[email protected] Inkommensurable Strecken Zwei Zahlen a und b heißen kommensurabel (lat.: zusammen messbar), wenn sie ganzzahlige Vielfache einer geeigneten dritten Zahl c sind. Die Zahl (Streckenlänge) c ist dann das gemeinsame Maß, mit dem man beide Zahlen (Streckenlängen) a und b ausmessen kann, indem man sie als ganzzahlige Vielfache von c darstellt. Gibt es kein auch noch so kleines gemeinsames Maß c für a und b, so heißen sie inkommensurabel. Schon um 450 v. Chr. fand der Pythagoreer HIPPASOS einen Beweis dafür, dass es für die Diagonale und die Seite eines regelmäßigen Fünfecks kein gemeinsames Maß gibt. Regelmäßiges Fünfeck Im Folgenden wird unterschieden zwischen „dem alten (großen) und dem neuen (kleinen) Fünfeck“. Es ist zunächst zu zeigen, dass Winkel, die gleich groß aussehen, es auch wirklich sind. Zum Nachweis der Zusammenhänge zwischen den Seiten (mit der Bezeichnung a) und den Diagonalen d beachte man geeignete Parallelogramme. d alt aalt d neu und aalt d neu aneu bzw. d alt aalt d neu und aalt d neu aneu Haben also die alten Diagonalen- und Seitenlängen ein gemeinsames Maß, dann haben dieses gemeinsame Maß auch die neuen Diagonalen- und Seitenlängen. Diesen Prozess kann man zu immer kleiner werdenden Fünfecken (der Streckfaktor ist kleiner als 0.5) fortsetzen. Dabei wird jedes noch so kleine Maß unterschritten – Widerspruch zur Annahme eines gemeinsamen Maßes c. (Beachtenswert ist die Nähe der Überlegungen zum Euklidischen Algorithmus.) d d a d a Weiterhin gilt x 2ad d 2 ad a 2 x 2 x 1 0 . a d 2 d a 2 a d Das Quadrat: Untersuchung von Seiten- und Diagonalenlänge; beachte: Tangentenabschnitte Ein weiteres Beispiel: das halbe gleichseitige Dreieck Der Winkel BAC hat die Größe 30° und der Winkel CBA ist ein rechter Winkel. Die Strecke ED ist ein Tangentenabschnitt (und D halbiert nicht die Strecke BC). AC 2a und BAC 30 und AB h EC 2a h und CD 4a 2h und BD a 4a 2h 2h 3a a neu 2a h und hneu 2h 3a Wegen der Ähnlichkeit der Dreiecke ABC und DCE erhält man: a 2a h h 2 3a 2 . h 2h 3a