Villach, am 22. Oktober 2011 Presseinformation „Ich muss etwas tun, das bleibt, das mich festnagelt. Es muss mich zerdrücken, auslöschen, lebendig machen.“ KINDSMORD Von Peter Turrini Neufassung für die neuebuehnevillach Schauspiel Katrin Hauptmann Regie Tamara Hattler Premiere: 3. November 2011 20.00 Uhr in der neuebuehnevillach Was muss passieren, damit eine Mutter ihr Kind tötet? Dieser Monolog aus dem Jahr 1973 wurde von Peter Turrini eigens für die neuebuehnevillach neu bearbeitet. Er beleuchtet den Fall einer jungen Frau, die wegen der Ermordung ihres Kindes vor Gericht steht. Zeitungsmeldung: „Im Hause ihrer wohlhabenden Eltern tötet eine Sechsundzwanzigjährige ihr zehn Tage altes Kind. Über die näheren Umstände ist nichts bekannt. Man nimmt an, dass die Tat unter Sinnesverwirrung vollzogen wurde“. Die näheren Umstände untersucht Peter Turrini in dieser psychologischen Studie und sieht die Ursachen auch in einer männerdominierten Gesellschaft begründet. Nicht zuletzt durch die junge Regisseurin Tamara Hattler, die man vom Theater in der Josefstadt Wien kennt, und die Ausnahme-Schauspielerin Katrin Hauptmann, die man zuletzt in der Rolle des Gretchen im Krastaler „Faust“ sehen konnte, wird dieses brisante Stück in die Jetztzeit gehoben. Peter Turrinis Kindsmord behandelt in allen Aspekten ein großes Thema, das seit Entstehung dieses Textes seine Aktualität nie verloren hat. Hauptplatz 10, PF 214, A-9500 Villach Tel.: ++43-(0)4242-287164 Fax: ++43-(0)4242-28716414 Mobil: ++43-(0)664-4644297 "Die Frau im Bild – in Zeitschriften, in der Werbung, im Fernsehen, in neuen Formaten. Medial sowie gesellschaftlich werden immer neue und zugleich alte Idealbilder von Weiblichkeit projiziert. Das schöne Abbild, das Model, die toughe Karrierefrau und einfühlsame Mutter zugleich, die Sexbombe. Männlich oder weiblich orientiert? Bilder, gegen die reale Frauen ankämpfen und an deren Erfüllung sie nur scheitern können. Aber was ist das eigentlich eine Frau? Der Kindsmord als symbolischer Selbstzerstörungs- und Selbstbefreiungsakt. Ein Aufschrei auf dem Weg zur Identitätsfindung, in einer schnelllebigen, stark nach außen reflektierten Welt." (Tamara Hattler, Regie) Textauszüge: „Es gibt Augenblicke, da fühle ich mich stark. Dann stelle ich mir vor, was ich tun werde. Ich male mir alles vorher aus. Was ich sage, was die anderen sagen, und wie ich darauf reagiere. Ich lege genau fest, wie ich die Situation meistern werde. In solchen Momenten bin ich, zumindest theoretisch, ich selber. Aber wenn es dann darauf ankommt, versage ich.“ „Wir waren drei Mädchen, aber Vater hatte mich am liebsten. Für ihn war ich die Besondere. Das lag wahrscheinlich daran, dass mir alles gefiel, was er tat.“ „Mein ganzer Körper geht weg. Ich meine, er löst sich einfach auf. Meine Schultern werden leicht, und mein Gesicht verdoppelt und verdreifacht sich. Ich habe das Gefühl, als würde sich alles lösen, meine Arme von meinen Schultern, mein Bauch von meinem Körper. Irgendetwas soll mich festhalten.“ „Ich habe meine Tochter gebadet. Dann habe ich zugedrückt, am Hals. Ich habe sie lange unter das Wasser gehalten. Dann ist sie hochgekommen und hat ausgesehen wie meine Puppe.“ Peter Turrini (Autor) Geboren am 26. September 1944 in St. Margarethen im Lavanttal. Einer der bekanntesten österreichischen Dramatiker, der zunächst mit seinen provokanten, sozialkritischen Stücken wie "Rozznjogd" oder „Sauschlachten“ auffiel. Weitere Bekanntheit erlangte er durch seine mit Wilhelm Pevny verfasste "Alpensaga", die als sechsteilige Fernsehserie von Dieter Berner realisiert wurde. Viele seiner Werke lösten kleinere und größere Skandale aus. Sein Werk umfasst mittlerweile über 30 Theaterstücke, mehrere Gedichtbände und Drehbücher. Preise und Auszeichnungen (Auswahl): Würdigungspreis des Landes Niederösterreich 2003, Tübinger Poetik-Dozentur 2003, WürthPreis für Europäische Literatur 2008, Nestroy-Ring der Stadt Bad-Ischl 2008, Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2010, Ehrendoktorwürde der Universität Klagenfurt 2010 Tamara Hattler (Regie) Von 2002-2006 freie Regieassistentin im Musiktheaterbereich bei den Bregenzer Festspielen, Landestheater Vorarlberg, Volksoper Wien, Wiener Festwochen... 2006-2011 Regieassistentin im Theater in der Josefstadt; Persönliche Regieassistentin und Co-Regisseurin von Herbert Föttinger. 2010 Debut als Regisseurin mit der Uraufführung des Theaterstückes "Vorhof zum Paradies" von Elisabeth Schmied; 2010 Regiemitarbeit in den Wiener Kammerspielen "Der Herr Karl" Im August 2011: Szenische Einrichtung der Opernvoraufführung "Türkenkind" in Reichenau, eine Produktion des Sirene Operntheaters. Hauptplatz 10, PF 214, A-9500 Villach Tel.: ++43-(0)4242-287164 Fax: ++43-(0)4242-28716414 Mobil: ++43-(0)664-4644297 Katrin Hauptmann (Schauspiel) Ausbildung am Kärntner Landeskonservatorium. Spielte u.a. am Stadttheater Klagenfurt, an der neuebuehnevillach (zuletzt in „Nathan der Weise“) und am Volkstheater Wien. Am Vorarlberger Landestheater spielte sie u.a. die Rolle der Marie in „Franz Woyzeck“ sowie die Titelrolle in „Camille Claudel - Szenen einer Biographie“. Team Regie: Tamara Hattler Video: Philip Kandler Kostüm: Michaela Wuggenig Regieassistenz: Maria Mangott Technik: Gerald Samonig Bühnenbau: (Leitung) Wilhelm Mosser Dramaturgie: Martin Dueller Produktionsleitung: Clemens Lukas Luderer Altersempfehlung 14+ Hinweise: Die Schauspielerin und die Regisseurin stehen Ihnen für Gespräche/Interviews gerne zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie Termine direkt mit Martin Dueller, nbv (mobil: 0699/11074783) Service KINDSMORD von Peter Turrini „Matinee am 30.10.2011 um 11.00 Uhr in der neuebuehnevillach“ „General Probe um 8“ am 2. 11. 2011 um 20.00 Uhr, Eintritt Euro 8,-Premiere am 3. 11. 2011 um 20 Uhr in der neuebuehnevillach Weitere Termine: 4.11. und 5.11.; 9. 11. bis 12.11.; 16.11. bis 19.11.; 23.11. bis 26.11.2011 Karten: 04242/27341 (www.neuebuehnevillach.at) Rückfragen: Stefan David Zefferer, Pressesprecher mobil: 0676/84826780 [email protected] Hauptplatz 10, PF 214, A-9500 Villach Tel.: ++43-(0)4242-287164 Fax: ++43-(0)4242-28716414 Mobil: ++43-(0)664-4644297