Strahlentherapie - Tierspital Zürich

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Departement für Kleintiere, Abteilung für Radio-Onkologie
Strahlentherapie
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Fax:
+41 44 635 89 26
Als wichtige Form der Krebstherapie ist die Strahlentherapie eine immer noch wachsende
Disziplin der Veterinärmedizin mit sich entwickelnden Zentren in ganz Europa. Die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich hat auf diesem Gebiet eine grosse Vorreiterrolle gespielt
und wir freuen uns sehr, mit unserem neuen Strahlentherapiegerät diese Therapieform auf
universitärem Niveau wieder anbieten zu können.
Die Strahlentherapie ist die zweithäufigste
Therapieform in der Krebsbehandlung und ist
aufgrund der lokalen Wirksamkeit mit der Chirurgie vergleichbar.
Je nach Art und Ausbreitung eines bösartigen Tumors (=Krebs) lassen sich verschiedene
Therapieziele verfolgen: die kurative (definitive)
Therapie hat zum Ziel, das Tier von der Krebser-
krankung zu heilen oder eine über mehrere Jahre
andauernde Tumorkontrolle zu erreichen. Palliative Behandlungen werden durchgeführt, wenn
ein Tumor aufgrund seiner Ausbreitung (Metastasenbildung) nur noch für eine begrenzte Zeit
kontrolliert werden kann und die Strahlentherapie eingesetzt wird, um Schmerzen und Symptome zu lindern.
Funktionsweise der Therapie:
Strahlentherapie ist eine lokale Behandlungsform bei der ein gebündelter hochenergetischer
Röntgenstrahl auf den Tumor gerichtet wird, mit
dem Ziel, die Krebszellen zu zerstören. Durch die
Aufteilung der totalen Strahlendosis in mehrere Einzelfraktionen wird erreicht, dass der Tumor verhältnismässig stärker geschädigt wird
als das unmittelbar umgebende Normalgewebe. Aufgrund des grossen technischen Aufwandes einer Behandlung und den teuren Geräten
wird die Strahlentherapie nur an wenigen Spezialistenzentren angeboten.
Das Behandlungsprotokoll (Anzahl der Frakti-
onen) sind somit vom Therapieziel (kurativ: 1520 Fraktionen, palliativ 3-5 Fraktionen) und der
Art des Tumors abhängig. Am Ende der Therapie kommt es zu akuten Nebenwirkungen unterschiedlicher (dosisabhängiger) Ausprägung.
Diese äussern sich in einer entzündlichen Veränderung im bestrahlten Gebiet. Bei einer kurativen Behandlung nimmt man – aufgrund der guten Prognose – mehr akute Nebenwirkungen in
Kauf als bei einer palliativen Bestrahlung. Generell sind Akutreaktionen mit einer chirurgischen
Narbe vergleichbar und heilen nach etwa drei
Wochen ab.
Therapieablauf:
Zu den Indikationen für strahlentherapeutische
Behandlungen gehören:
Des Weiteren gibt es eine Reihe nicht-neoplastischer Erkrankungen, die durch Strahlentherapie deutliche Verbesserung erfahren:
•
(inoperable) Gehirntumoren
•
Nasenhöhlentumoren
•
Schmerzhafte degenerative
•
Maulhöhlentumoren
Gelenkserkrankungen (Arthrosen)
•
Tumoren des Gehörganges
•
Inoperable oder rezidivierende Sialozelen
•
Weichteilsarkome und Mastzelltumoren (in Kombination mit Chirurgie)
•
Therapieresistente Leckgranulome
• Analbeuteltumoren, inkl. Lymphknoten-
metastasen
•
Inoperable Schilddrüsentumoren
•
Blasen- und Prostatatumoren
•
Inoperable Mammatumoren
•
Knochentumoren, inkl. –metastasen
Nach einer Diagnosestellung werden weitere Untersuchungen zum generellen Gesundheitszustand des Tieres (z.B. Blutuntersuchung), sowie
zur möglichen Ausbreitung des Tumors gemacht
(z.B. Röntgenuntersuchung Brustraum, Punktion
der Lymphknoten). Diese Untersuchungen werden entweder beim Privattierarzt oder bei uns
am Tierspital durchgeführt.
Aufgrund der gesammelten Information wird ein
Behandlungsvorschlag erstellt, Prognosen, Wirkung und Nebenwirkungen sowie Kosten individuell mit dem Tierbesitzer besprochen.
Als Vorbereitung für die Strahlentherapie wird
die Tumorregion manuell oder mittels bildgebender Diagnostik (CT/MR) ausgemessen und lokalisiert. Diese Daten werden verwendet, um einen
präzisen Therapieplan zu erstellen, der den Tumor maximal schädigen soll, aber das Normalgewebe schont. Sobald dieser Plan erstellt ist
(2-3 Tage) und die Geräteeinstellungen für den
Patienten vorbereitet sind, kann die Strahlentherapie beginnen.
Die Bestrahlungssitzungen dauern etwa eine
Stunde, dies schliesst die Narkosevorbereitung,
die Behandlung am Bestrahlungsgerät und die
Aufwachphase mit ein. Die Behandlungen können gut ambulant durchgeführt werden, allerdings ist ein stationärer Aufenthalt in der Klinik
ebenfalls möglich.
Beim Auftreten von Nebenwirkungen werden
diese eingehend besprochen und ein Medikamentenschema angepasst, um Schmerzen oder
Infektionen zu verhindern.
Neben Dienstleistung am Tierpatienten und
Lehre haben wir auch einen universitären Forschungsauftrag. Unsere Stärke ist im Bereich
der klinischen Forschung so ausgerichtet, dass
wir gewisse Patienten in Projekte einschliessen
können und diese somit von einer neuen Behandlungsmethode profitieren. Im Gegenzug erklärt
sich der Tierbesitzer bereit, dass zusätzliche Untersuchungen bei seinem Tier durchgeführt werden dürfen. Die Teilnahme an möglichen Forschungsprojekten ist freiwillig, wird ausführlich
mit den Tierbesitzern besprochen und ist erst
nach Ausfüllen einer schriftlichen Einverständniserklärung möglich.
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