778-Hautkrebs mit Lymphknotenbefall – Strahlentherapie verhindert

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Hautkrebs:
Hautkrebs mit Lymphknotenbefall: Strahlentherapie verhindert erneute
Metastasen
Berlin – In Deutschland erkranken jährlich etwa 14 000 Menschen am „schwarzen
Hautkrebs“, dem Melanom. Haben sich schon Metastasen in den Lymphknoten gebildet,
sollte nach der Operation eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Denn diese reduziert
das Risiko, dass erneut Lymphknoten vom Tumor befallen werden. Darauf weist die
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) anlässlich neuer Studienergebnisse hin.
„Die Strahlentherapie des fortgeschrittenen Melanoms w ird an verschiedenen Zentren bereits
angeboten. Sie gehört derzeit aber nicht zum Therapiestandard“, erläutert DEGRO-Präsidentin
Professor Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie am
Universitätsklinikum Gießen und Marburg. „Mit den vielversprechenden Studienergebnissen, die
kürzlich auf einem amerikanischen Kongress vorgestellt w urden, sollte sich dies nun ändern”,
fordert Engenhart-Cabillic. Die Untersuchung hatte erstmals gezeigt, dass eine postoperative
Strahlentherapie erneute Lymphknotenmetastasen verhindern kann.
Die Studie umfasste insgesamt 217 Patienten und w urde von W issenschaftlern aus Australien
und den Niederlanden durchgeführt. Bei allen teilnehmenden Patienten hatte der Tumor einen
oder mehrere Lymphknoten befallen. Ärzte entfernten diese – ebenso w ie den Primärtumor –
zunächst operativ. Die Hälfte der Betroffenen erhielt in den Wochen nach der Operation eine
Strahlentherapie. Der Anteil jener, bei denen der Krebs innerhalb der folgenden drei Jahre
w ieder Lymphknoten befiel, sank dadurch von 31 auf 19 Prozent.
„Dies ist einer der w ichtigsten Fortschritte in der Behandlung des Melanoms, eines der
bösartigsten Krebsleiden überhaupt“, erläutert Engenhart-Cabillic. Sie betont, dass die
Strahlentherapie ambulant durchgeführt w erden kann und keine Schmerzen verursache. Dies
erklärt nach Ansicht der Radioonkologin auch die hohe Motivation der Studienteilnehmer: 79
Prozent hielten alle 20 Behandlungstermine ein. „Die W iederkehr oft schmerzhafter
Lymphknotenmetastasen zu verhindern, gibt den Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität
zurück. Auch w enn die Strahlentherapie das Leben der Patienten nicht verlängern kann, ist sie
doch ein w ichtiger Baustein der palliativen Therapie“, so Engenhart-Cabillic.
Zur Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards
und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren w ie die Computer- oder
Magnetresonanztomographie ermöglichen eine exakte Ortung der Krebsherde. Mit modernen
Bestrahlungsgeräten können Radioonkologen die Strahlen dann punktgenau auf den Tumor
lenken. Umliegendes Gew ebe bleibt w eitestgehend verschont.
Aktualisiert Donnerstag, 18. Februar 2010 Autor: Pressemitteilung der Deutschen
Gesellschaft f�r Radioonkologie 1469 Mal gelesen
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