Definition Partizip I und II Man unterscheidet im Deutschen zwischen Partizip I und Partizip II. Es handelt sich dabei um infinite Formen eines Verbs. Das Partizip I wird durch Anhängen eines -d an den Infinitiv eines Verbs gebildet: laufen: laufend; schlafen: schlafend; Das Partizip II endet bei den starken Verben auf -en, bei den schwachen auf -(e)t. laufen: gelaufen; schlafen: geschlafen; STARK! arbeiten: gearbeitet; machen: gemacht; SCHWACH! Die Vorsilbe ist häufig »ge-«, wenn das Wort nicht bereits eine Vorsilbe hat, wie z.B. bei errötet; verboten. Das Partizip II wird in der Regel für die Bildung der zusammengesetzten Zeiten, aber auch des Passivs verwendet: Ich bin gelaufen, wir hatten gearbeitet, es wird gemacht. Deklinierte, attributiv verwendete Partizipformen (der vermisste Kochlöffel) werden in dieser Übersicht als Verbaladjektive bezeichnet. genauer: Partizip Präsens Im Deutschen: Partizip I oder Mittelwort der Gegenwart Das Partizip I wird benutzt, um ein Verb im Satz als Adjektiv oder Adverb zu gebrauchen. Adjektivische Eigenschaften des Partizips sind die Antonymie (Beispiel: "passend unpassend"), die Möglichkeit, Komposita zu bilden (Beispiel: zutreffend) sowie die Möglichkeit sowohl attributiv als auch prädikativ verwendet zu werden (Beispiel: eine passende Gelegenheit - die Gelegenheit ist passend). Beispiele: die liebende Mutter das singende Mädchen das schweigende Lamm Das Beispiel ist zutreffend. Das Kind läuft weinend nach Hause. Partizip Perfekt Im Deutschen: Partizip II oder Mittelwort der Vergangenheit Das Partizip II wird benutzt um ein Verb als Adjektiv oder Adverb im Passiv zu benutzen, für die Bildung von zusammengesetzten (analytischen) Zeitformen: o Perfekt, Plusquamperfekt; jeweils im Aktiv o Präsens im Passiv Beispiele: die geliebte Mutter das gesungene Lied der verlorene Sohn ich habe geliebt (Perfekt Aktiv) ich werde geliebt (Präsens Passiv) Die Art der Bildung des Partizips Perfekt hängt wesentlich davon ab, ob das jeweilige Verb stark oder schwach ist. Adjektivische Eigenschaften des Partizips sind die Steigerbarkeit (Beispiel: die gelungenste Vorstellung), die Antonymie (Beispiel: belebt - unbelebt), die Möglichkeit, Komposita zu bilden (Beispiel: hochgeliebt) sowie die Möglichkeit sowohl attributiv als auch prädikativ verwendet zu werden (Beispiel: das gesungene Lied - der Sohn ist verloren).