Forum der Parteien/Leserbrief zum Thema Erdölbohrung „Nicht gleich kategorisch ablehnen“ Das Thema Ölförderung in unserer Region ist aus Sicht der FDP Fraktion nicht neu, seit den 50er Jahren wird um uns herum bereits Öl gefördert. Dazu ein paar Fakten zum Thema Erdöl in Deutschland. Die Bundesrepublik Deutschland verbraucht pro Jahr ca.115 Millionen Tonnen Erdöl (2012) davon fördern wir in Deutschland ca. 2, 6 Millionen Tonnen. Der Tagesverbrauch beläuft sich auf 2,4 Millionen Barrel Öl. Davon gehen ca. 53% des Verbrauchs in den Bereich Verkehr (Straßenverkehr und Luftfahrtverkehr), ca. 12 % in Heizenergie und ca. 24% in die chemische Industrie(Düngemitteln, Herbiziden, Schmierstoffen, Kunststoffen, Farben, Lacken, Kosmetika, Lebensmittelzusatzstoffen, Medikamenten). Der Rest geht in andere Verbrauchsbereiche. Wer nun glaubt, das Thema Erdöl sei die nächsten Jahre kein relevantes Thema und wir könnten von heute auf morgen Alternativen aus dem Hut zaubern, irrt sich gewaltig. Nicht nur wir, auch unsere Industrie wird noch viele Jahre vom Erdöl abhängig sein. Die Frage stellt sich nunmehr, ob man es zulässt, das andere Länder weiter ausgebeutet werden mit oftmals katastrophalen Umweltverschmutzungen in Afrika, im Nahen Osten oder Südamerika und dort Raubbau an der Natur betrieben wird, oder man in heimischen Gefilden saubere und umweltverträglichere Fördermethoden anwendet unter strengen Auflagen, auch wenn es keine sehr großen Fördermengen sind. Für uns als FDP ist es eben nicht nachhaltig und gerecht, Erdöl oftmals tausende von Kilometern über die Ozeane zu schicken und dabei Tankerunfälle in Kauf zu nehmen. Ebenso sind die Transportverluste auf dem langen Weg immens, teilweise liegen diese bei 15%. Wo bleibt da das gute Gewissen der GRÜNEN, die stets die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit einfordern? Warum sollen andere für uns Ihre Rohstoffe hergeben, wobei in diesen Ländern nur sehr wenige Menschen, dazu mit überhöhten Preisen profitieren? Ist es nicht nachhaltiger die Wege kurz zu halten und das bei einer sauberen heimischen Erdölgewinnung? Warum sollen nicht unsere Gemeinden und Bundesländer von den Steuereinnahmen profitieren und nur die Oligarchen in den OPEC Ländern? Die Wertschöpfungskette kann auch direkt bei uns vor Ort beginnen, wir brauchen auf absehbare Zeit noch gewaltige Mengen Erdöl, es sei denn, wir lassen alle ab morgen unsere Autos einfach stehen. In Speyer wird seit mehreren Jahren bereits erfolgreich und ohne Probleme Erdöl gefördert, ebenso in Landau und wir sprechen hier nicht von Fracking oder Geothermiebohrungen. Wir empfehlen deswegen auch die Internetseite http://www.erdoel-in-speyer.de und bei Wikipedia unter dem Stichwort Erdölförderung in Deutschland sich selbst in das Thema einzulesen. Es ist aus unserer Sicht falsch ein solches Ansinnen aus ideologischen Gesichtspunkten kategorisch abzulehnen. Es gibt gute Gründe sich mit Thema bei einer konkreten Anfrage seitens Rhein Petroleum offen auseinanderzusetzen und weitere Gespräche abzuwarten. Burkhard Vetter FDP Fraktionsvorsitzender FDP Ortsverbandvorsitzender