Der Hahn und das Huhn Einst lebten auf einem Bauernhof ein Hahn und ein Huhn. Sie scharrten im Sand und pickten ein paar Körner auf, sonst hatten sie nicht viel zu tun Der Hahn stand morgens auf dem Mist, wie das bei einem Hahn nun mal so ist. Krähen sollte er ganz laut, doch das hat er sich nie getraut. Das Huhn das sollte Eier legen in ein Nest, doch es hasste Eier legen wie die Pest. Da sagte sich die Bäuerin, was soll ich mit einem Huhn und einem Hahn, wenn sie keine Eier legen und er nicht krähen kann? So konnte das nicht weiter gehen, sie wollte die beiden nicht mehr sehen. So sagte sie zu ihnen: „ Geht hier fort und nicht zurück an diesen Ort.“ Was sollten Hahn und Huhn nun machen, sie mussten gehen, wohin, das wollten sie dann sehen. Nun liefen sie den Weg entlang, bis zu einem Bach, das Herz war traurig, doch es half kein Weh und Ach. Sie wollten etwas trinken, doch da war Sumpf und sie drohten zu versinken. Also mussten sie schnell weiter gehen und ein Ende ihrer Wanderung war noch nicht zu sehen. ® Juliane Haberstroh Traurig setzten sie den Weg nun fort, bis zu einem unbekannten Ort. Sie liefen und liefen, bis sie vor Erschöpfung irgendwo einschliefen. Am nächsten Morgen, noch ganz früh, hörte man ein lautes „Kikerikii“. Der Hahn der wunder sich gar sehr, er dachte schon er könnt’s nicht mehr. Das Huhn, das rief: „Hurraa!“ und ehe es sich versah, hatte es ein Ei gelegt, mitten auf den Wanderweg. Vorsichtig rollte es das Ei unter die Hecken, um es zu verstecken. Sie wollte sich jetzt Mühe geben und jeden Tag ein Ei legen. Der Hahn, der passte darauf auf und als es viele Eier waren, setzte sich das Huhn obendrauf. Viele Tage hat das Huhn nun so gesessen, kaum getrunken, kaum gefressen. Eines Tages war’s soweit, der Hahn vor lauter Freude hüpft, zwölf kleine Küken sind geschlüpft. So etwas Schönes hatten sie noch nie besessen. Zum Bauernhof gehen Hahn und Huhn nicht mehr zurück, denn hier fanden sie das große Glück. Das Huhn kann wieder Eier legen und der Hahn kann wieder krähen Und so wird es jahrelang noch weiter gehen. ENDE ® Juliane Haberstroh