Kneipp-Kräuter-Visite Tipps des Kneipp-Bund e.V. – März 2010 ____________________________________________________________________ Von Elfen und Behörden beschützt Trockene Wiesen, lichte Wälder oder lauschige Waldränder – hier fühlt sie sich wohl und verzaubert mit ihren dezent gelben Blüten jeden, der sie zu sehen bekommt. Was immer seltener wird: Die Schlüsselblume, klassischer Frühlingsbote Mitteleuropas und Vorderasiens, leidet unter der Verarmung der Natur, ihr Bestand ist gefährdet, und darüber sind laut Mythen auch die Elfen traurig. Denn sie lieben die Schlüsselblume und haben sie in ihren besseren Zeiten auch beschützt. Das tun heute u.a. die bundesdeutschen Naturschutz-Behörden. Für Heilkundige ist die Pflanze, vor allem in Kombination mit anderen Mitteln, als Schleimlöser im Einsatz und findet sich daher in vielen marktführenden Hustensäften. Unser Tipp: die Schlüsselblume Die Blüten mit ihren lieblichen Kelchen verbreiten Schönheit und bergen Heilkraft, die Wurzeln fahren jedoch die stärkeren Geschütze auf, und zwar gegen Lungen- und Bronchienkrankheiten. Sie regen die Verflüssigung von Schleim an und werden daher verwendet bei Katarrhen, Husten – auch bei dem durch Herzschwäche bedingten Altershusten –, Erkältung und Bronchitis. Aus den Blüten bedient sich der Phytofachmann / die Phytofachfrau ebenfalls und bekämpft damit Nasennebenhöhlenentzündungen. Bis auf vereinzelt auftretende Magenbeschwerden ist die Pflanze nebenwirkungsfrei. In der traditionellen hiesigen Volksheilkunde kam die Schlüsselblume zu ihren elfenbeschützten Zeiten auch gegen Stoffwechselkrankheiten wie Gicht oder Arthritis zum Einsatz. Dies ist heute jedoch kaum noch üblich. Sebastian Kneipp (1821 – 1897) setzte neben Heilpflanzen übrigens auch sehr erfolgreich kalte Güsse gegen die genannten Lungen- und Bronchienerkrankungen ein und begründete diese Therapie so: „Der Oberguss unterstützt die Natur, allen Unrath aus Luftröhre, Lunge und Brust hinaus zu werfen.“ Sebastian Kneipp Tipp am (Weges-)Rande: Der Name der Blume kommt wohl von ihrem Aussehen, das dem eines Schlüsselbundes gleicht. Ihr Spezialist des Kneipp-Bund e.V. Dr. med. Dr. Bernhard Uehleke Inst. Naturheilkunde Universitätsspital Zürich Kontakt: Kneipp-Bund e.V. Adolf-Scholz-Allee 6-8, 86 825 Bad Wörishofen Telefon 082 47 / 30 02-102 Fax 082 47 / 30 02-199 [email protected] www.kneippbund.de www.kneippvisite.de www.kneippverlag.de www.kneippakademie.de www.kneippschule.de