Hohe Schlüsselblume Das Ampertal wird seit der Jungsteinzeit von Menschen bewohnt. Manche Pflanzen und Tiere besiedeln die Aue schon länger. Rosa Kugler, Gebietsbetreuerin Ampertal (gefördert durch EU, Bayerischer Naturschutzfonds, Bezirk Oberbayern) bei den Landschaftspflegeverbänden, stellt jeden Monat einen Ureinwohner vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Die Broschüre „Die Schätze des Ampertals“ ist bei den Landratsämtern und einigen Gemeinden für zwei Euro zu erwerben. Gerade jetzt kann man vielerorts die Hohe Schlüsselblume mit ihren blass gelben Blüten entdecken. Sie blüht von März bis Mai. Im Ampertal findet man sie auf Wiesen, die nicht oder nur wenig gedüngt sind, an Böschungen und Waldrändern. Sie bevorzugt dabei eher feuchten Boden. Die blassgelb blühende Pflanze wird auch Waldprimel oder Hohe Primel genannt. Durch ihre Blütenform können nur bestimmte Insekten wie Hummeln mit langem Rüssel den tief liegenden Nektar der Schlüsselblume erreichen und die Pflanze bestäuben. Als weitere Insektenart profitiert ein seltener Schmetterling von der Primel. Es ist die Perlbinde, deren Raupe die Primel als Futterpflanze nutzt. Die Samen werden aus dem Kelch bei Trockenheit verstreut und mit dem Wind verbreitet. In unseren Gärten werden zumeist bunt gezüchtete Formen der Schlüsselblume angepflanzt, die von der Schaftlosen Primel abstammen. Aber auch von der Hohen Schlüsselblume gibt es kultivierte Formen. Nicht nur als Blickfang im Frühling, sondern auch in der Heilkunde wird die Hohe Schlüsselblume vom Menschen eingesetzt. Beispielsweise werden Wurzel oder Blüte als Tee zubereitet, die bei Erkältungen oder Husten schleimlösend wirken. Die Waldprimel ist in ganz Bayern verbreitet und noch häufig anzutreffen. Trotzdem steht sie unter gesetzlichem Schutz und viele Standorte wurden bereits durch eine intensive Bewirtschaftung zerstört.