach weiter Grafschaften einverleibte und dadurch zu heutiger Größe aufstieg. Waldeser Petrus Waldes von Lyon entdeckte 1173/76 bei der Lektüre von Mt 10, 5ff das Armutsideal. Er verschenkte sein Vermögen und seine Anhänger nannten sich „pauperes Christi“. Diese Richtung wurde vom Bischof verboten, da sie, trotz gutgemeiner Predigt, eine „Gefahr für den Glauben“ bot, da Laien nicht qualifiziert sind über Glaubensfragen zu entscheiden. Er wandte sich an den Papst, bekam Recht, wurde jedoch ein zweites Mal vom Bischof verboten und nun auch vom Papst exkommuniziert und verfolgt. Er starb 1217 und seine Anhänger verloren sich im protestantischen Glauben. Weitere Glaubensgemeinschaften Beginer: fromme Frauen aus Belgien welche der christlichen Nächstenliebe dienten und jedweden Besitz ablehnten. Auch mailändische Tuchweber schlossen sich zu Humilaten zusammen und lebten besitzlos. Diese Glaubensgemeinschaften wurden von Innozenz III in Klöstern aufgefangen und unter christliche Leitung gestellt. Arnoldisten: Arnold von Bescia forderte eine besitzlose und arme Kirche und übte heftige Kritik am Papsttum. Er wurde 1155 von Friedrich Barbarossa hingerichtet und seine Anhänger wendeten sich den Waldesern und Katharern zu. Auswirkungen und Folgen der Kreuzzüge Wirtschaftliche und kulturelle Gesichtspunkte Die oberitalienischen Seestädte, auch die Städte Südfrankreichs, nahmen durch den Orienthandel einen starken Aufschwung. Die Geldwirtschaft florierte und ein reiches Bürgertum entstand, der Lebensstandard stieg (große Nachfrage nach Orientwaren). Der Orienthandel wuchs im 12. Jahrhundert vor allem durch die Beziehungen zu den Kreuzfahrerstaaten. Die Flotten Genuas und Pisas transportierten die Kreuzfahrer und versorgten sie mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln => Ausbau des Schifffahrtssystems sowie Einrichtung von neuen Handelsrouten. Wichtige Importartikel waren damals Waffen, Werkzeuge und verschiedene Metalle. => Kaufleute aus Pisa, Genua, Venedig waren häufig Gäste in Städten wie Alexandria, Kairo oder Damiette (Handelsstädte rund um das Nil-Delta in Ägypten. Im Ergebnis der kommerziellen Blüte ging man wieder zur Prägung von Goldstücken als Zahlungsmittel über. Das Papsttum erlebte zur dieser Zeit den Höhepunkt seiner Macht, doch trug gerade diese Machtentfaltung dazu bei, die religiöse Verehrung des "Heiligen Stuhls" bei weiten Bevölkerungsschichten zu untergraben. Die furchtbare Katastrophe des 2. Kreuzzugs hat dem Ansehen des Papsttums geschadet, Bernhard von Clairvaux erschien vielen als falscher Prophet, und weltliche Geistesströmungen breiten sich aus. Das abendländische "Kulturbewusstsein" wurde durch die Berührung und Gegenüberstellung mit der byzantinischen und arabischen Welt gestärkt, das kulturelle Niveau stieg. Nicht nur im Bereich der Medizin konnten die Christen viel von den morgenländischen Ärzten lernen. Auch die moslemischen Gelehrten waren den des Abendlandes überlegen (z.B. Mathematik). Christliche Gesichtspunkte Ihr ideeller Gewinn bestand darin das abendländische Gemeinschaftsbewusstsein gestärkt, den europäischen Gesichtskreis erweitert und durch die Begegnung mit der byzantinischen und orientalischen, insbesondere der islamischen Kultur die Wissenschaft gefördert zu haben. Es folgte ein glänzender Aufstieg der abendländischen Philosophie und Theologie in der Scholastik. Am tiefsten und nachhaltigsten wurde das abendländische Frömmigkeitsbewusstsein geprägt. Die heimkehrenden Kreuzfahrer brachten den Gedanken der Nachfolge Christi in Armut und Bußgesinnung mit. Die Armutsbewegung erwachte. Eine Machtzunahme der Kirche auf der politischen Ebene war vorhanden. So konnte die Kirche mit den Aufrufen zu Kreuzzügen die sonst so (vorallem durch Erbfolge) zerstrittene Christenheit einen. Politische Gesichtspunkte Das von den Kreuzfahrern geschwächte Byzanz kann seine bisherige Pufferfunktion gegen den Islam nicht aufrechterhalten: 1329 erobern die osmanischen Türken Nikäa und weitere Städte folgen 1453 gelingt es Sultan Mehmed II Konstantinopel zu erobern 1529 stehen die Türken vor Wien und das osmanische Reich erstreckt sich von Ägypten bis Ungarn. Es ist jetzt ungefähr so groß, wie das byzantinische Reich vor dem ersten Kreuzzug. Die Einheit des Islams wurde durch die Kreuzzüge gestärkt. So können z.B die anfänglichen großen Erfolge der Kreuzfahrer mit relativ wenig Aufwand, in den späteren Jahren nicht wiederholt werden. Es bildet sich eine gemeinsame Opposition gegen das Abendland. Dieser "heilige Krieg" der Moslems spielt bis heute in manchen fundamentalistischen Staaten (z.B. Iran) noch eine wichtige Rolle. Die 200 Jahre Krieg im "Heiligen Land" haben seine Folgen. Das einst blühende syrisch-palästinensische Gebiet wurde durch die ständigen Gefechte zwischen Christen und Moslems vollständig ruiniert. Die Ritterorden Im Folge der Kriege gegen "Ketzer" wurden eine neue Art des geistlichen Ordens gegründet. Die der Ritterorden, Geistliche und Laienbrüder, die neben Seelsorge und den 3 Möchsgelübden (Armut, Keuschheit und Gehorsam) auch die Aufgabe des Heidenkrieges inne hatte. Auch pflegten sie erschöpfte und erkrankte Pilger und nahmen den Schutz der hl. Stätten in ihre Statuten auf. Der erste war der, der "Armen Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel" (abgekürzt als Templer bezeichnet), sogenannt nach dem Tempel von Jerusalem, als dessen Wächter sie sich später sahen. Die Tempelritter Tracht: Weißer Mantel mit Rotem Kreuz Als Gründer der Vereinigung gilt Hugo von Payns. Dieser französische Ritter schloss sich im Jahr 1119 mit anderen Gleichgesinnten zu einem Laienorden mit den Gelübden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams zusammen. Dieser ungewöhnliche Bund war etwas vollkommen Neues, nie zuvor gab es Mönche die kämpften. Ein Umstand der von der Kirche bisher immer abgelehnt worden war. Daher hatte der Orden in seiner Anfangszeit, trotz seiner ursprünglichen Aufgabe, die aus dem Schutz der Pilger und nicht aus "aggressiver Kriegführung" bestand, mit massivem Widerstand zu kämpfen. Das der Orden doch noch gewachsen und zu einer großen Gemeinschaft gewachsen war, liegt vor allem in drei Umständen begründet. Zunächst hatte sich die Einstellung der Kirche zur Gewalt im 12.Jahrhundert bereits gewandelt. Man war allgemein der Meinung das Ziel müsse tugendhaft sein, dann wären auch alle Mittel zu vertreten. Ein anderer Grund ist die Unterstützung durch namhafte Persönlichkeiten, allen voran Bernhard von Clairvaux, der Gründer des Zisterzienserordens. Sie stellten ihren Einfluß in den Dienst der Templer und betrieben fleißig Propaganda für diese. Bernhard beispielsweise sprach vom nach Gold und Ruhm gierenden "degenerierten" und nicht mehr gottesfürchtigen Kreuzfahrer. Im selbem Maße in dem er gegen die herkömmlichen Kreuzritter predigte, sprach er sich für die Kampfmönche aus. Dem kam die tatsächliche Verweltlichung und der zunehmende Verlust der Ideologie und des Eifers der Kreuzfahrer entgegen. Im 2.Kreuzzug bewährte sich der Orden trotz dessen unglücklichen Ausganges. So fanden die Templer Anerkennung und Ruhm. Fürsten und Herrscher Europas beschenkten sie mit reichen Gütern in Europa. So breitete sich der Orden vornehmlich in Frankreich und England sowie Spanien und Italien aus. In Deutschland wurde er allmählich vom wesentlich jüngeren Deutschen Orden in den Hintergrund gedrängt. Im Zuge der weiteren Kämpfe im hl. Land nahmen die Großmeister, die vom Ordenshauptsitz herrschten, eine bedeutende, jedoch nicht immer hervorragende Rolle ein. Ein wichtiger Schritt zur Eigenständigkeit war die Exemtion (1139), d.h. der Orden war nach dem Erlangen dieses Privilegs direkt dem Papst unterstellt, was verhinderte dass ein örtlicher Bischof sich die Templer in seinem Sinne dienstbar macht. Dieses Privileg war nicht das Einzige des Ordens. Besonders von finanzieller Bedeutung war das Recht des Ablasshandels, es gestatte dem Orden gegen Geld "Freischeine" für den Eintritt ins ewige Leben auszugeben. Eben in jener Zeit brachte dies eine große Summe ein. Auch steuerliche Begünstigungen und Schenkungen erhielten die Templer. Daneben bauten die Ordensritter ein "wirtschaftliches Netz" auf, dass als eines der ersten Bankinstitutionen gelten kann. Wider dem Verbot der Kirche, verlieh der Orden gegen Zinsen, Geld an Adelige und Bürger. Oft wurde das Verbot in beeindruckender Weise umgangen. So gaben die Templer Zahlscheine aus, die eine ähnliche Aufgabe wie die Schecks unserer Zeit haben. All das führte zum ,später als so sagenhaft angesehenen Reichtum der Ordensritter. Aufgrund dessen, fand die Gemeinschaft ihr Ende schon bevor sie 200 Jahre alt war. Untergang der Templer: Neben der Gefahr die vom Orden ausging, der nach dem Verlust des hl. Landes ohne Aufgabe war, war der Schatz, neben der Schmach des Abweisens seines Ansuchens als Templer, einer der Gründe warum König Philipp IV von Frankreich Razzias gegen die Ordensgüter plante. In deren Zuge ließ er alle Ordensritter in Frankreich verhaften sowie ihre Güter beschlagnahmen.1 Sofort wurden die Ordensbrüder zu ihren ketzerischen Taten , die es zwar im Ansatz gab, aber maßlos übertrieben wurden, "befragt". Diese Befragungen waren in der Realität nicht mehr als Folterungen, wie sie später durch Hexenprozesse bekannt wurden. Philipp schrieb Briefe an die Regenten der anderen europäischen Reiche in denen er sie aufforderte gegen den Orden vorzugehen. Dort wurden die Verhaftungen eher antriebslos und sporadisch festgenommen und vor Gericht meist freigelassen. Es wurde das Untertauchen in die Zivilbevölkerung weitgehend toleriert. Auch nachdem sich die Inquisition des Papstes Klemens V, welcher in Avignon residierte, in anderen Herrschaften zum Verhör aufmachte, konnte kein wesentlicher Erfolg erzielt werden. Am 22.März 1312 wurde der Orden offiziell durch den Papst aufgelassen. Im März 1314 wurden der letzte Großmeister Jacques de Molay und der Präzeptor der Normandie auf kleiner Flamme geröstet. Somit endete die Geschichte des Ordens. Doch der Orden lebte beispielsweise in Portugal unter dem Namen "Ritter Christi" weiter (der Seefahrer Vasco da Gama war Ritter und Prinz Heinrich Großmeister dieser Gemeinschaft), und Vereinigungen wie die der Freimaurer versuchten (und tun dies noch immer) die Abstammung ihres Bundes auf die Templer zurückzuführen. Anmerkung 1: Nur wenige Ritter und auch nicht der Schatzmeister konnten gefangen genommen werden. Dies und nachweislich ausgesandte Rundschreiben die zur Schweigsamkeit mahnen, führen manche Wissenschaftler zu der Annahme das der Orden über die Aktion bescheid wusste und rechtzeitig Vorkehrungen traf. Das Fehlen der Flotte, die oppositionelle Haltung des obersten schottischen Revolutionärs Robert Bruce und das angebliche Erscheinen von, in weißen Gewändern gekleidete, Rittern deutet auf eine Flucht nach Schottland. Im übrigen wurde der sagenumwobene Schatz der Templer nie gefunden. Doch dies alles ist wissenschaftlich, (noch) nicht nachgewiesen, und ist weiterhin ein Mysterium. Die Johanniter Tracht: Schwarzer Mantel mit Weißem Kreuz Dieser geistliche Ritterorden entstand als einziger aus einem herkömmlichen geistlichen Orden nach der Benediktinerregel. Dieser hieß "Orden St.Johannis vom Spital zu Jerusalem". Später wurde an das Kloster noch ein Hospital angebaut und die Aufgaben der Mönche um die, der Krankenpflege erweitert. Im Jahr 1120 wurde schließlich der "Ritterorden des Hospitals St.Johannis" gegründet und die Klasse der Ritter in den Orden aufgenommen. Er empfing Güter und Begünstigungen verdiente durch Zölle, den Zehnten, Bußen, Strafgeldern etc. und wie die Templer durch den Geldverleih. Verwaltet wurde das riesige Gebiet in der Glanzzeit des Ordens, mittels sogenannten Zungen die nach Ländern eingeteilt waren. Die Ritter gehörten der "Zunge" an, dessen Sprache sie gebrauchten, es war unwichtig wo sich der Ritter aufhielt. Diese acht waren: Provence, Auvergne, Frankreich, Italien, Aragon, Kastilien, England und Deutschland. An deren Spitze stand jeweils ein Großprior der auch ein bestimmtes Ordensamt innehatte. Diese Ämter waren Marschall (Auvergne), Großadmiral (Italien), Schatzmeister (Provence), Großhospitalier (Frankreich), Ordensrapier (Aragon), Großkanzler (Kastilien), Oberseneschall (England) und der Großordensbailli (Deutschland). Gemeinsam bildeten die Großpriore den Rat des Großmeisters. Die Entwicklung des Ordens nach dem Fall des hl. Landes: Nachdem das hl. Land entgültig verloren war ließen sich die Johanniter auf Zypern nieder. Sie verließen nach Streitigkeiten mit dem Herrscher Zyperns, Heinrich II wieder die Insel und ließen sich auf der Insel Rodhos, die zuvor unter byzantinischer Herrschaft war, nieder. Im Gegensatz zu den Templern wurden sie vom König Frankreichs und dem Papst unterstützt. Aufgrund ihrer neuen Niederlassung wurden sie ab diesem Zeitpunkt Rodiser genannt. Die Johanniter mussten sich vielen Anstürmen und einigen regelrechten Invasionen der Türken (jedoch versuchten auch einmal die Venetier die Insel zu erobern) erwehren. Die Rodiser mussten schließlich im Jahr 1522 vor einer übermächtigen Invasionsarmee des Wesirs Mustafa- Pascha kapitulieren, erhielten allerdings freien Abzug. 1530 schenkte der Kaiser Karl V den Rodisern die Insel Malta. Nachdem sie ihren Sitz nach Malta verlegt hatten, nannten sie sich Malteser. Es gelang ihnen ihre Herrschaft gegenüber den Türken zu behaupten und sie hatten die Insel bis zu deren Eroberung durch Napoleon 1798 inne. Die Engländer welche die Insel zurück eroberten, weigerten sich sie an die Johanniter zurückzugeben, weswegen der Sitz des Großmeister später nach Rom verlegt wurde. Der Deutsche Orden Der direkt Vorläufer des Deutschen Ordens war ein Hospital war, welches im Jahr 1189 oder 1190 bei Akkon von Bremer und Lübecker Bürger als Spitalbruderschaft gestiftet wurde . Aus einer anfänglichen Vereinigung zur Krankenpflege wurde schließlich ein Ritterorden mit der Regel der Templer, der im Jahr 1199 von Papst Innozenz dem III bestätigt wurde. Anfangs stagnierte der Orden und stand im Schatten der zwei alten Orden. Unter Friedrich II. und dem Hochmeister1 Hermann von Salza (im Amt: 1210-1239) begann der rasche Aufstieg des Ordens, welcher sein Betätigungsfeld und seinen Sitz bald nach Preußen (Marienburg) verlegt. Ausbreitung des Christentums im Baltikum und Gründung des Ordensstaates waren fortan seine Aufgaben. Gemeinsam mit christlichen Kreuzzügen eroberten sie stückweise Preußen und nach der Zusammenlegung mit den livländischen Schwertbrüdern gelang ihnen als einziger Orden, die Gründung eines Ordensstaates mit größerem Gebiet. Aufgrund des ständigen Nachschubs an christlichen Rittern gelang es dem Deutschen Orden immer mehr Gebiete zu unterwerfen. Die Litauerkreuzzüge Im 14. Jh. breitete sich das heidnische Litauen enorm aus und wurde binnen kurzer Zeit zu einer Großmacht. Der Orden begann damit Kreuzzüge gegen Litauen zu veranstalten. Diese Heerzüge wurden wahrscheinlich weniger wegen ihrem Auftrag, die Heiden zu bekämpfen geführt, sondern eher weil der mächtige Nachbar eine Gefahr bedeuten konnte, aber vor allem weil der Orden seinen zahlreichen Feinden (auch in den Reihen der Kirche) beweisen wollte dass der Deutsche Orden sehr wohl einen Daseinszweck hat. Im Jahr 1511 wurde Albrecht von Brandenburg zum Hochmeister ernannt. Albrecht nahm Kontakt mit Luther und den Reformatoren auf, die ihm rieten das Ordensgebiet zu einem Fürstentum zu machen. Er ließ protestantische Prediger nach Preußen kommen und im Jahr 1525 unterwarf er sich schließlich dem polnischen König und wurde dafür zum Herzog des säkularisierten Ordenstaates ernannt. 1:höchstes Amt 2: Im Gegensatz zu der romantischen Auffassung des 19 Jh. wurden Kriege, besonders dann wenn sie gegen Heiden gerichtet waren, schon im Mittelalter durchaus gegen die Zivilbevölkerung geführt. Manche "ritterlichen Heerfahrten" bestanden einfach darin Dörfer niederzubrennen. Quellenangaben Websites www.ikg.rt.bw.schule.de/virkla/names/schuels/deutsch/kreuzz/ www.markus-reis.de/templ/kreuz.html www.tempelritter.at www.omenchat.de/history/g_tem_v.htm www.eckhart.de/index.htm?orden.htm http://www.djh-freeweb.de/~fboensel/folgen.htm Bücher August Franzen: Kleine Kirchengeschichte Peter Milger: Die Kreuzzüge PM – Juli 2001: Die Vernichtung der Katharersekte