Sehr geehrte Damen und Herren, durch Zufall bin ich auf diesen Beitrag aufmerksam geworden Wem gehört das Wild? Anlässlich der zum 01.04.2017 entfallenden Jagdsteuer im Landkreis Rotenburg Wem gehört das Wild? In Deutschland gibt es Lebensmittel im Überfluss – und dennoch herrscht bei vielen Menschen Mangel, so das Bedürftige an den Lebensmittelausgabestellen der Tafeln Schlange stehen um etwas von den abgelaufenen Lebensmitteln und dem fleckigen, welken Obst und Gemüse zu bekommen. Zum 1. April 2017 entfällt die seit langem umstrittene Jagdsteuer im Landkreis Rotenburg und die Jäger kommen in den Genuss eines geldwerten Steuervorteils. Die Jägerschaft berichtet von einer zu hohen Wild-Population und von großen Wildschäden. Wem gehört das Wild? Es ist herrenlos, bis ein dazu befugter Jäger es sich mit einem Blattschuss kostenlos aneignet. (BGB § 960 – Wilde Tiere) Auch hier liegt ein geldwerter Vorteil zu Gunsten der Jäger vor. Das erlegte Wild wird oft vermarktet oder es landet in der heimischen Gefriertruhe. Der Kreisverband DIE LINKE im Landkreis Rotenburg fordert, dass 70 % einer Jagd als Frischfleisch an die neun Lebensmittelausgabestellen der Tafeln im Landkreis Rotenburg abgegeben werden, um die große Nachfrage zu stillen Die Unterstützung bedürftiger Familien mit Frischfleisch ist eine soziale Aufgabe die uns alle angeht und mit geringem Aufwand verwirklicht werden kann. Der Vorstand DIE LINKE Kreisverband Rotenburg/Wümme Donnerwetter, dachte ich, DIE LINKE entdeckt bedürftige Familien und will sie mit hochwertigem Wildfleisch versorgen. Wobei ich nicht erkennen kann, daß bei den Tafeln eine „große Nachfrage nach Wildfleisch“ gestillt werden müßte. Dort kommen in aller Regel Menschen zusammen, die Probleme haben, die Grundbedürfnisse ihrer Ernährung zu stillen. Wildfleisch gehört m. W. für den Normalbürger kaum zum Grundbedarf und ist auch dort eine Besonderheit, die kaum zu erhalten, geschweige denn, zu bezahlen ist. Nun denn, warum sollten aber arme bedürftige Menschen nicht hin und wieder in den Genuß des hochwertigen Wildfleisches kommen. Ihre angestrebte Quote von 70 % halte ich allerdings für zu hoch und entspringt wohl ihrem „Umverteilungsdenken“ und ihrer „Enteignungsmentalität“. Grundsätzlich könnte ich Ihrer Idee etwas abgewinnen. Und dann schlug wieder einmal der Zufall erbarmungslos zu und ich sah dieses Foto Dem Bild ist deutlich zu entnehmen, daß es in der ehemaligen DDR genügend „Strecke“ gab, um den ärmeren Teil der Bevölkerung mit kostenlosem oder zumindest kostengünstigem Wildfleisch zu versorgen. Bislang habe ich aber keine diesbezüglichen Aussagen von ehemaligen DDR-Bürgern erhalten können. Das läßt den Schluß zu, daß dieses hochwertige Wildfleisch den Eliten vorbehalten war. Ich bin nun ein grundsätzlicher Skeptiker, wenn es um „gerechte Verteilung durch den Staat“ geht. Deshalb greife ich einmal einen Vorschlag auf, den ich – der Zufall geht manchmal merkwürdige Wege – wiederum durch Zufall auf ihren Beitrag hin gefunden habe. Die Vorschläge lauteten u. a. (ähnlich) 1. Zunächst einmal sollte man daran gehen, für bedürftige Familien (Rentner, Arbeitslose, H IV usw.) kostenlose Jagdreviere auszuweisen. H IV-Empfänger im blühenden Alter könnten dann ja durchaus auch die Revierpflege übernehmen – ein einweisender Jäger/Förster wird sich sicherlich finden. 2. Für die Jagd in diesen Revieren sollte diesem Personenkreis der Erwerb von erforderlichen jagdlichen Waffen erlaubt werden; für den Beginn sollte man auch über Leihwaffen nachdenken. a. dazu gehören die Absolvierung einer Sachkunde sowie eine Einweisung in jagdliche Sicherheitsregeln. b. der Nachweis grundlegender Schießfertigkeiten und c. die Wildversorgung (Aufbrechen usw.) 3. Überschüssiges Fleisch, welches von den „armen Jägern“ dann nicht selbstgenutzt werden kann, wird den Tafeln zugeführt. 4. Über das geschossene Wild, der entsprechenden Fleischmenge u. ä. wird ein Nachweis geführt, der auch den Verbleib umfaßt, um keinen zweiten Schwarzmarkt zu schaffen. 5. Der Verkauf von Häuten und Gehörn o. ä. kann dazu dienen, die Munitionskosten zu verringern. 6. Ein weiterer Ansatz wäre die Einrichtung von staatlichen Förderkursen, in dem die waidmännische Jagd, bessere Schießtechniken o.ä. gefördert werden könnten. Und letztendlich 7. Eventuelle Jagdschäden werden durch eine aus Steuermitteln zu bezahlende Jagdhaftpflichtversicherung gedeckt. Ihre Grundidee ist tatsächlich ausbaufähig, wenn sie ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte und nicht nur dem derzeitigen Wahlk(r)ampf geschuldet ist. Vielleicht können Sie sich ja mit diesen Vorschlägen anfreunden. Mit freundlichem Gruß Ich P.S. das Foto wurde leider nicht mit übernommen. Ich schicke Ihnen daher gern diesen Beitrag auch noch einmal als Brief zu