Geometrische Optik (heißt auch Strahlenoptik) Man stellt sich Licht als Strahl vor. Der Weg verschiedener Lichtstrahlen ist von einander unabhängig, d.h. sie können durcheinander durchgehen ohne sich zu stören. Licht sucht sich den kürzesten Weg und breitet sich im homogenen (gleiche Dichte, gleiche Temperatur) Medium (meint Luft, Wasser, Glas etc.) gradlinig aus. Das ändert sich, wenn der Lichtstrahl ein anderes Medium trifft. An der Grenzfläche wird i.d.R. ein Teil des Lichtes reflektiert, ein anderer Teil setzt den Weg im anderen Medium in einer anderen Richtung fort, man sagt er wird gebrochen. Es gelten folgende Gesetze: Für die Reflexion: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel ' . n1 sin Für die Brechung das Snelliussche Gesetz: sin = n = n1/2 2 n mit als Winkel im zweiten Medium und x als Brechzahlen, für Vakuum und Luft i.d.R. 1, für Glas ca. 1,5 , für Wasser 1,33. Dabei werden die Winkel immer zur Normalen auf die Grenzfläche gemessen. Wenn das Verhältnis der Brechzahlen kleiner als 1 ist, kann Totalreflexion auftreten. Bei einem Grenzwinkel Gr wird zu 90° und der Sinus damit zu 1. Wird der Winkel größer als der Grenzwinkel, wird alles Licht reflektiert. Bei der Lichtleitung durch Glasfasern nutzt man diesen Mechanismus aus. Ein Glaskern wird von einer Hülle niedrigerer Brechzahl umgeben, das Licht unter einem entsprechenden Winkel eingestrahlt und damit vollständig durch die Glasfaser geleitet. Abbildung durch Linsen: Zur Konstruktion zeichnet man die Mittellinie der Linse und durch deren Mittelpunkt eine gedachte Linie, die optische Achse. Befindet sich der Gegenstand auf der optischen Achse, wird von der Spitze des Gegenstandes der achsparallele Strahl bis zur Mittellinie der Linse und ab dort durch den Brennpunkt weitergeführt.(Bei Zerstreuungslinsen durch den gegenstandsseitigen Brennpunkt). Der zweite Strahl wird durch den Schnittpunkt O zwischen Mittellinie und optischer Achse gezeichnet. Beide schneiden sich in der Spitze des Bildes. Zwischen Bildgröße und Gegenstandsgröße(auch Objektgröße genannt) und dem Abstand des Bildes von O, Bildweite genannt, sowie dem Abstand des Gegenstands von O, Gegenstandsweite oder Objektweite genannt, beschreibt der Abbildungsmaßstab die Beziehung: G/B = g/b. Der Abstand des Brennpunkts von O wird Brennweite f genannt. Er ist eine Eigenschaft der jeweiligen Linse.Es gilt die Abbildungsgleichung: 1 1 1 = f g b Linsen sind die Grundbausteine optischer Geräte. Lupen, Fotoapparate und Diaprojektoren kommen im einfachsten Fall mit einer Linse aus. Mikroskope(starke Vergrößerung des Sehwinkels bei einem nahen Gegenstand) und Fernrohre (Vergrößerung des Sehwinkels bei einem weit entfernten Gegenstand) brauchen mindestens zwei Linsen, Objektiv (näher am Objekt) und Okular (näher am Auge, dient als Lupe). Der Sehwinkel ist der Winkel, unter dem das Objekt erscheint. Beim Mikroskop besitzt das Objektiv eine sehr kleine, beim Fernrohr eine sehr große Brennweite. In hochwertigen Geräten benutzt man statt einzelner Linsen oft Linsensysteme, um Farbfehler (verschiedenfarbiges Licht wird unterschiedlich gebrochen) und geometrische Fehler (Kissenverzeichnungen, Achsenverdrehungen etc.) zu vermeiden.