Standard Wundabstrich „Essener Kreisel“ Einführung Bei dem Verdacht auf Infektion einer Wunde (Stagnation der Wundheilung oder Verschlechterung) oder bei vorliegenden erhöhten, optischen Entzündungsparametern wird in Absprache mit dem Hausarzt ein Wundabstrich vorgenommen. Wir haben uns für den Wundabstrich nach der Methode „Essener Kreisel“ und gegen die konventionelle Abstrichentnahme „Levine-Technik“ entschieden. Der Essener Kreisel wurde 2008 auf dem DGfW Kongress vorgestellt und mit dem Victor von Bruns-Preis ausgezeichnet. Chronische Wunden sind nicht homogen kolonisiert und der „Essener Kreisel“ nimmt durch die Abstrichtechnik nahezu alle Bakterienspezies der verschiedenen Wundsektoren im Vergleich zum konventionellen Levine-Abstrich auf. In einer klinischen Studie wurde bewiesen, dass mit dem „Essener Kreisel“ das Keimspektrum insbesondere auch im Hinblick auf MRSA verglichen mit der derzeit weit verbreiteten Levine-Technik erheblich zuverlässiger bestimmt werden. (ZfW Oktober 2008, Seite 187) Ziel: ► Mikrobiologische Bestimmung von den an der Infektion beteiligten Keimen und die anschließende gezielte Therapie Material Verbandmaterialien Händedesinfektionsmittel Einweghandschuhe Sterilen Abstrichtupfer mit Transportmedium Abfallbeutel Methode Bakteriologischer Abstrich in Spiralform „Essener Kreisel“ Abstrichentnahme unter leichtem Druck Kreisend von außen nach innen (siehe Abbildung) ACHTUNG: Vor dem Wundabstrich wird die Wunde nicht gereinigt! Ablauf Hygienische Händedesinfektion nach Standard DIN EN 1500 Einweghandschuhe anziehen Arbeitsplatz richten (siehe Standard Verbandwechsel) Kunde/Klient über Maßnahme informieren und in geeignete Lage bringen Freigabe durch Bearbeiter Version Qualitätsmanagementsystem © Gonda Bauernfeind X:\\Link Freigabe am Freigabe bis Seite 1 von 2 Wundabdeckung entfernen Abstrichtupfer entnehmen und Abstrich nach Essener Kreisel-Methode vornehmen Abstrichtupfer ohne weitere Kontamination in Transportmedium geben Wundversorgung nach Anordnung Proben unmittelbar nach Entnahme zum Hausarzt bringen zur weiteren Bebrütung Hinweis: ► INFEKTION ist die Aufnahme eines Krankheitserregers und seine nachfolgende Entwicklung oder Vermehrung im menschlichen Organismus. Entzündungszeichen zeigen den Beginn einer Infektionskrankheit auf. (Definition nach Infektionsschutzgesetz § 2 Begriffsbestimmungen) ACHTUNG ► Zügiges Arbeiten, damit Wunde nicht auskühlt ► Wunde nicht zusätzlich kontaminieren durch z. B. unsachgemäßes Arbeiten, Husten oder Niesen ► Vor dem Abstrich kein Ausspülen der Wunde mit NaCl-Lösung oder Ringerlösung ► Vor dem Abstrich niemals Antiseptikum benutzen ► Abstrich immer von der gesamten Wundfläche auch aus der Wundtiefe (Wundhöhlen) entnehmen ► Von trockenen Nekrosen ist kein Abstrich möglich Freigabe durch Bearbeiter Version Qualitätsmanagementsystem © Gonda Bauernfeind X:\\Link Freigabe am Freigabe bis Seite 2 von 2