Informationsveranstaltung mit Pressekonferenz Initiative Zündstoff Antibiotika-Resistenz Zunehmende Gefahren durch resistente Bakterien in Deutschland 26. Februar 2003, Kaiserin-Friedrich-Haus, Berlin Die „Wiederentdeckung der Hygiene“ Prof. Dr. med. Georg Peters Universität Münster Institut für Medizinische Mikrobiologie Domagkstraße 10 48149 Münster Fon: 0251/8355-360 Fax: 0251/8355-350 eMail: [email protected] Die Zunahme resistenter Bakterien in Deutschland hat mehrere Ursachen. Auch ihre Bekämpfung erfordert ein multimodales Vorgehen. Ein wichtiger, häufig leider auch in der Fachwelt unterschätzter Faktor, ist die Rolle der Hygiene. Die Aufgaben der Hygiene hierzu lassen sich in drei wichtige Bereiche einteilen: Erkennen: Durch eine regelmäßige Erfassung, z. B. in Form einer Infektions- sowie Resistenzstatistik „Abweichungen“ können von der sowohl Norm akute Ausbrüche festgestellt werden. als auch Zusätzlich chronische können in Sentineluntersuchungen die Informationen gewonnen werden, die man durch eine regelmäßige Erfassung nicht erwerben kann. Beherrschen: Wenn eine Ausbruchssituation oder ein zu starkes Abweichen vom Standard erkannt wurde sind eine ganze Reihe von strategischen und operativen Maßnahmen notwendig um z. B. den Ausbruch möglichst schnell zu beenden. Die Spannbreite dieser strategischen bzw. operativen, hygienischen Maßnahmen kann sehr groß sein und muss immer auf die Einzelsituation abgestimmt sein. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie generellen, allgemein akzeptierten Vorgaben folgt. 1 Verhüten: Grundlegende Maßnahmen wie z. B. baulicher Natur oder das Aufstellen von detaillierten Arbeitsplänen sowie funktionelle Maßnahmen wie z. B. Desinfektion und Sterilisation sollen dazu dienen, Infektionen von vorne herein zu verhüten. Dies gilt natürlich auch für das Auftreten von muliresistenten Bakterien. Alle genannten allgemeinen – bzw. krankenhaushygienischen Strategien müssen auf der lokalen, nationalen und auch der globalen Ebene entsprechend modifiziert zur Anwendung kommen. Im Referat wird dieses Konzept kurz am Beispiel von Methicillin-resistenten S. aureus demonstriert. 2