Was man über Sätze wissen sollte. Ein Satz kann aus vielen einzelnen Wörtern bestehen. Diese Wörter können aber nicht beliebig irgendwo im Satz stehen. Sie werden geordnet und in Satzgliedern zusammengefasst. Ein Satzglied kann also durchaus aus mehreren Wörtern bestehen, den so genannten Wortgruppen. Die einzelnen Satzglieder wiederum haben in einem Satz feste Regeln. Es werden drei Satzglieder unterschieden: Prädikat = Verb Ergänzungen Angaben Um einen vollständigen Satz bilden zu können, braucht man mindestens zwei Satzglieder: Subjekt + Prädikat (Verb) Subjekt Das Baby Prädikat (Verb) schläft. Der Mann telefoniert. Das Subjekt ist eine Nominativ-Ergänzung. Die Nominativ-Ergänzung ist ein obligatorisches Satzglied. Das Prädikat wird durch ein Verb ausgedrückt. Bei weiteren (notwendigen) Ergänzungen gilt: Subjekt + Verb + Objekt Subjekt Akkusativ Der Mann liebt Objekt Akkusativ- / Dativ- / Direktiv/ - Ergänzung das hübsche Mädchen. Dativ Dat + Akk Die Lehrer Der Junge helfen gibt den schwachen Schülern. der Mutter keinen Abschiedskuss. Situativ Das Buch liegt auf dem Tisch. Akk + Dir Direktiv Mauricio Adrian legt fährt das Buch auf den Tisch. nach Stuttgart. Ergänzung Prädikat Nominativ-Erg. Präpositional Janning Verb wartet auf den Bus. Datei "Satzlehre" downloaden Was man über Verben mit einer Direktiv-Ergänzung wissen sollte. Die W-Frage der Direktiv-Ergänzung lautet wohin. Die Direktiv-Ergänzung wird mit einer lokalen Präposition eingeleitet. Es handelt sich dabei entweder um eine Präposition mit Dativ (nach, zu) oder um eine Wechselpräposition (an, auf, in, hinter, ...). Eine Wechselpräposition verlangt in einer Direktiv-Ergänzung den Akkusativ. Subjekt + Verb + Präposition (Dativ- oder Wechsel- + Akk). Datei "Direktivergänzung" downloaden verschiedene Orte: Wohin geht ...? ...? Woher kommt ...? Wo ist Die W- Frage "wohin" fragt nach der Richtung. Die W- Frage "wo" fragt nach dem Ort. Die W- Frage "woher" fragt nach der Herkunft. Je nach Fragewort lassen sich die unterschiedlichsten Angaben unterscheiden. Die wichtigsten sind: Temporal Kausal Final Modal Wann? Warum? Wozu? Wie? wann? temporal Mittelfeld / Angaben warum? / welche Bedingung? wie? kausal / konzessiv / konditional modal Lokal Wo? wo? / wohin? lokal Temporale Angaben können entweder mit einem temporalen Adverb oder mit einer temporalen Präposition beantwortet werden. Siehe auch temporale Fragewörter sowie temporale Nebensätze. Kausale Angaben werden mit einer Präposition (wegen; aus; aufgrund; vor) eingeleitet. Vergleiche auch kausale Fragewörter, die nach dem Grund fragen sowie kausale Sätze. > Verbliste der Kasusergänzungen Konzessive Angaben werden mit einer Präposition (trotz; ungeachtet) eingeleitet. Vergleiche auch konzessive Sätze. Konditionale Angaben werden mit einer Präposition (bei; mit; ohne) eingeleitet. Vergleiche auch Konditionalsätze. Modale Angaben können entweder mit einem Adjektiv / Adverb oder mit einer Präposition (mit; durch) beantwortet werden. Vergleiche auch modale Fragewörter sowie Modalsätze. Lokale Angaben können entweder mit einem Adverb oder mit einer Präposition beantwortet werden. Vergleiche auch lokale Fragewörter. * Lokale Angaben dürfen nicht mit Verben mit bestimmten Ergänzungen (Situativ-, Akkusativ- und Direktiv- sowie Direktiv-Ergänzung) verwechselt werden, die ebenfalls auf die Fragen "wo", "wohin" und "woher" eine Antwort geben. Angaben sind fakultativ, Ergänzungen dagegen obligatorisch! Übersicht der möglichen W-Fragen Je nach Fragewort lassen sich die unterschiedlichsten Angaben unterscheiden. Die wichtigsten sind: Angabe Temporal Kausal Frage: Antwort: Frage: Position 1 Angabe Position 2 Position 3 Verb Subjekt Satzende Objekte Wann Morgen früh fährst fahre du ich nach Bremen? dorthin. Warum liebst du Bartholomäus? Antwort: Frage: Wegen seines Geldes liebe Wozu brauchst ich du ihn. das Buch? Antwort: Zum Lernen brauche ich es. Modal Frage: Antwort: Wie Durch Fleiß erreicht erreicht man man viel? viel. Lokal Frage: Antwort: Wo In Aachen machst mache du ich den Sprachkurs? ihn. Final Ein Aussagesatz ist die Satzart, die am häufigsten vorkommt. Aussagesätze enden stets mit einem Punkt. Das konjugierte Verb steht immer auf Position 2. Wenn das Verb aus zwei Teilen besteht (trennbare Verben) oder eine Verbindung mit anderen Verben eingeht (Modalverben, Perfekt, Passiv, ...) werden die restlichen Prädikatsteile ans Satzende gestellt (Subjekt auf Position 1 oder 3 ist in Fettdruck): Verbgruppe Verben Position 1 Pos. 2 Mittelfeld Ende Ang./Erg. Verb 1 Ang. / Erg. Martin liebt seine Familie. Verb 2 trennb. Verb Täglich schließt Dieter die Türen ab. 2 Verben Modalverben Sonntags Susanne gehen soll viele Familien jetzt Hausaufgaben spazieren. machen. Modalv + Perfekt Ulrich hat Prät. + Modalv Annemarie musste heute Überstunden heute sehr viel machen müssen. telefonieren. Futur1 + Modalv Morgen werden wir sehr früh aufstehen müssen. Perfekt Plusquamperf. Gestern Vorhin ist hatte Horst nach Köln Erich sehr viel Glück gefahren. gehabt. fahren. Futur I Im Mai werde ich nach Kanada Futur II Passiv Im August Im Februar werde wird ich die Prüfung bestanden haben. im Rheinland Karneval gefeiert. Konjunktiv II Dieses Auto würde ich nicht kaufen.