"Wunderwaffen" V1 und V2 - Deutsches Historisches Museum

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Vormärz + Revolution 1815
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Reaktionszeit 1850
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Kaiserreich 1871
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1. Weltkrieg 1914
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Weimarer Republik 1918
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NS-Regime 1933
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2. Weltkrieg 1939
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Nachkriegsjahre 1945
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Geteiltes Deutschland 1949
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Deutsche Einheit 1989
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Globalisierung 2001
V1-Flugbombe vor dem Start, 1944
> Der Zweite Weltkrieg > Kriegsverlauf
Die "Wunderwaffen" V1 und V2
In seiner letzten Rundfunkansprache am 30. Januar 1945 versprach Adolf Hitler trotz der
sich abzeichnenden Kriegsniederlage noch immer den "Endsieg" durch einen verstärkten
Einsatz sogenannter Wunderwaffen. Schon 1943 hatte die NS-Propaganda als
Erwiderung der alliierten Luftangriffe auf deutsche Städte die Bombardierung Englands
mit "Vergeltungswaffen" angekündigt, um die Moral der Zivilbevölkerung und den
Kampfgeist der Soldaten aufrechtzuerhalten. Mit ständigen Appellen von der
Wirksamkeit der "Wunderwaffen" verbreitete das NS-Regime den Glauben, die
Wehrmacht habe mit neuen, überlegenen Waffensystemen ein technologisches Mittel in
der Hand, um die entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg doch noch herbeiführen
zu können. Allerdings schlug die nach dem Einsatz der "Vergeltungswaffe" V1
kurzzeitig entstandene euphorische Stimmung der deutschen Bevölkerung im Sommer
1944 bald in Skepsis um, als die V-Raketen nicht die erwarteten Erfolge erzielen
konnten.
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Erste Tests der Flugbombe V1 fanden bereits im Dezember 1942 in der Heeresversuchsanstalt
Peenemünde auf der Insel Usedom statt. Der von den Ingenieuren Robert Lusser (1899-1969)
und Fritz Gosslau (1898-1965) entwickelte Marschflugkörper war 7,73 Meter lang und 2.200
Kilogramm schwer, wobei fast die Hälfte des Gewichts aus Sprengstoff bestand. Mit einer
Geschwindigkeit von annähernd 600 Km/h erreichte die V1 eine Weite von 370 Kilometern und
wurde nach der alliierten Invasion in der Normandie erstmals am 13. Juni 1944 auf die britische
Hauptstadt London abgefeuert. Zunächst startete die V1 aus eigens dafür von der "Organisation
Todt" in Nordfrankreich errichteten Abschussbasen, später wurde sie auch von Flugzeugen aus
gestartet. Allerdings blieben die militärischen Erfolge der Flugbombe gering: Nur etwa 25
Prozent aller abgeschossenen Flugkörper erreichten ihr Ziel, die anderen versagten wegen
technischer Defekte oder wurden abgeschossen. Bei Angriffen auf die für alliierte
Nachschubwege wichtige Stadt Antwerpen konnte die alliierte Flak auf Anhieb über 60 Prozent
aller V1 abschießen.
Seit Ende der 1930er Jahre entwickelten deutsche Ingenieure unter der technischen Leitung von
Wernher von Braun in Peenemünde die Flüssigkeitsrakete "Aggregat 4" (A4). Am 3. Oktober
1942 gelang der erste erfolgreiche Start einer A4-Rakete, die bei einer Brenndauer von 58
Sekunden 190 Kilometer weit flog. Als Braun im Juli 1943 im ostpreußischen Hauptquartier
"Wolfsschanze" bei Rasteburg Hitler vom Entwicklungstand der A4-Raketen berichtete,
befürwortete dieser vor dem Hintergrund der immer häufiger werdenden militärischen
Misserfolge die Forschungen der Ingenieure. Braun projektierte bereits die nicht mehr gebauten
Flugraketen A9 und A10 mit interkontinentaler Reichweite, die mit einer Geschwindigkeit von
mehr als 4.000 Stundenkilometern den Atlantik überqueren und die Vereinigten Staaten von
Amerika angreifen sollten. Die A4 hingegen wurde mit 1.000 Kilogramm schweren
Sprengköpfen bestückt und in "Vergeltungswaffe" 2 (V2) umbenannt. Sie hatte bei einer
Geschwindigkeit von über 5.000 Stundenkilometern und 90 Kilometern Flughöhe eine
Reichweite von 400 Kilometern. Die gesamte Flugzeit nach London dauerte nur 320 Sekunden.
Nachdem am 7. September 1944 die erste V2 auf die britische Hauptstadt abgefeuert wurde,
starteten bis Ende März 1945 über 3.000 Raketen mit Zielen in England, Belgien und Frankreich.
Lautlos und ohne Vorwarnung schlug die V2 ein, da sie wegen ihrer hohen Geschwindigkeit
nicht auf den Radarbildschirmen zu orten war. Insgesamt starben bei den Angriffen
schätzungsweise 8.000 bis 12.000 Menschen, hauptsächlich in London und Antwerpen.
Den Zivilopfern stehen über 12.000 beim Bau der V2 unter miserablen Arbeitsbedingungen zu
Tode gekommene Häftlinge gegenüber. Nach einem schweren Luftangriff der Royal Air Force
im August 1943 wurde die Raketenproduktion von Peenemünde in ein Bergwergstollensystem
bei Nordhausen im Harz verlegt, das bis dahin als Treibstofflager gedient hatte. Ende August
1943 trafen die ersten Häftlinge aus dem Konzentrationslager (KZ) Buchenwald im neuen KZ
Dora-Mittelbau ein, das in den folgenden anderthalb Jahren durchschnittlich mit etwa 15.000
Häftlingen belegt war. Nach den kräftezehrenden Ausbauarbeiten der unterirdischen
Fabrikanlage lief im Januar 1944 die Produktion der V2 an. Bis März 1945 wurden fast 6.000
Raketenwaffen unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen hergestellt: Die Häftlinge schliefen
zunächst in den kalten Stollen auf Holzpritschen, als Latrinen dienten halbierte Ölfässer. Es gab
weder ausreichend warme Kleidung für die kühlen Stollensysteme noch genügend zu Essen.
Willkürlich wurden Häftlinge bestraft, geschlagen oder hingerichtet, wenn sich eine V2-Rakete
nach dem Start als Blindgänger erwies. Trotz zwischenzeitlicher Verbesserung der
Lebensbedingungen durch den Umzug in ein Barackenlager im Sommer 1944 überlebte etwa ein
Drittel aller Häftlinge die Strapazen bis zur Räumung von Dora-Mittelbau im April 1945 nicht.
Trägerflugzeug mit V1-Flugbombe, 1944/45
Start einer V2, nach 1942
Johannes Leicht
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
19. Mai 2015
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KAPITELÜBERBLICK
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Die "Wunderwaffen" V1 und V2
Kriegsverlauf
Völkermord
Innenpolitik
Außenpolitik
Alltagsleben
Kunst und Kultur
Industrie und Wirtschaft
Widerstand
Wissenschaft, Forschung und Technik
Kriegsverlauf
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Wehrmacht
Oberkommando der Wehrmacht (OKW)
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
Luftwaffe
Luftangriffe
Luftschutz
Waffen-SS
Kriegsgefangenschaft
Überfall auf Polen 1939
„Bromberger Blutsonntag“
Schlacht bei Radom 1939
Schlacht an der Bzura 1939
Angriff auf Warschau 1939
Besatzungsregime in Polen
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Kolonisierung und Vertreibung in Polen
Widerstand und Selbstbehauptung in Polen
Zwangsarbeit in Polen
Ungarn als Verbündeter des Deutschen Reiches
Rumänien als Verbündeter des Deutschen Reiches
Sitzkrieg 1939/40
Seekrieg
U-Boot-Krieg
MG 34
Chiffriermaschine "Enigma"
Besetzung von Norwegen 1940
Schlacht um Narvik 1940
Besatzungsregime in Norwegen
Besetzung von Dänemark 1940
Besatzungsregime in Dänemark
Westwall
Westoffensive 1940
Besetzung von Belgien 1940
Vorstoß durch Ardennen 1940
Besetzung der Niederlande 1940
Luftlandungen in Holland 1940
Bombardierung von Rotterdam 1940
Besatzungsregime in den Niederlanden
Besetzung von Luxemburg 1940
Schlacht um Frankreich 1940
Evakuierung bei Dünkirchen 1940
Einmarsch in Paris 1940
Waffenstillstand in Compiègne 1940
Besatzungsregime in Frankreich
Vichy-Regime
Luftschlacht um England 1940/41
Operation "Seelöwe" 1940
Afrikafeldzug 1941
Offensive "Crusader" 1941
Schlacht bei El Alamein 1942
Balkanfeldzug 1941
Besetzung von Jugoslawien 1941
Partisanenkrieg in Jugoslawien
Besetzung von Griechenland 1941
Landung auf Kreta 1941
Partisanenkrieg in Griechenland
Krieg im Pazifik
Japan
Überfall auf die Sowjetunion 1941
Ostfront
Partisanenkrieg im Osten
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Schlacht bei Bialystok 1941
Schlacht bei Smolensk 1941
Schlacht bei Uman 1941
Schlacht bei Kiew 1941
Schlacht bei Wjasma 1941
Belagerung von Leningrad
Angriff auf Moskau 1941
Winterschlacht 1941/42
Sommeroffensive 1942
Schlacht bei Charkow 1942
Eroberung von Sewastopol 1942
Vorstoß in den Kaukasus 1942
Schlacht um Stalingrad 1942/43
"Totaler Krieg"
Warschauer Ghettoaufstand 1943
Sommeroffensive 1943
Schlacht bei Kursk 1943
Winteroffensive 1943/44
Frühjahrsoffensive 1944
Sommeroffensive 1944
Warschauer Aufstand 1944
Landung auf Sizilien 1943
Vormarsch in Italien
Schlacht um Monte Cassino 1944
Landung in der Normandie 1944
Vormarsch in Frankreich
Oradour-sur-Glane 1944
Kesselschlacht von Falaise 1944
Ardennenoffensive 1944
Schlacht um Budapest 1944
Ungarns "Sprung aus dem Krieg" 1944
Winteroffensive 1945
Volkssturm
Der "Werwolf"
Flucht der Deutschen 1944/45
Bombardierung von Dresden 1945
Schlacht um Berlin 1945
Die "Wunderwaffen" V1 und V2
Konferenz von Jalta
Kriegsende 1945
Völkermord
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Lebensraum
Einsatzgruppen
Euthanasie
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Ghettos
Ghetto Warschau
Ghetto Lodz
Ghetto Theresienstadt
Gelber Stern
KZ Dachau
KZ Sachsenhausen
KZ Buchenwald
KZ Ravensbrück
KZ Neuengamme
KZ Flossenbürg
KZ Mauthausen
KZ Bergen-Belsen
KZ Vaihingen
"Generalplan Ost"
Wannsee-Konferenz
Vernichtungslager Auschwitz
Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Vernichtungslager Chelmno
Vernichtungslager Belzec
Vernichtungslager Sobibor
Vernichtungslager Treblinka
Vernichtungslager Majdanek
Völkermord an Sinti und Roma
"Selektion" im Vernichtungslager Auschwitz
"Aktion Reinhardt"
Deportation ungarischer Juden
Madagaskar-Plan
Massenmorde von Babi Jar 1941
Innenpolitik
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NS-Kriegspropaganda
Außenpolitik
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Maginot-Linie
Umsiedlung aus der Bukowina
Alltagsleben
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Kinderlandverschickung
Kunst und Kultur
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Film "Der ewige Jude"
Film "Jud Süß"
Film "Kolberg"
Theo Balden: Geschlagener Jude
Bruno Apitz: Das letzte Gesicht
Adolf Reich: Das größere Opfer
Fritz Koelle: Inferno
Industrie und Wirtschaft
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Zwangsarbeit
Widerstand
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Weiße Rose
Edelweißpiraten
Rote Kapelle
Kreisauer Kreis
Militärischer Widerstand
Attentat vom 20. Juli
Nationalkomitee "Freies Deutschland" (NKFD)
Wissenschaft, Forschung und Technik
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