Carl Nielsen 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Carl Nielsen wurde am 9, Juni 1865 in Nrre Lyndelse auf der dänischen Insel Fühnen geboren. Die Landschaft der Insel erlebte Nielsen immer als Heimat. Das ländliche Leben mit seinen Geräuschen, Klängen und Naturlauten – z.B. den verschiedensten Tierstimmen – beeinflusste Nielsen später auch beim Komponieren. Nielsens Vater war Dorfmusikant und spielte bei Festen und Feiern. Deshalb war die Familie ziemlich arm. Häufig bekam Carl weniger zu essen als er wollte. Die Mutter sang mit ihm Volkslieder und schenkte ihm seine erste Geige. Carl Augusts erste Komposition stammt aus dem Jahre 1874. Bei einem Fest verspätete sich der Vater und Carl musste für ihn einspringen. Kurzerhand spielte er seine „Polka für Violine“. Sie enthält für eine Polka unübliche Synkopen. Der Vater kam während dieser Polka zum Fest und flüsterte seinem Sohn zu: »Du hörst besser mit diesen Verrücktheiten auf: Sie können dazu nicht tanzen!« Als Vierzehnjähriger trat Nielsen als Trompeter in die Militärmusikkapelle in Odense ein. Dort wohnte er in einer Mischung aus Kaserne und Internat. Carl Nielsen beschloss, Musik zu studieren. Seine Eltern standen dieser Entscheidung kritisch gegenüber, erlaubten ihrem Sohn aber die Fahrt nach Kopenhagen. Im Dezember 1883 bestand Nielsen die Aufnahmeprüfung ans Königlich Dänische Musikkonservatorium und erhielt ein Stipendium. Von den meisten Lehrern und Professoren seiner Studienzeit war Nielsen sehr enttäuscht. Sie lehrten seiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäße Auffassungen von Musik. Nur gegenüber Orla Rosenhoff in Musiktheorie entwickelte Carl Nielsen Bewunderung. Die beiden wurden Freunde und Rosenhoff förderte den jungen Musiker und Komponisten. Mit einem eher mittelmäßigen Abschluss verließ Nielsen das Konservatorium in eine vorerst ungewisse Zukunft. Er war damals 21 Jahre alt und musste bis 1889 auf eine feste Anstellung als Geiger der Königlichen Kapelle in Kopenhagen warten. Kaum hatte er diese feste Anstellung, ließ Nielsen sich beurlauben. Er ging auf ausgedehnte Studienreisen nach Dresden, Berlin und Paris. Dort lernte er seine spätere Frau kennen, mit der er drei Kinder hatte. Zurück in Dänemark litt Nielsen bis 1908 darunter, komponieren zu wollen und sein Geld als zweiter Geiger verdienen zu müssen. In diesem Jahr wurde er Dirigent am Königlichen Theater in Kopenhagen, 1916 wurde er ans Konservatorium berufen, zu dessen Direktor er 1931 ernannt wurde. Am 2. Oktober 1931 starb Carl August Nielsen in Kopenhagen. Carl August Nielsen ist außerhalb Dänemarks vor allem wegen seiner insgesamt sechs Sinfonien bekannt. In seinem Heimatland dagegen gilt er als der große Liederkomponist. Nielsen begann die Arbeit an seiner ersten Sinfonie während der Studienreise 1890 in Berlin. 1894 fand die Uraufführung statt. Nielsen durfte nicht dirigieren sondern saß an seinem üblichen Platz bei den zweiten Violinen. Knapp zehn Jahre später komponierte Carl Nielsen seine zweite Sinfonie. Die Arbeitsphase fiel mitten in die Vorbereitungen für die Uraufführung seiner ersten Oper „David und Goliath“. Der Titel der 2. Sinfonie „Die vier Temperamente“ geht auf ein Gemälde zurück. Nielsen sah es in einem Landgasthof hängen. Er erinnerte sich später daran, wie sehr er mit seinen Freunden über die Darstellungen gelacht habe. Allerdings ließ ihn der Gedanke an die Bilder und die vier Temperament nicht mehr los. Irgendwann reifte in ihm der Entschluss aus dieser Idee eine Sinfonie zu machen. Dass eine Sinfonie aus vier Sätzen besteht ist da bestimmt kein Zufall.