Wetter-Chaos in Europa

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Wetter-Chaos in Europa
Und wir Menschen sind schuld daran
Von KIM STUBBE
Wetterwahnsinn in Europa! 500 Hitzetote allein in Ungarn, das größte Hochwasser in
England seit 60 Jahren, bis zu 45 Grad Celsius in Griechenland. Auf der griechischen
Halbinsel Peloponnes lodern etwa 100 Feuer, bedrohen Hunderte Menschen. Zwei Tote
durch Waldbrände in Italien. Der ADAC hat damit begonnen, 150 deutsche Urlauber aus
den Waldbrandgebieten zurückzuholen. Viele flohen in Badesachen vor dem Feuer. Auf
der Zugspitze gab es im Juli zwei Zentimeter Neuschnee.
Spielt das Wetter jetzt endgültig verrückt? Experten sind sich sicher: Die Katastrophen sind
menschengemacht!
„Dieser Sommer mit seinen Wetterextremen passt ins Bild der Klimaerwärmung. Katastrophen
wie in diesem Jahr werden sich häufen“, meint Dr. Stefan Emeis (51) vom Fachausschuss
Umweltmeteorologie der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft.
Was ist passiert?
Die Klimazonen verlagern sich nach Norden. Das bedeutet Dauerregen und Überschwemmungen
in Nordeuropa, im Süden lange Dürreperioden mit Waldbränden und Wassermangel. Die
Sommer
werden allgemein trockener und die Winter regenreicher.
Trockenere Sommer und trotzdem Überschwemmungen – wie passt das zusammen?
Dr. Emeis: „Die Atmosphäre wird durch den Treibhauseffekt wärmer und damit energiereicher.
Dadurch werden die einzelnen Wetterereignisse extremer. Gab es früher den sogenannten
Landregen, sind es heute gleich starke Regengüsse, Gewitter oder Hagel.“
Das Wetter-Chaos in Europa – wird’s noch schlimmer?
Klimaforscher Professor Dr. Mojib Latif (52), Leibnitz-Institut Kiel: „Der Klimawandel
verschärft die Gegensätze. Die Zunahme der Niederschläge in Großbritannien und die ExtremHitze in Südosteuropa sind Teil eines langfristigen Trends.“
Und wie sieht es in Deutschland aus?
Prof. Latif: „Bei uns wird beides passieren. Mehr Starkregen im ganzen Land, aber auch mehr
Trockenheit – vor allem im Osten.“
Ist die niedrige Schneefallgrenze in den Alpen auch ein Zeichen für die Klimakatastrophe?
Prof. Latif: „Nein. Solange die globale Erwärmung noch relativ gering ist, beruht das auf
natürlichen Schwankungen.“
http://www.bild.de/BTO/news/2007/07/26/wetter-chaos/europa-menschenschuld,geo=2203916.html
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