Allgemeine Informationen zu Flores: Flores ist eine kleine Insel östlich von Bali, die heute zur Republik Indonesien gehört und etwa eine Million Einwohner hat. Die indonesische Sprache "Bahasa Indonesia" ist Amtsund Schulsprache. Daneben gibt es zehn Sprachen, die von sechs Volksgruppen gesprochen werden und außerdem zahlreiche Dialekte. Um 1570 ließen sich erste europäische Seefahrer und Kaufleute auf der Insel nieder, und tauften die Insel "Flores" (dt. Blumen). Von 1667 bis zur Unabhängigkeit Indonesiens war Flores Teil von Niederländisch Indien. Im Zweiten Weltkrieg war die Insel von 1942 bis 1945 japanisch besetzt. Die Bevölkerung von Flores ist fast ausschließlich katholisch. Mehr als drei Viertel der eine Million Einwohner bekennt sich zur römisch-katholischen Kirche. Der Rest, vorwiegend im Westen der Insel und in den Hafenstädten, gehört dem Islam an. Es existieren aber auch heute noch indigene Religionen, hauptsächlich in den Dörfern im Landesinneren. Die reiche Vegetation der Landschaft täuscht über die Lebensbedingungen der Menschen hinweg. Bedingt durch die achtmonatige Dürreperiode und fehlende Bewässerungsmöglichkeiten sind der Landwirtschaft enge Grenzen gesetzt. Die Folge sind sporadisch noch immer auftretende Hungersnöte und viele Krankheiten. Die Menschen vor allem in den Bergdörfern sind nach wie vor bitterarm. Die pharmazeutische Versorgung ist schlechter als in manch einem Drittweltland (offiziell zählt Indonesien nicht mehr dazu). Die Säule der medizinischen Versorgung sind nach wie vor Ordensschwestern der katholischen Mission. http://de.wikipedia.org/wiki/Flores_%28Indonesien%29 Die Ikatweberei: Die Ikatweberei ist ein weit verbreitetes Kunsthandwerk im indonesischen Raum, ist aber auch in Mittel- und Südamerika sowie Indien und Japan bekannt. In Indonesien ist das Weben reine Frauensache und das Wissen über die Webtechnik wird traditionell nur mündlich von Mutter zu Tochter überliefert. Die Ikat-Muster sollten gegen verschiedene Krankheiten, böse Geister und anderes Übel Schutz bieten. Der Einfluss der verschiedenen Religionen in den Mustern ist nicht zu Übersehen. Während sich der Hinduismus noch mit den vorhandenen Naturreligionen vermischte, veränderte der später massiv sich verbreitende Islam die ursprünglich weiblichen Gottheiten als Muster zu Symbolen männlicher Macht. Auch der Einfluss des Christentums wird deutlich, durch die häufigere Verwendung von christlichen Symbolen und weniger körperlichen Darstellungen. Traditionell wurden zum Färben nur Naturfarben und dabei vorwiegend Blau- und Brauntöne verwendet. Das Indigoblau wird aus den Blättern des Indigostrauches gewonnen und die braunen Töne aus den Wurzeln des Kebukabaumes. Sogar die Baumwolle für die Fäden wurde rituell nur an bestimmten Tagen gepflanzt und geerntet. Bei der Ikat-Technik werden die auf einen Bambusrahmen gespannten Baumwollfäden entsprechend dem gewünschten Muster mit Bambusbast umwickelt (ikatiert). Beim Färben bleiben diese abgebundenen Stellen dann farblos, wodurch ein bestimmtes Muster entsteht. Das Abbinden der Baumwollfäden mit Bambusbast und das wiederholte Färben ist ein aufwändiger Prozess. Bei der besonders komplexen Technik sind sowohl die aufgespannten Baumwollfäden als auch der Webfaden nach Ikat-Technik gefärbt. Die durch Abbinden und Färben erzeugten Muster kommen nach dem Weben zum Vorschein. Ein Ikat-Sarong ist umso wertvoller, je öfter er dem Vorgang des Abbindens und Färbens unterzogen wurde. Der Ikat-Sarong gehört in den Dörfern noch zur alltäglichen Kleidung. In den Städten und bei jungen Menschen wird er immer mehr durch europäische Kleidung verdrängt. Trotz der Veränderungen spielt der Ikat-Sarong heute noch als Hochzeitsgabe und bei Zeremonien, sowie als Familienschatz eine große Rolle. http://www.flores-indonesien.de/ikatweben.html